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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Schließlich blieben der Ballei nur ihre Pfarreien und deren oftmals spärliche Einkommen. Als<br />

1418 auch der Herzog von Troppau Forderungen erhoben hatte und die <strong>Ordens</strong>pfarrer von<br />

Pilsen, Polna, Hosterlitz, Neuhaus und Drobowitz aus ihren Pfarreien vertrieben worden<br />

waren, brachen die Hussitenkriege (1419 bis 1434/39) der Ballei endgültig das Genick. Was<br />

nicht bereits durch den König entfremdet worden war, dass war nun in die Hände der<br />

Hussiten geraten. Der Ballei waren 1459 48 nur noch zehn <strong>Kommenden</strong> geblieben 49 , welche<br />

teilweise verschuldet waren. 1487 war die Ballei dann ohne eigene Leitung, da ihre Geschäfte<br />

durch den Deutschmeister und den Landkomtur von Franken wahrgenommen wurden.<br />

Lediglich die Pfarrkirche in Pilsen wurde noch durch einen <strong>Ordens</strong>priester betreut, dem der<br />

päpstliche Legat 1534 sogar das Recht der Pontifikalien verlieh 50 . Seit 1544 starb die Ballei<br />

faktisch personell aus 51 .<br />

2.5 Ballei Elsass-Burgund<br />

<strong>Kommenden</strong>: Altshausen (Landkommende), Andlau, Basel, Bern, Beuggen, Bienburg,<br />

Freiburg, Gebweiler, Hitzkirch, Kaisersberg, Köniz, Mainau, Mülhausen, Rainach, Rixheim,<br />

Ruffach, Sandegg, Straßburg, Sulz, Sumiswald, Suntheim, Waldstetten, Weißenburg<br />

Das Gründungsjahr der Ballei war 1241, als sich ihre allbeherrschende Gestalt, Bruder<br />

Gottfried, den Titel eines Präzeptors in Elsass zulegte. Schon wenige Jahre später, 1248, ist<br />

der Doppelname Elsass und Burgund belegt 52 . Die Ballei war ursprünglich dem<br />

Deutschmeister unterstellt, der sie jedoch 1386 gegen 60.000 Gulden an den Hochmeister<br />

verpfändete. Da die <strong>Ordens</strong>brüder der Ballei sich später gegen eine Auslösung stemmten,<br />

verblieb die Ballei als Kammerballei beim Hochmeister 53 . War der Sitz <strong>des</strong> Landkomturs<br />

anfangs zumeist in Beuggen, wechselt er ab 1288 nach Altshausen 54 . Im 14. Jahrhundert setzte<br />

eine Abschottung ein, welche die Versetzung eines Bruders in eine Ballei <strong>des</strong><br />

Deutschmeisters oder <strong>des</strong> Landmeisters von Livland immer seltener werden ließ, bis diese im<br />

15. Jahrhundert ganz zum Erliegen kamen 55 . In dieser Zeit gelang ihr eine gewisse<br />

48 Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Go<strong>des</strong>berg<br />

1967, S. 29-33<br />

49 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 176-177<br />

50 Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Go<strong>des</strong>berg<br />

1967, S. 33<br />

51 Bernhard Demel, 1190-2010. 820 Jahre Deutscher Orden. Fünf Referate über eine lange Geschichte in<br />

Europa., Riedeldruck 2011, S. 119<br />

52 Klaus Militzer, Die Entstehung der Deutschordensballeien im <strong>Deutschen</strong> Reich, Bad Go<strong>des</strong>berg 1970, S. 82<br />

53 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 132<br />

54 Klaus Militzer, Die Entstehung der Deutschordensballeien im <strong>Deutschen</strong> Reich, Bad Go<strong>des</strong>berg 1970, S. 86<br />

55 Klaus Militzer Die Geschichte <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Stuttgart 2005, S. 141-142<br />

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