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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Waldstück in Erbpacht gegeben 1148 . Offensichtlich sollte hiermit eine Eigenbewirtschaftung<br />

von Gütern endgültig abgeschafft werden. Auch wurden am 13. September 1362 der<br />

Kommende Koblenz die Weingärten und Weinzinse, wie auch der Zins eines Hauses in Bonn,<br />

für 1.000 Kölnische Mark verkauft. Lediglich vier Morgen Land und verschiedene Zinse<br />

blieben der Kommende in diesem Gebiet erhalten 1149 . Finanzielle Engpässe zwangen den<br />

Deutschmeister am 22. Juni 1366 auch zur Verpfändung <strong>des</strong> Gutes Hersel, welches den<br />

wertvollsten Besitz der Kommende darstellte 1150 . Nachdem der Deutschmeister auf dem<br />

Generalkapitel vom 13. Februar 1371 die Kommende der Ballei Aldenbiesen übertragen<br />

hatte 1151 , führte die anhaltende Finanzschwäche zu einer weiteren Abnahme <strong>des</strong> Besitzes. So<br />

wurde 1419 der Hof Ramersdorf durch den Landkomtur verpfändet, der ihn aber bereits 1424<br />

zurück erwarb. Lebte 1410/11 noch ein <strong>Ordens</strong>bruder in der Kommende 1152 , so war sie ab<br />

1419 unbesetzt und wurde erst in den 1450er Jahren durch einen Priesterbruder als Komtur<br />

bezogen. Dann herrscht wieder Schweigen und die Geschäfte der Kommende werden erneut<br />

durch den Landkomtur getätigt. Erst ab 1539 wurde das Haus wieder regelmäßig mit einem<br />

Komtur besetzt 1153 . Nachdem 1566 noch ein Hof <strong>des</strong> Klosters Kündighoven erworben werden<br />

konnte, beschloss das Balleikapitel von 1603 einen endgültigen Übergang der Güter Hersel,<br />

Buschdorf, Widdig und Grau-Rheindorf an die Landkommende, was zu einer wesentlichen<br />

Besitzminderung führte. Schon während der truchsessischen Wirren hatte die Kommende<br />

unter den Kriegszuständen zu leiden. So drangen am 9. Dezember 1586 zehn Freibeuter in die<br />

Kommende ein und nahmen den Komtur gefangen, der jedoch durch Bauern aus<br />

Kündighoven befreit werden konnte 1154 . An Allerheiligen 1631 besetzen, im Verlauf <strong>des</strong><br />

Dreißigjährigen Krieges, die Truppen der Schweden die Kommende. Sie vernichten den Wein<br />

und die Möbel der Kommende und nehmen alle übrigen Besitztümer mit, auch Stallknecht<br />

und <strong>Kommenden</strong>kaplan werden entführt. Auch alle zur Kommende gehörigen Güter werden<br />

geplündert und fast gänzlich ruiniert. Da die Gefahr aber nicht abnahm, empfahl das<br />

Balleikapitel dem Komtur 1634, dass er sich nach Bonn zurückzuziehen solle. Dort sei es<br />

sicherer und die verbliebenen Güter könnten auch von Bonn aus besser verwaltet werden. Ein<br />

Jahr später (1635) wird für die Kommende dann ein Kellner bestellt. Die wirtschaftlich<br />

Schwäche der Kommende führte zwischen 1653 und 1661 zu einer erneuten Vakanz der<br />

Kommende, deren Besitzungen in dieser Zeit durch den Pfarrer von Küdinghoven, Cornelius<br />

1148 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 44<br />

1149 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 30<br />

1150 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 44<br />

1151 Klaus Militzer, Die Entstehung der Deutschordensballeien im <strong>Deutschen</strong> Reich, Bad Go<strong>des</strong>berg 1970, S.<br />

161-162<br />

1152 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 65<br />

1153 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 50-51<br />

1154 Heinrich Neu, Die Deutschordenskommende Ramersdorf, Bonn 1961, S. 54<br />

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