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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Um das Jahr 1118 errichtete ein deutsches Ehepaar ein Hospital für die Pilger deutscher<br />

Zunge, in welchem es zugleich ein Oratorium gab. Hospital und Oratorium waren der<br />

Gottesmutter Maria geweiht und trug den Namen „Haus der Alemannen“. Auch bildete sich<br />

rasch eine Bruderschaft, deren Mitglieder vor allem Deutsche waren. Schon bald kam es zu<br />

Streitigkeiten mit den Johannitern, die ihren Ursprung wohl im Almosensammeln hatten.<br />

Schließlich unterstellte Papst Cölestin II. das Spital 1143 dem Johanniterorden, der zukünftig<br />

die Aufsicht über das Spital und seine Gemeinschaft haben sollte. Hierbei hatte er bei der<br />

Aufnahme neuer Bruderschaftsmitglieder jedoch auch zukünftig auf seinen nationalen<br />

Charakter zu achten. Dies galt auch für die Bestellung eines Priors. Nachdem 1165 eine neue<br />

Kirche errichtet wurde, ging Jerusalem 1187 den Christen verloren und die Bruderschaft <strong>des</strong><br />

<strong>Deutschen</strong> Hauses St. Mariens verschwindet im Dunkel der Geschichte 670 . Nach der<br />

Rückeroberung Jerusalems schenkte Kaiser Friedrich II., der auch König von Jerusalem war,<br />

dem <strong>Deutschen</strong> Orden im April 1229 ein Haus in der Straße der Armenier, nahe der Kirche<br />

St. Thomas, wie auch das Hospital der <strong>Deutschen</strong>. Sogleich wandten sich die Johanniter mit<br />

einer Beschwerde an den Apostolischen Stuhl und verwiesen darauf, dass Papst Cölestin II.<br />

ihnen im Jahre 1143 unterstellt habe. Der Patriarch von Jerusalem, der nun vom Papst mit<br />

einer Untersuchung beauftragt wurde, bestätigte die Ansprüche der Johanniter und wies sie<br />

erneut in ihre alten Rechte der Oberaufsicht ein. Da der Deutsche Orden diese Rechte<br />

weiterhin ignorierte, blieb der Streit zwischen den beiden Orden ein schwelen<strong>des</strong> Verfahren,<br />

welches erst unter Papst Innozenz IV., der 1243 gewählt wurde, stillschweigend zugunsten<br />

<strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong> entschieden wurde. Die Kommende, welche dem Orden zwar seinen<br />

Namen gab, aber sonst keine größere Bedeutung für den Orden hatte, ging mit der Eroberung<br />

Jerusalems verloren. Der 11. Juli 1244 war auch das Ende <strong>des</strong> Hospitals und seiner Kirche 671 .<br />

670 Gerard Müller, Jerusalem oder Akkon?, Bad Münstereifel 1988, S. 3-9<br />

671 Gerard Müller, Jerusalem oder Akkon?, Bad Münstereifel 1988, S. 21-23<br />

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