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SB Gescha?ftsberichte 2009:layout 7 - geschaeftsberichte-portal.de

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10 Son<strong>de</strong>rbeilage Oktober <strong>2009</strong> www.goingpublic.<strong>de</strong><br />

GoingPublic<br />

GoingPublic<br />

Magazin<br />

Das Kapitalmarktmagazin<br />

SONDERBEILAGE<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> &<br />

Trends <strong>2009</strong>/2010<br />

7. Jahrgang<br />

Aktuelle Studien & Statistiken – manager magazin-Rankings <strong>2009</strong> – Ranking-Gewinner<br />

im Gespräch – Ge schäfts bericht & Investor Relations – Erfah rungsberichte – Key Performance<br />

Indicators – Krisenkommunikation – Best Practice International u.v.m.


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Vorwort<br />

Nothing kills bacteria better than sunlight<br />

Von Prof. Dr. Carsten P. Claussen, Universität Hamburg*<br />

Auf <strong>de</strong>r Suche nach Schuldigen an <strong>de</strong>r gegenwärtigen<br />

Finanzkrise wur<strong>de</strong>n auch – aber nicht nur – die Analysten<br />

und die Medienwirtschaft genannt. Sie hätten die ihnen<br />

obliegen<strong>de</strong> Warnpflicht nicht wahrgenommen. Sie hätten<br />

ihre Aufgabe, die Öffentlichkeit auf zukünftige Entwicklungen,<br />

beson<strong>de</strong>rs auf Fehlentwicklungen, hinzuweisen,<br />

nicht ausgeübt. Dies gelte insbeson<strong>de</strong>re im Fall <strong>de</strong>r Finanzkrise,<br />

die seit <strong>de</strong>m Jahre 2005, spätestens seit 2006,<br />

erahnbar gewesen sei. Eine solche Warnfunktion hätte<br />

eine Katastrophe historischen Ausmaßes vermie<strong>de</strong>n.<br />

Dieser Vorhalt ist we<strong>de</strong>r fair noch richtig. Diese bei<strong>de</strong>n<br />

Berufsgruppen sind sicher in <strong>de</strong>r Pflicht, eine Warn -<br />

pflicht auszuüben, zum Wohle von Anlegern und Sparern.<br />

Diese Letztgenannten vor Verlusten und sonstigen<br />

Gefahren zu schützen, das ist Aufgabe von Analysten<br />

und Medienwirken<strong>de</strong>n. Aber diese Pflicht zur Informa -<br />

tion kann nur entstehen, wenn man das Mitteilenswerte<br />

kennt – und zwar aus seriöser Quelle. Aber diese Quellen<br />

waren schlicht nicht vorhan<strong>de</strong>n, nicht 2005 und auch<br />

nicht 2006. We<strong>de</strong>r die großen Vermarkter von Subprime-<br />

Kreditpaketen noch die Marktteilnehmer im weitgehend<br />

ungeordneten und unregulierten privaten Markt <strong>de</strong>r<br />

Asset Backed Securities o<strong>de</strong>r Mortgage Backed Securities<br />

haben die erfor<strong>de</strong>rlichen Informationen geliefert.<br />

Auch wenn diese ABS von <strong>de</strong>n Börsen in Luxemburg<br />

o<strong>de</strong>r Irland zugelassen wur<strong>de</strong>n, gaben die Märkte und<br />

ihre Organisationen keine Krisensignale, obgleich die<br />

Papiere prospektpflichtig waren. Immerhin machte das<br />

im „Frie<strong>de</strong>nsjahr“ 2006 noch ein Emissionsvolumen von<br />

67 Mrd. Euro aus. Das hätte <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

durchaus auffallen und eine rote Lampe leuchten lassen<br />

müssen. Die Emissionen waren fast durchweg mit einem<br />

AAA-Rating versehen und brachten ihren Emittenten<br />

gutes Geld – warum also hätte man über eine Kuh viel<br />

Geräusche machen sollen, wenn sie gute Milch liefert?<br />

Auch die Wissenschaft von <strong>de</strong>r Ökonomie war kein<br />

potenzieller Krisenschutz.<br />

Wir wollen <strong>de</strong>n Blick nach vorne richten und uns fragen,<br />

was geschehen muss, um Finanzkrisen dieses Ausmaßes<br />

künftig unwahrscheinlicher zu machen. Die Antwort<br />

lautet: Der Informationsstand <strong>de</strong>r Informationsvermitt-<br />

ler muss stark angehoben wer<strong>de</strong>n. Die Medien genau wie<br />

die Analysten brauchen globale Zahlen, z.B. über die<br />

Summe aller ausstehen<strong>de</strong>n Darlehen in einem bestimmten<br />

Bereich. Aus einem solchen System heraus, beispielsweise<br />

bei <strong>de</strong>r Bank für internationalen Zahlungsausgleich<br />

angesie<strong>de</strong>lt, sollte eine Warnlampe aufleuchten,<br />

wenn sich eine Blase bil<strong>de</strong>t. Auch <strong>de</strong>utlich höhere<br />

Eigenkapitalanfor<strong>de</strong>rungen sind unverzichtbar. Ein<br />

global angelegtes Mel<strong>de</strong>system ist einfacher und preisgünstiger<br />

zu installieren als all die an<strong>de</strong>ren Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>s<br />

G20-Gipfels. Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> einzelner Banken müssten sich<br />

ausräumen lassen.<br />

Die Schlagworte sind Transparenz, originäre Informa -<br />

tionen und Kohärenz. Nicht nur in Ausnahme- o<strong>de</strong>r<br />

Notfällen, son<strong>de</strong>rn permanent. Was ein globales Über -<br />

wachungssystem für die Gesamtwirtschaft darstellt, das<br />

ist ein Geschäftsbericht für das einzelne Unternehmen.<br />

Wie sagte einst Richter Louis Bran<strong>de</strong>is vom Supreme Court<br />

in <strong>de</strong>n USA: Nothing kills bacteria better than sunlight.<br />

Viel Spaß bei <strong>de</strong>r Lektüre<br />

Prof. Dr. Carsten P. Claussen<br />

Prof. Dr. Carsten P. Claussen<br />

*) Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten Peter Claussen ist Honorarprofessor <strong>de</strong>r Universität<br />

Hamburg und Partner <strong>de</strong>r Kanzlei Hoffmann Liebs Fritsch & Partner. Er war<br />

lange Jahre Vorstand <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>sbank und Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Wertpapierbörse sowie Grün<strong>de</strong>r, heute Ehrenmitglied, <strong>de</strong>r DVFA.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 3<br />

Vorwort


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010 (7. Jg.)<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage zum GoingPublic Magazin 10/<strong>2009</strong><br />

13 Grußwort<br />

Nothing kills bacteria<br />

better than sunlight<br />

Prof. Dr. Carsten P. Claussen,<br />

Universität Hamburg<br />

Awards & Ranking<br />

Aus Stahl Gold gemacht<br />

16<br />

ThyssenKrupp erreicht<br />

beim manager magazin-<br />

Award das höchste<br />

Gesamtranking<br />

„Die Unternehmen haben<br />

17<br />

erkannt, dass sich eine gute<br />

Berichterstattung auszahlt“<br />

Interview mit Prof. Dr. Dr.<br />

h.c. Jörg Baetge, wissenschaftlicher<br />

Leiter <strong>de</strong>s<br />

manager magazin-Award<br />

Ohne Pomp, entsprechend<br />

10<br />

Circumstance<br />

In <strong>de</strong>r Krise honorierte<br />

das manager magazin in<br />

kleinem Rahmen<br />

Matthias Bextermöller,<br />

Berichtsmanufaktur<br />

„Kurze Abstimmungswege und<br />

14<br />

eingespielte Prozesse halten<br />

<strong>de</strong>n Aufwand relativ gering“<br />

Interview mit Katrin<br />

Lauterbach, Pressesprecherin<br />

und Leiterin Public<br />

Relations, JENOPTIK<br />

Zwischen Kür <strong>de</strong>r Pflicht und<br />

16<br />

Pflicht zur Kür<br />

Emittenten, Dienstleister<br />

und Zielgruppen – und ein<br />

Vorschlag<br />

„Trotz aller Anregungen muss<br />

18<br />

je<strong>de</strong>s Unternehmen immer<br />

noch etwas ganz Eigenes auf<br />

die Beine stellen“<br />

Interview mit Klaus Rainer<br />

Kirchhoff, Grün<strong>de</strong>r und<br />

Vorstand, Kirchhoff Consult<br />

4<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Kommunikation & Sprache<br />

Den Geschäftsbericht in<br />

20<br />

Worte fassen<br />

Was ist Pflicht, und wo beginnt<br />

die sprachliche Kür?<br />

Thorsten Staab,<br />

CLS Communication<br />

Kommunikation nach vorne<br />

24<br />

Zwischen Krise und Zukunft<br />

Michael Müller,<br />

Haubrok Investor Relations<br />

Keine Pflicht zur exakten<br />

28<br />

Prognose<br />

Spagat zwischen unklarer<br />

Konjunkturentwicklung<br />

und glaubwürdigem<br />

Erwartungsmanagement<br />

Volker Siegert, Christian Dose,<br />

Cortent Kommunikation<br />

30 Standpunkt<br />

Form follows Function …<br />

lei<strong>de</strong>r viel zu selten!<br />

Ulrich Wiehle, cometis<br />

Über <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Tellerrand<br />

32<br />

Internationalen Zielgruppen<br />

auf Augenhöhe begegnen<br />

Mike Münch, Burton Münch &<br />

Partner World Wi<strong>de</strong> Writers<br />

Herstellung<br />

34 Geschäftsberichts-Produktionen<br />

effektiver gestalten<br />

Aber welches Redaktionssystem<br />

ist das richtige?<br />

Prof. Dr. Klaus Kreulich,<br />

Thomas Delhougne,<br />

GFD Finanzkommunikation<br />

Mehr Freiräume<br />

38<br />

Weniger Stress und mehr<br />

Kreativität durch Automatisierungslösungen<br />

Andreas Müller, FIRST RABBIT<br />

40 Standpunkt<br />

Sparen Sie doch mal am<br />

richtigen En<strong>de</strong>!k<br />

Klaus Arens,<br />

Kaiserberg Kommunikation<br />

Trends <strong>2009</strong>/2010<br />

Sparsame Zeiten für<br />

42<br />

IR-Manager<br />

Gute Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

müssen nicht teurer sein<br />

als schlechte<br />

Conny Springer, heureka!<br />

Der modulare Geschäftsbericht<br />

44<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung wachsen<strong>de</strong>r<br />

Komplexität und<br />

wie man ihr begegnen kann<br />

Knut Maierhofer, Anne<br />

Hennecke, KMS TEAM<br />

Auf <strong>de</strong>m Vormarsch<br />

46<br />

29 von 30 DAX-Unternehmen<br />

haben schon einen Online-<br />

Geschäftsbericht<br />

Robert Wirth, EquityStory<br />

„Wir sind auf Input und<br />

48<br />

Vorschläge gera<strong>de</strong>zu<br />

angewiesen“<br />

Interview mit Dr. Alexan<strong>de</strong>r<br />

Serfas, Geschäftsführer,<br />

hoop-consult GmbH, über<br />

www.geschae<strong>ftsberichte</strong><strong>portal</strong>.<strong>de</strong><br />

Grüne Seiten<br />

50<br />

Immer mehr Unternehmen<br />

achten beim Druck <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsberichts auf<br />

Nachhaltigkeit<br />

Lars Monshausen,<br />

visuphil <strong>de</strong>sign studios<br />

Service<br />

Partner <strong>de</strong>r Ausgabe<br />

52<br />

im Portrait<br />

56 Inserentenverzeichnis/<br />

Impressum<br />

58 Standpunkt<br />

Klar<strong>de</strong>utsch im Geschäftsbericht<br />

<strong>2009</strong>?<br />

Klaus Irlenkäuser,<br />

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Awards & Ranking<br />

6<br />

Aus Stahl Gold gemacht<br />

ThyssenKrupp erreicht beim manager magazin-Geschä<strong>ftsberichte</strong>wettbewerb<br />

das höchste Gesamtranking<br />

Im Wettbewerb <strong>de</strong>s vergangenen Jahres hatte es für ThyssenKrupp<br />

nur für <strong>de</strong>n dritten Platz unter <strong>de</strong>n DAX-Unternehmen<br />

gereicht. In diesem Jahr ging <strong>de</strong>r Geschäftsbericht<br />

<strong>de</strong>s Essener Stahlkonzerns als Gesamt sieger aus<br />

<strong>de</strong>m manager magazin-Ranking hervor. Den zweiten<br />

Platz in <strong>de</strong>r Gesamtwertung verteidigte das MDAX-Mitglied<br />

Gil<strong>de</strong>meister, während sich Vorjahressieger Adidas<br />

mit <strong>de</strong>m dritten Gesamtrang zufrie<strong>de</strong>n geben musste.<br />

Qualität <strong>de</strong>r Geschä<strong>ftsberichte</strong> weiter verbessert<br />

Alle drei Topplatzierten konnten dabei aber ihr Ergebnis<br />

aus <strong>de</strong>m Vorjahr verbessern – und spiegelten damit<br />

die Gesamtentwicklung bei <strong>de</strong>n insgesamt rund 200<br />

geprüften Reports wi<strong>de</strong>r: Die durchschnittliche<br />

Qualität stieg im Vergleich zum Vorjahr von 54,6% auf<br />

57,2%. Gesamtsieger ThyssenKrupp erzielte einen<br />

Wert von 85,1%.<br />

Bewertungsverfahren<br />

Insgesamt 69 Analysten überprüften die Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

hinsichtlich Inhalt, Gestaltung und Sprache<br />

auf über 300 Kriterien. Je<strong>de</strong>m Bericht wur<strong>de</strong>n<br />

dabei durchschnittlich 26,2 Stun<strong>de</strong>n gewidmet. Für<br />

die inhaltliche Qualität ist dabei ein 40-köpfiges<br />

Team <strong>de</strong>r Universität Münster unter <strong>de</strong>r Leitung<br />

von Prof. Baetge zuständig. Anschließend wer<strong>de</strong>n<br />

die 20 inhaltlich besten sowie alle DAX-Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

von <strong>de</strong>r FH Münster hinsichtlich Gestaltung<br />

und von <strong>de</strong>r Universität Düsseldorf hinsichtlich<br />

Sprache getestet. In die Gesamtnote fließt <strong>de</strong>r<br />

Inhalt zu 60%, Sprache und Gestaltung zu je 20%<br />

ein. Eine fünfköpfige Jury aus Kapitalmarktexperten<br />

beurteilt zu<strong>de</strong>m die jeweils vier besten Geschäfts-<br />

und Zwischen berichte. Ihre Einschätzung<br />

kann das wissenschaftliche Ergebnis sowohl positiv<br />

als auch negativ beeinflussen. Jury-Mitglie<strong>de</strong>r,<br />

die in einer Geschäftsbeziehung zu geprüften Kun<strong>de</strong>n<br />

stehen, bekommen <strong>de</strong>ren Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

natürlich nicht vorgelegt bzw. dürfen diese nicht<br />

bewerten.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Abb. 1: Verteilung <strong>de</strong>r Gesamtnoten<br />

Anzahl<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

8<br />

7<br />

Quelle: Team Baetge<br />

71<br />

64<br />

Die Verbesserungen in <strong>de</strong>n Durchschnittswerten ziehen<br />

sich durch alle Kategorien, vom Lagebericht (49%<br />

<strong>de</strong>r Gesamtnote) und seinen Teilberichten über <strong>de</strong>n<br />

Anhang (39%) bis hin zu <strong>de</strong>n sonstigen Angaben<br />

(12%). Dabei erreichte <strong>de</strong>r Anhang mit 67% (Vorjahr<br />

65,8%) die beste Durchschnittsnote, gefolgt von <strong>de</strong>n<br />

Sonstigen Angaben mit 55,1% (Vorjahr 45,6%) und<br />

<strong>de</strong>m Lagebericht mit 50% (Vorjahr 48%).<br />

Die beste durchschnittliche<br />

Qualität unter <strong>de</strong>n Teilbereichen<br />

<strong>de</strong>s Lageberichts bescheinigten<br />

die Prüfer <strong>de</strong>m<br />

Nachtragsbericht, <strong>de</strong>r mit<br />

82,3% auch eine klare Steigerung<br />

zum Vorjahr (74%)<br />

verzeichnen konnte. Am<br />

schlechtesten schnitt dagegen<br />

<strong>de</strong>r Prognosebericht mit<br />

36,1% ab. Erstaunlich allerdings,<br />

dass sich auch hier<br />

82<br />

77<br />

29<br />

23<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> 2007 Geschä<strong>ftsberichte</strong> 2008<br />

ThyssenKrupp AG,<br />

Geschäftsbericht 2007/2008<br />

die Bewertung trotz <strong>de</strong>r Unsicherheiten aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Krise im Vergleich zum Vorjahr (35%) leicht verbesserte.<br />

Zwar lieferten rund 70 Unternehmen einen schlechteren<br />

Prognosebericht ab als 2007, bei <strong>de</strong>r Mehrzahl <strong>de</strong>r<br />

geprüften Geschä<strong>ftsberichte</strong> ist die Prognosequalität<br />

jedoch gleich geblieben und sogar gestiegen.<br />

1<br />

3


„Die Unternehmen haben erkannt, dass sich eine gute Berichterstattung<br />

auszahlt“<br />

Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Baetge, wissenschaftlicher Leiter <strong>de</strong>s manager magazin-Wettbewerbs<br />

GoingPublic: Herr Prof. Baetge, trotz <strong>de</strong>r Krise ist<br />

die inhaltliche Qualität <strong>de</strong>r Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

durchschnittlich besser gewor<strong>de</strong>n. Ist da irgendwo<br />

ein Trend zu erkennen – eine Lernkurve vielleicht? –<br />

o<strong>de</strong>r nur eine Fluktuation von Jahr zu Jahr?<br />

Baetge: Wir stellen schon fest, dass die Qualität<br />

<strong>de</strong>r Berichterstattung in <strong>de</strong>n letzten Jahren grund -<br />

sätzlich gestiegen ist. Die Unternehmen haben<br />

erkannt, dass sich eine gute Berichterstattung<br />

mittel- bis langfristig sowohl für das Bericht erstatten<strong>de</strong><br />

Unternehmen als auch für <strong>de</strong>n Geschäfts -<br />

berichtadressaten auszahlt. Dass bei unseren<br />

Ergebnissen im Rahmen <strong>de</strong>s Wettbewerbs „Der<br />

beste Geschäftsbericht“ zwischenzeitlich auch<br />

immer wie<strong>de</strong>r „Einbrüche“ in <strong>de</strong>r Berichterstattungsqualität<br />

zu verzeichnen sind, liegt vor allem<br />

daran, dass wir unsere empirisch ermittelten<br />

Checklisten regelmäßig an die verän<strong>de</strong>rten regulatorischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen und damit an die sich<br />

stets verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Erwartungen und Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Kapitalmarktteilnehmer anpassen.<br />

GoingPublic: Mit spürbaren Auswirkungen?<br />

Baetge: Als wir beispielsweise im Wettbewerb 2006<br />

die Checkliste für <strong>de</strong>n Lagebericht wegen § 315<br />

HGB, DRS 15 bzw. DRS 5 angepasst haben, war das<br />

an <strong>de</strong>n beim Lagebericht erzielten Ergebnissen<br />

recht <strong>de</strong>utlich durch eine Verschlechterung <strong>de</strong>r<br />

Qualitätswerte zu erkennen.<br />

GoingPublic: Der durchschnittliche Umfang <strong>de</strong>r<br />

von Ihnen geprüften Geschä<strong>ftsberichte</strong> ist in <strong>de</strong>n<br />

letzten bei<strong>de</strong>n Jahren <strong>de</strong>utlich gestiegen. Ist <strong>de</strong>r<br />

Leser damit nicht langsam überfor<strong>de</strong>rt?<br />

Baetge: Absolut. Hauptursache sind die von <strong>de</strong>n<br />

kapitalmarktorientierten Unternehmen verpflichtend<br />

anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n internationalen Rechnungslegungsstandards<br />

– die International Financial<br />

Reporting Standards. Diese wer<strong>de</strong>n zunehmend<br />

komplexer und verlangen zusätzliche Anhang -<br />

angaben, so dass selbst Fachleute mit <strong>de</strong>m Verständnis<br />

<strong>de</strong>r sich stetig wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n IFRS Probleme<br />

haben. Der durchschnittlich informierte Bericht -<br />

leser dürfte in<strong>de</strong>s völlig überfor<strong>de</strong>rt sein, diese<br />

Regelungen zu verstehen bzw. <strong>de</strong>n Umfang zu<br />

erfassen respektive zu verarbeiten. Durch <strong>de</strong>n<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Berichtsumfang wird es für <strong>de</strong>n<br />

Berichtleser zusätzlich schwieriger, die wirklich<br />

wichtigen Informationen von <strong>de</strong>n „nice to have“ -<br />

Informationen zu unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Im mm- Wett -<br />

bewerb analysieren wir<br />

daher je<strong>de</strong>n Geschäfts -<br />

bericht und untersuchen,<br />

ob wenigstens die von<br />

<strong>de</strong>n Kapitalmarktprofis<br />

gefor<strong>de</strong>rten wichtigen<br />

Informationen auch<br />

tatsächlich enthalten<br />

sind.<br />

GoingPublic: Haben Sie<br />

manchmal <strong>de</strong>n Eindruck,<br />

dass einige Unternehmen ihren Geschäftsbericht<br />

eigens auf eine, so wollen wir es mal nennen: „award-<br />

Linie“ trimmen?<br />

Baetge: Ich wür<strong>de</strong> eher sagen, dass <strong>de</strong>r langjährige<br />

Einfluss <strong>de</strong>s Wettbewerbs sich mittlerweile in<br />

vielen Geschä<strong>ftsberichte</strong>n nie<strong>de</strong>rgeschlagen hat.<br />

Unsere im Internet veröffentlichten Checklisten<br />

basieren auf empirischen Befragungen von Kapitalmarktprofis,<br />

also Finanzanalysten und Fondsmanagern.<br />

Wenn wir also dazu beitragen können, die<br />

Informationsqualität in <strong>de</strong>m Sinne zu verbessern,<br />

dass die Berichterstattung stärker an <strong>de</strong>n Informationsbedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r Adressaten ausgerichtet<br />

wird, so ist das doch ein sehr guter Ansatz.<br />

GoingPublic: Auf <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Plätzen <strong>de</strong>r Rankings<br />

tummeln sich fast ausschließlich Unternehmen,<br />

die auch in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren vorne<br />

mit dabei waren. Warum ist es offenbar so schwierig,<br />

in diese „Phalanx“ einzubrechen?<br />

Baetge: Dem möchte ich nur zum Teil zustimmen.<br />

Ein Geschäftsbericht ist kein Einjahresprojekt,<br />

son<strong>de</strong>rn kann nur in einem kontinuierlichen<br />

Prozess wirklich besser wer<strong>de</strong>n, so dass es manchmal<br />

ein paar Jahre dauern kann, eine hohe Qualität<br />

für <strong>de</strong>n Geschäftsbericht zu erreichen. Beispielsweise<br />

startete <strong>de</strong>r Sieger im Wettbewerb 2008, die<br />

Adidas AG, im Jahr 2004 auf Platz 24 von 30 DAX-<br />

Unternehmen und arbeitete sich kontinuierlich bis<br />

an die Spitze. <strong>2009</strong> liegt Adidas im DAX auf Platz 2.<br />

GoingPublic: Herr Prof. Baetge, vielen Dank für<br />

das Interview!<br />

Das Interview führte Oliver Bönig.<br />

Prof. Dr. Dr. Jörg Baetge<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 7<br />

Awards & Ranking


Awards & Ranking<br />

8<br />

Tab. 1: Die besten Geschä<strong>ftsberichte</strong> 2008<br />

In<strong>de</strong>x Unternehmen DGB Gesmt- DGB Gesamt- Jury- Inhalt Inhalt Sprache Design<br />

Prof. Jörg Baetge, wissenschaftlicher<br />

Leiter <strong>de</strong>s Wettbewerbs,<br />

sieht insgesamt<br />

eine klare Ten<strong>de</strong>nz zur Qualitätsverbesserung<br />

(siehe<br />

Interview auf Seite 7). Eine<br />

sehr gute Note (75% und<br />

mehr) erreichten <strong>de</strong>nnoch<br />

nur sieben Geschä<strong>ftsberichte</strong>.<br />

Im vergangenen Jahr<br />

waren es noch acht, vor<br />

zwei Jahren gar noch 13. Im<br />

Gegenzug stieg jedoch die Anzahl „gut“ bewerteter<br />

Reports von 64 auf 71 (siehe Grafik).<br />

Barrierefreiheit wird groß geschrieben<br />

Die wesentlichste Än<strong>de</strong>rung bei <strong>de</strong>n inhaltlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen, nach <strong>de</strong>nen die Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

bewertung bewertung prozente Geschäfts- Zwischen-<br />

Anzeige<br />

ohne Jury bericht bericht<br />

DAX ThyssenKrupp 85,06% 81,06% 4,00% 73,14% 76,76% 99,17% 84,54%<br />

DAX Adidas 82,16% 79,16% 3,00% 79,20% 81,40% 84,58% 72,28%<br />

DAX Fresenius Medical Care 79,59% 78,59% 1,00% 70,03% 78,67% 95,42% 82,24%<br />

MDAX Gil<strong>de</strong>meister 84,54% 87,54% 3,00% 84,93% 90,96% 98,33% 80,94%<br />

MDAX Hei<strong>de</strong>lberger Druckmaschinen 79,01% 77,01% 2,00% 71,22% 72,38% 97,50% 73,17%<br />

MDAX MLP 71,97% 71,97% 0,00% 67,57% 64,55% 87,50% 71,47%<br />

SDAX GFK 74,13% 75,13% 1,00% 66,45% 66,69% 93,33% 82,80%<br />

SDAX Deutsche Beteiligungs 71,63% 69,63% 2,00% 69,70% 73,23% 87,92% 49,03%<br />

SDAX Dyckerhoff 71,50% 71,50% 0,00% 61,18% 63,85% 89,58% 82,80%<br />

TecDax Jenoptik 74,22% 74,22% 0,00% 70,47% 75,27% 91,25% 65,56%<br />

TecDax SolarWorld 71,34% 73,34% 2,00% 65,93% 75,46% 90,00% 73,16%<br />

TecDax Drägerwerk 70,62% 70,62% 0,00% 63,67% 73,17% 82,50% 73,91%<br />

STOXX F. Hoffmann-La Roche 68,07% 66,07% 2,00% 59,89% 56,16% 87,50% 65,42%<br />

STOXX UBS 67,66% 70,66% 3,00% 69,20% 68,00% 96,25% 50,16%<br />

STOXX Royal Philips Electronics 66,48% 62,48% 4,00% 56,76% 50,66% 95,83% 49,96%<br />

Die Jurywertung spiegelt Zu- o<strong>de</strong>r Abschläge unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Berichtseffizienz wi<strong>de</strong>r. Schulnotensystem: 100-75 Punkte: sehr gut; ab 62,50 Punkte: gut;<br />

ab 50,00: befriedigend; ab 37,50: ausreichend; weniger als 37,50: mangelhaft. Quelle: Team Baetge<br />

Gil<strong>de</strong>meister AG,<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

überprüft wer<strong>de</strong>n, betreffen die Barrierefreiheit, also<br />

die Lesbarkeit für sehbehin<strong>de</strong>rte Geschäftsadres -<br />

saten. Bei diesem im vergangenen Jahr eingeführten<br />

Kriterium wur<strong>de</strong> nun erstmals zwischen PDF- und<br />

HTML-Version unterschie<strong>de</strong>n. Die Unternehmen konnten<br />

selbst die Wahl treffen, ob <strong>de</strong>r PDF- o<strong>de</strong>r HTML-<br />

Geschäftsbericht auf Barrierefreiheit hin geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n sollte. 37 Teilnehmer entschie<strong>de</strong>n sich für<br />

HTML und erzielten einen durchschnittlichen Qualitätswert<br />

von 67,5%. Beim PDF lag <strong>de</strong>r Mittelwert mit<br />

49,3% <strong>de</strong>utlich darunter. Der Gesamtschnitt für<br />

Barrierefreiheit ist damit im Vergleich zum Vorjahr<br />

von 18,6 auf 53% nach oben geschossen.<br />

Mit ThyssenKrupp, Adidas<br />

und Fresenius Medical Care<br />

stan<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n DAX-Werten<br />

dieselben Unternehmen auf<br />

<strong>de</strong>m Siegertreppchen wie im<br />

vergangenen Jahr – nur in<br />

verän<strong>de</strong>rter Reihenfolge.<br />

Ähnlich das Bild im MDAX,<br />

in <strong>de</strong>m wie<strong>de</strong>r Seriensieger<br />

Gil<strong>de</strong>meis ter triumphierte.<br />

Der Vorjahresdritte Hei<strong>de</strong>lberger<br />

Druck verbesserte<br />

GfK AG,<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

sich auf <strong>de</strong>n zweiten Rang vor Finanzdienstleister<br />

MLP. Den besten Geschäftsbericht im TecDAX lieferte<br />

nach Ansicht <strong>de</strong>s Prüfteams um Prof. Baetge wie<br />

schon vor zwei Jahren Jenoptik ab. Dahinter folgen<br />

<strong>de</strong>r Vorjahreszweite Solarworld und Drägerwerk.<br />

TecDAX-Titelverteidiger Bechtle verpasste <strong>de</strong>n<br />

Sprung unter die ersten drei.


