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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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gegenüber dem Grafen von Ansbach dienstpflichtig waren. Die Lan<strong>des</strong>herrschaft der<br />

Mediatgebiete oblag dem Landkomtur der Ballei Franken, der daher auch im Landtag zu<br />

Ansbach saß 1022 , und die Lan<strong>des</strong>herrschaft für Eschenbach dem Deutschmeister 1023 .<br />

Ermöglicht hatte dies ein wirtschaftlicher Aufschwung und eine neue Erwerbspolitik aus dem<br />

ausgehenden 15. Jahrhundert. Nachdem die Schulden der Kommende zu Beginn der 1480er<br />

Jahre durch den Landkomtur beglichen worden waren, die Komturen Melchior von Neuneck<br />

und Wolfgang von Eisenhofen waren zugleich Landkomturen und ließen die Kommende<br />

durch einen Hauskomtur verwalten, ermöglichten diesen Schritt und seine positiven<br />

Folgen 1024 . Keine positiven Folgen hatte dieser Aufschwung für den Lehrer der<br />

<strong>Kommenden</strong>schule, <strong>des</strong>sen Gehalt zum Leben kaum ausreichte. Die Schule, deren<br />

Schülerzahl 1665 durch einen Vertrag mit der Stadt begrenzt worden war, unterstand dem<br />

Präses der Kommende und zählte 1799 65 Schüler in fünf Klassen 1025 . Gleichzeitig unterhielt<br />

die Kommende, deren Schüler in der Kommende wohnten und die neben ihrem normalen<br />

Schulunterricht in Orgel, Geige, Gesang und Latein unterrichtet wurden. Zumeist nur um die<br />

drei Schüler zählend, wurde die Schule 1788 endgültig geschlossen. Ihr berühmtester Schüler<br />

war Cölestin Steiglehner, der letzte Fürstabt von St. Emmeran in Regensburg. Die<br />

Elisabethkapelle, in welcher die Sängerknaben ihren Dienst taten 1026 , konnte bereits 1682<br />

nicht mehr die Zahl ihrer Gottesdienstbesucher fassen. Schon 1683 als baufällig bezeichnet,<br />

bemühte sich der Orden 1718 um einen Neubau derselben, was der Stadtmagistrat jedoch<br />

untersagte. Ein nun angestrengter Prozess vor dem Reichskammergericht, führte erst am 2.<br />

Mai 1780 zum Ziel, als es zum Abschluss eines entsprechenden Vertrages zwischen der Stadt<br />

und dem <strong>Deutschen</strong> Orden kam. Schließlich kam es zum Abbruch der alten Kapelle und am<br />

19. Mai 1785 zur Grundsteinlegung der neuen Elisabethkirche. Doch ging der Neubau <strong>des</strong><br />

Gotteshauses so schleppend voran, dass sie überhaupt nicht fertiggestellt werden konnte,<br />

wurde die Kommende doch im Jahre 1806 durch das Königreich Bayern säkularisiert 1027 .<br />

1022 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 356<br />

1023 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 349-350<br />

1024 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 332-335<br />

1025 Karl Ulrich, Die Nürnberger Deutschordenskommende in ihrer Bedeutung für den Katholizismus seit der<br />

Glaubensspaltung, Kallmünz 1935, S. 100-101<br />

1026 Karl Ulrich, Die Nürnberger Deutschordenskommende in ihrer Bedeutung für den Katholizismus seit der<br />

Glaubensspaltung, Kallmünz 1935, S. 103-104<br />

1027 Karl Ulrich, Die Nürnberger Deutschordenskommende in ihrer Bedeutung für den Katholizismus seit der<br />

Glaubensspaltung, Kallmünz 1935, S. 65-67<br />

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