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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Rütten, verwaltet wurde 1155 . Da die Kriege in der Umgebung kein Ende nahmen und zudem<br />

eine Nachlässigkeit in der Erhebung der Pachterträge herrschte, welche teils 30 Jahre nicht<br />

mehr eingeholt worden waren, befand sich die Kommende und ihre Güter 1729 wieder in<br />

einem katastrophalen Zustand. Bis 1732 ist dem neuen Verwalter der Kommende die<br />

Einholung großer Rückstände gelungen 1156 . Schon 1715 hatte das Balleikapitel einen Neubau<br />

der Kommende beschlossen, der dann aber tatsächlich erst 1728 begann. Doch die<br />

Auseinandersetzung zwischen dem Hochmeister und dem Balleikapitel, welches ein kleines<br />

<strong>Kommenden</strong>gebäude wünschte, brachten direkt wieder neue Stockungen. Mit 1.600<br />

Reichstalern, so das Kapitel, könne die Kommende kein großes Gebäude errichten. 1735<br />

wurde dann schließlich doch weiter gebaut und bereits im kommenden Jahr waren weite Teile<br />

fertiggestellt 1157 . 1740 ließ der Komtur auch die <strong>Kommenden</strong>kapelle renovieren 1158 , welche<br />

alljährlich am Georgstag das Ziel von Prozessionen aus Küdinghoven und Oberkassel war 1159 .<br />

Fürsprecher all dieser Bemühungen war vor allem der Hochmeister und Kölner Kurfürst-<br />

Erzbischof Clemens August von Bayern, während das Balleikapitel die Kommende bis zur<br />

Einspielung der entstandenen Kosten unbesetzt gelassen hätte 1160 . Im Verlauf <strong>des</strong><br />

Siebenjährigen Krieges, drangen am 28. Juli 1758, morgens um 7.00 Uhr, preußische Husaren<br />

in die Kommende ein und verschleppten den Rentmeister und den Pfarrer von Küdinghoven<br />

als Geiseln nach Düsseldorf. Zur Freilassung forderten sie 2.000 Reichstaler, 600 Rationen<br />

und 103 Louisd’or Exekutionsgelder. Da die Zahlungen für die Kommende jedoch zu hoch<br />

waren, so handelte man die Zahlungen schließlich auf 500 Reichstaler und 250 Rationen<br />

herunter. Doch waren dies noch nicht alle Zahlungen, denn die Güter der Kommende hatten<br />

bis Juni 1759 weitere 450 Reichstaler und Stroh aufzubringen gehabt. Nachdem sich die<br />

Wirtschaft der Kommende wieder verbessert hatte 1161 , verlor die Kommende 1794, in den<br />

Folgen der Französischen Revolution, ihre linksrheinischen Güter und damit ihre<br />

Lebensfähigkeit. Was ihr blieb belief sich auf zwei Morgen Ackerland, dreieinhalb Morgen<br />

Weingarten, vier Morgen Wiesen und drei Kühe. Faktisch konnte die Kommende damit nicht<br />

mehr vergeben werden, so dass die Einrichtung einer Sommerresidenz für den Landkomtur<br />

angeregt wurde 1162 . 1802 wurde sie dann endgültig säkularisiert.<br />

1155 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 56-58<br />

1156 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 62-63<br />

1157 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 76-79<br />

1158 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 64<br />

1159 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 81<br />

1160 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 79<br />

1161 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 66-67<br />

1162 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 71-73<br />

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