Jenoptik AG,<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

Die Marktforscher von GfK behaupteten mit einem um<br />

über zehn Prozentpunkte verbesserten Ergebnis <strong>de</strong>n<br />

Spitzenplatz im SDAX. Die weiteren Plätze belegen die<br />

Deutsche Beteiligungs AG und <strong>de</strong>r Vorjahreszweite<br />

Dyckerhoff. Auch auf europäischer Ebene setzte sich<br />

mit <strong>de</strong>m Schweizer Pharmakonzern F. Hoffmann-La<br />

Roche <strong>de</strong>r Vorjahressieger unter <strong>de</strong>n nicht<strong>de</strong>utschen<br />

STOXX-Werten durch. Dagegen hatten es UBS und<br />

Royal Philips Electronics, <strong>de</strong>ren Geschä<strong>ftsberichte</strong> im<br />

aktuellen Wettbewerb <strong>de</strong>n zweiten bzw. dritten Platz<br />

einnehmen, im vergangenen Jahr nicht unter die Top 3<br />

geschafft.<br />

<br />

Roche AG,<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

Adidas AG,<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

Fazit<br />

Die Ten<strong>de</strong>nz zur Qualitätsverbesserung <strong>de</strong>r Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

setzt sich weiter fort. Auch das Team <strong>de</strong>r<br />

Prüfer sieht darin eine positive Ten<strong>de</strong>nz. Zwischenzeitliche<br />

Rückgänge in <strong>de</strong>r Bewertung wie im vergangenen<br />

Jahr seien auf verän<strong>de</strong>rte Prüfkriterien zurückzuführen.<br />

Insgesamt steige aber die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> über die Jahre hinweg kontinuierlich<br />

– ein Trend, <strong>de</strong>r sich auch beim Geschäftsbericht<br />

<strong>2009</strong> fortsetzen soll.<br />

Oliver Bönig<br />

Anzeige<br />

<br />

<br />

<br />

Awards & Ranking


Awards & Ranking<br />

10<br />

Ohne Pomp, entsprechend<br />

Circumstance<br />

In <strong>de</strong>r Krise honorierte das manager magazin in kleinem Rahmen<br />

Von Matthias Bextermöller, Geschäftsführer,<br />

Berichtsmanufaktur GmbH<br />

Am 2. September wur<strong>de</strong>n sie wie<strong>de</strong>r prämiert: die bes -<br />

ten Geschä<strong>ftsberichte</strong> <strong>de</strong>r Börsenunternehmen. Nicht in<br />

<strong>de</strong>r Finanzmetropole Frankfurt, son<strong>de</strong>rn im beschaulichen<br />

Münster und in beschei<strong>de</strong>nem wissenschaftlichen<br />

Rahmen. War das schlechter? Nein, es war gut – und ein<br />

wichtiges Signal!<br />

Eine wichtige Botschaft erreichte die Veranstaltungsteilnehmer<br />

eher unbeabsichtigt: Die Form muss nicht<br />

nur zum Inhalt passen, son<strong>de</strong>rn Form und Inhalt auch<br />

zur Situation. Weil auch das manager magazin in<br />

schwierigen Zeiten um je<strong>de</strong> Anzeige kämpfen muss,<br />

hatte <strong>de</strong>r Verlag das Jahreshighlight für die Haupt -<br />

publikation <strong>de</strong>r Unternehmen in einen kleinen Rahmen<br />

gefügt. Das war betriebswirtschaftlich und politisch<br />

klug. Der Blick auf die aktuellen Finanzpublikationen<br />

zeigt, dass so manches Unternehmen trotz<br />

miserabler Zahlen dieses Gespür nicht hatte.<br />

Bilanzpolizei-Präsi<strong>de</strong>nt trifft auf Marketing-Papst<br />

Den Hauptrahmen <strong>de</strong>r Veranstaltung prägten zwei<br />

Redner, die zugleich für zwei grundverschie<strong>de</strong>ne<br />

Blickwinkel <strong>de</strong>r Wirtschaft stehen. Der eine, Herbert<br />

Meyer, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung<br />

(DPR), schaut in seinem Berufsalltag auf<br />

Gastgeber <strong>de</strong>r diesjährigen Preisverleihung <strong>de</strong>s manager magazin-Geschä<strong>ftsberichte</strong>wettbewerbs<br />

war die Uni Münster. Der Lan<strong>de</strong>sverband Westfalen-Lippe<br />

stellte hierzu <strong>de</strong>n historischen Erbdrostenhof in Münster zur Verfügung.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

die Frage: Sind die jährlichenPflichtpublikationen<br />

<strong>de</strong>r Börsenunternehmen<br />

im Sinne<br />

<strong>de</strong>r Gesetze richtig?<br />

Der an<strong>de</strong>re, Prof. Heribert<br />

Meffert, die <strong>de</strong>utsche<br />

Wissenschafts-<br />

Marketing-Ikone, betrachtet<br />

die Welt seit<br />

Jahrzehnten aus Sicht<br />

<strong>de</strong>r Marke. Dabei begleitet<br />

ihn u.a. die Frage:<br />

Welchen Nutzen Matthias Bextermöller<br />

kann diese für ein Unternehmen<br />

entfalten?<br />

In ihren Ausführungen zum Geschäftsbericht offenbarten<br />

bei<strong>de</strong> Sprecher interes sante Erkenntnisse.<br />

10 Mängel in <strong>de</strong>r Pflicht laut DPR<br />

◆ Unternehmenskauf/-verkauf<br />

◆ Latente Steuern<br />

◆ Sonstige Anhangangaben<br />

◆ Lage-, Risiko-, Prognoseberichterstattung<br />

◆ Kapitalflussrechnung<br />

◆ EK-Beschaffungskosten<br />

◆ Konsolidierung<br />

◆ Immobilienbewertung<br />

◆ Angaben zu nahe stehen<strong>de</strong> Unternehmen/Personen<br />

◆ Segmentberichterstattung<br />

DPR: Die internationalen Standards machen es<br />

vielen Unternehmen schwer<br />

Seit 2005 hat die DPR im Auftrag <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

die Pflichtberichterstattung von mehr als 300 Unternehmen<br />

auf die Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n internationalen<br />

Rechnungslegungsvorschriften geprüft. Die<br />

überraschen<strong>de</strong> Zwischenbilanz: Je<strong>de</strong>s vierte geprüfte<br />

Unternehmen weist seine Zahlen mit signifikanten


Danke.*<br />

*) Die Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ entstand mit freundlicher Unterstützung von:<br />

HAUBROK


Awards & Ranking<br />

12<br />

Fresenius Medical Care AG, Geschäftsbericht 2008,<br />

Platz 3 im DAX beim manager magazin-Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

Award <strong>2009</strong><br />

Mängeln aus. Min<strong>de</strong>stens ebenso bemerkenswert ist<br />

<strong>de</strong>r Schluss, <strong>de</strong>n die Prüfer daraus ziehen: Ihrer Einschätzung<br />

nach sind die Unternehmen daran nur teilweise<br />

schuld. Angesichts <strong>de</strong>s Paragraphendschungels<br />

seien die Anfor<strong>de</strong>rungen mit angemessenem Aufwand<br />

beson<strong>de</strong>rs von <strong>de</strong>n mittleren und kleineren Unternehmen<br />

kaum zu erfüllen. Selbst die Großen bewältigen<br />

die Aufgabe oft nur mit Hilfe von Beratern. Das Gebot<br />

<strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> lautet für Meyer <strong>de</strong>shalb: weitere Verbesserung,<br />

und das heißt auch Vereinfachung <strong>de</strong>r Standards<br />

– wohl wissend, dass dafür viel Verständigungsarbeit<br />

nötig sein wird.<br />

Der Geschäftsbericht als Markenbotschafter:<br />

it <strong>de</strong>pends<br />

Wie verhält es sich mit <strong>de</strong>m Geschäftsbericht als Markenbotschafter?<br />

Diese Frage, von Prof. Heribert Meffert<br />

aufgegriffen, versprach Hochspannung. Immerhin<br />

scheitern je<strong>de</strong>s Jahr aufs Neue Heerscharen von Kommunikationsexperten<br />

auf ihren Stippvisiten in <strong>de</strong>n<br />

Vorstandsetagen kläglich bei ihrem Versuch, die<br />

(Marketing-)Komponente als unentbehrliche Säule<br />

auch in <strong>de</strong>r Finanzkommunikation zu argumentieren.<br />

Die Ausführungen <strong>de</strong>s Marketingprofis blieben weich.<br />

Eines <strong>de</strong>r Schlüsselwörter war „fit“. Es muss passen:<br />

das Argument zur Emotion, die Zukunft zur Vergangenheit<br />

und natürlich die Botschaft zur Zielgruppe.<br />

Und: Die Rolle <strong>de</strong>s Geschäftsberichts als Markenbotschafter<br />

hängt von <strong>de</strong>n Informationsbedürfnissen <strong>de</strong>r<br />

Leser ab.<br />

Für <strong>de</strong>n Zuhörer blieb die Erkenntnis, dass das Thema<br />

Markenkommunikation im Geschäftsbericht eher eine<br />

nachrangige Be<strong>de</strong>utung hat: Die Finanzberichterstattung<br />

steht viel zu sehr im Kontext <strong>de</strong>s realen Unter-<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

nehmensalltags. Im Geschäftsbericht zählen Fakten<br />

und Argumente. Die Gestaltung, die Sprache und alles<br />

an<strong>de</strong>re ordnet sich <strong>de</strong>m unter: Sie unterstützen die<br />

Argumente und sorgen für <strong>de</strong>n „passen<strong>de</strong>n Unternehmensanzug“.<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen: Entrümpelung <strong>de</strong>s Lageberichts<br />

wird schwierig<br />

Vereinfachung ist ein Thema, <strong>de</strong>ssen sich zurzeit auch<br />

das Baetge-Team gemeinsam mit <strong>de</strong>m Aktieninstitut<br />

und <strong>de</strong>m DVFA-Team annimmt. Baetges Zwischen fazit<br />

zum noch laufen<strong>de</strong>n Projekt: Viel Kürzungspotenzial<br />

gibt es wohl nicht.<br />

Ein Grund dafür mag sein, dass sich die Güte von Texten<br />

nur schwer mit Schablonen einfangen lässt. Die<br />

einzige Chance für einen Prüfer ist, die relevanten<br />

Themen möglichst differenziert aufzulisten – und sei<br />

das Abarbeiten für die Verfasser manchmal noch so<br />

son<strong>de</strong>rbar. Die Lageberichtsqualität ist trotz enger<br />

Vorgaben noch immer sehr unterschiedlich. Dies<br />

zeigt: Aussagekraft und Transparenz bleiben eine<br />

freiwillige Gabe <strong>de</strong>r Verfasser.<br />

Gut ist: Die Prüflisten leben. Sie wer<strong>de</strong>n laufend <strong>de</strong>n<br />

Informationsbedürfnissen angepasst. So darf die<br />

Finanzwelt sich wie<strong>de</strong>r auf einen überarbeiteten<br />

Kriterienkatalog für <strong>de</strong>n Zwischenbericht freuen.<br />

Fazit<br />

Preise bedienen unser Bedürfnis nach Anerkennung.<br />

Sie spornen an, besser zu wer<strong>de</strong>n, und geben<br />

uns Orientierungsmarken für unsere Kommunika -<br />

tionsarbeit. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.<br />

Nach Jahren <strong>de</strong>r gloriosen Siegerfeiern machte dies<br />

die erfrischend nüchterne Veranstaltung <strong>de</strong>utlich.<br />

„Sie laufen nicht schnell, aber die Maschinen laufen<br />

wie<strong>de</strong>r.“ Dieses Statement <strong>de</strong>s Finanzvorstands von<br />

Hei<strong>de</strong>ldruck darf uns zuversichtlich stimmen, dass<br />

wir auch in Zukunft – angemessen – über das Geschäft<br />

berichten dürfen.


Agency<br />

Year.<br />

of the<br />

Zum dritten Mal in Folge wur<strong>de</strong> Kirchhoff in diesem Jahr als Agency of the Year<br />

von <strong>de</strong>r League of American Communications Professionals (LACP) ausgezeichnet.<br />

Mit <strong>de</strong>r Erfahrung aus 20 Jahren und mehr als 600 begleiteten Unternehmensberichten<br />

sind wir <strong>de</strong>r richtige Partner für Ihren Geschäftsbericht. www.kirchhoff.<strong>de</strong><br />

Hamburg < Munich < Zurich < Vienna < Istanbul < Suzhou (Shanghai)


Awards & Ranking<br />

14<br />

„Kurze Abstimmungswege und<br />

eingespielte Prozesse halten <strong>de</strong>n<br />

Aufwand relativ gering“<br />

Interview mit Katrin Lauterbach, Pressesprecherin und<br />

Leiterin Public Relations, JENOPTIK AG<br />

GoingPublic: Jenoptik war in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

konstant unter <strong>de</strong>n Top-Platzierten – bis auf vergan -<br />

genes Jahr.<br />

Lauterbach: Jenoptik war 2008 nicht im TecDAX-30<br />

vertreten und hat aus diesem Grund auch mit <strong>de</strong>m<br />

Geschäftsbericht 2007 nicht am Wettbewerb teilgenommen.<br />

Für die Jahre 2006 bis 2008 hatten wir aber<br />

eine Trilogie <strong>de</strong>s Geschäftsberichts. Für <strong>de</strong>n Bericht<br />

2006 und <strong>de</strong>n 2008 haben wir <strong>de</strong>n ersten Preis erhalten.<br />

Wie <strong>de</strong>r Bericht 2007 abgeschnitten hätte, ist<br />

reine Spekulation.<br />

GoingPublic: Vielleicht schil<strong>de</strong>rn Sie uns bitte kurz,<br />

wer in Ihrem Unternehmen grob am Geschäftsbericht<br />

mitwirkt.<br />

Lauterbach: Wir sind ein eingespieltes Team aus<br />

Vertretern <strong>de</strong>r Finanzabteilung, Investor Relations<br />

und <strong>de</strong>r Unternehmenskommunikation und arbeiten<br />

in diesem relativ kleinen Kreis bereits seit mehreren<br />

Jahren zusammen. Ich glaube, das ist selten. Kurze<br />

Abstimmungswege und eingespielte Prozesse halten<br />

<strong>de</strong>n Aufwand relativ gering. Wir starten die Konzep -<br />

tion je<strong>de</strong>s Jahr im August/September, inhaltlich gibt<br />

es eine Kick-off-Run<strong>de</strong> En<strong>de</strong> November, bei <strong>de</strong>r wir<br />

konkrete Aufgaben an die Bereiche vergeben und <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>taillierten Zeitplan<br />

festlegen. Eine<br />

Agentur unterstützt<br />

uns bei <strong>de</strong>r<br />

Gestaltung und<br />

beim Satz. In <strong>de</strong>n<br />

vergangenen drei<br />

Jahren war das die<br />

Agentur Strichpunkt<br />

aus Stuttgart.<br />

Jenoptik AG,<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

GoingPublic: Wo<br />

holen Sie sich<br />

Ihren Input her,<br />

d.h. richten Sie<br />

sich eigens auch<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

nach <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> vorherrschen<strong>de</strong>n<br />

Design-<br />

Themen und <strong>de</strong>rgleichen<br />

aus?<br />

Lauterbach: Wir versuchen,<br />

hier eine relative<br />

Konstanz zu wahren,<br />

gera<strong>de</strong> was <strong>de</strong>n Aufbau<br />

betrifft. Schon seit En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r 90er Jahre arbeiten<br />

wir in sogenannten<br />

Trilogien. Wir überlegen<br />

also weit im Vorfeld,<br />

wie die Geschäfts- Katrin Lauterbach<br />

berichte von drei aufeinan<strong>de</strong>r<br />

folgen<strong>de</strong>n<br />

Jahren aussehen wer<strong>de</strong>n und welche Themen jeweils<br />

im Mittelpunkt stehen können.<br />

GoingPublic: Richten Sie sich speziell an <strong>de</strong>n Kriterien<br />

<strong>de</strong>r diversen Awards aus?<br />

Lauterbach: Nein, obgleich wir diese und Informa -<br />

tionen zu neuen gesetzlichen Verpflichtungen und<br />

Trends in <strong>de</strong>r Berichterstattung als hilfreiche Check -<br />

listen natürlich heranziehen. Unabhängig vom Wett -<br />

bewerb bemühen wir uns um inhaltliche Vollständigkeit,<br />

eine – gera<strong>de</strong> im Hightech-Bereich wichtig – verständliche<br />

Sprache und um Effizienz im Sinne <strong>de</strong>s Umfangs<br />

unseres Berichts.<br />

GoingPublic: Wie wer<strong>de</strong>n Sie im kommen<strong>de</strong>n Jahr die<br />

große Herausfor<strong>de</strong>rung angehen, höchstwahrscheinlich<br />

nicht son<strong>de</strong>rlich wachstumsstarke Geschäftszahlen<br />

kommunizieren zu müssen inklusive einer Prognose,<br />

vor <strong>de</strong>r viele Unternehmen anno 2010 wahrscheinlich<br />

zurückschrecken wer<strong>de</strong>n?<br />

Lauterbach: Vor dieser Herausfor<strong>de</strong>rung stan<strong>de</strong>n wir<br />

auch schon in an<strong>de</strong>ren Jahren. Wir re<strong>de</strong>n da nichts<br />

schön und versuchen <strong>de</strong>m Leser ein umfassen<strong>de</strong>s Bild<br />

<strong>de</strong>r aktuellen Lage zu vermitteln. Was man nicht<br />

vergessen darf ist, dass sich die Lage gera<strong>de</strong> in<br />

wirtschaftlich insgesamt turbulenten Zeiten schnell


än<strong>de</strong>rn kann. Das be<strong>de</strong>utet, dass die angenommenen<br />

Prämissen, auf Basis <strong>de</strong>rer Prognosen benannt wer<strong>de</strong>n,<br />

stark an Be<strong>de</strong>utung gewinnen. Ein Effekt, <strong>de</strong>n<br />

man auch für das Jahr <strong>2009</strong> schon beobachten konnte.<br />

GoingPublic: Die wichtigsten Merkmale eines guten<br />

Geschäftsberichts sind …<br />

Lauterbach: … einen guten Überblick über das Unternehmen<br />

zu geben und ein realistisches Bild <strong>de</strong>r Lage<br />

zu vermitteln. Das ist eigentlich alles.<br />

GoingPublic: Wie steht es bei Jenoptik mit Mo<strong>de</strong> -<br />

themen wie CO 2-Neutralität, Ressourcenschonung<br />

und – <strong>de</strong>r jüngsten Wirtschaftsflaute sei Dank – Sparzwängen<br />

auch bei <strong>de</strong>r Geschä<strong>ftsberichte</strong>rstellung?<br />

Lauterbach: Wir haben unser Budget für <strong>de</strong>n Geschäftsbericht<br />

seit 2005 kontinuierlich gesenkt. Es<br />

gibt aber Grenzen, wenn man einen guten und pünktlich<br />

vorliegen<strong>de</strong>n Geschäftsbericht machen will. Wir<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren weiter an unseren<br />

internen Prozessen bei <strong>de</strong>r Geschäftsberichtserstellung<br />

arbeiten und uns auch <strong>de</strong>m Thema Online-Bericht<br />

intensiver als in <strong>de</strong>n Vorjahren widmen. Hier haben<br />

wir im Sinne <strong>de</strong>r Userfreundlichkeit Nachholbedarf.<br />

GoingPublic: Und<br />

wie wichtig ist für<br />

Sie ein Nachhaltigkeitsbericht?<br />

Lauterbach: Da haben<br />

Sie das richtige<br />

Thema herausge -<br />

pickt. Es wird wichtiger<br />

– auch ein Bericht<br />

dazu. Wir arbeiten<br />

daran, dass wir<br />

unsere Themen – die<br />

aktuell an vielen verschie<strong>de</strong>nen<br />

Stellen<br />

<strong>de</strong>r Jenoptik-Berichterstattungauftauchen<br />

– zusammen-<br />

fassen und in Zukunft am Stück darstellen. Dies ist nur<br />

ein Beispiel für die vielen Schritte, mit <strong>de</strong>nen wir je<strong>de</strong>s<br />

Jahr versuchen, unsere Berichterstattung zu verbessern.<br />

GoingPublic: Frau Lauterbach, vielen Dank für das<br />

Interview!<br />

Das Interview führte Falko Bozicevic.<br />

Jenoptik AG,<br />

Geschäftsbericht 2008<br />

Anzeige<br />

Awards & Ranking


Awards & Ranking<br />

16<br />

Zwischen Kür <strong>de</strong>r Pflicht und Pflicht<br />

zur Kür<br />

Emittenten, Dienstleister und Zielgruppen – und ein Vorschlag<br />

Mitte September fand zum vierten Mal das „Symposium<br />

Unternehmensberichte“ <strong>de</strong>s Fachverbands Medienproduktioner<br />

(f:mp.) statt. Neben obligatorischen Best<br />

Practices bei Pflicht (Berichtsteil) und Kür (Imageteil),<br />

zeigte <strong>de</strong>r mit rund 140 Teilnehmern stark besuchte<br />

Event vor allem eines: dass we<strong>de</strong>r Emittenten noch<br />

Dienstleister zu <strong>de</strong>finieren in <strong>de</strong>r Lage sind, was <strong>de</strong>nn<br />

nun einen „guten“ Geschäftsbericht ausmacht.<br />

Doch <strong>de</strong>r Reihe nach. Das diesjährige Symposium bot<br />

<strong>de</strong>n gewohnt ausgewogenen Mix aus Fachbeiträgen<br />

zur aktuellen Gesetzgebung, Zielgruppen, Verständlichkeit<br />

von Unternehmensberichten, Sinn (o<strong>de</strong>r auch<br />

Unsinn) von Nachhaltigkeitsberichten und natürlich<br />

neuesten Trends im Layout und Design – im Prinzip so<br />

wie diese Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> <strong>2009</strong>/10“.<br />

Preise um <strong>de</strong>r Presse willen<br />

Da dürfen die Rankings und Preisverleihungen natürlich<br />

nicht fehlen, sollen sie doch Hilfestellung bei <strong>de</strong>r<br />

kniffligen Frage bieten, wie sich <strong>de</strong>r „gute“ Geschäftsbericht<br />

<strong>de</strong>finiert. Die Informationsbedürfnisse von<br />

Analysten, Privatanlegern, Nicht-Regierungsstellen<br />

– und schließlich <strong>de</strong>r Award-Jurys – unter Beachtung<br />

<strong>de</strong>r gesetzlichen Auflagen in einem Bericht zu ver -<br />

einen, ist eine Hauptherausfor<strong>de</strong>rung, um nicht zu<br />

sagen: die Herausfor<strong>de</strong>rung schlechthin. Und zugleich<br />

ist es eine Herausfor<strong>de</strong>rung, auf die es anscheinend<br />

nicht die „eine“ Antwort geben kann.<br />

Das jedoch leuchtete nicht je<strong>de</strong>m ein. Der Geschä<strong>ftsberichte</strong>-Award<br />

<strong>de</strong>s manager magazins adressiert<br />

ausschließlich börsennotierte Unternehmen. Es liegt<br />

auf <strong>de</strong>r Hand, dass sich die Geschä<strong>ftsberichte</strong> dieser<br />

Gesellschaften mehr an <strong>de</strong>n für sie wichtigen Zielgruppen<br />

– Analysten, Journalisten, Investoren – ausrichten<br />

als, sagen wir mal als Beispiel, <strong>de</strong>r Geschäftsbericht<br />

von Audi.<br />

Einspruch, so zumin<strong>de</strong>st laut Manfred Hasenbeck,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>s FCP und geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter BurdaYukom Publishing. Der FCP<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Medienproduktionspreis <strong>de</strong>s f:mp, <strong>de</strong>r <strong>2009</strong> erstmals verliehen wur<strong>de</strong><br />

vergibt selbst einen Award (<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r FCP konsequenterweise<br />

als <strong>de</strong>n wichtigsten <strong>de</strong>r Szene wahrnimmt,<br />

natürlich). Prämiert wird hier aber, um das so bewertungsneutral<br />

wie möglich auszudrücken, an<strong>de</strong>res als<br />

beim award <strong>de</strong>s manager magazins. So wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m<br />

Vortrag von Hasenbeck dann auch eher eine Art Imagekampagne<br />

pro Audi. Auf <strong>de</strong>r zeitgleich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

