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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Jahre 1700 noch Schulden von 1.330 Reichsthalern. Nach einer Visitation wurde der<br />

altersschwache Landkomtur abgelöst, und die Verwaltung einem hochmeisterlichen Hofrat<br />

und dem Deutschordenspriester Matthias Winters OT übertragen. Doch schon im Oktober<br />

1702 wurde Trier erneut von den Franzosen besetzt, die auch fast alle Pächter der Kommende<br />

vertrieben, die Güter konfiszierten und zudem ca. 1.300 Reichsthaler forderten. Doch<br />

scheinen sich die Kontributionsverhandlungen solange hingezogen zu haben, dass sie sich mit<br />

dem Abzug der Franzosen, im Oktober 1704, erübrigt hatten. Doch obwohl die Franzosen das<br />

Gebiet noch 1714 im Griff hatten, kam es nun zu einem wirtschaftlichen Aufblühen der<br />

Kommende, deren Schuldenlast sich bereits im Februar 1704 auf 800 Reichsthaler dezimiert<br />

hatte. Nachdem am Ende der 1720er Jahre mit einem Neubau <strong>des</strong> Hauptgebäu<strong>des</strong> der<br />

Kommende begonnen werden konnte, hatte die Ballei 1750/51 nicht weniger als 10.109<br />

Reichsthaler in ihrer Kasse, wozu noch volle Speicher kamen. Bis 1795/60 erhöhten sich die<br />

Rücklagen der Ballei sogar auf 15.528 Reichsthaler. An Wein und Frucht hatte die<br />

Kommende in diesem Jahr fast 10.000 Reichsthaler erwirtschaftet. Doch währte die Freude<br />

nicht lange, denn der kostspielige Lebensstil (Bauten und Feste) <strong>des</strong> 1762 in Amt<br />

gekommenen Landkomturs Boos von Waldeck brachte ein rasantes Bergab der<br />

<strong>Kommenden</strong>wirtschaft. Bereits 1770 waren die Kassen leer. Um seinen Lebensstil weiterhin<br />

finanzieren zu können, hob er die Pachtzinsen so enorm an, dass ihm die Pächter davonliefen<br />

und den Übrigen der Ruin vor Augen stand. Sein Nachfolger fand 1782 26.000 Reichsthaler<br />

Schulden vor und versteigerte, um die drängendsten Schuldner zu befriedigen, Teile der<br />

Einrichtung. Mit einem Darlehen <strong>des</strong> Hochmeisters (13.130 Reichsthaler) konnten Güter<br />

ausgelöst und ein langsamer wirtschaftlicher Aufstieg der Kommende eingeleitet werden 1384 .<br />

Die Französische Revolution (1789) führte dazu, dass die zahlreichen französischen Güter ab<br />

1790 mit Abgaben belegt waren, welchen sie bis dahin nicht unterlagen. 1792 wurden sie<br />

dann endgültig eingezogen. Zwischenzeitig hatten die Revolutionstruppen auch Trier<br />

eingenommen, welches der Landkomtur, um den Truppen nicht in die Hände zu fallen, zu<br />

diesem Zeitpunkt jedoch bereits verlassen hatte. Doch kaum waren die Franzosen aus Trier<br />

abgezogen, quartierten sich die preußischen Truppen in der Kommende ein. Der Landkomtur<br />

zog jedoch mit dem Hochmeister nach Bonn. Nachdem die französischen Truppen die<br />

Kommende 1794 erneut besetzt hatten, erwog man innerhalb <strong>des</strong> <strong>Ordens</strong> ein Aufgeben aller<br />

linksrheinischen Besitzungen und forderte den Landkomtur zu einem Gesamtinventar der<br />

Balleibesitzungen auf 1385 .<br />

1384 Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 257-<br />

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1385 Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 495-<br />

499<br />

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