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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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versucht. Trotzdem setzte sich die Reformation weiter durch, und es kam 1526 erstmals zu<br />

Handgreiflichkeiten gegenüber der Gläubigen, welche am Maria-Himmelfahrts-Tag die<br />

Deutschordenskirche besuchen wollten. Die Bevölkerung - nicht der Stadtmagistrat - war hier<br />

der Träger der Reformation, welche den Magistrat am 21. April 1533 in einem Bürgervotum<br />

zur Suspendierung <strong>des</strong> katholischen Gottesdienstes aufforderte. Hatte dies auch keine<br />

langfristigen Auswirkungen auf die Kommende, so kam es doch durch den Kauf eines<br />

Viertels der Dorfherrschaft (15. März 1540), deren übrige Viertel der Stadt Frankfurt<br />

gehörten, immer wieder zu Auseinandersetzungen. Gleichzeitig konnte man aber hiermit die<br />

Stadt auch immer in Schach halten 1243 . Der Fürstenkrieg (1552) brachte der Stadt eine<br />

Belagerung, welche auch die Kommende in Mitleidenschaft zog. Ende Juli 1552 unter<br />

Beschuss liegend, war die Kommende zu diesem Zeitpunkt eines der Waffen- und<br />

Munitionsdepots der kaiserlichen Truppen. Hier, wie auch zukünftig, arbeiteten Stadt und<br />

Kommende zusammen. 1578 wurde mit Johann von Gleichen ein protestantischer<br />

<strong>Ordens</strong>ritter zum Komtur. Im Juli 1583 hatte er die Landgrafen von Hessen-Darmstadt und<br />

Hessen-Rheinfels zu Gast. Hierbei kam es zu einem Eklat , und der Komtur beschimpfte die<br />

beiden Landgrafen und die übrigen protestantischen Fürsten und warf ihnen vor, dass sie nur<br />

zum Schein die Lehre Luthers angenommen hätten und sich nur an den Gütern der Kirche<br />

bereichern wollten. Da dies schon bald die Runde machte, so wurde der Komtur für den<br />

Orden unhaltbar und 1586 aus seinem Amt entfernt. Trotzdem blieb die Kommende auch<br />

zukünftig mit ihren protestantischen Nachbarn in einem guten Einvernehmen, welche in ihr<br />

immer wieder zu Gast waren 1244 . Im Zuge der Gegenreformation überließ der Hochmeister<br />

den Kapuzinern 1626 die Elisabethkapelle und ein Haus innerhalb der Kommende. Kurz<br />

darauf kam es zu Verwicklungen um den Komtur von Gravenegg. Sein Verhalten führte dazu,<br />

dass die Bediensteten der Kommende fast geschlossen ihren Dienst niederlegen wollten.<br />

Nachdem es zudem Vorwürfe über seinen Lebenswandel und seine Wirtschaftsführung kam,<br />

wurde der Komtur 1629 seines Amtes enthoben. Nachdem zwei Jahre später (1631) die Güter<br />

der Kommende durch den Dreißigjährigen Krieg in Mitleidenschaft gezogen worden waren,<br />

geriet die 1632 Kommende selbst in die Hand der Schweden. Während das<br />

<strong>Kommenden</strong>gebäude als ständige Residenz der Schweden vorgesehen wurde, übergab König<br />

Gustav Adolf die geistlichen Güter der Kommende an die Stadt. Dem Komtur war jedoch<br />

vorher schon die Rettung aller Wertgegenstände und Reliquien gelungen, so dass lediglich die<br />

Bibliothek und ein Teil <strong>des</strong> Archivs zurückgeblieben war. Nachdem die Stadt 1630 den<br />

Prager Frieden angenommen hatte, gelangte die Kommende und ihr Archiv wieder in den<br />

1243 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 41-45<br />

1244 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 47-49<br />

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