IAA in Frankfurt wäre er mit seinem Vortrag nicht aufgefallen.<br />

Einspruch <strong>de</strong>s Emittenten – abgelehnt, setzen!<br />

Aber zum Thema zurück. In <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n und<br />

höchst amüsanten Diskussionsrun<strong>de</strong> mit Manfred<br />

Hasenbeck, Ralf Frank (Geschäftsführer <strong>de</strong>r DVFA)<br />

und Dr. Tatjana Oberdörster (Organisationsleiterin<br />

<strong>de</strong>s manager magazin-Wettbewerbs „Der beste<br />

Geschäftsbericht“) kam es zum vorhersagbaren<br />

Zusammenprall zwischen Ying und Yang (bzw. zwischen<br />

Kür <strong>de</strong>r Pflicht und Pflicht zur Kür). Die Fronten<br />

waren, nun ja, verhärtet. Wie<strong>de</strong>rholte Einsprüche<br />

beispielsweise <strong>de</strong>r bei BASF für Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

verantwortlichen Dame, welcher Linie <strong>de</strong>r Ratschläge<br />

man <strong>de</strong>nn nun folgen solle, wur<strong>de</strong>n von einem <strong>de</strong>r


Panelisten relativ unwirsch vom Tisch gefegt (er hielt<br />

ja wie gesagt <strong>de</strong>n Award seines Verban<strong>de</strong>s für die<br />

Richtschnur, von daher sei alles gesagt soweit).<br />

Schön, dass wir das besprochen haben. Die bei<strong>de</strong>n<br />

Argumentationslinien schienen sich so wenig vermischen<br />

zu lassen wie Öl und Wasser.<br />

Der nächste Award ist geboren: Ein Lichtlein<br />

geht auf<br />

Überfällig, obgleich angesichts <strong>de</strong>r beschriebenen<br />

Ausgangslage <strong>de</strong>r Konsternation nicht abträglich,<br />

verlieh auch <strong>de</strong>r f:mp dieses Jahr einen Preis: <strong>de</strong>n<br />

Medienproduktionspreis für Unternehmensberichte.<br />

Im Blickpunkt stand hierbei aber die Produktionsqualität<br />

<strong>de</strong>r bewerteten Geschä<strong>ftsberichte</strong>. Den Preis erhielt<br />

die Zumtobel AG aus Dornbirn, Österreich. Der<br />

Anbieter „ganzheitlicher Lichtgestaltung“ trumpfte<br />

mit <strong>de</strong>m Einsatz von Leuchtfarben in seinem Geschäftsbericht<br />

– vereinfacht gesagt: Einige Bil<strong>de</strong>r und<br />

Grafiken leuchten im Dunkeln. Das sah zwar toll aus.<br />

Aber stellt sich da nicht unweigerlich die Frage, ob<br />

sich ein Betrachter einen Unternehmensbericht nicht<br />

Audi scheint es <strong>de</strong>m FCP beson<strong>de</strong>rs angetan zu haben<br />

– auch <strong>de</strong>r Geschäfts bericht.<br />

doch eher bei Tage anschauen sollte? Wie auch immer:<br />

Für diesen technischen Gig gab es nun auch<br />

einen Award. Man muss hoffen, dass sich die zuvor<br />

erwähnte BASF-Abgesandte an Designs, die nur im<br />

Dunkeln ihre Wirkung entfalten, gera<strong>de</strong> nicht als<br />

Beispiel orientiert.<br />

Modular, bitte übernehmen Sie<br />

Dabei läge eine Lösung <strong>de</strong>r verhärteten philosophischen<br />

Fronten eigentlich direkt auf <strong>de</strong>r Hand: <strong>de</strong>r<br />

modulare Unternehmensbericht. Analysten und<br />

Finanzjournalisten interessieren sich gemeinhin nur<br />

für <strong>de</strong>n Zahlenteil. Also sollten sie auch nur <strong>de</strong>n Zahlenteil<br />

anfor<strong>de</strong>rn/downloa<strong>de</strong>n können, wenn ihnen<br />

das ausreicht (<strong>de</strong>r Zahlenteil wäre die Sparvariante,<br />

das absolute Minimum und gesetzlich Vorgeschrie -<br />

bene). Nun sind Analysten und Journalisten aber<br />

nicht die zahlenmäßig wichtigste Zielgruppe eines<br />

Geschäftsberichts, <strong>de</strong>nn Investoren und Mitarbeiter<br />

sind numerisch weit überlegen. Wenn sie sich für <strong>de</strong>n<br />

Imageteil interessieren („die Kür“), fein, dann sollte<br />

<strong>de</strong>ren Geschäftsbericht aus Zahlen- und Imageteil<br />

bestehen. Wo ist das Problem? Kun<strong>de</strong>n schließlich –<br />

erst recht inklusive potenzieller Kun<strong>de</strong>n – bil<strong>de</strong>n eine<br />

noch weit größere, völlig inhomogene und die vagste<br />

aller Zielgruppen eines Geschäftsberichts. Wenn sie<br />

sich für interaktive Multimedialinks, vielleicht das<br />

Imagevi<strong>de</strong>o <strong>de</strong>s R8 (aus <strong>de</strong>m besagten Audi-Beispiel)<br />

und sonstigen Zukunftsschnickschnack interessieren<br />

– dann sollen sie auch das noch in einem XXL-Geschäftsbericht,<br />

<strong>de</strong>r nur noch ansatzweise diesen<br />

Namen verdient hätte, zusätzlich bekommen. Es gibt<br />

keinen Grund, die Erwartungen auch nur einer dieser<br />

Zielgruppen in Abre<strong>de</strong> zu stellen. Aber alle gleichzeitig<br />

in <strong>de</strong>m jetzigen Unisex-Geschäftsbericht zufrie<strong>de</strong>n<br />

zu stellen, ist ein Ding völliger Unmöglichkeit und ein<br />

Irrweg. Best Practices, inklusive aller Awards, laufen<br />

ins Leere, wenn nicht mehr klar ist, was überhaupt<br />

das Ziel ist. Je früher das erkannt wird, <strong>de</strong>sto besser<br />

für alle Beteiligten. Es wäre eine Art Erlösung.<br />

Falko Bozicevic<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 17<br />

Awards & Ranking


Awards & Ranking<br />

18<br />

„Trotz aller Anregungen muss je<strong>de</strong>s<br />

Unternehmen immer noch etwas<br />

ganz Eigenes auf die Beine stellen“<br />

Interview mit Klaus Rainer Kirchhoff, Grün<strong>de</strong>r und Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r,<br />

Kirchhoff Consult AG<br />

GoingPublic: Herr Kirchhoff, Ihre Kun<strong>de</strong>n erhielten für<br />

2008 so viele Auszeichnungen wie noch nie – woran<br />

lag’s?<br />

Kirchhoff: Wir orientieren uns bei unserer Arbeit stärker<br />

an internationalen als an <strong>de</strong>utschen Kriterien. Deshalb<br />

versuchen wir da auch immer die neuesten Trends<br />

mitzunehmen.<br />

GoingPublic: Gibt es <strong>de</strong>nn generell so starke Unterschie<strong>de</strong><br />

zu internationalen Geschä<strong>ftsberichte</strong>n? Was<br />

können Verantwortliche <strong>de</strong>utscher Gesellschaften bei<br />

ihren internationalen Pendants abschauen?<br />

Kirchhoff: Die <strong>de</strong>utschen Reports sind auch heute noch<br />

sehr faktenorientiert, sehr sachlich, sehr berichtsmäßig<br />

eben. Internationale Geschä<strong>ftsberichte</strong> erzählen viel<br />

besser die Equity Story. Es gibt eine klare Unterscheidung:<br />

Die Finanzinformationen müssen sachlich sein;<br />

aber es gibt auch noch <strong>de</strong>n Part, wo man seine Story<br />

rüberbringen muss – weshalb jemand in gera<strong>de</strong> dieses<br />

Unternehmen investieren sollte. Das verstehen inter -<br />

nationale, vor allem US-amerikanische, Unternehmen<br />

sehr viel spannen<strong>de</strong>r zu tun als <strong>de</strong>utsche.<br />

GoingPublic: manager magazin award, Stevie Award,<br />

LACP – bekommt nicht inzwischen je<strong>de</strong>r irgendwo<br />

irgen<strong>de</strong>ine Auszeichnung – blicken Sie da noch durch?<br />

Kirchhoff: Das ist richtig, es gibt eine Handvoll wich -<br />

tiger Wettbewerbe. Der manager magazin award ist<br />

sicher <strong>de</strong>r wichtigste hierzulan<strong>de</strong>, aber er ist auch sehr<br />

national orientiert. Daneben gibt es noch einen wich -<br />

tigen europäischen und zwei amerikanische Preise. Hier<br />

Es gibt eine Handvoll wich tiger Geschäftsberichts-Wettbewerbe.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

versucht man eben die<br />

Trends herauszufiltern,<br />

wobei <strong>de</strong>r eine mehr inhaltliche<br />

und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

mehr gestal terische<br />

Trends vorgibt. Letztlich<br />

kann sich je<strong>de</strong>s Unternehmen<br />

da nur Anregungen<br />

holen, muss<br />

aber trotz allem etwas<br />

ganz Eigenes machen.<br />

GoingPublic: Was sind<br />

<strong>de</strong>nn die Trends, die Sie<br />

Klaus Rainer Kirchhoff<br />

im Hinblick auf die laufen<strong>de</strong><br />

bzw. schon die<br />

nächste Geschä<strong>ftsberichte</strong>-Saison<br />

als die wesentlichsten i<strong>de</strong>ntifiziert haben?<br />

Kirchhoff: Der Unternehmensbericht wird wie<strong>de</strong>r mehr<br />

als Kapitalmarktinstrument wahrgenommen und genutzt<br />

– zumin<strong>de</strong>st bleibt das meine Hoffnung. Der Leser<br />

soll erfahren, wie und mit welcher Strategie das Unternehmen<br />

in <strong>de</strong>r Zukunft ge<strong>de</strong>nkt erfolgreich zu sein. Das<br />

leisten viele Berichte heute noch nicht, und <strong>de</strong>r Imageteil<br />

ist auch wirklich ein reiner Imageteil.<br />

GoingPublic: Viele Unternehmensberichte wirken wie<br />

von verschie<strong>de</strong>nen Abteilungen zusammengeschustert.<br />

Das kann nicht die Lösung sein.<br />

Kirchhoff: Nein, das ist auch keine. Eine Hand muss<br />

dafür sorgen, dass die Aussagen stringent sind. Das<br />

heißt ja nicht, dass <strong>de</strong>r Stil überall gleich sein muss: Bei<br />

<strong>de</strong>r Equity Story gibt es sicher mehr Freiheiten als bei<br />

<strong>de</strong>n Finanzzahlen und beim Lagebericht.<br />

GoingPublic: An welchen Geschäftsbericht <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n<br />

Saison erinnern Sie sich aus <strong>de</strong>m Stand noch?<br />

Kirchhoff: Beeindruckend fin<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>n aktuellen Thyssen-Bericht,<br />

<strong>de</strong>r ja auch beim manager magazin award<br />

gewonnen hat. Der Bericht passt einfach zu <strong>de</strong>m Unternehmen,<br />

er ist maßgeschnei<strong>de</strong>rt und man erkennt sofort<br />

die Unternehmensi<strong>de</strong>ntität. Viele an<strong>de</strong>re Berichte


sind zwar sehr aufwendig gemacht, aber sie sind austauschbar.<br />

Da können Sie je<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>re Unternehmen<br />

reinstecken.<br />

GoingPublic: Die Herausfor<strong>de</strong>rung für 2010 dürfte sein,<br />

nicht beson<strong>de</strong>rs ansehnliche Zahlen für dieses Geschäftsjahr<br />

kommunizieren zu müssen. Wie funktioniert das<br />

am besten?<br />

Kirchhoff: Die meisten Unternehmen wer<strong>de</strong>n sich<br />

schwertun, überhaupt Prognosen abzugeben. Deswegen<br />

ist es umso wichtiger, dass man seine Equity Story<br />

überzeugend erzählt: Warum wird dieses Unternehmen<br />

zu <strong>de</strong>n Gewinnern gehören, wenn sich die Wirtschafts -<br />

situation wie<strong>de</strong>r bessert? Das ist die Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Und das Ganze wie<strong>de</strong>rum so glaubwürdig, dass es nicht<br />

als PR rüberkommt.<br />

GoingPublic: Das Immer-mehr, Immer-bunter geriet<br />

zuletzt immer stärker in die Kritik. Bekommen wir jetzt<br />

eine dauerhafte Kehrtwen<strong>de</strong>, weg vom Versandhan<strong>de</strong>lkatalog-Image<br />

<strong>de</strong>r letzten Jahre, o<strong>de</strong>r ist das nur eine<br />

vorübergehen<strong>de</strong> Sparmaßnahme Ihrer Meinung nach?<br />

Kirchhoff: Hier gelten ähnliche Gesetzmäßigkeiten wie<br />

bei Investments: Ich glaube nicht wirklich, dass die<br />

Menschheit dazulernt. Wir wer<strong>de</strong>n also wie<strong>de</strong>r bunte<br />

Kataloge erleben. Trotz<strong>de</strong>m hoffe ich, dass sich die<br />

Berichte künftig stärker am Kapitalmarkt orientieren.<br />

GoingPublic: Wie steht es <strong>de</strong>nn mit <strong>de</strong>n viel beschwo -<br />

renen Nachhaltigkeitsreports, auch nur eine Mo<strong>de</strong> -<br />

erscheinung?<br />

Kirchhoff: Das ist gera<strong>de</strong> eine <strong>de</strong>r Empfehlungen, die<br />

ich gebe: <strong>de</strong>n Geschäftsbericht auf <strong>de</strong>n Kapitalmarkt zu<br />

konzentrieren und einen zusätzlichen CSR- o<strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsreport<br />

zu machen. Immer mehr Fonds setzen<br />

sich mit diesem Thema auseinan<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>n USA wird<br />

CSR ja gar nicht unter ethischen Gesichtspunkten gesehen,<br />

son<strong>de</strong>rn unter Risikogesichtspunkten. Gut geführte<br />

Unternehmen hätten <strong>de</strong>mnach weniger Rückschlagpotenzial.<br />

Hierzulan<strong>de</strong> ist die CSR-Berichterstattung<br />

häufig noch eine Art PR-Tool. Aber das ist ein Schicksal,<br />

das Geschä<strong>ftsberichte</strong> auch mal hatten und dann überwin<strong>de</strong>n<br />

konnten.<br />

GoingPublic: Herr Kirchhoff, vielen Dank für das interessante<br />

Gespräch!<br />

Das Interview führte Falko Bozicevic.<br />

MAN KANN AN DIE NÄCHSTE<br />

WAHL DENKEN.<br />

ODER AN DIE NÄCHSTE<br />

GENERATION.<br />

Fast 1.700 Milliar<strong>de</strong>n Euro – so viele Schul<strong>de</strong>n hat unser Staat angehäuft. Wür<strong>de</strong>n wir Familienunternehmer<br />

genauso auf Pump leben, wären längst über 80 Prozent aller <strong>de</strong>utschen Unternehmen bankrott<br />

und damit auch Millionen von Arbeitsplätzen weg.<br />

DIE FAMILIENUNTERNEHMER. IMMER EINE GENERATION VORAUS.<br />

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Awards & Ranking


Kommunikation & Sprache<br />

20<br />

Den Geschäftsbericht in Worte fassen<br />

Was ist Pflicht, und wo beginnt die sprachliche Kür?<br />

Von Thorsten Staab, Manager Corporate Business Development,<br />

CLS Communication GmbH<br />

Vor zwanzig Jahren fan<strong>de</strong>n die Geschä<strong>ftsberichte</strong> noch<br />

keine ausgeprägte Beachtung. Dies hat sich unter <strong>de</strong>m<br />

Einfluss einer kritischer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Öffentlichkeit radikal<br />

geän<strong>de</strong>rt. Denn wegen strengerer Transparenzvorschriften<br />

und aufgrund <strong>de</strong>s höheren Stellenwerts <strong>de</strong>r<br />

Aktienkurse im Zuge <strong>de</strong>r Diskussion um <strong>de</strong>n Aktionärswert<br />

sind Hauptversammlungen und die Publikation von<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong>n börsennotierter Unternehmen zu<br />

einem Ereignis für alle genannten Stakehol<strong>de</strong>r gewor<strong>de</strong>n.<br />

In diesem Zusammenhang ist ein leistungsfähiger<br />

und sensibler Sprachdienstleister von hohem Wert.<br />

Aussagekräftiger, schöner und inhaltlich breiter<br />

Wenn man die Geschä<strong>ftsberichte</strong> über viele Jahre hinweg<br />

aus <strong>de</strong>m Regal nimmt und durchblättert, fallen<br />

drei Dinge auf: Erstens sind die Berichte aussagekräf -<br />

tiger und umfangreicher gewor<strong>de</strong>n. Zweitens sind<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> heute auch optisch eine Visiten -<br />

karte <strong>de</strong>s Unternehmens. In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n sie<br />

durch eine Kommunikationsagentur gestaltet.<br />

Drittens beschränken sich Geschä<strong>ftsberichte</strong> auch bei<br />

mittelgroßen Unternehmen heute auch inhaltlich sehr<br />

oft nicht auf das gesetzlich Notwendige. Eindringlich<br />

geschriebene Kapitel zeigen zum Beispiel auf, wie das<br />

Unternehmen seine Verantwortung gegenüber <strong>de</strong>r<br />

Umwelt und <strong>de</strong>r Gesellschaft wahrnimmt (Corporate<br />

Mit einer einfachen Übersetzung ist es bei Geschä<strong>ftsberichte</strong>n nicht getan.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Responsibility), o<strong>de</strong>r<br />

versinnbildlichen, wie<br />

das Unternehmen kulturelle<br />

Tätigkeiten<br />

ermöglicht o<strong>de</strong>r<br />

gemeinnützige Insti -<br />

tutionen unterstützt.<br />

Externe Dienstleister<br />

immer wichtiger<br />

Der Geschäftsbericht<br />

ist also eine <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Publikationen<br />

eines je<strong>de</strong>n börsen -<br />

Thorsten Staab<br />

notierten Unternehmens.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

greifen mittlerweile die meisten Firmen wenigs -<br />

tens teilweise auf spezielle Agenturen zurück. Beim<br />

Schreiben <strong>de</strong>s Inhaltes vertrauen eher mittlere und<br />

kleinere Firmen, die wenig eigene Ressourcen haben,<br />

auf externe Kräfte. Große Unternehmen greifen in <strong>de</strong>r<br />

Regel auf eine Vielzahl von internen Autoren zurück.<br />

Auch für die großen Unternehmen ist es aber entschei<strong>de</strong>nd,<br />

einen leistungsfähigen Sprachdienstleister<br />

im Rücken zu haben.<br />

Für Kun<strong>de</strong>n ist es wichtig, mit einem Sprachdienst -<br />

leister zu arbeiten, <strong>de</strong>r mehr ist als ein Übersetzungsbüro.<br />

Es ist entschei<strong>de</strong>nd, die Unternehmenskultur<br />

<strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n zu verstehen und <strong>de</strong>ssen Grundwerte von<br />

Jahr zu Jahr sauber und kohärent weiterzugeben. Aus<br />

rechtlichen und ethischen Grün<strong>de</strong>n sind auch Genauigkeit<br />

und Vertraulichkeit bei <strong>de</strong>r Übersetzung ein<br />

Muss. Deshalb ist beson<strong>de</strong>rs auf interne, fachlich<br />

qualifizierte und erfahrene Übersetzer und auf einen<br />

sicheren Datentransfer zu setzen. Dieser hohe Sicherheitsstandard<br />

sollte zur „DNA“ eines Unternehmens<br />

gehören.<br />

Kun<strong>de</strong>n sind auf Flexibilität und Top-Projektleitung<br />

angewiesen. Es geht darum, eine hohe Textmenge<br />

innerhalb kürzester Zeit bei sich oft verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n


Inhalt, Struktur, Kreation und<br />

Produktion für:<br />

• BBI Bürgerliches Brauhaus<br />

Immobilien AG<br />

• BKN Biokraft stoff Nord AG<br />

• ESRI Deutschland GmbH<br />

• Fair Value REIT-AG<br />

• GfK SE<br />

• GK Soft ware AG<br />

200% Einsatz für Finanzkommunikation<br />

• Hei<strong>de</strong>lberger<br />

Druckmaschinen AG<br />

• HumanOptics AG<br />

• Jos. Schnei<strong>de</strong>r Optische<br />

Werke GmbH<br />

• KROMI Logistik AG<br />

• Manz Automation AG<br />

• Maternus-Kliniken AG<br />

• MVV Energie AG<br />

• Nestlé Deutschland AG<br />

• OHROPAX GmbH<br />

• PNE Wind AG<br />

• SMT Scharf AG<br />

• TRANSA Schenker Gruppe<br />

• VIB Vermögen AG<br />

• zooplus AG<br />

Kontakt:<br />

Beate Scheufele<br />

Fon: + 49 ( 0 ) 69 13 87 10 - 0<br />

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Michael Diegelmann<br />

Fon: + 49 ( 0 ) 611 20 58 55 - 18<br />

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Kommunikation & Sprache<br />

22<br />

Gera<strong>de</strong> bei internationalen Firmen wer<strong>de</strong>n nicht alle Ausgangstexte immer in <strong>de</strong>r<br />

gleichen Sprache verfasst o<strong>de</strong>r von Nicht-Muttersprachlern geschrieben.<br />

Zeitfenstern zu bewältigen und dabei die Qualität und<br />

insbeson<strong>de</strong>re die sprachliche Konsistenz gleichbleibend<br />

hoch zu halten. Wir benennen <strong>de</strong>shalb einen<br />

Projektmanager für die zentrale Koordination.<br />

Kohärenz – in allen Sprachen!<br />

Wie können trotz Einsatz von mehreren involvierten<br />

Übersetzern Sprache und Stil konsistent gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n? Dazu sollte man für Geschä<strong>ftsberichte</strong> von<br />

Jahr zu Jahr die gleichen Übersetzerteams einsetzen,<br />

die mit Glossaren sowie ausführlichen Style Gui<strong>de</strong>s<br />

arbeiten. Diese wer<strong>de</strong>n laufend <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n angepasst. Somit kann eine Kontinuität in <strong>de</strong>r<br />

Unternehmenssprache sowie <strong>de</strong>r Firmenterminologie<br />

sichergestellt wer<strong>de</strong>n, auch wenn mehrere Spezialis -<br />

ten gleichzeitig am Bericht arbeiten. Der konsequente<br />

Einsatz von Sprachtechnologie (Translation Memories)<br />

garantiert zu<strong>de</strong>m, dass Dinge, die auf eine bestimmte<br />

Art übersetzt wer<strong>de</strong>n und die <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> für<br />

gut befin<strong>de</strong>t, auch das nächste Mal wie<strong>de</strong>r so übersetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein weiterer wichtiger Aspekt: für Kun<strong>de</strong>n<br />

nicht nur die Übersetzung mit Qualitätssicherung<br />

zu arrangieren, son<strong>de</strong>rn auch das Redigieren <strong>de</strong>r<br />

Texte – das heißt konkret, die oft recht zahlreichen<br />

redaktionellen Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Originalversion in die<br />

Zielsprachen kohärent einfließen zu lassen.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Outsourcing en vogue<br />

Eine Entwicklung, die sich somit abzeichnet, ist die<br />

verstärkte Rolle externer Partner – es wer<strong>de</strong>n heute<br />

viel mehr Zusatzdienstleistungen nachgefragt wie<br />

zum Beispiel eine redaktionelle Überarbeitung. Hier<br />

geht es darum, dass <strong>de</strong>r von vielen Fachspezialisten<br />

verfasste Ausgangstext auf einen Nenner gebracht<br />

und sprachlich verbessert wird. Nebst <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

und <strong>de</strong>r Übersetzung lassen börsennotierte Unternehmen<br />

außer<strong>de</strong>m verstärkt ganze Kapitel ihres Geschäftsberichts<br />

extern schreiben. Diese Entwicklung<br />

hat vor einigen Jahren eingesetzt, als vor allem kleine<br />

und mittlere Firmen begannen, für einzelne Teile wie<br />

das Vorwort <strong>de</strong>s CEO externe Autoren zu berücksichtigen.<br />

Heute lassen vor allem solche Firmen einen<br />

großen Teil ihres Berichtes extern „fertigen“. Der Stellenwert<br />

von Geschä<strong>ftsberichte</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>s Kommunikations-Mixes<br />

wird sicher nicht abnehmen.<br />

Es zeigt sich, dass gera<strong>de</strong> die sprachliche Konsistenz<br />

und Präzision oft eine Gratwan<strong>de</strong>rung ist. Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

sind auch auf Seite <strong>de</strong>s Unternehmens eine<br />

Teamarbeit, bei <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r Autor nicht nur sein Fachgebiet<br />

und sein Herzblut, son<strong>de</strong>rn auch seinen Jargon<br />

einbringt. Gera<strong>de</strong> bei internationalen Firmen wer<strong>de</strong>n<br />

zu<strong>de</strong>m nicht alle Ausgangstexte immer in <strong>de</strong>r gleichen<br />

Sprache verfasst o<strong>de</strong>r von Nicht-Muttersprachlern geschrieben.<br />

Hier ist ein Sprachdienstleister, <strong>de</strong>r ausschließlich<br />

Muttersprachler einsetzt, beson<strong>de</strong>rs prä<strong>de</strong>stiniert.<br />

Beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung – greifbares Ergebnis<br />

Bei Geschä<strong>ftsberichte</strong>n han<strong>de</strong>lt es sich um beson<strong>de</strong>rs<br />

anspruchsvolle Texte. Gefragt sind vertiefte Kenntnisse<br />

<strong>de</strong>r Banken- und Finanzwelt (z.B. IFRS), <strong>de</strong>s aktuellen<br />

Marktumfel<strong>de</strong>s sowie ein beson<strong>de</strong>res redaktionelles<br />

Geschick. Was ist die Motivation, bei einem <strong>de</strong>rart<br />

heiklen Projekt mitzumachen? Natürlich bedarf es<br />

einer hohen gedanklichen und zeitlichen Flexibilität<br />

und Bereitschaft zu Abend- und Wochenen<strong>de</strong>insätzen,<br />

<strong>de</strong>nn es gibt nur einen Termin, <strong>de</strong>r wirklich fix ist: <strong>de</strong>n<br />

Erscheinungstermin eines Geschäftsberichts!


