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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Restimmunität nicht noch einmal zu gefährden, setzte man die Leiche eines Priesters, der sich<br />

in der Kommende erhangen hatte, auf die Straße. Hierdurch konnte eine polizeiliche<br />

Untersuchung im Bereich der Kommende abgewandt werden. Doch auch die Wirtschaftslage<br />

war prekär. 1592 standen 300 Reichstaler Jahreseinkommen gegen 500 Reichstaler<br />

Ausgaben 970 . Schließlich wurde die Kommende 1597 administrativ mit der Landkommende<br />

Mülheim vereinigt, und der jeweilige Landkomtur wurde zugleich Komtur von Münster 971 .<br />

Waren 1651 auch die Gebäude in einem guten Zustand, und der Jahreshaushalt fast<br />

ausgeglichen, so hatten die Auswirkungen <strong>des</strong> Dreißigjährigen Krieges doch eine<br />

Schuldenlast von 11.300 Reichstalern hinterlassen. Sparmaßnahmen konnten die Schulden bis<br />

1658 auf 5.707 Reichstaler reduzieren. Doch kam es in diesem Jahr zu einer Belagerung der<br />

Stadt durch den Bischof von Münster, welche an der Kommende erhebliche Schäden<br />

hinterließ. Die Kosten der Renovierung und die Schäden einer weiteren Stadtbelagerung<br />

(1661/62), die zu einer Verwüstung der Güter vor der Stadtmauer führte, warfen die<br />

Finanzsanierung um Jahre zurück. Schuldenfrei sollte die Kommende nie mehr werden. Auch<br />

blieben die Einnahmen stark schwankend. Betrugen sie 1671/72 2.253 Reichstaler, so waren<br />

es im Folgejahr nur noch 1.308 Reichstaler. Erst das 18. Jahrhundert brachte einen<br />

ausgeglichenen Haushalt und ein Einpendeln der Jahreseinnahmen um die 2.000<br />

Reichstaler 972 . 1809 ging die Kommende an das Großherzogtum Berg 973 .<br />

Nägelstedt<br />

Ballei Thüringen<br />

Erzbistum Mainz<br />

Land: Hzgt. Sachsen (Albertinisches)<br />

Im Jahr 1222 erwarb der Deutsche Orden die Pfarrei Nägelstedt 974 , an welcher er eine<br />

Kommende errichtete 975 , in der 1410/11 vier Ritter- und ein Priesterbruder lebten 976 . Diese<br />

besaß 1503 noch drei Acker Weinland, von ehemals 20 Acker 977 .<br />

970 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 70-71<br />

971 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 222<br />

972 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 73-76<br />

973 Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen, Marburg 1978, S. 78<br />

974 Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 10<br />

975 Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 118<br />

976 Marian Biskup, Irena Janosz-Biskupowa, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter 1236-1449,<br />

Marburg 2002, S. 66<br />

977 Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 118<br />

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