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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Die Kommende wurde noch vor 1243 begründet 984 . Sie war bei der Pfarrkirche von Nes<br />

gelegen, die zugleich auch als <strong>Kommenden</strong>kirche fungierte und die auch zu den<br />

Stiftungsgütern der Kommende zählte. Möglicherweise gehörte auch die Übertragung der<br />

Pfarrei Oldeboorn, 1243 durch den Bischof von Utrecht, noch zur Grundstiftung 985 . Die<br />

kommenden Jahre bescherten der Kommende noch die Pfarreien von Luinjeberd, Irnsum,<br />

Rottum, Katrijp und Terband 986 . In Steenkerke gab es ein Kloster von<br />

Deutschordensschwestern, welches Katrijp genannt wurde und dem Patrozinium <strong>des</strong> Komturs<br />

von Nes unterstand. Es wurde bereits um 1275 aufgelöst und nach Nes verlegt 987 , wo sie in die<br />

Kommende einzogen, so dass dieses nun ein Doppelkloster bildete. Die Aufnahme neuer<br />

<strong>Ordens</strong>schwestern hatte sich der Komtur selbst vorbehalten. Dies muss er auch immer wieder<br />

getan haben, denn noch 1397 ist hier die Rede von „fratres et sorores“ und mit Sicherheit<br />

können wir sie auch noch für das Jahr 1404 ausmachen. Sie müssen dann aber wieder<br />

ausgegliedert worden sein und bildeten einen, etwa zehn km entfernten, „Unterkonvent“. Bei<br />

der hiesigen Kommunität handelte es sich um Chorschwestern, mit vollem Chorgebet, das sie<br />

in ihrer eigenen Kirche sangen 988 . Wann es zu dieser Trennung kam, ist nicht bekannt 989 .<br />

Bereits um 1350 war dem Komtur ein Prior beigeordnet. 1404 umfasste der<br />

<strong>Kommenden</strong>konvent wenigstens 13 Konventsherren, bestehend aus einem Ritter, wenigstens<br />

zehn Priesterbrüdern und wenigstens zwei Laienbrüdern. In diesem Jahr setzte die<br />

Hausgemeinschaft den Komtur ab und wählte an seine Stelle den Prior der Kommende 990 . Mit<br />

den Jahren sank die Zahl der Konventsherren merklich und auch die Stelle <strong>des</strong> Komturs<br />

scheint nicht mehr besetzt worden zu sein, als dieser nach 1468 verstarb. Die Visitation von<br />

1470 berichtet, dass es lediglich drei Konventsherren, unter der Leitung <strong>des</strong> Priors, gibt. Die<br />

Zustände der Kommende bezeichnete Visitator Johan van Drongelen als himmelschreiende<br />

Schande. Von einem Konvent könne nicht mehr die Rede sein, so Drongelen, und ernannte<br />

noch 1470 mit Aernt Wynter einen neuen Komtur. Damit waren die drei Brüder jedoch noch<br />

nicht gewonnen und sperrten sich nach Kräften, wobei der Prior die Vorreiterrolle übernahm.<br />

Erst die Übertragung einer Pfarrei brachte Prior Danckaert aus dem Haus und Aernt Wynter<br />

in die Kommende hinein. Doch nannte er sich nicht Komtur, sondern Prior. Erst sein<br />

Nachfolger führte wieder den Titel eines Komturs. Doch ob Komtur, ob Prior - die Leitung<br />

blieb in der Hand eines Priesterbruders. Eine aus dem Jahr 1471 stammende Verordnung <strong>des</strong><br />

984 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 40<br />

985 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 45-46<br />

986 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 76<br />

987 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 27<br />

988 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 66-69<br />

989 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 74<br />

990 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 67<br />

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