Finanzkommunikation<br />

Wir machen aus Zahlen Marken<br />

Zahlen können gedruckt wer<strong>de</strong>n. Marken muss man erleben. Deshalb verbin<strong>de</strong>n wir bei KMS TEAM seit<br />

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Kommunikation & Sprache<br />

24<br />

Kommunikation nach vorne<br />

Zwischen Krise und Zukunft<br />

Von Michael Müller, Director, Haubrok Investor Relations<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wur<strong>de</strong> für fast alle Unternehmen<br />

von <strong>de</strong>r Finanz- und Wirtschaftskrise überschattet.<br />

In vielen Fällen zeigt sich dies in <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen. Da liegt es nahe, die Krise auch<br />

zum prägen<strong>de</strong>n Thema <strong>de</strong>s kommen<strong>de</strong>n Geschäfts berichts<br />

zu machen. Allerdings ist es eine Binsenweisheit,<br />

dass an <strong>de</strong>r Börse Erwartungen gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n<br />

und dass sich private wie institutionelle Investoren vor<br />

allem an <strong>de</strong>n Zukunftsperspektiven orientieren. Für<br />

die IR-Verantwortlichen gilt es damit, die Krise <strong>2009</strong><br />

sowie Chancen und Stärken in <strong>de</strong>r Zukunft im Geschäftsbericht<br />

miteinan<strong>de</strong>r zu verknüpfen – und nicht<br />

etwa die Finanz- und Wirtschaftskrise als Aufhänger<br />

im Vorwort und als Hauptbestandteil <strong>de</strong>r Strategie -<br />

erläuterungen und als einzigen roten Fa<strong>de</strong>n im Lagebericht<br />

aufzunehmen.<br />

Die Ten<strong>de</strong>nzen einer sehr starken Orientierung an <strong>de</strong>r<br />

Krise waren bereits in <strong>de</strong>n Geschä<strong>ftsberichte</strong>n 2008 zu<br />

erkennen. So zeigt beispielsweise eine Auswertung<br />

<strong>de</strong>r Jahresreports <strong>de</strong>r 30 TecDAX-Unternehmen – also<br />

<strong>de</strong>r natürlicherweise am stärksten zukunftsgerichteten<br />

Unternehmen – unter an<strong>de</strong>rem, dass 17 Vorstän<strong>de</strong><br />

bereits in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Absätzen ihres Vorworts<br />

die Auswirkungen <strong>de</strong>r Finanz- und Wirtschaftskrise in<br />

<strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund stellten, sieben von ihnen sogar<br />

direkt im ersten Satz.<br />

Abb. 1: Auswertung <strong>de</strong>r Geschä<strong>ftsberichte</strong> 2008 <strong>de</strong>r<br />

30 TecDAX-Unternehmen<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise in <strong>de</strong>n<br />

ersten bei<strong>de</strong>n Absätzen <strong>de</strong>s Vorworts<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise im<br />

ersten Satz <strong>de</strong>s Vorworts<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

im Ausblick<br />

Quelle: Haubrok Corporate Events<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

7<br />

Auch sinnvoll? –<br />

Nicht immer<br />

Diese Dominanz <strong>de</strong>s<br />

externen Faktors Krise<br />

an <strong>de</strong>n prominentesten<br />

Stellen im Geschäfts -<br />

bericht ist aus Kommunikationssicht<br />

längst<br />

nicht in allen Fällen<br />

sinnvoll. Natürlich ist<br />

es notwendig, <strong>de</strong>n Einfluss<br />

<strong>de</strong>r Krise auf die<br />

Geschäftsentwicklung<br />

transparent zu machen<br />

und im I<strong>de</strong>alfall zu<br />

Michael Müller<br />

quantifizieren. Im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

<strong>de</strong>r Aussagen<br />

<strong>de</strong>s Vorstands sollte jedoch die Betrachtung <strong>de</strong>r internen<br />

Maßnahmen, <strong>de</strong>r strategischen Weichenstellungen<br />

und damit die Zukunft <strong>de</strong>s Unternehmens stehen.<br />

Denn eines hat sich durch die Krise eher noch verstärkt:<br />

Aktionäre sind vor allem zukunftsorientiert<br />

und entschei<strong>de</strong>n aufgrund von Erwartungen.<br />

Das Vorwort bietet dazu <strong>de</strong>n optimalen Rahmen. Hier<br />

kann <strong>de</strong>r Vorstand auf ganz persönliche Weise nach vorne<br />

blicken, die strategische Ausrichtung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

erläutern und ausführlich auf die<br />

Chancen eingehen. Selbstbewusstsein<br />

statt reiner Krisenorientierung. Fand eine<br />

Diversifizierung <strong>de</strong>s Produktportfolios<br />

statt, die weiteres Wachstumspotenzial<br />

17<br />

bietet? O<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> das Portfolio erfolgreich<br />

bereinigt? Brachte die Krise eine<br />

Konsolidierung im Wettbewerbsumfeld,<br />

von <strong>de</strong>r das Unternehmen zukünftig profitiert?<br />

Die strategischen Aussagen sollten<br />

dabei mit <strong>de</strong>n Erwartungen über mittel-<br />

22<br />

und langfristige Ergebnisentwicklung untermauert<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies stärkt das Vertrauen<br />

<strong>de</strong>r Anleger und stellt eine wichtige<br />

Grundlage für die Anlageentscheidung dar.


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Kommunikation & Sprache<br />

26<br />

Abb. 2: Auswertung <strong>de</strong>r Geschä<strong>ftsberichte</strong> 2008 <strong>de</strong>r<br />

30 TecDAX-Unternehmen<br />

Wie viele TecDAX-Unternehmen haben<br />

einen separaten Chancenbericht?<br />

Durchschnittliche Seitenzahl<br />

<strong>de</strong>s Risikoberichts<br />

Durchschnittliche Seitenzahl<br />

<strong>de</strong>s Chancenberichts<br />

Roter Fa<strong>de</strong>n im Haupttext<br />

Im Imageteil geht es vor allem darum, Strategie,<br />

Equity Story und Wettbewerbsvorteile nicht aus -<br />

schließlich über trockene Fakten zu vermitteln, son<strong>de</strong>rn<br />

auch Emotionen zu wecken und das Image <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens positiv zu beeinflussen. In schwierigen<br />

Zeiten besteht ein verstärktes, auch emotionales<br />

Risikobewusstsein <strong>de</strong>s Anlegers. Mit <strong>de</strong>r klaren Vermittlung<br />

von langfristigen Perspektiven können hier<br />

<strong>de</strong>m Risiko die Chancen <strong>de</strong>s Unternehmens und <strong>de</strong>s<br />

Investments gegenübergestellt wer<strong>de</strong>n. Wie beschreibt<br />

das Management eines Solarunternehmens o<strong>de</strong>r eines<br />

Automobilherstellers im Geschäftsbericht seine Zukunftsvisionen?<br />

Wo steht das Unternehmen <strong>de</strong>nn in 5,<br />

10 o<strong>de</strong>r gar 20 Jahren? Gibt es Marktdaten, Studien<br />

o<strong>de</strong>r Forschungsprojekte, die diese Megatrends belegen?<br />

Gera<strong>de</strong> Unternehmen, bei <strong>de</strong>nen sich zwar die<br />

Krise in <strong>de</strong>n Kennzahlen <strong>2009</strong> wi<strong>de</strong>rspiegelt, die aber<br />

auf einem sehr soli<strong>de</strong>n Fundament gebaut sind, können<br />

hier darstellen, dass <strong>2009</strong> nur eine vorüberge -<br />

hen<strong>de</strong> Abschwächung war – mittel- und langfristig die<br />

starke Entwicklung <strong>de</strong>r Vergangenheit jedoch fort -<br />

gesetzt wird.<br />

Lagebericht: Hier liegt die Krise richtig<br />

Der Lagebericht: Ganz klar, hier ist das Thema Krise<br />

<strong>de</strong>finitiv richtig und wichtig. Wir empfehlen, ein eigenes<br />

Kapitel zu <strong>de</strong>n Auswirkungen <strong>de</strong>r Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise und <strong>de</strong>n getroffenen Maßnahmen<br />

einzufügen. Zusätzlich sollte das Thema in <strong>de</strong>n krisenbedingten<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

ebenso dargestellt wer<strong>de</strong>n wie im<br />

Bericht zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Bei<br />

einer Abweichung von <strong>de</strong>r im Vorjahresbericht getroffenen<br />

Prognose sollte offen kommuniziert wer<strong>de</strong>n,<br />

welcher Teil <strong>de</strong>r Abweichung auf die Auswirkungen<br />

<strong>de</strong>r Finanzkrise zurückgeht und welcher Teil auf an<strong>de</strong>re<br />

Grün<strong>de</strong> zurückzuführen ist.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Risikoberichts ist zu überprüfen, ob<br />

durch die Finanzkrise neue wesentliche Risikokatego-<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

2,3<br />

5,6<br />

11<br />

rien aufgetreten sind, die eines eigenen Abschnitts<br />

bedürfen, und ob es im Risikofrüherkennungssys -<br />

tem und im Risikomanagement zu Anpassungen<br />

beispielsweise im Bereich Finanzierung und Liquidität<br />

kam. Ebenso wichtig ist es jedoch, <strong>de</strong>n Chancenbericht<br />

zu stärken, um im Sinne <strong>de</strong>r Aktionäre<br />

eine zukunftsgerichtete Berichterstattung zu erreichen.<br />

Hier herrscht Nachholbedarf: Von <strong>de</strong>n zukunftsgerichteten<br />

30 TecDAX-Unternehmen hatten<br />

19 im Geschäftsbericht 2008 noch gar keinen explizit<br />

ausgewiesenen Chancenbericht. Bei <strong>de</strong>n 11 Unternehmen,<br />

die einen Chancenbericht formulierten,<br />

machte er im Schnitt 2,3 Seiten aus. Im Vergleich<br />

dazu: Die Risikoberichte umfassten durchschnittlich<br />

5,6 Seiten und waren damit mehr als doppelt so lang<br />

(siehe Abb. 2).<br />

Im Ausblick ergeben sich für <strong>de</strong>n Vorstand nochmals<br />

zahlreiche Ansatzpunkte, um die kurz- und mittel fris -<br />

tige Zukunft zu beschreiben: Mit einem realistischen<br />

Blick nach vorne muss er die voraussichtliche Unternehmensentwicklung<br />

und die zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n<br />

Annahmen erläutern. Im I<strong>de</strong>alfall sollte er bereits<br />

quantitative Zielvorgaben nennen o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st<br />

<strong>de</strong>nkbare Szenarien darstellen.<br />

Fazit<br />

Ganz ohne Zweifel wird und muss die Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise bei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>s abgelaufenen<br />

Geschäftsjahres eine Rolle spielen. Ebenso ist<br />

klar, dass die Ergebnisse vieler Unternehmen von<br />

dieser Krise negativ beeinflusst wur<strong>de</strong>n. Dies muss<br />

dargelegt wer<strong>de</strong>n. Aber klar ist auch, dass Aktionäre<br />

in Aktien investieren o<strong>de</strong>r investiert bleiben, wenn<br />

die Zukunftsperspektiven überzeugen. Deshalb ist<br />

die Kommunikation nach vorne gerichteter Sachverhalte<br />

eine essentielle Aufgabe <strong>de</strong>r Investor<br />

Relations-Arbeit. Nicht ein Geschäftsbericht in <strong>de</strong>r<br />

Krise, son<strong>de</strong>rn ein Geschäftsbericht zwischen Krise<br />

und Zukunft.


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Kommunikation & Sprache<br />

28<br />

Keine Pflicht zur exakten Prognose<br />

Spagat zwischen unklarer Konjunkturentwicklung und<br />

glaubwürdigem Erwartungsmanagement<br />

Von Volker Siegert, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r, und Christian Dose,<br />

Director, Cortent Kommunikation AG<br />

Kaum ein Kapitel im Geschäftsbericht ist spannen<strong>de</strong>r<br />

als <strong>de</strong>r Prognosebericht. Investoren erhoffen sich an<br />

dieser Stelle einen belastbaren Ausblick. Und auch<br />

wenn die Konjunktur langsam wie<strong>de</strong>r an Fahrt gewinnt<br />

und wichtige Indikatoren ein En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Krise an<strong>de</strong>uten,<br />

beim Geschäftsbericht für das Jahr <strong>2009</strong> stehen Vorstand<br />

und IR-Verantwortliche erneut vor einem Spagat: Einerseits<br />

möchten sie Investoren und Analysten die Chancen<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensentwicklung aufzeigen. An<strong>de</strong>rerseits<br />

wollen sie nicht zu hohe Erwartungen wecken, die<br />

anschließend per Gewinnwarnung zurückgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

In <strong>de</strong>r zurückliegen<strong>de</strong>n Geschäftsberichtssaison 2008<br />

haben allein acht DAX-Werte, darunter BMW und<br />

Deutsche Post, auf eine Prognose für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> verzichtet. Belastbare Aussagen zu Umsatz<br />

und Profitabilität fehlen. Für Investoren und Analys -<br />

ten wäre dies bislang ein klares Signal gewesen:<br />

Verkaufen. Ein fehlen<strong>de</strong>r aussagekräftiger Ausblick<br />

schwächt die Glaubwürdigkeit <strong>de</strong>s Emittenten.<br />

Keine Sanktionen?<br />

Doch in Zeiten <strong>de</strong>r weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

än<strong>de</strong>rn sich die Ansprüche <strong>de</strong>r Financial Community:<br />

„Eine exakte Jahresprognose ist heute nicht<br />

mehr Pflicht, ihr Fehlen wird weniger stark sanktioniert<br />

als noch vor einigen Jahren“, urteilt beispielsweise<br />

auch Michael Schuhmacher, Sales-Chef <strong>de</strong>r<br />

Abb. 1: Vergleich Prognoseberichte von DAX-<br />

Unternehmen – Geschäftsbericht 2007 vs. 2008<br />

Quelle: Cortent Kommunikation<br />

Acht DAX-Werte wagten keine Prognose<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong>.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Volker Siegert Christian Dose<br />

Frankfurter Investmentbank equinet. Dass Investoren<br />

zunehmend nachsichtig sind, liegt auf <strong>de</strong>r Hand: Wie<br />

sollen Unternehmen die weitere Konjunkturentwicklung<br />

vorhersagen, wenn sich selbst Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

mit Prognosen schwer tun und diese<br />

in immer kürzeren Abstän<strong>de</strong>n korrigieren?<br />

Blick zurück in die Geschä<strong>ftsberichte</strong> 2008 <strong>de</strong>r 30<br />

DAX-Konzerne: Insgesamt 15 Emittenten begnügen<br />

sich mit einer qualitativen Prognose für das Jahr <strong>2009</strong>,<br />

die lediglich eine Ten<strong>de</strong>nz zum Besseren o<strong>de</strong>r<br />

Schlechteren zeigt. Sieben Werte wagen einen quan -<br />

titativen Ausblick. Mit <strong>de</strong>taillierten Zahlen glänzen<br />

beispielsweise Fresenius, Bayer und Hannover Rück.<br />

Die Analyse von Cortent Kommunikation zeigt zugleich,<br />

dass die DAX-Konzerne ihre Geschäftserwartungen<br />

weniger präzise prognostizierten als noch vor<br />

einem Jahr. Damals lieferten noch alle DAX-Werte eine<br />

Prognose, davon die Hälfte mit <strong>de</strong>taillierten Erwartungen.<br />

Auch die Unternehmen <strong>de</strong>s TecDAX prognostizierten<br />

<strong>2009</strong> zurückhalten<strong>de</strong>r als 2008.<br />

Qualität sinkt, Bedürfnis bleibt<br />

Auch wenn die Prognosegüte sinkt, ist das Informa -<br />

tionsbedürfnis <strong>de</strong>r Anleger trotz Krise unverän<strong>de</strong>rt<br />

hoch: „Emittenten müssen transparenter und umfangreicher<br />

über ihren Refinanzierungsbedarf, ihre


Liquiditätsplanung und die Risikolage<br />

berichten“, for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>m gegenüber<br />

Volker Braun, Senior Analyst<br />

Life Sciences bei <strong>de</strong>r Commerzbank.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Finanzkommunikation<br />

ist daher mehr <strong>de</strong>nn je, Informationen<br />

zu vermitteln und für Transparenz<br />

zu sorgen – aber nicht <strong>de</strong>n<br />

Aktienkurs um je<strong>de</strong>n Preis zu maximieren.<br />

Doch wie sollen Unternehmen ihr Erwartungsmanagement<br />

im Geschäftsbericht strukturieren? Sechs gol<strong>de</strong>ne<br />

Regeln bieten Emittenten Orientierung bei <strong>de</strong>r<br />

Erstellung ihrer Prognose.<br />

1. Prognose erreichen:<br />

Oberstes Augenmerk muss unverän<strong>de</strong>rt und trotz<br />

aller Widrigkeiten <strong>de</strong>m Ausblick gewidmet sein. Und<br />

da gilt: Wer heute noch eine Prognose veröffentlicht,<br />

muss sie einhalten. Das Fundament und die Daten -<br />

basis, wie etwa Auftragseingang und Auftragsbestand,<br />

müssen belastbar sein. An<strong>de</strong>rnfalls sollten Unternehmen<br />

<strong>de</strong>n Mut beweisen und auf einen präzisen quantitativen<br />

Ausblick verzichten.<br />

2. Szenarien nutzen:<br />

Statt quantitativer Aussagen mit exakten Vorhersagen<br />

o<strong>de</strong>r möglichen Bandbreiten können Unternehmen<br />

mehrere Varianten hinsichtlich ihrer weiteren<br />

Geschäftstätigkeit wählen. Realismus ist dabei mehr<br />

gefragt als Optimismus. Ein sogenannter Fair Case<br />

ist somit relevanter als <strong>de</strong>r früher gefragte Best<br />

Case. Da Anleger mehr <strong>de</strong>nn je auf Sicherheit und<br />

Werterhalt achten, sollte auch ein Negativszenario<br />

nicht fehlen. Das Nanotechnologie-Unternehmen<br />

Nanogate AG, seit Herbst 2006 im Entry Standard<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Börse notiert, erläuterte beispielsweise<br />

ausführlich bei<strong>de</strong> möglichen Szenarien für das<br />

Jahresergebnis <strong>2009</strong>.<br />

3. Orientierung bieten:<br />

Gera<strong>de</strong> ein schlechter Ausblick muss kommuniziert<br />

wer<strong>de</strong>n. Mit klaren Erläuterungen behalten die Unternehmen<br />

die Deutungshoheit auch über negative Entwicklungen<br />

und wahren die Chance, dass Investoren<br />

treu bleiben.<br />

4. Mehr informieren:<br />

Auch wenn Investoren nicht mehr nur konservative<br />

Investments präferieren, stehen Finanzierung und<br />

Tab. 1: Kür statt nur Pflicht: Emittenten sollten laufend <strong>de</strong>n Kontakt zur<br />

Öffentlichkeit suchen und neben <strong>de</strong>m Geschäftsbericht und <strong>de</strong>r Analystenkonferenz<br />

weitere Instrumente wie etwa Aktionärsbriefe nutzen.<br />

GB: Geschäftsbericht; QB: Quartals-Bericht; AK: Analysten-Konferenz; VZ: Vorläufige Zahlen; SCC: Small<br />

Cap Conference; EKF: Eigenkapital Forum; RS: Roadshow; Brief: Aktionärsbrief<br />

Quelle: Cortent Kommunikation<br />

Cashflows weiter im Fokus. Daher sollten Unternehmen<br />

ausführlich über Liquiditätsentwicklung und<br />

Kreditlinien informieren.<br />

5. Werttreiber nennen:<br />

Die Prognose soll schon heute die langfristigen Trends<br />

aufzeigen, von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Emittent profitieren möchte,<br />

und zugleich die Wettbewerbsposition herausstellen.<br />

Stabile Geschäftsmo<strong>de</strong>lle gepaart mit unternehmerischer<br />

Weitsicht wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> dann an <strong>de</strong>r Börse<br />

honoriert, wenn <strong>de</strong>r Gesamtmarkt insgesamt wie<strong>de</strong>r<br />

positiver gestimmt ist. Vor allem Small- und MidCaps<br />

können profitieren: „Wenn sie in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

ihre Wachstumsversprechen erfüllt haben, ist dies<br />

heute ein wichtiger Pluspunkt beim Werben um neue<br />

Investoren“, sagt equinet-Experte Schuhmacher.<br />

6. Präsenz zeigen:<br />

Mit <strong>de</strong>m Geschäftsbericht als Basis kann sich ein<br />

Unternehmen breit vermarkten und laufend <strong>de</strong>n<br />

Kontakt zur Öffentlichkeit suchen. Dazu bieten sich<br />

neben <strong>de</strong>r Pflicht – wie etwa die jährliche Analystenkonferenz<br />

– auch ein zusätzlicher, regelmäßig erscheinen<strong>de</strong>r<br />

Aktionärsbrief und die Teilnahme an Kapitalmarktkonferenzen<br />

wie Eigenkapitalforum o<strong>de</strong>r Small<br />

Cap Conference an.<br />

Somit gilt auch beim Geschäftsbericht <strong>2009</strong>: Die Prognose<br />

ist im Lagebericht das wichtigste Kapitel und<br />

zugleich zentrales Element beim langfristigen Erwartungsmanagement.<br />

Allerdings sind Investoren zunehmend<br />

nachsichtiger, wenn Unternehmen auf einen<br />

präzisen quantitativen Ausblick verzichten. Sie verlangen<br />

im Gegenzug aber an<strong>de</strong>re substanzielle Informationen.<br />

Mit Hilfe von Szenarien lassen sich Ausblick<br />

und Geschäftserwartungen skizzieren. Allerdings wür<strong>de</strong><br />

ein Verfehlen <strong>de</strong>r Prognose noch härter vom Markt<br />

bestraft wer<strong>de</strong>n als in früheren Jahren. Im Zweifel gilt:<br />

Eine gute Prognose muss nicht zwangsläufig eine<br />

exakte Zahl enthalten – sie muss aber so viel Substanz<br />

haben, dass <strong>de</strong>r Anleger ein Verständnis für die<br />

zukünftige Entwicklung <strong>de</strong>s Unternehmens erhält.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 29<br />

Kommunikation & Sprache


Kommunikation & Sprache<br />

Standpunkt<br />

Form follows Function … lei<strong>de</strong>r viel zu selten!<br />

Von Ulrich Wiehle, Vorstand, cometis AG<br />

Was einst als Architektur-Bewegung begann, sollte<br />

heutzutage auch bei <strong>de</strong>r Erstellung von Geschä<strong>ftsberichte</strong>n<br />

eine wichtige Rolle einnehmen. Bezogen auf<br />

die Welt <strong>de</strong>r Finanzberichte be<strong>de</strong>utet das Leitmotiv<br />

„Form follows function“: Entschei<strong>de</strong>nd für die Qualität<br />

eines Geschäftberichts ist <strong>de</strong>r Inhalt und damit die<br />

Story <strong>de</strong>s Unternehmens – o<strong>de</strong>r haben Sie eine Aktie<br />

schon einmal nur wegen <strong>de</strong>r schönen Bil<strong>de</strong>r gekauft?<br />

Gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n Inhalten – und damit beim Fundament<br />

je<strong>de</strong>n Berichts – geraten viele Unternehmen ins Straucheln.<br />

Da die Komplexität und die rechtlichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

bei <strong>de</strong>r Erstellung von Geschä<strong>ftsberichte</strong>n<br />

zugenommen haben, sind auch immer mehr Personen<br />

– Finanzer, Controller, Mitarbeiter aus Vertrieb, Marketing<br />

o<strong>de</strong>r Forschung und Entwicklung – in die Prozesse<br />

von Texterstellung und Abstimmung involviert. Ergebnis<br />

ist häufig ein Sammelsurium von Textfragmenten<br />

mit unterschiedlichster Informationsdichte, die nicht<br />

aufeinan<strong>de</strong>r aufbauen, son<strong>de</strong>rn maximal <strong>de</strong>n rechtlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfer entgegenkommen.<br />

Im Ergebnis wer<strong>de</strong>n die Transparenz- und Stringenzanfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Leser schnell aus <strong>de</strong>n Augen<br />

verloren. So wer<strong>de</strong>n beispielsweise Passagen zur Aktie<br />

eines Unternehmens im Imageteil, als geson<strong>de</strong>rtes<br />

Kapitel im Konzernlagebericht, in wenigen Nebensätzen<br />

in <strong>de</strong>r Vermögenslage und schließlich noch mal<br />

im Anhang erwähnt. Auf Querverweise verzichtet man<br />

lieber. Bezogen auf die Welt <strong>de</strong>r Architektur be<strong>de</strong>utet<br />

das: Ihr Architekt plant vier verschie<strong>de</strong>ne Speisekammern,<br />

und Sie als begabter Koch rennen durchs Haus<br />

auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>n Zutaten.<br />

Gleiches gilt allzu häufig für die Texte zur Ertrags-,<br />

Vermögens- und Finanzlage. Der Umsatz dazu fin<strong>de</strong>t<br />

sich meist schnell; wenn <strong>de</strong>r Leser dann jedoch<br />

gleichzeitig die Vergleichszahlen <strong>de</strong>s Vorjahres und<br />

die jeweilige prozentuale Verän<strong>de</strong>rung sucht – Fehl -<br />

anzeige! Fragen Sie an dieser Stelle bitte nicht nach<br />

einer vernünftigen Begründung, warum sich dieser<br />

Umsatz verän<strong>de</strong>rt hat und welche Segmente dazu<br />

beitrugen. Dieser Spießroutenlauf en<strong>de</strong>t schnell in<br />

30 Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Ulrich Wiehle<br />

einem unentwegten Hin- und Herblättern, bis <strong>de</strong>r<br />

Anleger schließlich entnervt aufgibt und dann doch<br />

direkt bei <strong>de</strong>n Verantwortlichen <strong>de</strong>r Investor Relations<br />

anruft. Und das macht (unnötige) doppelte Arbeit!<br />

Zugegeben, das trifft nicht immer zu, aber viele Unternehmen<br />

lei<strong>de</strong>n unter diesem Problem: kein roter<br />

Fa<strong>de</strong>n! Die Leser wer<strong>de</strong>n nicht dort abgeholt, wo sie<br />

stehen, und in <strong>de</strong>r Regel weiß die Mehrheit nicht mal,<br />

was das Unternehmen überhaupt macht. Geschweige<br />

<strong>de</strong>nn, was <strong>de</strong>r Free Cashflow be<strong>de</strong>utet. Woher auch,<br />

wenn es nicht im Bericht steht?!<br />

Was ist die Lösung? Die publizieren<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

brauchen für diesen Prozess einen wirklich gut aus -<br />

gebil<strong>de</strong>ten Experten, <strong>de</strong>r es versteht, die Informationsbedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r Rezipienten mit <strong>de</strong>n rechtlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen auf <strong>de</strong>r einen Seite und <strong>de</strong>n Interessen<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite harmonisch<br />

zu kombinieren. Ein roter Fa<strong>de</strong>n mit einer stringenten<br />

Glie<strong>de</strong>rung und einem klaren Skript, in welchem Kapitel<br />

welche Themen erläutert wer<strong>de</strong>n, sind dafür ein<br />

guter Anfang. Dann <strong>de</strong>n Text mit Fachleuten auf ein<br />

einheitlich gehobenes Sprachniveau aufwerten. Und<br />

schließlich müssen diese Inhalte in einem ansprechen<strong>de</strong>n,<br />

kraftvollen Design Ausdruck fin<strong>de</strong>n. Zentrale<br />

Aufgabe <strong>de</strong>s Designs ist vor allem eine klare optische<br />

Strukturierung <strong>de</strong>r Texte, so dass die Lesefreundlichkeit<br />

und das schnelle Fin<strong>de</strong>n von Informationen sichergestellt<br />

sind und die I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

optisch in seiner Einmaligkeit herausgearbeitet wird.<br />

Kurzum: Sie brauchen für dieses Projekt einen erfahrenen<br />

Bauleiter!<br />

Lei<strong>de</strong>r we<strong>de</strong>lt hierbei jedoch verstärkt noch <strong>de</strong>r<br />

Schwanz mit <strong>de</strong>m Hund. Denn ein Design darf nicht<br />

über Texte mit geringem Informationsgehalt hinwegtäuschen!<br />

Ein hohes Geschäftsbericht-Budget ist folglich<br />

nur dann angemessen, wenn sich inhaltliche und<br />

sprachliche Expertise mit gestalterischem Design<br />

vereinen. Dann klappt es auch mit <strong>de</strong>r Brücke zum<br />

Kapitalmarkt.


