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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Die Kommende Mainau ist an die Stelle der Kommende Sandegg getreten, die 1272<br />

aufgehoben wurde, wofür der Abt der Reichenau auf Mainau verzichtete und dem <strong>Deutschen</strong><br />

Orden Allmannsdorf, Egg, Staad, Oberdorf, Dingelsdorf, Litzelstetten überließ. Diese sind<br />

durch den <strong>Ordens</strong>eintritt <strong>des</strong> reichenauer Ministerialen Arnold von Langenstein und seiner<br />

vier Söhne an den <strong>Deutschen</strong> Orden gelangt. Von Burg Mainau, wo 1273 erstmals ein Komtur<br />

erwähnt wird, dehnte sich der Gütererwerb nun nach Norden aus. So erhielt die Kommende<br />

auch die Pfarreien Pfaffenhofen, Aufkirch und Überlingen (Reichsstadt). Letzterer gegenüber<br />

räumte der Komtur ein Mitspracherecht ein, bevor er der Reichsstadt die Pfarrei 1557<br />

endgültig überließ, was ihm den Überlinger Weinzehnten sicherte. Nachdem im 15.<br />

Jahrhundert 1/3 von Immenstadt erworben worden war, kaufte der Komtur 1488 die<br />

Herrschaften Blumenfeld und Hinter-Tengen, zu welchen die Ortschaften Blumenfeld, Beuren<br />

am Ried, Epfenhofen, Leipferdingen, Watterdingen, Weil, Hinterburg, Büßlingen,<br />

Nordhalden, Talheim, Uttenhofen und Teggenhofen gehörten. Alle diese Gebiete waren<br />

Reichsunmittelbare Herrschaften und gehörten dem schwäbischen Reichskreis an. Die<br />

Kommende, welche ihren Besitz fast vollständig verpachtet und ihre Haupteinnahmequelle<br />

im Weinhandel hatte, besaß zudem das Schankrecht in Konstanz, wo sie ein weiteres Haus<br />

hatte. Im 15. Jahrhundert mit sechs Ritterbrüdern als Konvent besetzt 825 , galt die Kommende<br />

während <strong>des</strong> Dreißigjährigen Krieges zunächst als sicherer Zufluchtsort, fiel dann aber doch<br />

1647 in schwedische Hände. In ruinösem Zustand kam sie im September 1649 wieder in die<br />

Hände <strong>des</strong> <strong>Ordens</strong>. Nachdem sie sich wirtschaftlich wieder erholt hatte, konnte 1739 die neue<br />

<strong>Kommenden</strong>kirche fertiggestellt und zwischen 1739 und 1756 das Schloss errichtet werden.<br />

Nachdem der Friede von Pressburg (1805) die Kommende dem Großherzogtum Baden<br />

übertragen hatte, wurde sie von diesem am 29. März 1806 formell übernommen 826 .<br />

825 1394 waren es ein Ritterbruder, ein Graumäntler und drei Priesterbrüder (Marian Biskup, Visitationen im<br />

<strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil III, Marburg 2008, S. 199). 1410/11 waren es fünf Ritter- und drei<br />

Priesterbrüder (Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 64).<br />

826 http://www.kloester-bw.de/klostertexte.php?kreis=&bistum=&alle=1&ungeteilt=&art=&orden=Deutscher<br />

Orden&orte=&buchstabe=&nr=475&thema=Geschichte (15.12.2009)<br />

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