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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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zu verpfänden. Als dieser seinen Einfluss auf das Innenleben der Ballei ausdehnen wollte,<br />

sperrte sie sich erfolgreich 93 . Zählte die Ballei 1410/11 53 <strong>Ordens</strong>brüder, davon 16<br />

Priesterbrüder, die in zehn <strong>Kommenden</strong> lebten 94 , so wies sie 1801 nur noch <strong>Ordens</strong>ritter und<br />

einen <strong>Ordens</strong>priester auf 95 .<br />

2.11 Ballei Lamparten<br />

<strong>Kommenden</strong>: Astian, Bologna, Brixenei (Precenicco), Padua, Venedig<br />

Die Ballei Lamparten, heute würde man Lombardei sagen, hatte ihre Besitzungen im<br />

gleichnamigen Gebiet. Der Sitz <strong>des</strong> Landkomturs, der erstmals 1240 bezeugt ist, war die<br />

Kommende Padua 96 , wechselte dann aber nach Stigliano (Venedig) und schließlich nach<br />

Brixenei. Zwischen 1325 und 1335 wurde die Ballei durch den Landkomtur der Ballei Etsch<br />

verwaltet, der seinen Sitz in Bozen behielt. Bereits um 1400 zählte die Ballei nur<br />

neun Mitglieder, von denen wenigstens vier Priesterbrüder waren 97 . Diese Zahl konnte auch<br />

zwischen 1435 und 1440 gehalten werden 98 und stieg 1451 sogar auf zehn <strong>Ordens</strong>brüder an 99 .<br />

Im 16. Jahrhundert fiel die Ballei der päpstlichen Pfründevergabe zum Opfer. So verlieh Papst<br />

Julius II. im Oktober 1512 die Kommende Venedig als Pfründe 100 , welcher 1526 auch die<br />

Landkommende Padua folgte 101 . Obwohl der Orden sich gegen die Entfremdung seiner<br />

<strong>Kommenden</strong> wehrte, konnte er sich doch nicht durchsetzen. Die Personalschwäche der Ballei<br />

mag hierfür mit ein Grund gewesen sein. Faktisch war die Ballei in der Mitte <strong>des</strong> 16.<br />

Jahrhunderts erloschen. Zwar trat der venezianische Pfründeinhaber 1546 dem Orden bei 102 ,<br />

doch blieben die <strong>Kommenden</strong> auch weiterhin dem Orden entzogen, der sie schließlich<br />

verkaufte. Einzig die Kommende Brixenei konnte 1521 wieder dem Orden zugeführt werden,<br />

welcher sie nun der Ballei Österreich anschloss 103 .<br />

93 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 175-176<br />

94 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 65<br />

95 Friedrich Taubl, Der Deutsche Orden im Zeitalter Napoleons (Quellen und Studien zur Geschichte <strong>des</strong><br />

<strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Bd. 4), Marburg 1966, S. 21<br />

96 Klaus Militzer, Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 40<br />

97 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 138-139<br />

98 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Go<strong>des</strong>berg 1967, S. 213<br />

99 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Go<strong>des</strong>berg 1967, S. 154<br />

100 Johann Rainer, Zur Geschichte <strong>des</strong> Deutschordenspriorates Ss. Trinita in Venedig vornehmlich im 16.<br />

Jahrhundert. In: Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Einzeldarstellungen., Bad Go<strong>des</strong>berg 1967, S. 360<br />

101 Johann Rainer, Zur Geschichte <strong>des</strong> Deutschordenspriorates Ss. Trinita in Venedig vornehmlich im 16.<br />

Jahrhundert. In: Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Einzeldarstellungen., Bad Go<strong>des</strong>berg 1967, S. 362<br />

102 Johann Rainer, Zur Geschichte <strong>des</strong> Deutschordenspriorates Ss. Trinita in Venedig vornehmlich im 16.<br />

Jahrhundert. In: Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Einzeldarstellungen., Bad Go<strong>des</strong>berg 1967, S. 368<br />

103 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 179<br />

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