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matters


Kommunikation & Sprache<br />

Über <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Tellerrand<br />

Internationalen Zielgruppen auf Augenhöhe begegnen<br />

Von Mike Münch, Managing Partner,<br />

Burton • Münch & Partner World Wi<strong>de</strong> Writers<br />

Deutsche Unternehmen, die auch grenzüberschreitend<br />

gut dastehen wollen, brauchen nicht nur eine gute IR-<br />

Abteilung/Agentur, son<strong>de</strong>rn auch Experten für <strong>de</strong>n internationalen<br />

Brückenschlag. Aber was macht einen guten<br />

Übersetzer für Finanzkommunikation aus? Und was<br />

können Unternehmen selbst zum Erfolg beitragen?<br />

Übersetzer gibt es wie Sand am Meer. Unsensible, inkompetente<br />

Übersetzungen, die mehr Scha<strong>de</strong>n anrichten<br />

als dass sie Nutzen stiften, lei<strong>de</strong>r noch viel mehr.<br />

Auch auf Unternehmensseite ist die Sensibilisierung<br />

für das Thema vielfach noch nicht ausreichend entwickelt.<br />

O<strong>de</strong>r fällt einem zu rigi<strong>de</strong>n Rotstift zum Opfer.<br />

Dabei kann eine gute Adaption (vulgo: ausgetextete<br />

Übersetzung) als internationaler Multiplikator eine<br />

Menge Wert schöpfen: die Adressaten mitnehmen,<br />

Sympathie schaffen, kulturbedingte Verständnislücken<br />

o<strong>de</strong>r -divergenzen schließen, im Sinne <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens informieren, kommunikationsstrategisch<br />

lenken, in Markenwelten einzahlen. Das alles<br />

funktioniert allerdings nur, wenn Inhalte und Story<br />

auch in <strong>de</strong>r Übersetzung kompetent, kongruent und<br />

eloquent ausgebreitet wer<strong>de</strong>n. Und die „ausländische“<br />

Zielgruppe mit ihren notwendigerweise verschobenen<br />

Rezeptionserwartungen nicht als „Anhängsel“, son<strong>de</strong>rn<br />

als Partner auf Augenhöhe behan<strong>de</strong>lt wird. Keine<br />

leichte Aufgabe.<br />

Kreative Punktlandung: Titel, Headlines und Claims gehören einfach dazu.<br />

(HOCHTIEF, Geschäftsbericht 2007)<br />

32 Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Damit <strong>de</strong>utschsprachige<br />

Unternehmen auch<br />

international gut ankommen,<br />

muss eine<br />

Reihe von Voraussetzungen<br />

gegeben sein.<br />

Dazu gehört die Grundbereitschaft,<br />

sich auf Mike Münch<br />

die Komplexität <strong>de</strong>s<br />

Themas einzulassen und entsprechen<strong>de</strong> Weichenstellungen<br />

vorzunehmen. International vorzeigbare Texte<br />

bedingen vor allem aber die Rekrutierung von Übersetzern,<br />

<strong>de</strong>ren professioneller Anspruch sich nicht im<br />

„korrekten“ Übertragen von Worten erschöpft.<br />

Zahlen fit für die Welt machen<br />

Aber was macht einen guten Geschäftsberichtsübersetzer<br />

eigentlich aus? Native Speaker muss er (o<strong>de</strong>r sie)<br />

sein, klar. Die bilanziellen und bilanzrechtlichen Rahmenbedingungen<br />

kennen und möglichst auch durchdringen,<br />

sicher. Die aktuellen Entwicklungen, Diskus -<br />

sionen, Definitionen zeitnah verfolgen – das wäre wünschenswert.<br />

Zur Pflichtlektüre <strong>de</strong>r IR-<br />

Übersetzer von Burton,<br />

Münch & Partner beispielsweise<br />

zählen neben <strong>de</strong>n einschlägigen<br />

Print- und Online-<br />

Medien Wall Street Journal,<br />

Financial Times, Economist<br />

und New York Times vor<br />

allem relevante Foren und<br />

Quellen wie HGB und British<br />

Companies Act (bei<strong>de</strong>s Umsetzungen<br />

von EU-Recht als<br />

gute Quelle für EU-Recht-<br />

Adaptionen), Corporate<br />

Governance Ko<strong>de</strong>x, IFRS,<br />

%§&#$?: Hoffentlich sieht Ihr Übersetzer<br />

Ihren Konzernabschluss mit wissen<strong>de</strong>ren<br />

Augen. (Sumerische Keilschrift<br />

auf Sandstein, 2600 v. Chr.)<br />

IA<strong>SB</strong>, Deloitte, XBRL, KPMG, Haufe Newsletter u.v.a.m.<br />

– schließlich geht es um maximale Glaubwürdigkeit und<br />

Authentizität für unsere Berichtskun<strong>de</strong>n.


Die finanztechnische Durchdringung ist aber nur die<br />

halbe Miete, <strong>de</strong>nn – Hand aufs Herz – Geschä<strong>ftsberichte</strong><br />

sind von Natur aus parteiisch. Natürlich müssen<br />

finanzkritische Sachverhalte im <strong>de</strong>utschen Text wie in<br />

<strong>de</strong>r Übersetzung korrekt, transparent und universal -<br />

verständlich vermittelt wer<strong>de</strong>n. Gleichzeitig aber<br />

wollen und müssen die berichten<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

Realitäten relativieren, As pek te hervorheben bzw.<br />

abschwächen, emotional aufla<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in einen strategisch-perspektivischen<br />

Zusammenhang einbetten,<br />

kurzum: Anlegerverhalten beeinflussen.<br />

Übersetzungen nach Schema F wür<strong>de</strong>n hier zu kurz<br />

greifen. Vom Übersetzer gefor<strong>de</strong>rt sind hohe Textkompetenz,<br />

Zwischen-<strong>de</strong>n-Zeilen-Lesen und -Schreiben<br />

sowie nicht zuletzt ein gerüttelt Maß an psychologischem<br />

Einfühlungsvermögen. Wenn das Adaptionsteam seine<br />

Aufgabe nicht genauso multidisziplinär angeht wie das<br />

<strong>de</strong>utsche IR-Team (<strong>de</strong>r Konzernabschluss verlangt<br />

an<strong>de</strong>re Autoren als Vorwort, Imageteil, Produktinno -<br />

vationen etc.), bleibt inhaltliche Differenzierung leicht<br />

auf <strong>de</strong>r Strecke.<br />

Adaption schafft Mehrwert<br />

Optimal wird die Übersetzung (= Ihr englischer Geschäftsbericht)<br />

aber erst, wenn Ansprache, assoziative Aus -<br />

sagen und Referenzsysteme auf die Lebenswirklichkeit<br />

<strong>de</strong>r inter nationalen Zielgruppe abgestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />

Britische Ziel gruppen z.B. ticken nicht wie US-amerikanische,<br />

und erst recht nicht wie <strong>de</strong>utsche: Gera<strong>de</strong> im<br />

Was Sie verlangen sollten<br />

◆ Referenzen über mehrjährige Betreuung von<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong>n (Leseproben!)<br />

◆ Ausgewiesene Finanz- und journalistische<br />

Textkom petenz (Unternehmen richtig in Szene<br />

setzen, Share- und Stakehol<strong>de</strong>r adäquat anspre -<br />

chen, roter Fa<strong>de</strong>n etc.)<br />

◆ Kulturell angepasste Zielgruppenansprache: Was<br />

in Deutschland als „seriös“ ankommt, kann in<br />

<strong>de</strong>n USA durchaus als „teutonisch“, „umständlich“<br />

und „abweisend“ wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

◆ Stringenz bei Informationsaufbereitung und Wording<br />

durch feste Übersetzerteams<br />

◆ Intensive Auseinan<strong>de</strong>rsetzung <strong>de</strong>r Übersetzer<br />

mit Positionierung, Unternehmenszweck, Marken<br />

und Produktwelten (Branchenkompetenz)<br />

◆ Redundant aufgebaute Teams (auch Übersetzer<br />

können mal krank wer<strong>de</strong>n) mit umfassen<strong>de</strong>m<br />

Projektmanagement<br />

Imageteil kann es er for <strong>de</strong>rlich sein, dieselben Inhalte<br />

an<strong>de</strong>rs als im Deut schen aufzuzäumen, um am Zielmarkt<br />

dasselbe zu erreichen.<br />

Der i<strong>de</strong>ale Konzern ist in <strong>de</strong>r glücklichen (finanziellen)<br />

Lage, drei bis vier festangestellte Geschäftsberichts -<br />

übersetzer mit unterschiedlichem Kompetenzfokus<br />

plus Lektoren vorzuhalten und diese mit <strong>de</strong>n Herrschern<br />

über das Zahlenwerk, mit Kerngeschäft, Markenwelten<br />

und Unternehmensstrategen zu vernetzen.<br />

Numbercrunching und Storytelling aufs Schönste vereint (Vaillant, Jahresbericht 2008)<br />

Fazit<br />

Erfolgreiche internationale Kommunikation ist aber<br />

auch ohne fest angestelltes IR-Übersetzerteam möglich.<br />

Wer bei <strong>de</strong>r Auswahl seines Adaptionspartners genauso<br />

rigoros ans Werk geht wie bei <strong>de</strong>r Bestellung seiner<br />

IR-Agentur und seine Hausaufgaben macht, kann auch<br />

mit freien Dienstleistern maximalen kommunikativen<br />

Wert für seine internationalen Zielgruppen schöpfen.<br />

Was Sie beitragen sollten<br />

◆ Kommunikation mit offenem Visier (z.B. Hinweis<br />

auf politisch heikle Aspekte)<br />

◆ Vernetzung mit relevanten Ansprechpartnern im<br />

Konzern und in <strong>de</strong>r IR-Agentur (inhaltliche Weichenstellungen,<br />

Abläufe, Timings etc.)<br />

◆ Prämissen <strong>de</strong>finieren (Wunschtonalität, Corporate<br />

Wording u.ä.)<br />

◆ Gegebenenfalls lockere Einbindung <strong>de</strong>s Übersetzungspartners<br />

in die Konzeptions- und Planungsphase<br />

◆ Geschäfts- und Zwischenberichte, Vorstandskommunikation,<br />

CSR und Finanzkommunikation<br />

möglichst in eine Hand legen<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 33<br />

Kommunikation & Sprache


Herstellung<br />

34<br />

Geschäftsberichts-Produktionen<br />

effektiver gestalten<br />

Aber welches Redaktionssystem ist das richtige?<br />

Von Prof. Dr. Klaus Kreulich, Professor für Druck- und Medientechnik,<br />

Hochschule München, und Thomas Delhougne, Geschäftsführer,<br />

GFD Finanzkommunikation GmbH, Frankfurt<br />

Je<strong>de</strong>r mit einem Geschäftsbericht Befasste kennt das<br />

Problem: Ständig erhöhter Zeitdruck und wachsen<strong>de</strong><br />

Komplexität <strong>de</strong>r Finanzberichterstattung machen <strong>de</strong>n<br />

Beteiligten beson<strong>de</strong>rs kurz vor Fertigstellung <strong>de</strong>s Berichts<br />

das Leben schwer. Dem Team drohen Überstun<strong>de</strong>n<br />

bis spät in die Nacht und während <strong>de</strong>r Wochenen<strong>de</strong>n,<br />

Fehler schleichen sich schnell ein. Der Einsatz<br />

eines Redaktionssystems kann helfen, die Probleme in<br />

<strong>de</strong>n Griff zu bekommen: Im I<strong>de</strong>alfall können Autoren<br />

Korrekturen an Text und Zahlen bis zur letzten Minute<br />

selbst machen, ein ausgeklügeltes Workflow-Management<br />

legt fest, „wer was darf“, und hilft, <strong>de</strong>n Überblick<br />

über <strong>de</strong>n Projektstatus zu bewahren. Die hierfür notwendigen<br />

Programme wer<strong>de</strong>n mittlerweile von verschie<strong>de</strong>nen<br />

Anbietern offeriert, im Detail allerdings zeigen sich<br />

große Unterschie<strong>de</strong>, die die „richtige“ Entscheidung<br />

nicht ganz leicht machen.<br />

Der Mainstream<br />

Agenturen, Satzdienstleister o<strong>de</strong>r Druckereien bieten<br />

ihren Kun<strong>de</strong>n fast immer han<strong>de</strong>lsübliche Systeme an.<br />

Das sind meist einfache Texteditoren, bei <strong>de</strong>nen die<br />

Autoren im Unternehmen ihre Artikel im „Echt-Layout"<br />

Abb. 1: Verschie<strong>de</strong>ne Anwendungsstärken von<br />

redaktionssystemen<br />

Quellen: Hochschule München, GFD Finanzkommunikation<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Prof. Dr. Klaus Kreulich Thomas Delhougne<br />

sehen und dort Text und Zahlen än<strong>de</strong>rn können. Mit<br />

Hilfe eines Zusatzprogramms wird das System mit <strong>de</strong>r<br />

Agentur o<strong>de</strong>r Druckerei verbun<strong>de</strong>n, die das Layout<br />

dann mit einem klassischen Satzprogramm bearbeitet.<br />

Damit entsteht ein Redaktionssystem, das bei<strong>de</strong><br />

Parteien – <strong>de</strong>n Gestalter in <strong>de</strong>r Agentur und <strong>de</strong>n Autor<br />

im Unternehmen – miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>t. Der erste<br />

hat die Hoheit über die Gestaltung, <strong>de</strong>r zweite<br />

verantwortet die Inhalte, und das Workflow-<br />

Tool koordiniert ihre Zusammenarbeit.<br />

Was braucht mein Unternehmen?<br />

Von <strong>de</strong>r Einführung eines Redaktionssystems<br />

verspricht sich ein Unternehmen effektivere<br />

Arbeitsabläufe, Zeitgewinn, geringeres Fehlerpotenzial<br />

und nicht zuletzt ein möglichst<br />

großes Kosteneinsparpotenzial. Bei <strong>de</strong>r<br />

Auswahl <strong>de</strong>s Systems stellen sich zunächst<br />

grundsätzliche Fragen: Entschei<strong>de</strong>n wir uns<br />

für ein Standardsystem, das alles kann, was<br />

unternehmensweit publiziert wird? O<strong>de</strong>r<br />

brauchen wir für <strong>de</strong>n Geschäftsbericht eine<br />

Lösung, die dafür speziell entwickelt wur<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>shalb hier <strong>de</strong>n optimalen Nutzen<br />

bringt?


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Herstellung<br />

36<br />

I<strong>de</strong>alerweise arbeiten die Anwen<strong>de</strong>r eines Redaktionssystems mit Standard-Software,<br />

die sie aus <strong>de</strong>r täglichen Arbeit schon kennen, beispielsweise Word o<strong>de</strong>r<br />

Excel.<br />

Die feinen Unterschie<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r Praxis zeigt sich schnell, inwieweit Standard -<br />

systeme <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r<br />

Produktion eines Geschäftsberichts gewachsen sind –<br />

hier zwei Beispiele:<br />

Standardprogramme wur<strong>de</strong>n für die Produktion von<br />

Magazinen konzipiert und überlassen die formale<br />

Umsetzung <strong>de</strong>m Grafiker: Der Autor selbst hat kaum<br />

Einfluss auf das Seiten<strong>layout</strong>. Er kann Text und Zahlen<br />

eingeben, aber wenn er in einer Tabelle eine zusätz -<br />

liche Zeile benötigt o<strong>de</strong>r wenn die Tabelle auf die<br />

nächste Seite rutschen soll, benötigt er dafür fast<br />

immer <strong>de</strong>n Grafiker.<br />

Wichtig für die Finanzberichterstattung ist auch die<br />

Möglichkeit, das Zahlenwerk direkt aus <strong>de</strong>r Konso li -<br />

dierung zu übernehmen. Auch hier haben Standardprogramme<br />

eine wesentliche Schwachstelle: Der<br />

Rechnungswesen-Mitarbeiter gibt entwe<strong>de</strong>r die Excel-<br />

Daten zur Übernahme ins Layout an <strong>de</strong>n Dienstleister,<br />

o<strong>de</strong>r er selbst überträgt die Daten manuell ins Layout:<br />

entwe<strong>de</strong>r mit „Copy + Paste”, o<strong>de</strong>r er tippt seine eigenen<br />

Zahlen noch einmal ab. Das macht natürlich <strong>de</strong>n<br />

vom Redaktionssystem erhofften Gewinn an Zeit, Per-<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

formance und Sicherheit zu einem guten Teil wie<strong>de</strong>r<br />

zunichte, erst recht, wenn <strong>de</strong>r Bericht in mehreren<br />

Sprachen erstellt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

So wird das, was in einer komplex gestalteten Imagebroschüre<br />

o<strong>de</strong>r einem Kun<strong>de</strong>nmagazin durchaus sinnvoll<br />

ist, bei <strong>de</strong>r Bearbeitung eines Lageberichts o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Konzernanhangs schnell zur Zeit- und Kostenfalle.<br />

Fazit<br />

Der Geschäftsbericht ist mehr als das reine Zahlenwerk.<br />

Er ist die Visitenkarte, die das Unternehmen<br />

über das ganze Jahr hinweg nach außen repräsentiert.<br />

Daher muss ein Redaktionssystem, das <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r Produktion eines Geschäfts -<br />

berichts entspricht, einiges bieten:<br />

◆ Schnelle Einarbeitungszeit und einfache Bedienung:<br />

I<strong>de</strong>alerweise arbeiten die Anwen<strong>de</strong>r mit<br />

Standard-Software, die sie aus <strong>de</strong>r täglichen Arbeit<br />

schon kennen, beispielsweise Word o<strong>de</strong>r Excel.<br />

◆ Exakte Umsetzung <strong>de</strong>s Corporate Design: Die<br />

Vorgaben für das Layout, die die Design-Agentur<br />

entwickelt hat, wer<strong>de</strong>n problemlos übernommen.<br />

◆ Sichere Datenübernahme aus <strong>de</strong>m Rechnungswesen:<br />

Ein automatischer Import sorgt für die<br />

Übernahme von Zahlen aus <strong>de</strong>m Konsolidierungssystem,<br />

möglichst auch gleich in alle benötigten<br />

län<strong>de</strong>rspezifischen Zahlenformate, und ist <strong>de</strong>shalb<br />

ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Baustein.<br />

◆ Flexible Handhabung in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

mit externen Dienstleistern: Großer Vorteil <strong>de</strong>r<br />

„richtigen“ Redaktionssysteme ist es, dass die<br />

Arbeit auf mehrere Schultern verteilt wer<strong>de</strong>n kann<br />

– nicht nur im Unternehmen intern. Autoren können<br />

auch außerhalb <strong>de</strong>s Unternehmens arbeiten,<br />

das Lektorat kann ausgelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

◆ Modularer Aufbau: Die Anschaffung eines Redaktionssystems<br />

ist ein Kostenfaktor, <strong>de</strong>r sich erst<br />

über einen gewissen Zeitraum „rechnet“. Daher<br />

sind Systeme sinnvoll, die neben <strong>de</strong>r Basisversion<br />

verschie<strong>de</strong>ne Bausteine zur späteren Vervollständigung<br />

anbieten.


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Herstellung<br />

Mehr Freiräume<br />

Weniger Stress und mehr Kreativität durch<br />

Automatisierungslösungen<br />

Von Andreas Müller, Editor, FIRST RABBIT GmbH<br />

Die Herstellung von Geschä<strong>ftsberichte</strong>n ist in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren zu einer immer größeren Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

gewor<strong>de</strong>n. Viele Faktoren haben dazu geführt, dass immer<br />

mehr Beteiligte in immer kürzeren Arbeitsphasen immer<br />

umfangreichere Werke stemmen müssen. Dem steht eine<br />

Öffentlichkeit gegenüber, die hohe Qualität erwartet: eine<br />

sauber produzierte, informative und gut lesbare Publikation.<br />

Um dies auch in Zukunft zu gewährleisten, ist es nötig,<br />

Workflows zu straffen und Arbeitsgänge durch Automatisierung<br />

zu optimieren.<br />

Mehr Arbeit, weniger Zeit, sinken<strong>de</strong> Qualität<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Geschäftsbericht steigen und<br />

steigen. So brachte die Umstellung auf IFRS einen gewal -<br />

tigen Aufwand mit sich, <strong>de</strong>r durch regelmäßige Än<strong>de</strong>rungen<br />

seitens <strong>de</strong>s IA<strong>SB</strong> auf einem hohen Level bleibt. Jahresabschluss<br />

und Prüfung beanspruchen mehr Zeit, <strong>de</strong>r<br />

Bericht wird umfangreicher. Dazu tragen auch Image-<br />

Strecken o<strong>de</strong>r die wachsen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Corporate<br />

Social Responsibility bei. Konträr dazu wird aber <strong>de</strong>r<br />

Veröffentlichungstermin früher angesetzt. Nicht nur, weil<br />

man gesetzliche Vorgaben erfüllen möchte. Die ersten<br />

Berichte eines Jahres wer<strong>de</strong>n stets mit <strong>de</strong>r größten Aufmerksamkeit<br />

durch Presse und Öffentlichkeit belohnt.<br />

Wer zu spät kommt, geht in <strong>de</strong>r Masse unter. Mehr Seiten<br />

in kürzerer Zeit: Das ist nur zu meistern, wenn die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Beteiligten steigt, die an <strong>de</strong>m Bericht mitwirken. Und<br />

dies wie<strong>de</strong>rum führt zwangsläufig zu gleichzeitigem<br />

Arbeiten und erhöht <strong>de</strong>n Aufwand für das Projektmana-<br />

Abb. 1: Konventionelle Stun<strong>de</strong>nverteilung bei einem<br />

durchschnittlichen Geschäftsbericht (Agenturseite)<br />

16%<br />

Projektmanagement<br />

12%<br />

Druckvorbereitung<br />

18%<br />

Korrekturphase<br />

Quelle: FIRST RABBIT<br />

500 Stun<strong>de</strong>n<br />

insgesamt<br />

16%<br />

Design<br />

8%<br />

Fotoarbeit<br />

30%<br />

Satzarbeit<br />

38 Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

gement enorm. Um <strong>de</strong>n<br />

Überblick zu behalten,<br />

wer<strong>de</strong>n die Agenturen<br />

Andreas Müller<br />

aufgefor<strong>de</strong>rt, ihre Arbeitsprozesseanzupassen.<br />

Seiten<strong>layout</strong>s sollen<br />

viel früher mit (vorläufigen) Inhalten gefüllt und –<br />

möglichst „final“ – zur internen Abstimmung als PDF<br />

bereitgestellt wer<strong>de</strong>n. Als Resultat muss die Satz- und<br />

Korrekturphase <strong>de</strong>utlich ausgeweitet wer<strong>de</strong>n – auf mittlerweile<br />

fast 50%. Das geht auf Kosten von Design und<br />

Qualität. Und immer häufiger wer<strong>de</strong>n Korrekturen auch<br />

noch nach Redaktionsschluss verlangt – in <strong>de</strong>n lektorierten,<br />

reingezeichneten Druckvorlagen. Das ist nicht nur<br />

ein immenser Kos tentreiber, son<strong>de</strong>rn erhöht die Gefahr,<br />

dass die Druckerei fehlerbehaftete Daten erhält. Über<br />

<strong>de</strong>n E<strong>de</strong>lschrott, <strong>de</strong>r dann produziert wird, ärgern sich<br />

alle Beteiligten.<br />

Um<strong>de</strong>nken ist angesagt<br />

Momentan wer<strong>de</strong>n Systeme speziell für Finanzberichte<br />

angeboten, die versprechen, in <strong>de</strong>r gewohnten MS-Office-<br />

Umgebung bis zur Druckfertigkeit arbeiten zu können –<br />

unter Umgehung <strong>de</strong>s „Umwegs Agentur“. Problematisch<br />

wird das, wenn man auf die Qualität von Design, Typografie<br />

und Druck Wert legt. Denn ein Geschäftsbericht<br />

als Langstreckenlektüre braucht gut lesbare Schriften,<br />

transparente Infografiken, eine komfortable Lesenavigation,<br />

exzellentes Papier und vieles mehr. Dabei können<br />

Unternehmen selbst Workflows straffen und optimieren,<br />

wenn sie Innovationen gegenüber aufgeschlossen sind.<br />

Die Einführung redaktioneller Arbeitsabläufe, verbind -<br />

licher Termine und einer straffen Projektführung sorgt<br />

für Effizienzsteigerungen. Verfügt dann die Agentur<br />

noch über kreatives Beratungspotenzial und das nötige<br />

System-Know-how, um alle Möglichkeiten <strong>de</strong>r Standardsoftware<br />

auszunutzen, ist <strong>de</strong>r erste Schritt zur Entzerrung<br />

<strong>de</strong>r heißen Phase vor <strong>de</strong>m Drucktermin bereits<br />

getan.<br />

Aus <strong>de</strong>r Praxis: Smart Reporting<br />

Zeitgemäß (und zukunftssicher) ist heute <strong>de</strong>r Einsatz<br />

einer Workflow-Management-Lösung. Die Vorteile:<br />

simultanes Arbeiten aller Beteiligten direkt im Layout,


Abb. 2: Entzerrung <strong>de</strong>r Projektphase durch <strong>de</strong>n Einsatz von<br />

