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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Sterzing<br />

Ballei an der Etsch und im Gebirge<br />

Bistum Brixen<br />

Land: Tirol<br />

Am 27. November 1254 übertrug die Stifterin <strong>des</strong> Hospitals zu Sterzing, Adelhaid von<br />

Taufer, ihre Gründung dem <strong>Deutschen</strong> Orden. Mit dieser Stiftung trat sie nicht nur selbst als<br />

Schwester in den Orden ein, sondern auch die in ihm wirkenden Schwestern und Brüder 1315 .<br />

Nicht ohne Bedeutung ist die Tatsache, dass mit dieser Stiftung zugleich die Pfarrkirche in<br />

den Besitz <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> kam 1316 . Zunächst dem Komtur von Bozen als Spittler<br />

unterstellt 1317 , wurde es spätestens 1263 mit der Pfarrkirche verbunden, was es auch bis 1809<br />

blieb 1318 . Um diese Zeit muss das Haus auch seine Selbständigkeit erlangt haben; finden wir<br />

doch erstmals 1263 und dann 1271 die Nennung eines Präzeptors 1319 . Ihr Einkommen bezog<br />

die Kommende aus Zehnten und Pachteinnahmen, die in zahlreiche kleine Gründe unterteilt<br />

waren. Sie bestanden aus Natural- und Geldleistungen. Um die Güter <strong>des</strong> <strong>Ordens</strong> nicht mit der<br />

Zeit zu entfremden, ging man seit dem 15. Jahrhundert dazu über, diese periodisch zu<br />

vergeben. Hierdurch konnte die Höhe der Pacht auch immer wieder neu ausgehandelt werden.<br />

Faktisch handelte es sich also um eine zeitlich begrenzte Pacht. Für das Jahr 1454 ist hierbei<br />

von nicht weniger als 164 Gütern die Rede 1320 . Generell kann man sagen, dass sich die<br />

Einnahmen aus den Gütern im Verlauf der Jahrhunderte verringert haben 1321 . Wird die<br />

Kommende, die 1410/11 drei Ritter- und drei Priesterbrüder 1322 und 1451 vier <strong>Ordens</strong>brüder<br />

beherbergte 1323 , im Jahr 1420 als baufällig und fast ohne Dach beschrieben, so kann man auch<br />

ihre Ausstattung, im Vergleich, als äußerst dürftig umschreiben. Trotzdem wurde sie im 15.<br />

Jahrhundert durch einen Westflügel und im 16. Jahrhundert durch einen Ostflügel ergänzt. Da<br />

sich die Kommende in einer schlechten Finanzverfassung befand, so gewährte ihr der<br />

1315 Franz-Heinz van Hye, Auf den Spuren <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Tirol, Bozen 1991, S. 232<br />

1316 Erika Kustascher, Sterzing, Hospital und Adelssitz., in: Der Deutsche Orden in Tirol., Bozen 1991, S. 359-<br />

360<br />

1317 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 53<br />

1318 Franz-Heinz van Hye, Auf den Spuren <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> in Tirol, Bozen 1991, S. 232<br />

1319 Franz-Heinz van Hye, Die Ballei an der Etsch und die Landkommende Bozen., In: Der Deutsche Orden in<br />

Tirol., Bozen 1991, S. 333<br />

1320 Erika Kustascher, Sterzing, Hospital und Adelssitz., in: Der Deutsche Orden in Tirol., Bozen 1991, S. 362-<br />

365<br />

1321 Erika Kustascher, Sterzing, Hospital und Adelssitz., in: Der Deutsche Orden in Tirol., Bozen 1991, S. 369<br />

1322 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 64<br />

1323 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil II, Marburg 2004, S. 129<br />

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