Automatisierungslösungen<br />

Arbeitsaufkommen<br />

Entwurf<br />

Quelle: FIRST RABBIT<br />

Einarbeitung <strong>de</strong>r Texte Beginn RZ + Korrekturen<br />

Fertigstellung <strong>de</strong>r Druckdatei<br />

Formplottkontrolle, ggf. Korrekturen<br />

Konventionelle Arbeitsweise<br />

Einsatz von Automatisierungslösungen<br />

Versionskontrolle, Vermeidung von Medienbrüchen. Die<br />

größte Effizienzsteigerung wird aber durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />

von speziell für das Reporting entwickelten Automati -<br />

sierungslösungen wie Smart Reporting und Smart Tabs<br />

erzielt. Mit diesen Lösungen wird die Satz- und Korrekturphase<br />

entzerrt und die Arbeitslast gleichmäßiger auf<br />

die gesamte Projektphase verteilt.<br />

Smart Reporting ermöglicht es <strong>de</strong>m Rechnungswesen,<br />

wie gewohnt in Excel zu arbeiten, <strong>de</strong>nn es verknüpft<br />

die Tabellen mit <strong>de</strong>n Layouts <strong>de</strong>r Agentur. Je<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung<br />

wird automatisch in <strong>de</strong>n Layouts aktualisiert –<br />

mitsamt Formatierungen. Das bekannte Pingpong –<br />

Korrektur an Agentur, Einpflegen in Layout, Feinsatz,<br />

PDF schreiben, PDF an Unternehmen, Nachkorrektur –<br />

ist passé. Mit <strong>de</strong>r Möglichkeit, selbst PDFs zu generieren,<br />

erhalten Unternehmen einen bislang nicht gekann-<br />

ten Grad an Autonomie, ohne dass<br />

die Qualität <strong>de</strong>s Endprodukts eingeschränkt<br />

wird.<br />

Ausblick: Die Zukunft gehört <strong>de</strong>n<br />

Kreativen<br />

Unternehmen stehen heute an einem<br />

Schei<strong>de</strong>weg. Wollen sie ihre Finanzberichte<br />

weiterhin so machen wie bisher,<br />

müssen sie zwangsläufig Abstriche bei<br />

<strong>de</strong>r Qualität hinnehmen. Wer das nicht<br />

möchte, muss jetzt anfangen, Strukturen<br />

zu verän<strong>de</strong>rn – intern und extern.<br />

Druck Mit einem Dienstleister, <strong>de</strong>r seine Kreativität<br />

auch für das Workflow-Management<br />

nutzt, ist man dafür bestens auf -<br />

gestellt. So ein Neuanfang wird in je<strong>de</strong>m<br />

Fall belohnt. In <strong>de</strong>n Unternehmen kann<br />

man sich wie<strong>de</strong>r auf die Inhalte konzentrieren.<br />

Und die Agentur gewinnt Zeit für ihre wichtigste<br />

Aufgabe: einen kreativen Entwurf in höchster Qualität<br />

umzusetzen.<br />

Abb. 3: Optimierte Stun<strong>de</strong>nverteilung bei einem durchschnittlichen<br />

Geschäftsbericht (Agenturseite)<br />

16%<br />

Projektmanagement<br />

12%<br />

Druckvorbereitung<br />

10%<br />

Korrekturphase<br />

Quelle: FIRST RABBIT<br />

500 Stun<strong>de</strong>n<br />

insgesamt<br />

Die ganze Welt <strong>de</strong>r Vere<strong>de</strong>lung<br />

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wer<strong>de</strong>n soll, trifft man auch auf <strong>de</strong>n Glitterlack von uns.<br />

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Design<br />

8%<br />

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Herstellung


Herstellung<br />

Standpunkt<br />

Sparen Sie doch mal am richtigen En<strong>de</strong>!<br />

Von Klaus Arens, Geschäftsführer Beratung,<br />

Kaiserberg Kommunikation GmbH<br />

Klar, das Thema „Sparen“ hat in <strong>de</strong>r Krise Hochkonjunktur,<br />

Sparen ist angesagt. Da wun<strong>de</strong>rt es kaum,<br />

dass das Aufspüren von Sparpotenzialen in Unternehmen<br />

zum Vorzeigeprojekt wird. Je<strong>de</strong>r hat Verständnis<br />

dafür, dass Investitionen und Ausgaben kritisch hinterfragt<br />

und überprüft wer<strong>de</strong>n. Wo ist das schwer ver -<br />

diente Geld heute gut investiert? Und wo muss gekürzt<br />

wer<strong>de</strong>n? Diese Fragen machen beim Geschäftsbericht<br />

keine Ausnahme. Es wird gestrichen, vereinfacht und<br />

verzichtet. Statt aber sinnvoll zu reduzieren, beobachten<br />

wir allenthalben, dass beim Geschäftsbericht am<br />

ganz falschen En<strong>de</strong> gespart wird: an <strong>de</strong>r Konzeption.<br />

Viele Unternehmen sind wohl <strong>de</strong>r Ansicht, ein Geschäftsbericht<br />

müsse doch auch ohne eine „teure“ I<strong>de</strong>e<br />

auskommen. Hauptsache, Papier und Druck stimmen.<br />

Nein! Das wäre irgendwie vergleichbar mit einem<br />

Witz, <strong>de</strong>r ohne Pointe auskommen muss, o<strong>de</strong>r einem<br />

Film ohne Story.<br />

Gute Kommunikation ist immer strategisch.<br />

Aber nicht immer teuer.<br />

Wir alle wissen: Es kommt nicht nur darauf an, mit<br />

<strong>de</strong>m Geschäftsbericht Sympathie zu erzeugen. Vielmehr<br />

ist das Ziel, Vertrauen zu schaffen: Vertrauen<br />

in das Wertschöpfungsmo<strong>de</strong>ll und das Management<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens – Vertrauen in die aktuelle und<br />

vor allem in die zukünftige unternehmerische Leis -<br />

tungsfähigkeit. Dann, und nur dann kann das Unternehmen<br />

am Kapitalmarkt bestehen. Da fragt man<br />

sich unweigerlich, wie das gehen soll, ohne <strong>de</strong>n<br />

Geschäftsbericht mit einem guten schlüssigen<br />

Konzept in die Dachmarkenkommunikation ein -<br />

zubetten. Die Antwort lautet: überhaupt nicht.<br />

Was offenbar viele nicht wissen, ist, dass auch bei<br />

einem überschaubaren Budget nicht auf eine gute<br />

Konzeption verzichtet wer<strong>de</strong>n muss. Der „rote<br />

Fa<strong>de</strong>n“ ist unerlässlich, damit ein Bericht die Kommunikationsziele<br />

eines Unternehmens wi<strong>de</strong>rspiegeln<br />

kann. Eine gute I<strong>de</strong>e ist ebenfalls unverzichtbar,<br />

um ihm eine überzeugen<strong>de</strong> Konzeption zu geben.<br />

Wenn man an I<strong>de</strong>en spart, kann man es auch gleich<br />

lassen.<br />

40 Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Einsparungen können<br />

sich wirklich<br />

Klaus Arens<br />

lohnen. Das ist aber<br />

nicht einfach.<br />

Man nehme ein mittelständisches Unternehmen, wie<br />

z.B. die Milch-Union Hocheifel eG (MUH), das kein<br />

großes Budget aufweisen kann, jedoch in einer<br />

herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Situation ist. Auf <strong>de</strong>m schwierigen<br />

Markt <strong>de</strong>r Milchwirtschaft muss <strong>de</strong>r Geschäftsbericht<br />

erreichen, eine Brücke zwischen <strong>de</strong>n erzeugen<strong>de</strong>n<br />

Landwirten auf <strong>de</strong>r einen und <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>l<br />

auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite zu schlagen. Unter <strong>de</strong>m thematischen<br />

Dach von „Verantwortung und Partnerschaft“<br />

fin<strong>de</strong>n die Parteien zusammen. Die Umsetzung<br />

unter <strong>de</strong>m konzeptionellen Aufhänger „Verantwortung<br />

zeigen“ beweist, dass Budgeteinsparungen<br />

keine konzeptionellen Einsparungen nach sich ziehen<br />

müssen. Als Partner <strong>de</strong>r Unternehmen kann die<br />

Kommunikationsagentur mit <strong>de</strong>m Blick von außen<br />

ein schlüssiges und kreatives Konzept erarbeiten –<br />

mit Verständnis für die spezifischen Themen <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens.<br />

Beispiele zeigen, dass es auch an<strong>de</strong>rs geht.<br />

Dazu gehört Mut.<br />

Die REWE Group setzte im vergangenen Jahr unter<br />

<strong>de</strong>m Titel „Nachhaltigkeit leben“ im Han<strong>de</strong>l eine<br />

neue Benchmark, <strong>de</strong>nn in dieser Branche ist die<br />

Orientierung an Nachhaltigkeit keine Selbstverständlichkeit.<br />

Es ist gelungen, das Thema Nachhaltigkeit<br />

konzeptionell umzusetzen, thematisch auf -<br />

gefächert mit prägnanten Texten und symbolischen<br />

Fotos. Mit Hilfe <strong>de</strong>s Konzepts wird die Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r Konzernwerte geführt.<br />

Fazit<br />

Es zeigt sich, man muss am richtigen En<strong>de</strong> sparen.<br />

Nur mit einem klaren, überzeugen<strong>de</strong>n Konzept kann<br />

ein erfolgreicher und hochwertiger Bericht entstehen,<br />

<strong>de</strong>r einen angemessenen Platz in <strong>de</strong>r Gesamtkommunikation<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens fin<strong>de</strong>t und es als<br />

Marke am Kapitalmarkt erfolgreich kommuniziert.


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Trends <strong>2009</strong>/2010<br />

42<br />

Sparsame Zeiten für IR-Manager<br />

Gute Geschä<strong>ftsberichte</strong> müssen nicht teurer sein als schlechte<br />

Von Conny Springer, Geschäftsführerin, heureka! GmbH<br />

Gute Agenturen wissen, wo gespart wer<strong>de</strong>n kann, und<br />

beraten ihre Kun<strong>de</strong>n effizient und nachhaltig. Denn in<br />

Krisenzeiten sollte die Geschäftsberichtsseite nicht<br />

teurer sein als die Unternehmensaktie.<br />

Wer die Sparroute nimmt, hat realistische Chancen<br />

Könnten Unternehmer, Vorstän<strong>de</strong> und IR-Manager<br />

allein das Unwort <strong>de</strong>s Jahres <strong>2009</strong> wählen, es hieße<br />

„Krise“. Von Unsicherheit und Angst geprägt, manö v -<br />

rie ren sich viele Konzerne nun schon seit Monaten<br />

durch wirtschaftlich raue Zeiten – <strong>de</strong>n sehnsüchtig<br />

erwarteten Aufschwung als flackern<strong>de</strong>s Licht am En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Tunnels stets im Blick, einzig erreichbar über <strong>de</strong>n<br />

Weg „Sparkurs“.<br />

Dennoch zählt das Hier und Jetzt, die harte Realität, an<br />

<strong>de</strong>r gemessen wird, was Kompetenz und Durch halte -<br />

vermögen von Topmanagern aktuell wert sind. Wer<br />

spart, kommt durch. Wer noch mehr spart, gewinnt.<br />

Dennoch: Das Damoklesschwert von Analys ten, Anlegern<br />

und Medien kann je<strong>de</strong>rzeit fallen, wenn Glaubwürdigkeit<br />

und Transparenz am sei<strong>de</strong>nen Fa<strong>de</strong>n hängen.<br />

Karten auf <strong>de</strong>n Tisch: Strip-Poker für Unternehmen<br />

Alle Blicke richten sich auf diejenigen, die die alles<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Fakten zu berichten haben. Neben<br />

ausgeprägter Fachkenntnis und ehrlichem Auftreten<br />

ist die größte Stärke von guten Investor Relations-<br />

Managern in Zeiten <strong>de</strong>r Krise vor allem ein überdurchschnittlich<br />

gutes Fingerspitzengefühl. Das heißt<br />

konkret: Eine Finanzkommunikation zu schaffen, die<br />

geprägt ist von Authentizität, Transparenz und<br />

Aktionismus – und all das auch noch glaubhaft<br />

transportiert.<br />

Ein finanzwirtschaftlicher Strip-Poker, bei <strong>de</strong>m alle<br />

gewinnen sollen: Manager, Anleger, Analysten und<br />

Agenturen. Und je<strong>de</strong>r schaut gespannt zu, wenn es für<br />

die Konzerne darum geht, die Karten auf <strong>de</strong>n Tisch zu<br />

legen: Wer kein Ass mehr im Ärmel hat, kann einpacken.<br />

Die Wertschöpfungskette <strong>de</strong>r Finanzkom -<br />

munikation muss also neu <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Wenn das Geschäftsberichtspapier<br />

teurer<br />

ist als die Aktie<br />

Selbst wenn die eigenen<br />

Zahlen trotz Krise<br />

gut sind und die Zu -<br />

kunftsprognosen glän -<br />

zen – an<strong>de</strong>re schnallen<br />

<strong>de</strong>n Gürtel enger und<br />

bringen statt AusschüttungenMaßnahmenbün<strong>de</strong>l<br />

auf <strong>de</strong>n Weg.<br />

Wer hier nicht sensibel<br />

agiert, steht ganz schnell<br />

selbst auf <strong>de</strong>r Abschussliste<br />

von Analysten und<br />

Anteilseignern.<br />

Conny Springer<br />

Was an dieser Stelle für IR-Manager und ihre Budge -<br />

tierung für die Erstellung von Finanzberichten gilt,<br />

trifft in gleichem Maße auch auf Agenturen zu. Wo „auf<br />

Teufel komm raus“ rationalisiert wer<strong>de</strong>n muss, sollten<br />

Geschäftsberichtscover nicht das komplette Portfolio<br />

<strong>de</strong>r Druckvere<strong>de</strong>lung abbil<strong>de</strong>n und die Papierkosten<br />

pro Seite nicht <strong>de</strong>n Nennwert <strong>de</strong>r Unternehmensaktie<br />

übersteigen.<br />

Dennoch ist und bleibt <strong>de</strong>r jährliche Geschäftsbericht<br />

ein nicht unerheblicher Imageträger für Konzerne;<br />

<strong>de</strong>nn auch -– wenn nicht sogar gera<strong>de</strong> – in Krisen zeiten<br />

ist es unverzichtbar, die eigenen Stärken und Alleinstellungsmerkmale<br />

nachhaltig und absatzför<strong>de</strong>rnd zu<br />

kommunizieren. Letztendlich erweist es sich sogar als<br />

kostensparend, statt einer aufwendig produzierten<br />

Imagebroschüre eine per se verpflichten<strong>de</strong> Publika -<br />

tion zum Transport dieser Botschaften zu nutzen.<br />

Agenturen sind die Stellschrauben <strong>de</strong>r<br />

Budgetierung<br />

Verpflichtend sollte an dieser Stelle auch die Verantwortung<br />

<strong>de</strong>r Agenturen sein, ihre Kun<strong>de</strong>n im Hinblick<br />

auf die unumgängliche Budgetkürzung in


Abb. 1: Relative Einsparpotenziale bei <strong>de</strong>r Geschäftsberichtserstellung<br />

Verzicht auf Son<strong>de</strong>rfarben<br />

Druckvere<strong>de</strong>lung<br />

Druckverarbeitung<br />

Papierauswahl<br />

Verzicht auf englische Version<br />

8%<br />

12%<br />

7%<br />

5% 3%<br />

Erstellung über Redaktionssystem:<br />

XML-Datei für <strong>de</strong>n Bu<strong>de</strong>sanzeiger ohne Mehrkosten<br />

Bezug auf die Berichterstattung zu beraten. Denn<br />

gute Geschäfts berichte müssen nicht teurer sein als<br />

schlechte. Soll heißen: So selbstverständlich und<br />

flexibel Agenturen auf Verän<strong>de</strong>rungen von Timelines<br />

und inhaltliche Adaptionen bei <strong>de</strong>r Erstellung von<br />

Finanzberichten reagieren, so sensibel müssen sie<br />

bei <strong>de</strong>r Konzep tionierung und Budgetierung insbeson<strong>de</strong>re<br />

in Krisenzeiten vorgehen.<br />

Das meint eben nicht nur, die Kosten zu optimieren,<br />

son<strong>de</strong>rn auch die Sensibilität <strong>de</strong>s berichten<strong>de</strong>n<br />

Unternehmens für die wirtschaftliche Situation<br />

offensichtlich zu <strong>de</strong>monstrieren und Synergieeffekte<br />

auszuschöpfen, ohne <strong>de</strong>n Imagetransport zu<br />

vernach lässigen.<br />

Ausgezeichnet gespart – Gesco zeigt,<br />

wie’s geht<br />

Dass dieser Spagat gelingen kann, beweist <strong>de</strong>r aktuelle<br />

Geschäftsbericht <strong>de</strong>r Gesco AG. Mit <strong>de</strong>m Titel<br />

„Geschäftsbericht in <strong>de</strong>r Rezession“ hält die Publi -<br />

kation, was sie verspricht. Design und Verarbeitung<br />

reagieren in sensibler Weise auf die prekären Wirtschaftsverhältnisse<br />

<strong>de</strong>r letzten Monate. Auch wenn<br />

<strong>de</strong>r Geschäftsbericht inhaltlich eines <strong>de</strong>r erfolgreichsten<br />

Geschäftsjahre <strong>de</strong>s Unternehmens darstellt,<br />

spiegelt er konzeptionell zugleich <strong>de</strong>n verantwortungsvollen<br />

Umgang mit <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise<br />

und die damit verbun<strong>de</strong>ne Unge -<br />

wissheit und Orientierungslosigkeit wi<strong>de</strong>r. Das<br />

Unternehmen positioniert sich mit <strong>de</strong>m Bericht in<br />

15%<br />

20%<br />

30%<br />

Erstellung über Redaktionssystem:<br />

HTML-basierte Online-Version ohne Mehrkosten<br />

Erstellung über Redaktionssystem:<br />

Minimierung von Korrekturgängen<br />

Weitere Tipps zur Kosteneinsparung:<br />

- Lassen Sie sich Projektpreise kalkulieren, die Overtime-Zuschläge abfangen und alle Korrekturphasen beinhalten.<br />

- Briefen Sie die Agentur ausgiebig, so dass <strong>de</strong>r konzeptionelle Part gezielt erstellt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

- Weitere Sollte <strong>de</strong>r Tipps Druck zur Kosteneinsparung:<br />

über die Agentur laufen, klären Sie, dass keine Handlingfee berechnet wird.<br />

- Lassen Sie sich Projektpreise im Vorfeld erläutern, kalkulieren, wer die Ihr Overtime-Zuschläge Projekt leiten wird, abfangen und sichern und alle Sie Korrekturphasen ab, dass Sie „hochkarätig“ beinhalten. betreut wer<strong>de</strong>n.<br />

- Briefen Geben Sie Sie die <strong>de</strong>r Agentur Agentur ausgiebig, ein Budget so dass vor, <strong>de</strong>r das konzeptionelle keinesfalls überschritten Part gezielt erstellt wer<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n darf. kann.<br />

Quelle: heureka! GmbH<br />

seiner Aufstellung ein<strong>de</strong>utig<br />

und respektvoll<br />

und trägt <strong>de</strong>r immanenten<br />

Wichtigkeit sowie <strong>de</strong>r<br />

hohen Wertschätzung<br />

<strong>de</strong>r Finanzbericht erstat -<br />

tung Rechnung, setzt<br />

aber <strong>de</strong>nnoch ein Zeichen<br />

im Sinne einer <strong>de</strong>utlichen<br />

Kostenreduktion.<br />

Die Auszeichnung mit<br />

einem <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Designpreise <strong>de</strong>r Welt –<br />

<strong>de</strong>m red dot award <strong>2009</strong> –<br />

bestätigt: Kosteneffizienz<br />

und herausragen<strong>de</strong>s<br />

Design müssen sich<br />

keinesfalls ausschließen.<br />

Gute Agenturen<br />

wissen, wie’s geht<br />

Auch wenn Kosten effi -<br />

zienz und Einspar poten -<br />

ziale die Basis <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Finanzkommunikation bil<strong>de</strong>n, sollten die Bedürfnisse<br />

und berechtigten Ansprüche von Anlegern und<br />

Analysten darüber nicht in Vergessenheit geraten.<br />

Neben einer transparenten und authen tischen<br />

Berichterstattung gewinnt auch weiterhin die<br />

Darbietung und Form <strong>de</strong>r Inhalte an Be<strong>de</strong>utung.<br />

Über die verpflichten<strong>de</strong> Printpublikation hinaus<br />

entwickelt sich die HTML-basierte Online- Version<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsberichts zum unumgänglichen State<br />

of the Art für Unternehmen und Konzerne. Gute<br />

Agenturen wissen Kosteneffizienz und zeitgemäße<br />

Finanz kommuni ka tion miteinan<strong>de</strong>r zu verbin<strong>de</strong>n:<br />

In unserem Hause<br />

zum Beispiel<br />

erleichtern wir<br />

unseren Kun<strong>de</strong>n<br />

die Finanz -<br />

berichts arbeit<br />

mit Hilfe eines<br />

Redaktions -<br />

systems, das<br />

zu<strong>de</strong>m – im<br />

Hinblick auf<br />

Kosten ein -<br />

sparungen – die<br />

kostenfreie Gene -<br />

rierung einer<br />

Online version<br />

<strong>de</strong>s Geschäfts -<br />

berichts ermöglicht.<br />

Gesco AG,<br />

Geschäftsbericht 2008/<strong>2009</strong><br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 43<br />

Trends <strong>2009</strong>/2010


Trends <strong>2009</strong>/2010<br />

44<br />

Der modulare Geschäftsbericht<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung wachsen<strong>de</strong>r Komplexität und wie man ihr<br />

begegnen kann<br />

Von Knut Maierhofer, Managing Partner, und Anne Hennecke,<br />

Financial Communications, KMS TEAM GmbH<br />

Wer kennt ihn nicht, <strong>de</strong>n Spagat, <strong>de</strong>n wir alljährlich<br />

meistern bei <strong>de</strong>r Erstellung unserer Geschä<strong>ftsberichte</strong>?<br />

Schier unaufhörlich scheinen kapitalmarkt- und juristisch<br />

bedingte Vorschriften <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>r Lageberichte<br />

und Jahresabschlüsse auszu<strong>de</strong>hnen. Ein aussagekräftiger<br />

Finanzteil ist das essentielle Instrument <strong>de</strong>r Vertrauensbildung,<br />

um <strong>de</strong>r interessierten Öffentlichkeit Rechenschaft<br />

über das abgelaufene Geschäftsjahr abzulegen.<br />

Und letztendlich ist er <strong>de</strong>r Grund, warum Geschäfts -<br />

berichte überhaupt entstehen. An<strong>de</strong>rerseits ist <strong>de</strong>r<br />

Bericht auch das zentrale Instrument <strong>de</strong>r Unternehmenskommunikation.<br />

Er ist ein wesentlicher Teil <strong>de</strong>r<br />

Imagearbeit, um die Equity Story einer Gesellschaft zu<br />

vermitteln. Er informiert über Märkte, Produkte, Ziele<br />

sowie die Strategie und die Werte einer Marke und kann<br />

Emotionen, Sympathie und I<strong>de</strong>ntifikation aufbauen.<br />

Doch wie viel Luft bleibt uns, diesem Imageteil Raum<br />

zu geben, wenn <strong>de</strong>r Pflichtteil wächst und das Budget<br />

zwickt? Vor dieses Problem sehen sich nicht nur<br />

die kleineren und mittleren Unternehmen mit <strong>de</strong>utlich<br />

begrenztem Budget gestellt, auch große Konzerne<br />

möchten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vor<br />

<strong>de</strong>n Aktionären finanzielles Verantwortungsbewusstsein<br />

<strong>de</strong>monstrieren und durch weniger aufwendige<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> ein adäquates Zeichen setzen.<br />

Der modulare Geschäftsbericht<br />

Der modulare Geschäftsbericht ist ein System von<br />

KMS TEAM zur effizienten Entwicklung hochqua -<br />

litativer Geschä<strong>ftsberichte</strong>. Bei <strong>de</strong>r finanziellen<br />

Planung <strong>de</strong>s Reports müssen Pflicht- und Imageteil<br />

nicht miteinan<strong>de</strong>r konkurrieren, son<strong>de</strong>rn erreichen<br />

selbst bei überschaubarem Budget Ausdrucks -<br />

stärke und Schlagkraft.<br />

Gestaltungs- und Prozessintelligenz durch vor<strong>de</strong> -<br />

finierte Layouts, Produktionskonzepte und einen<br />

systemgestützten Workflow sind die Stellschrauben.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Knut Maierhofer Anne Hennecke<br />

Energie für <strong>de</strong>n Imageteil ist Energie für die Marke<br />

Man sollte sich ausreichend Gedanken über Möglichkeiten<br />

zur Auflösung dieses Spannungsfelds machen,<br />

wenn man Unternehmen dabei begleitet, ihre Marke<br />

im Geschäftsbericht erfolgreich zu transportieren.<br />

Gemeinsam sind Möglichkeiten zu suchen, die Haltung<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft zu personalisieren und wichtige Kernbotschaften<br />

in <strong>de</strong>n Berichten zu vermitteln. Denn eine<br />

Gesellschaft, die sich „nur“ über Zahlen <strong>de</strong>finiert,<br />

gewinnt selten neue Freun<strong>de</strong>. Eines ist bekannt: Die<br />

Energie, die in <strong>de</strong>n Imageteil <strong>de</strong>s Geschäftsberichts<br />

investiert wird, ist letztlich geballte Energie für die<br />

Marke.<br />

Individualisierung <strong>de</strong>s Pflichtteils bringt wenig<br />

Mehrwert<br />

Mehrkosten, die durch anwachsen<strong>de</strong> Finanzteile<br />

entstehen, dürfen also nicht allein durch Einsparungen<br />

im Imageteil aufgefangen wer<strong>de</strong>n. Für kleinere<br />

Unternehmen sollte außer<strong>de</strong>m ein begrenztes Budget<br />

nicht automatisch für einen kommunikativ uneffek -<br />

tiven Report stehen. Es muss an<strong>de</strong>re Wege geben,<br />

diese Herausfor<strong>de</strong>rung zu meistern.<br />

Während leicht einzusehen ist, warum je<strong>de</strong>s Jahr so<br />

viele Mittel in Gestaltung und Definition <strong>de</strong>r Kernbotschaften<br />

<strong>de</strong>r Imageteile investiert wer<strong>de</strong>n, haben wir


uns wie<strong>de</strong>rholt gefragt, warum stets<br />

ein so hohes Maß an Energie aufgewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n muss, um die Pflichtteile<br />

neu zu entwerfen. Da Möglich-<br />

Quelle: KMS TEAM<br />

keiten <strong>de</strong>r freien Gestaltung <strong>de</strong>s<br />

Pflichtteils kaum gegeben sind und<br />

Zahlen „ungeschminkt“ vielfach bevorzugt wer<strong>de</strong>n,<br />

bringt die Individualisierung hier nicht <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Mehrwert. Genau dort setzt die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s<br />

modularen Geschäftsberichts an.<br />

Trends<br />

Die Lösung: Der modulare Geschäftsbericht<br />

Der modulare Geschäftsbericht ist ein System, bei<br />

<strong>de</strong>m durch intelligente Gestaltung und Prozesseffi -<br />

zienz die Möglichkeit besteht, die Kosten zu steuern<br />

und dadurch selbst bei überschaubarem Budget<br />

Ausdrucksstärke und Schlagkraft für die Marke zu<br />

erreichen.<br />

Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s modularen Geschäftsberichts basiert auf<br />

einer klaren Rollenverteilung: Der Imageteil ist Kommunikator,<br />

während <strong>de</strong>r Pflichtteil als funktionaler<br />

Informationsvermittler dient. So lassen sich Layout -<br />

Abb. 1: Der Modulare Geschäftsbericht<br />

standards für die Innenseiten, Tabellen und Grafiken<br />

von Lagebericht und Jahresabschluss <strong>de</strong>finieren, die<br />

in Elementen wie Farbe und Typographie nur noch<br />

auf das Corporate Design <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens<br />

angepasst wer<strong>de</strong>n. Die Umsetzung sollte<br />

schließlich in einem erprobten, systemgestützten<br />

Workflow erfolgen, <strong>de</strong>r Abstimmungen reduziert<br />

sowie die Abwicklung vereinfacht und beschleunigt.<br />

Durch diese Maßnahme wird <strong>de</strong>r Pflichtteil kosten -<br />

effizienter und schafft Raum, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum für <strong>de</strong>n<br />

Imageteil genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Dieser wird je<strong>de</strong>s<br />

Jahr gezielt mit ganzer konzeptioneller und gestal -<br />

terischer Kraft aus <strong>de</strong>r Marke entwickelt. Dabei<br />

entschei<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>s Unternehmen individuell, welcher<br />

Umfang für die jeweilige Situation adäquat erscheint,<br />

und kann auch darüber seine Investition gezielt<br />

steuern.<br />

Anzeige<br />

www.geschaeftsbericht-service.<strong>de</strong><br />

Aktuelle Geschä<strong>ftsberichte</strong> von über 500 börsennotierten <strong>de</strong>utschen Aktiengesellschaften<br />

können Sie jetzt kostenfrei bestellen.<br />

Ein Angebot <strong>de</strong>r Schutzgemeinschaft <strong>de</strong>r Kapitalanleger e.V.<br />

Nähere Informationen zu unserem Verein fin<strong>de</strong>n Sie unter www.sdk.org.<br />

<strong>2009</strong>/2010


Trends <strong>2009</strong>/2010<br />

46<br />

Auf <strong>de</strong>m Vormarsch<br />

29 von 30 DAX-Unternehmen haben schon einen<br />

Online-Geschäftsbericht<br />

Robert Wirth, Vorstand, EquityStory AG<br />

Der Trend zum Online-Geschäftsbericht ist weiter ungebrochen.<br />

Er gehört bei <strong>de</strong>n größeren Gesellschaften mittlerweile<br />

zum Standard-Investor-Relations-Programm.<br />

Einzig die Henkel AG & Co KGaA verzichtet als DAX-<br />

Unternehmen bislang auf eine interaktive Version. Im<br />

MDAX stellen immerhin 74% <strong>de</strong>r dort gelisteten Unternehmen<br />

ihren Investoren einen Online-Geschäftsbericht<br />

zur Verfügung, und damit fünf Unternehmen mehr als im<br />

vergangenen Jahr, ein Plus von rund 15%. Im TecDAX<br />

favorisieren 46% <strong>de</strong>r Aktiengesellschaften eine Online-<br />

Version.<br />

Einfach und gut<br />

Ein Online-Geschäftsbericht bietet zahlreiche Vorteile<br />

gegenüber einem PDF-Dokument und natürlich gegen -<br />

über gedruckten Exemplaren: Dazu gehört das schnelle<br />

Auffin<strong>de</strong>n von Informationen, die Verknüpfung von<br />

Zusatzinformationen mit Inhalten <strong>de</strong>s Finanz berichts<br />

und nützliche Online-Tools, wie Kennzahlenvergleiche,<br />

Navigationshilfen und Sortierfunktionen, die <strong>de</strong>m<br />

Nutzer erlauben, nur die Informationen angezeigt zu<br />

bekommen, für die er sich im Moment interessiert.<br />

Ein Trend, <strong>de</strong>r sich in diesem Jahr <strong>de</strong>utlich abgezeichnet<br />

hat: Die Online-Versionen wer<strong>de</strong>n immer<br />

Online-Geschäftsbericht <strong>de</strong>r Daimler AG. Ausgezeichnet mit <strong>de</strong>m ARC-Award für<br />

die beste Online-Version in <strong>de</strong>r Branche Automobiles & Trucks.<br />

Quelle: http://gb2008.daimler.com/reports/daimler/annual/2008/gb/German/0/home.html<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Robert Wirth<br />

schicker und aufwendiger. Flash-Animationen für die<br />

Startseite und Kapitelseiten, Animationen im Content-Bereich,<br />

interaktive Tag-Clouds, integrierte<br />

Audio- und Vi<strong>de</strong>o botschaften sowie Verlinkungen zu<br />

einem Online- Glossar sind nur einige Funktionalitäten,<br />

die <strong>de</strong>n Unterschied zum Geschäftsbericht als<br />

PDF-Dokument ver<strong>de</strong>utlichen. Hinzu kommen intel -<br />

ligente Verlinkungen zum Vorjahresbericht o<strong>de</strong>r zu<br />

verwandten Themen auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s Emittenten.<br />

Auch konnten wir eine bessere Suchmaschinenoptimierung<br />

<strong>de</strong>r Online-Versionen feststellen.<br />

Alles in allem: Die interaktiven Versionen wer<strong>de</strong>n<br />

immer professioneller und bieten <strong>de</strong>n Nutzern<br />

echten Mehrwert.<br />

Interaktiver Kennzahlenvergleich – Geschäftsbericht 2008 <strong>de</strong>r Daimler AG<br />

Quelle: http://gb2008.daimler.com/reports/daimler/annual/2008/gb/German/9080/<br />

kennzahlenvergleich.html<br />

Ausblick<br />

Da immer mehr institutionelle Anleger großen Wert<br />

auf Nachhaltigkeit legen, sind bereits die meisten<br />

großen Unternehmen dazu übergegangen, einen Nachhaltigkeitsbericht<br />

zu erstellen und auf <strong>de</strong>r Webseite zu<br />

publizieren. Hier bietet sich die Online-Umsetzung<br />

schon aus Umweltgesichtspunkten an. Dieser Trend<br />

wird sich in <strong>de</strong>n nächsten Jahren sicherlich noch verfestigen.


Trends <strong>2009</strong>/2010<br />

48<br />

„Wir sind auf Input und Vorschläge<br />

gera<strong>de</strong>zu angewiesen“<br />

Interview mit Dr. Alexan<strong>de</strong>r Serfas, Geschäftsführer,<br />

hoop-consult gmbh, über das Angebot<br />

www.geschae<strong>ftsberichte</strong>-<strong>portal</strong>.<strong>de</strong><br />

GoingPublic: Herr Dr. Serfas, Sie betreiben seit Mai die<br />

Seite geschae<strong>ftsberichte</strong>-<strong>portal</strong>. An wen richtet sich das<br />

Portal?<br />

Serfas: Die Zielgruppe sind einerseits alle professionellen<br />

Ersteller von Unternehmensberichten und an<strong>de</strong>rerseits<br />

<strong>de</strong>ren Nutzer. Die Ersteller sind sowohl die Personen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Unternehmen und Verbän<strong>de</strong> als auch<br />

die Dienstleister wie Agenturen, Texter, Übersetzer usw.<br />

Diese sollen auf <strong>de</strong>m Fach<strong>portal</strong> ein Forum fin<strong>de</strong>n: von<br />

Spezialisten für Spezialisten.<br />

GoingPublic: Wie umfassend ist <strong>de</strong>r Service geplant?<br />

Serfas: Was Sie <strong>de</strong>rzeit schon vorfin<strong>de</strong>n, ist zunächst<br />

mal das Basismo<strong>de</strong>ll. Zuerst kommt es darauf an, eine<br />

gewisse kritische Masse zu erreichen, und in die wachsen<br />

wir mit <strong>de</strong>r Zeit hinein. Neben <strong>de</strong>m eigentlichen<br />

Produkt „Unternehmensberichte“ gibt es noch eine<br />

Reihe von Services mit News und Know-how. I<strong>de</strong>en, das<br />

noch zu erweitern, gibt es sicherlich auch. Das Basis -<br />

mo<strong>de</strong>ll je<strong>de</strong>nfalls läuft schon mal.<br />

GoingPublic: Vorschläge sind also willkommen?<br />

Serfas: Aber ja! Wir sind auf Input <strong>de</strong>r Dienstleister,<br />

Agenturen etc. gera<strong>de</strong>zu angewiesen, wenn wir das<br />

Portal weiterentwickeln wollen. Wir haben die Dienst -<br />

leister auch explizit aufgerufen, uns Fachartikel und<br />

Know-how zur Verfügung zu stellen, das Sie dann auf<br />

<strong>de</strong>m Portal abrufen können.<br />

GoingPublic: Gibt es diesen Service nicht schon, zumin<strong>de</strong>st<br />

jeweils partiell?<br />

Serfas: Da ist richtig, <strong>de</strong>n gibt es zumin<strong>de</strong>st teilweise. Es<br />

gibt <strong>de</strong>n „Kleeblatt-Service“ einer <strong>de</strong>utschen Finanzzeitung,<br />

<strong>de</strong>r signalisiert, dass ich bei einem zentralen Betreiber<br />

<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Geschäftsbericht abrufen<br />

kann. Die GENIOS-Datenbank bietet ebenfalls einen ähnlichen<br />

Service. Darüber gehen wir aber hinaus. Wir sind<br />

fokussierter und haben Services, die es an<strong>de</strong>rswo nicht<br />

gibt, z.B. die Volltextsuche über alle Geschä<strong>ftsberichte</strong>.<br />

GoingPublic: Wie viel Aufwand steht hinter <strong>de</strong>m Portal,<br />

d.h. wer stellt <strong>de</strong>n Content ein, wer bereitet ihn auf,<br />

pflegt die Einträge regelmäßig?<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Serfas: Die Einträge wer<strong>de</strong>n<br />

von uns gepflegt. Von<br />

unserem Kooperationspartner<br />

Börsen-Zeitung<br />

bekommen wir <strong>de</strong>n sogenannten<br />

Bilanzfahrplan,<br />

so dass wir die neuesten<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> auch<br />

stets zeitgleich o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st<br />

sehr zeitnah bei<br />

uns einstellen o<strong>de</strong>r verlinken<br />

können.<br />

GoingPublic: Neben <strong>de</strong>r Börsen-Zeitung ist White &<br />

Case Ihr Kooperationspartner. Welche Aufgabe hat<br />

<strong>de</strong>nn die Kanzlei dabei?<br />

Serfas: Die Themen Geschä<strong>ftsberichte</strong> und auch Inves -<br />

tor Relations sind hier in Deutschland sehr verrechtlicht.<br />

Je<strong>de</strong>s Jahr gibt es eine Reihe neuer Gesetze mit unaussprechbaren<br />

Namen. Vor diesem Hintergrund halten<br />

wir es für eine gute I<strong>de</strong>e, einen juristischen Fachmann<br />

an Bord zu haben, <strong>de</strong>r uns fortlaufend mit aktuellen<br />

Fachbeiträgen zu <strong>de</strong>n relevanten Themen versorgt. In<br />

<strong>de</strong>r Gil<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfer sprechen wir <strong>de</strong>rzeit<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Adressen, um uns hier ebenfalls<br />

einen adäquaten Partner hereinzuholen.<br />

GoingPublic: Bislang ist alles komplett kostenlos. Wie<br />

steht es mit <strong>de</strong>n Einträgen durch die Dienstleister? Wie<br />

soll, wie kann mit <strong>de</strong>m Portal Geld verdient wer<strong>de</strong>n?<br />

Serfas: Dienstleister können ihren Basiseintrag um verschie<strong>de</strong>ne<br />

Features erweitern, und das ist dann kosten pflichtig.<br />

Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n Sie in Kürze auch Anzeigen auf<br />

<strong>de</strong>r Seite sehen. Es ist schon klar, dass wir jetzt in <strong>de</strong>r Gründungsphase<br />

zuschießen. Aber wir <strong>de</strong>nken langfristig und<br />

hoffen, dass unsere Plattform im Laufe <strong>de</strong>r Zeit Akzeptanz<br />

in <strong>de</strong>r Zielgruppe fin<strong>de</strong>n wird, so dass sich am En<strong>de</strong> die<br />

Kosten tragen. Diese Phantasie je<strong>de</strong>nfalls haben wir.<br />

GoingPublic: Herr Dr. Serfas, haben Sie vielen Dank für<br />

das interessante Interview.<br />

Das Interview führte Falko Bozicevic.<br />

Dr. Alexan<strong>de</strong>r Serfas


Kreativität<br />

Qualität<br />

Service<br />

FIRST RABBIT präsentiert Smart Reporting, die<br />

Automatisierungslösung für Finanzberichte. Smart<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

KREATIVITÄT ist <strong>de</strong>r Motor, <strong>de</strong>r FIRST RABBIT<br />

<br />

<br />

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Alles über FIRST RABBIT, Smart Reporting und unsere kreativen Leis-<br />

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+ 49 221 946 103 – 0.<br />

FIRST RABBIT GmbH Zollstockgürtel 59 D – 50969 Köln


Trends <strong>2009</strong>/2010<br />

50<br />

Grüne Seiten<br />

Immer mehr Unternehmen achten beim Druck<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsberichts auf Nachhaltigkeit<br />

Von Lars Monshausen, Grün<strong>de</strong>r und Inhaber,<br />

visuphil <strong>de</strong>sign studios<br />

In Zeiten, in <strong>de</strong>nen Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit<br />

zunehmend wirtschaftliches Han<strong>de</strong>ln bestimmen und<br />

zum Verkaufsargument wer<strong>de</strong>n, spielt Umweltbewusstsein<br />

in <strong>de</strong>r Printproduktion eine immer größere Rolle. Auch<br />

beim Druck <strong>de</strong>s Geschäftberichts setzen Unternehmen<br />

zunehmend auf Grün.<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> sind eine wesentliche Referenz in <strong>de</strong>r<br />

Außendarstellung börsennotierter Unternehmen. Über<br />

Jahre ist <strong>de</strong>r Aufwand bei ihrer Erstellung gestiegen: Die<br />

Imageteile wur<strong>de</strong>n umfangreicher, die Materialien hochwertiger,<br />

die Verarbeitung aufwendiger.<br />

Mit Einzug <strong>de</strong>r elektronischen Medien hat <strong>de</strong>r gedruckte<br />

Bericht zwar etwas von seiner Be<strong>de</strong>utung für die termingerechte<br />

Veröffentlichung <strong>de</strong>s Abschlusses verloren.<br />

Nahezu alle Unternehmen veröffentlichen vor o<strong>de</strong>r<br />

zeitgleich mit <strong>de</strong>m gedruckten Geschäftsbericht eine<br />

Online-Version im Internet. Doch gänzlich auf <strong>de</strong>n hap -<br />

tischen Eindruck verzichten möchte nach wie vor kaum<br />

eine Gesellschaft.<br />

Verantwortungsbewusstsein für Klima und Umwelt<br />

können Unternehmen beim Geschäftsbericht im Wesentlichen<br />

an drei Punkten <strong>de</strong>monstrieren:<br />

1. bei <strong>de</strong>r Herkunft <strong>de</strong>s Grundstoffs Papier<br />

2. im Produktionsprozess<br />

3. mit Blick auf <strong>de</strong>n Emissionsausgleich<br />

Tab.1 : Papier-Siegel<br />

Anbieter Internetadresse Zertifizierung <strong>de</strong>s<br />

FSC www.fsc-<strong>de</strong>utschland.<strong>de</strong> Rohstoffflusses (Zellstoff)<br />

PEFC<br />

Umwelt-Siegel<br />

www.pefc.<strong>de</strong> Rohstoffflusses (Zellstoff)<br />

Blauer Engel www.blauer-engel.<strong>de</strong> gesamten Produktionsprozesses<br />

Eco Label www.eco-label.com/german/ gesamten Produktionsprozesses<br />

Swan Label www.svanen.nu/eng/ gesamten Produktionsprozesses<br />

Klimaneutrales Drucken<br />

BVDM www.bvdm-online.<strong>de</strong> First Climate<br />

natureOffice www.natureoffice.com First Climate, MyClimate, CO2OL e.V.<br />

Climate Partner www.climatepartner.<strong>de</strong> Diverse Anbieter<br />

Quelle: visuphil <strong>de</strong>sign studios<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Grundstoff Papier<br />

Lars Monshausen<br />

Der Einsatz von Papier<br />

aus zertifizierter<br />

Holzwirtschaft ist eine<br />

<strong>de</strong>r am häufigsten genutzten Möglichkeiten, mit <strong>de</strong>nen<br />

insbeson<strong>de</strong>re große Unternehmen ihrem gestiegenen<br />

Umweltbewusstsein bei Geschä<strong>ftsberichte</strong>rstellung<br />

Ausdruck verleihen. Schon in mehr als <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>r<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> <strong>de</strong>r DAX 30-Unternehmen fin<strong>de</strong>t sich<br />

das Siegel <strong>de</strong>s Forest Stewardship Council (FCS), einer<br />

Initiative, die sich für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r durch verantwortungsvolle<br />

Waldwirtschaft zum Ziel gesetzt hat.<br />

FSC-Papiere wer<strong>de</strong>n heute über eine Vielzahl von Papierherstellern<br />

angeboten. Bei <strong>de</strong>r Auswahl helfen Druckereibetriebe<br />

mit entsprechen<strong>de</strong>r FSC-Zertifizierung. Zu<br />

beachten ist, dass das FSC-Siegel nicht gleichzusetzen ist<br />

mit 100% Umweltschutz: Das FSC-Prädikat dokumentiert<br />

nur <strong>de</strong>n ökologisch korrekten Rohstofffluss bis zum<br />

Drucker. Es be<strong>de</strong>utet nicht, dass das Papier o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Bericht beson<strong>de</strong>rs umweltschonend produziert wor<strong>de</strong>n<br />

sind. Häufig wer<strong>de</strong>n auch gemischte Zellstoffe verwen<strong>de</strong>t,<br />

bei <strong>de</strong>nen nur ein Teil aus dokumentierter FSC-<br />

Quelle stammt („FSC Mix“).<br />

Strenge Maßstäbe<br />

Auch bei <strong>de</strong>n zunehmend gefragten Papieren mit PEFC-<br />

Siegel (Programme for the Endorsement of Forest Certification<br />

Schemes) han<strong>de</strong>lt es sich lediglich um eine Zertifizierung<br />

<strong>de</strong>r Waldbewirtschaftung,<br />

nicht <strong>de</strong>s Produktionsprozesses für<br />

das Papier. An<strong>de</strong>rs als beim FSC-<br />

Siegel wer<strong>de</strong>n hier nicht einzelne<br />

Waldbesitzer, son<strong>de</strong>rn ganze Regi -<br />

onen registriert.<br />

Wer beim Papier härtere Kriterien an<br />

eine umweltschonen<strong>de</strong>re Produktion<br />

anlegt, muss nach „echten“ Umweltsiegeln<br />

Ausschau halten wie etwa<br />

<strong>de</strong>m „Blauen Engel“. Gegrün<strong>de</strong>t<br />

1977, ist es zwar das älteste, aber<br />

keineswegs das altmodischste Siegel


für umweltschonen<strong>de</strong> Produktion. Es steht für <strong>de</strong>n sparsamen<br />

Einsatz von Rohstoffen (100% Altpapier), geringen<br />

Energieverbrauch und für <strong>de</strong>n Verzicht auf umweltbelas -<br />

ten<strong>de</strong> Chemikalien wie Färbe- und Bleichmittel. Ähnlich<br />

strenge Maßstäbe wie <strong>de</strong>r Blaue Engel legen das europä -<br />

ische Eco-Label und das skandinavische Swan Label an.<br />

Der Produktionsprozess<br />

Orientierung bei <strong>de</strong>r Auswahl eines Druckdienstleisters,<br />

<strong>de</strong>r für eine effiziente Produktionskette steht, geben unter<br />

an<strong>de</strong>rem die ISO-Normen: die bereits gängige ISO 9001 für<br />

Qualitätsmanagement sowie <strong>de</strong>r Prozessstandard beim<br />

Offsetdruck ISO 12647 und die internationale Umweltmanagementnorm<br />

ISO 14001. Anhaltspunkte für umwelt- und<br />

energieschonen<strong>de</strong> Verfahren können zum Beispiel Druckfarben<br />

auf Basis nachwachsen<strong>de</strong>r pflanzlicher Rohstoffe,<br />

<strong>de</strong>r Einsatz von Druckmaschinen mit niedrigem Energieverbrauch<br />

o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs optimierte Druckabläufe sein.<br />

Natürlich kann vor allem das Unternehmen selbst<br />

entschei<strong>de</strong>nd Einfluss auf die Umweltbilanz seines<br />

Geschäftsberichts nehmen. Während sich die Berichte<br />

früher noch im Vere<strong>de</strong>lungsgepränge überboten, ist<br />

heute eher einer Mix aus überzeugen<strong>de</strong>r Gestaltung und<br />

reduziertem Verarbeitungsaufwand gefragt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit Ressourcen zeigt.<br />

Klimaneutrales Drucken<br />

Mit <strong>de</strong>r Angabe „klimaneutral gedruckt“ dokumentieren<br />

Unternehmen, dass sie <strong>de</strong>n Geschäftsbericht in ihre Nachhaltigkeitsstrategie<br />

integriert haben. Hier geht es darum,<br />

<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Papierherstellung bis zur Endlogistik erzeugten<br />

CO 2-Ausstoß über <strong>de</strong>n Ankauf und die Stilllegung<br />

von Klimaschutzzertifikaten zu neutralisieren.<br />

Im Bereich Druck gibt es verschie<strong>de</strong>ne Anbieter, die <strong>de</strong>n<br />

Carbon Footprint von Printprodukten erfassen. Zu <strong>de</strong>n<br />

größten zählen die Klimainitiative <strong>de</strong>s BVDM (Bun<strong>de</strong>sverband<br />

Druck und Medien) sowie die privaten Anbieter<br />

naturOffice und Climate Partner. Das Prinzip ist weitgehend<br />

i<strong>de</strong>ntisch: Über einen CO 2-Rechner wird <strong>de</strong>r CO 2-<br />

Ausstoß eines Druckauftrags ermittelt. Die Druckerei<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> selbst können dann <strong>de</strong>n bilanzierten<br />

CO 2-Wert ausgleichen, in<strong>de</strong>m sie Zertifikate aus Klimaschutzprojekten<br />

erwerben.<br />

Fazit<br />

Verantwortungsbewusste Geschäftsberichtsproduktion<br />

hat viele Facetten. Vermei<strong>de</strong>n, reduzieren o<strong>de</strong>r<br />

ausgleichen? – Die Antwort auf die Frage, in welchem<br />

Stadium das Unternehmen sein Ökologiebewusstsein<br />

ins Spiel bringt, hängt wesentlich von <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsstrategie<br />

insgesamt ab. Schon kleine Schritte tragen<br />

dazu bei, dass <strong>de</strong>r Bericht in je<strong>de</strong>m Jahr ein biss -<br />

chen grüner wird.<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 51<br />

> Kapitalmarktberatung<br />

Erarbeitung einer erfolgreichen<br />

Finanzierungsstrategie<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Finanzmarktauftritts<br />

Aktive Umsetzung <strong>de</strong>r Equity Story<br />

Maßnahmenentwicklung und<br />

-umsetzung bei <strong>de</strong>r Optimierung<br />

<strong>de</strong>r Marktkapitalisierung<br />

Durchführung von Kapitalmaßnahmen<br />

> IPO-Beratung<br />

Prüfung und Herstellung <strong>de</strong>r Börsenreife<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Equity Story<br />

Erarbeitung <strong>de</strong>s Informationsmemorandum<br />

mit Abschätzung <strong>de</strong>s Unternehmenswertes<br />

Ermittlung eines marktfähigen Börsen -<br />

kurses<br />

Begleitung im gesamten IPO-Prozess<br />

Die COREvalue, eine gemeinsame Beratungsgesellschaft<br />

dreier erfolgreicher Unternehmer<br />

und Kapitalmarktberater:<br />

Pierre Drach Günter Kaehlert Prof. Dr.<br />

Jürgen Wegmann


Service<br />

Partner <strong>de</strong>r Ausgabe im Portrait<br />

Die Berichtsmanufaktur aus Hamburg konzipiert, gestaltet<br />

und erstellt maßgeschnei<strong>de</strong>rte Publikationen für Unterneh -<br />

men und Organisationen unterschiedlicher Größenordnung:<br />

passgenau, konzeptionell, wortstark. Zu <strong>de</strong>n Erzeugnissen<br />

zählen insbeson<strong>de</strong>re Geschäfts berichte, aber auch<br />

Leistungsbilanzen, Umweltberichte, Imagebroschüren und<br />

an<strong>de</strong>re Kernpublikationen. Darüber hinaus begleitet das<br />

Unternehmen seine Kun<strong>de</strong>n kommunikationsstrategisch.<br />

Burton ● Münch & Partner World Wi<strong>de</strong> Writers ist eine<br />

<strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Agenturen für internationale<br />

Adaption in Finanzkommunikation und Marketing<br />

(Geschä<strong>ftsberichte</strong>, CSR, Vorstandskommunikation,<br />

Bilanzierungsrichtlinien, Controlling-Handbücher,<br />

Mitarbeitermagazine, Imagepublikationen, Claim -<br />

entwicklung und an<strong>de</strong>re Themen mit langer Halbwertszeit).<br />

Mit einem konsequenten Textansatz,<br />

CLS Communication ist eine international tätige<br />

Sprach- und Technologiedienstleisterin für multi -<br />

linguale Kommunikation in <strong>de</strong>n Fokus-Bereichen<br />

Finance und Life Science. Das Unternehmen ist spezialisiert<br />

auf das Erstellen, Übersetzen und Management<br />

von mehrsprachigen Dokumentationen. Zum Kun<strong>de</strong>nkreis<br />

zählen inzwischen rund 400 namhafte, global<br />

tätige Unternehmen.<br />

In Europa, USA und Asien sind für CLS Communication<br />

intern über 350 Fachkräfte tätig. CLS Communication<br />

Die cometis AG ist fokussiert auf Finanzkommuni -<br />

kation, Investor Relations und Corporate Communi -<br />

cations. Neben <strong>de</strong>r Begleitung von Kapitalmarkttrans -<br />

aktionen betreut das Wiesba<strong>de</strong>ner Beratungsunternehmen<br />

zahlreiche börsennotierte Unternehmen in<br />

<strong>de</strong>r unterjährigen Kommunikation. Schwerpunkt <strong>de</strong>r<br />

Leistungen liegt dabei auf <strong>de</strong>r Erstellung von Inhalten,<br />

insbeson<strong>de</strong>re auch im Rahmen <strong>de</strong>r Finanzbericht -<br />

erstattung.<br />

52 Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Unter <strong>de</strong>n Referenzen <strong>de</strong>r Beratungsagentur befin<strong>de</strong>n<br />

sich unter an<strong>de</strong>rem Namen wie die Deutsche Beteiligungs<br />

AG, Deutsche Telekom, IVG Immobilien, Thomas<br />

Cook, die Tchibo- und Beiersdorf-Holding maxingvest<br />

und VTG.<br />

www.berichtsmanufaktur.<strong>de</strong><br />

kompetenten Teams aus Dipl.- und MA-Übersetzern,<br />

Wirtschaftsprüfern und Textern sowie rigoroser<br />

Qualitätssicherung entwickelt BMPwriters interna -<br />

tionale Handschriften für grenzüberschreitend erfolgreiche<br />

Unternehmen wie Audi, Bosch, Deutsche Börse,<br />

DPWN, Hochtief, Thomson Reuters und Vaillant.<br />

www.BMPwriters.com<br />

bietet eine breite Palette maßgeschnei<strong>de</strong>rter Dienstleistungen<br />

und Lösungen für alle Phasen <strong>de</strong>r Kommunikationsarbeit<br />

an. Dieses Angebot umfasst neben <strong>de</strong>r<br />

Übersetzung auch die Redaktion mehrsprachiger Jahresberichte.<br />

Zu<strong>de</strong>m kann CLS die Verständlichkeit von<br />

schwierigen Textarten objektiv messen und verbessern.<br />

Die Leistungen von CLS Communication zeichnen sich auch<br />

durch das Einhalten hoher Sicherheitsstandards aus.<br />

www.cls-communication.com<br />

Die gestalterische Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Kooperationspartner Scheufele Hesse<br />

Eigler. Die Agentur hat 12 Jahre Erfahrung in <strong>de</strong>r Erstellung<br />

von Geschä<strong>ftsberichte</strong>n. Sie gehört mit ihrem Kun<strong>de</strong>n<br />

„GfK SE“ seit sechs Jahren in Folge zu <strong>de</strong>n Unternehmen,<br />

die beim Wettbewerb <strong>de</strong>s manger magazins Jahr für<br />

Jahr als die „Besten im Design“ ausgezeichnet wur<strong>de</strong>n.<br />

www.cometis.<strong>de</strong>, www.scheufele-online.<strong>de</strong>


Die Cortent Kommunikation AG ist die inhabergeführte<br />

Berateragentur für Unternehmenskommunikation.<br />

Cortent entwickelt Strategien zur zielgruppengenauen<br />

Kommunikation – und krempelt anschließend die Ärmel<br />

hoch, damit die I<strong>de</strong>en und Konzepte auch zum Leben<br />

erweckt wer<strong>de</strong>n. Kurz: Pläne und Projekte aus einer<br />

Hand. So entsteht erfolgsorientierte Kommunikation in<br />

<strong>de</strong>n Cortent-Spezialgebieten Public Relations, Medienarbeit,<br />

Investor Relations, Mitarbeiterkommunikation,<br />

Corporate Publishing, Coaching und Kommunikations -<br />

Der EquityStory-Konzern ist mit über 2.500 Kun<strong>de</strong>n ein<br />

führen<strong>de</strong>r Anbieter für Online-Unternehmenskommunikation<br />

im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum. In <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Investor Relations und Corporate Communications<br />

nutzen Unternehmen aus Europa und Nordamerika die<br />

Kommunika tionslösungen aus einer Hand. Zu <strong>de</strong>r<br />

Produktpalette gehören neben <strong>de</strong>n Services zur Erfüllung<br />

gesetzlicher Pflichten auch die Verbreitung von<br />

Unternehmensmitteilungen, die Entwicklung von Finanz<strong>portal</strong>en-<br />

und Webseiten, die Durchführung von Audiound<br />

Vi<strong>de</strong>o-Übertragungen sowie die Erstellung von<br />

Online-Finanzberichten. Die 100%ige Tochtergesellschaft<br />

Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität mbH<br />

FIRST RABBIT, das ist ein interdisziplinäres, hoch<br />

spezialisiertes Team aus insgesamt 15 Kreativen (Grafik,<br />

Text), Wirtschaftswissenschaftlern, IT-Spezialisten und<br />

Projekt-/Prozess-Managern.<br />

FIRST RABBIT realisiert für kapitalmarkt-orientierte<br />

Unternehmen Kommunikationsmaßnahmen in höchs -<br />

ter Qualität. Seit mehr als zehn Jahren gehört FIRST<br />

RABBIT zu <strong>de</strong>n bun<strong>de</strong>sweit führen<strong>de</strong>n Dienstleistern in<br />

<strong>de</strong>n Bereichen Corporate Reporting, Corporate Edito -<br />

rial Design und Corporate Branding.<br />

geschae<strong>ftsberichte</strong>-<strong>portal</strong>.<strong>de</strong> führt Menschen zusammen,<br />

die sich professionell mit Unternehmensberichten<br />

beschäftigen. Sie erhalten neueste Informationen<br />

und einen Überblick über die aktuellen Berichte börsennotierter<br />

und börsenfreier Unternehmen, ziehen<br />

aus <strong>de</strong>r <strong>de</strong>taillierten Darstellung herausragen<strong>de</strong>r<br />

Berichte Anregungen für die eigene Arbeit und gewinnen<br />

Transparenz über die vielfältige Landschaft <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Dienstleister. Hinzu treten aktuelle<br />

management. Das Cortent-Team aus Journalisten, PRund<br />

IR-Managern, Coaches und Analysten kommt aus<br />

Führungspositionen in Medien und Unternehmen.<br />

Große Erfahrung und ein breites Kontaktnetzwerk in<br />

Medien, Wirtschafts- und Finanzwelt zeichnen die<br />

Cortent-Beratungstätigkeit aus. Außer<strong>de</strong>m haben Kun<strong>de</strong>n<br />

über die gesamte Projektdauer hinweg einen erfahrenen,<br />

hauptverantwortlichen Projektleiter zur Seite.<br />

www.cortent.<strong>de</strong><br />

(DGAP) ist eine Institution zur Erfüllung <strong>de</strong>r gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Regelpublizität börsen notierter<br />

Gesellschaften und seit <strong>de</strong>r Gründung im Jahr 1996<br />

Marktführer. Mit <strong>de</strong>m Geschäftsfeld Online Corporate<br />

Communications wen<strong>de</strong>t sich die DGAP mit einem umfassen<strong>de</strong>n<br />

Angebot auch an nicht-börsennotierte Kapitalgesellschaften.<br />

Darüber hinaus ist die EquityStory-<br />

Gruppe durch Beteiligungen bei financial.<strong>de</strong> AG (100%)<br />

und ARIVA.DE AG (25,44%) in <strong>de</strong>n Märkten B2C Investor<br />

Relations, Bereitstellung von Finanzdaten und Werbung<br />

im Finanzsektor aktiv.<br />

www.equitystory.<strong>de</strong>, www.dgap.com<br />

FIRST RABBIT stellt Unternehmen als einzigartige, unverwechselbare<br />

Persönlichkeiten dar: in Geschäfts-/Nachhaltigkeitsberichten,<br />

in umfangreichen Unternehmenspublikationen<br />

und in <strong>de</strong>r Corporate Communication.<br />

FIRST RABBIT setzt sich kreativ mit <strong>de</strong>r Optimierung<br />

von Arbeitsprozessen auseinan<strong>de</strong>r. Ein Beispiel: Smart<br />

Reporting mit Smart Tabs, die Lösung zur automatisierten<br />

Erstellung von Tabellen in Finanzberichten.<br />

www.firstrabbit.eu<br />

Beiträge renommierter Fachleute zum Thema Unternehmenspublizität<br />

sowie Termine und Events.<br />

geschae<strong>ftsberichte</strong>-<strong>portal</strong>.<strong>de</strong> wird von hoop-consult<br />

entwickelt und betrieben. Unsere Portale verfolgen<br />

<strong>de</strong>n Anspruch, alle für eine klar <strong>de</strong>finierte Zielgruppe<br />

wichtigen und nützlichen Informationen an einer<br />

Stelle zu bün<strong>de</strong>ln.<br />

www.geschae<strong>ftsberichte</strong>-<strong>portal</strong>.<strong>de</strong><br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 53<br />

Service


Service<br />

54<br />

GFD Finanzkommunikation ist seit 1995 spezialisiert<br />

auf Investor Relations, PR und Printprodukte für <strong>de</strong>n<br />

Kapitalmarkt. Unser Team hat in dieser Zeit über 100<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong> für mehr als 40 Unternehmen realisiert.<br />

Dabei bieten wir <strong>de</strong>n kompletten Service von<br />

<strong>de</strong>r Konzeption über die Gestaltung bis hin zur Redaktion<br />

an. In Kooperation mit <strong>de</strong>r Michael Konrad GmbH<br />

kann größtmögliche Kosteneffizienz garantiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Denn das von ihr entwickelte Word-basierte<br />

HAUBROK<br />

Die Haubrok AG mit ihren Tochterunternehmen Haubrok<br />

Investor Relations GmbH und Haubrok Corporate<br />

Events GmbH ist eine <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Beratungsgesellschaften<br />

für Finanzkommunikation in Deutschland mit<br />

internationalem Partner-Netzwerk. In Deutschland<br />

bietet Haubrok individuelle Beratungsleistungen rund<br />

um die Themen Investor Relations, Geschä<strong>ftsberichte</strong>,<br />

IPO-Beratung, Public Relations und Hauptversamm-<br />

Die heureka! Profitable Communication GmbH ist, seit<br />

1989 mit Sitz in Essen, eine inhabergeführte Kommuni -<br />

kationsagentur mit einem <strong>de</strong>rzeit 21-köpfigen Team.<br />

Seit <strong>de</strong>n Neunzigern ist die Kreativagentur für ihre starke<br />

Designkompetenz bekannt, die vor 10 Jahren um die zusätzliche<br />

Fokussierung auf Marketing, IR und Beratung<br />

erweitert wur<strong>de</strong>. Heute gehören sowohl Corporate als<br />

auch Brand Communication in <strong>de</strong>n Bereichen Finanz-,<br />

Marken- und Unternehmenskommunikation zum Kern -<br />

geschäft <strong>de</strong>r heureka!<br />

Ipreo LLC ist nach <strong>de</strong>r Übernahme von CapitalBridge <strong>de</strong>r<br />

international führen<strong>de</strong> Informations- und Technologie -<br />

anbieter von Market Intelligence für <strong>de</strong>n IR-Bereich. Unser<br />

Fokus liegt auf zeitnahen, qualitativ hochwertigen Informationen<br />

rund um die internationale, institutionelle Aktionärsstruktur<br />

unserer Kun<strong>de</strong>n, die zur Planung von Roadhows,<br />

Hauptversammlungen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren IR-Events sowie beim<br />

regulären Kontaktmanagement zum Einsatz kommen.<br />

Ipreo bietet Ihnen konkurrenzlose Qualität bei Services<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen globale Proxy Solicitation, M&A related<br />

services, Sharehol<strong>de</strong>r ID (Aktionärsanalyse), Bondhol<strong>de</strong>r<br />

ID, Investor Targeting, Perception Studien, Peer-Group<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Redaktionssystem FIRE.sys bietet ein hohes Maß an<br />

Sicherheit dank automatisierter Prozesse und ein<br />

erhebliches Kosteneinsparpotenzial. FIRE.sys wird im<br />

<strong>de</strong>utschsprachigen Raum bereits von 50 Unternehmen<br />

genutzt. Die Bün<strong>de</strong>lung von konzeptioneller Expertise<br />

und kosteneffizienter technischer Realisierung ist im<br />

Markt einzigartig.<br />

www.gfd-finanzkommunikation.<strong>de</strong>, www.firesys.<strong>de</strong><br />

lungen an. Unsere Kernkompetenz liegt in <strong>de</strong>r strate -<br />

gischen Positionierung börsennotierter Gesellschaften<br />

im Hinblick auf die spezifischen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Financial Community. Die Entwicklung aussagekräf -<br />

tiger Geschä<strong>ftsberichte</strong> nimmt dabei eine zentrale<br />

Rolle ein.<br />

www.haubrok.<strong>de</strong><br />

Im Bereich <strong>de</strong>r Finanzkommunikation hat sich die<br />

heureka! nicht zuletzt durch <strong>de</strong>n Gewinn von fünf red dot<br />

awards in <strong>de</strong>n letzten zwei Jahren einen Namen gemacht.<br />

Mit Hilfe unseres Redaktionssystems erleichtern wir<br />

unseren Kun<strong>de</strong>n nicht nur die Erstellung von Print-<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong>n, son<strong>de</strong>rn ermöglichen auch die<br />

kostenfreie Generierung <strong>de</strong>s HTML-basierten Online-<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong>s.<br />

www.heureka.<strong>de</strong><br />

Analysis, SRI-Analysis (Social Responsibility Investment)<br />

sowie <strong>de</strong>r Online-Plattform Bigdough.<br />

Durch unsere internationale Vernetzung mit Offices in<br />

Frankfurt, London, New York, Tokyo, Paris, Wien, Sevilla<br />

und Kapstadt sowie unsere langjährige Erfahrung im<br />

Finanzsektor können wir Ihnen durch unser ausgeprägtes<br />

Netzwerk die hochwertigsten im Markt erhältlichen<br />

Daten bei unseren Produkten liefern. Wir beraten zahl -<br />

reiche internationale Gesellschaften und Investment -<br />

banken. Gerne helfen wir auch Ihnen!<br />

www.ipreo.com


KCM ist Spezialist für hochwertige Druckerzeugnisse wie<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong>, Zeitschriften, Broschüren und Bücher.<br />

Wer einmal in einem neu erworbenen Magazin versunken<br />

ist und sich von Farben und Formen hat erobern lassen, <strong>de</strong>r<br />

weiß, was die Kunst <strong>de</strong>s Druckens be<strong>de</strong>utet. Darüber hinaus<br />

produziert KCM klimaneutral und zu 100% IPA-frei (ohne<br />

Isopropylalkohol) – in High-End-Quality – und belastet<br />

somit Mensch und Umwelt <strong>de</strong>utlich weniger. Allein durch<br />

die Umstellung auf 100% Naturstrom spart KCM ca. 1.500<br />

KMS TEAM ist das größte inhabergeführte Unternehmen<br />

für Markenstrategie, Marken<strong>de</strong>sign und Markenkommunikation<br />

in Deutschland. 1984 in München<br />

gegrün<strong>de</strong>t, beschäftigt es heute über 85 Experten in<br />

<strong>de</strong>n Disziplinen Beratung/Strategie, Text/Konzeption,<br />

Finanzkommunikation, Corporate Design, Kommunikations<strong>de</strong>sign,<br />

3D-Design, Event-Design, Interactive<br />

Design, Motion-Design, Druckvorstufe und Produktion.<br />

KMS TEAM ist internationaler Partner erfolgreicher<br />

Marken und Unternehmen. Seit 25 Jahren nutzen wir<br />

Nexxar (vormals GeBer Geschä<strong>ftsberichte</strong>) aus Wien ist<br />

<strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> Spezialist für HTML-Berichte in Westeuropa.<br />

Seit 2003 produzieren wir ausschließlich anspruchsvolle<br />

Online-Lösungen für Geschäfts- und Zwischenberichte,<br />

Factbooks sowie Nachhaltigkeitsberichte. Langfristige<br />

Kun<strong>de</strong>nbeziehungen sehen wir als Kern unseres Erfolges.<br />

Unter an<strong>de</strong>rem arbeiten wir seit vielen Jahren für BASF,<br />

Deutsche Bank, Deutsche Post, Lin<strong>de</strong>, Royal Dutch Shell,<br />

RWE, Volkswagen und Wincor Nixdorf.<br />

Aus Überzeugung stehen wir für mediengerechte Umsetzungen<br />

von Finanzpublikationen im Internet. Wir erstellen<br />

Die Papierfabrik Scheufelen ist seit 1855 die feine Adresse<br />

für Papiere <strong>de</strong>r Premiumklasse. Hier entstehen elegante<br />

gestrichene Papiere auf höchstem Niveau. Prämierte<br />

Geschä<strong>ftsberichte</strong>, Fotokataloge und Kalen<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n auf<br />

diesen Papieren gedruckt. PhoeniXmotion ist die perfekte<br />

Wahl, um Botschaften mit Lei<strong>de</strong>nschaft zu transportieren,<br />

ein Garant für einen starken Auftritt. Ansprechen<strong>de</strong> Ästhetik<br />

verbin<strong>de</strong>t sich bei diesem Papier auf wohltuen<strong>de</strong> Weise mit<br />

Tonnen CO 2 pro Jahr. Wir fertigen Ihre Drucksachen verantwortungsbewusst,<br />

berechnen die produktionsbedingten<br />

Treibhausgasemissionen und gleichen diese auf Wunsch<br />

durch <strong>de</strong>n Erwerb von CO 2-Emissionszertifikaten aus. Wir<br />

beraten Sie über <strong>de</strong>n Einsatz zertifizierter Papiersorten (FSC<br />

o<strong>de</strong>r PEFC) und unterstützen Sie gerne bereits in <strong>de</strong>r Phase<br />

<strong>de</strong>r individuellen Entwicklung Ihrer Druckerzeugnisse.<br />

www.kastner-callwey.<strong>de</strong><br />

unsere Kompetenzen im Bereich <strong>de</strong>r F inanzkommuni kation<br />

vor allem zur Entwicklung von Geschä<strong>ftsberichte</strong>n.<br />

Durch unseren ganzheitlichen Ansatz, <strong>de</strong>r kommunika -<br />

tive Intelligenz und gestalterische Exzellenz miteinan<strong>de</strong>r<br />

verknüpft, wer<strong>de</strong>n alle Aspekte <strong>de</strong>r Markenentwicklung<br />

in einem übergreifen<strong>de</strong>n Prozess umgesetzt.<br />

KMS TEAM ist seit <strong>2009</strong> auch mit einem Büro in New<br />

York vertreten.<br />

www.kms-team.com<br />

keine automatisierten Klick-Shows, son<strong>de</strong>rn vernetzte,<br />

interaktive Berichte. Nur so lässt sich langfristig das<br />

volle Potenzial dieses Kommunikationskanals nutzen.<br />

Als Marktführer in diesem Bereich <strong>de</strong>r Online-Finanzkommunikation<br />

setzen wir immer wie<strong>de</strong>r die Trends und<br />

Maßstäbe. Zahlreiche Auszeichnungen unterstreichen<br />

das! Auszeichnungen, <strong>de</strong>ren Kriterien wir nachvollziehen<br />

können und auf die unsere Kun<strong>de</strong>n und wir stolz sind.<br />

Die neue Art ist Online!<br />

www.nexxar.com<br />

sinnlichem Erleben. Unser Han<strong>de</strong>lspartner Römerturm widmet<br />

sich seit 1885 <strong>de</strong>n Feinstpapieren mit Spitzenniveau. Innovative<br />

und exklusive Papierkollektionen wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />

Namen Römerturm verbun<strong>de</strong>n. Uns verbin<strong>de</strong>t nicht nur die<br />

Faszination am Kulturträger Papier, son<strong>de</strong>rn auch die Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

für edle Papiere, die höchsten Ansprüchen genügen.<br />

www.scheufelen.com, www.roemerturm.<strong>de</strong><br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ 55<br />

Service


Inserentenverzeichnis/Impressum<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Kun<strong>de</strong> Seite<br />

ASU - Die Familienunternehmer 19<br />

CLS Communication 31<br />

cometis 21<br />

COREvalue 51<br />

Cortent Kommunikation 47<br />

EquityStory U3<br />

First Rabbit 49<br />

GFD - Finanzkommunikation U2<br />

Haubrok Investor Relations 35<br />

hoop consult 27<br />

IPREO 41<br />

IR-One 5<br />

Kaiserberg Kommunikation 9<br />

KCM Kastner & Callwey Medien 25<br />

Kirchhoff Consult 13<br />

KMS TEAM 23<br />

Nexxar U4<br />

Papierfabrik Scheufelen 37<br />

Papiervere<strong>de</strong>lung Bittl 39<br />

Rapid Venture Accounting 15<br />

SdK Geschäftsberichtservice 45<br />

textpertise - Heike-A. Virchow 8<br />

Kontakt: Feedback, Fragen und Anregungen<br />

Das GoingPublic Magazin wird Fragestellungen rund<br />

um die Geschä<strong>ftsberichte</strong>rstellung weiterhin redaktionell<br />

verfolgen. Feedback, Fragen und Anregungen<br />

bitte an:<br />

Falko Bozicevic, fb@goingpublic.<strong>de</strong><br />

56<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

IMPRESSUM<br />

GoingPublic<br />

Verlag:<br />

GoingPublic Media AG<br />

Hofmannstr. 7a,<br />

81379 München,<br />

Tel.: 089-2000339-0,<br />

Fax: 089-2000339-39,<br />

eMail: info@goingpublic.<strong>de</strong><br />

Internet: www.goingpublic.<strong>de</strong><br />

Redaktion:<br />

Falko Bozicevic (Chef red.),<br />

Oliver Bönig, Michael Fuchs<br />

Bildredaktion:<br />

Andreas Potthoff<br />

Bil<strong>de</strong>r:<br />

Bil<strong>de</strong>rbox, Fotolia, Photodisc<br />

Titelbild:<br />

© anoshkin - Fotolia.com,<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

Klaus Arens, Matthias Bextermöller,<br />

Prof. Dr. Carsten P. Claussen,<br />

Thomas Delhougne, Christian<br />

Dose, Anne Hennecke, Klaus Irlenkäuser,<br />

Prof. Dr. Klaus Kreulich,<br />

Magdalena Lammel, Katrin<br />

Lauterbach, Knut Maierhofer,<br />

Lars Monshausen, Andreas Müller,<br />

Michael Müller, Mike Münch,<br />

Volker Siegert, Conny Springer,<br />

Thorsten Staab, Ulrich Wiehle,<br />

Robert Wirth<br />

Interviewpartner:<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Baetge,<br />

Klaus Rainer Kirchhoff, Katrin<br />

Lauterbach, Dr. Alexan<strong>de</strong>r Serfas<br />

Lektorat:<br />

Magda lena Lammel<br />

Redaktionsanschrift:<br />

s.Verlag, Fax: 089-200339-39,<br />

eMail: redaktion@goingpublic.<strong>de</strong><br />

Gesamtgestaltung:<br />

Andreas Potthoff<br />

Anzeigen:<br />

Johanna Wagner, Laura<br />

Rehberger, Katja Sauerbrey<br />

Tel.: 089-2000339-50,<br />

Fax: 089-2000339-39<br />

Gültig ist Preis liste Nr. 10 vom<br />

1. November 2006<br />

Erscheinungstermine <strong>2009</strong>:<br />

20.12.08 (1/09), 31.1. (2/09),<br />

28.2. (3/09), 28.3. (4/09),<br />

25.4. (5/09), 16.5. (6/09),<br />

27.6. (7/09), 25.7. (8-9/09), 26.9.<br />

(10/09), 31.10. (11/09), 28.11.<br />

(12/09), 19.12. (1/10)<br />

Son<strong>de</strong>rausgaben:<br />

„Corporate Finance & Private<br />

Equity Gui<strong>de</strong> <strong>2009</strong>“ (14.3.),<br />

Magazin<br />

13. Jahrgang <strong>2009</strong>,<br />

Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“ (7. Jg.)<br />

„Kapitalmarktrecht <strong>2009</strong> – Best<br />

Practice für Emittenten“ (9.5.),<br />

„Solartechnologie <strong>2009</strong>“ (29.8.),<br />

„Biotechnologie <strong>2009</strong>“ (12.9.)<br />

Preise:<br />

Einzelpreis 5,– Euro, Son<strong>de</strong>rausgaben<br />

14,80 Euro, Jahresabon nement<br />

58,20 Euro (incl. 3-4<br />

Son<strong>de</strong>r ausgaben), Stu<strong>de</strong>nten<br />

39,60 Euro, Jahresabonnement<br />

Ausland normal 69 Euro, Ausland<br />

Stu<strong>de</strong>nten 49,80 Euro, Luftpost<br />

Europa 99 Euro, Luft post<br />

weltweit 148 Euro. Alle Preise<br />

incl. Versandkosten und 7%<br />

MwSt.<br />

Abonnementverwaltung:<br />

GoingPublic Media AG<br />

c/o A.B.O. Verlagsservice GmbH,<br />

Postfach 14 02 20<br />

80452 München<br />

Tel.: 089-20959126<br />

Fax: 089-20028113<br />

eMail: abo@goingpublic.<strong>de</strong><br />

Druck:<br />

Kastner & Callwey Medien<br />

GmbH, Forstinning<br />

Haftung und Hinweise:<br />

Artikeln, Empfehlungen und Tabel<br />

len liegen Quellen zugrun<strong>de</strong>,<br />

welche die Redak tion für verlässlich<br />

hält. Eine Garantie für die<br />

Rich tigkeit kann allerdings nicht<br />

übernommen wer<strong>de</strong>n. Bei unaufgefor<strong>de</strong>rt<br />

eingesandten Beiträgen<br />

be hält sich die Redaktion Kürzun<br />

gen o<strong>de</strong>r Nichtab druck vor.<br />

Nachdruck:<br />

© <strong>2009</strong> GoingPublic Media AG,<br />

München. Alle Rechte, insbeson<strong>de</strong>re<br />

das <strong>de</strong>r Übersetzung in<br />

frem<strong>de</strong> Sprachen, vorbehalten.<br />

Ohne schriftliche Geneh mi gung<br />

<strong>de</strong>r GoingPublic Media AG ist es<br />

nicht gestattet, diese Zeit schrift<br />

o<strong>de</strong>r Teile daraus auf photomechanischem<br />

Wege (Photo kopie,<br />

Mikro ko pie) zu ver viel fäl ti gen.<br />

Unter dieses Verbot fallen auch<br />

die Auf nah me in elektronische<br />

Daten ban ken, Internet und die<br />

Ver viel fälti gung auf CD-ROM.<br />

® Eingetragenes Waren zeichen<br />

beim Deutschen Patent- und Markenamt<br />

(DPMA),<br />

Reg.-Nr. 398 15 475<br />

Das GoingPublic Magazin ist<br />

Pflichtblatt an allen <strong>de</strong>utschen<br />

Wertpapierbörsen.<br />

ISSN 1435-3474, ZKZ 46103


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<strong>SB</strong>GB9


Standpunkt<br />

Standpunkt<br />

Klar<strong>de</strong>utsch im Geschäftsbericht <strong>2009</strong>?<br />

Von Klaus Irlenkäuser, Grün<strong>de</strong>r und Geschäftsführer,<br />

Irlenkäuser Communication GmbH<br />

Es war einmal eine Zeit, als das Texten für die Autoren<br />

von Geschä<strong>ftsberichte</strong>n eine relativ einfache Sache<br />

war. Das waren die Jahre, als es <strong>de</strong>n Unternehmen gut<br />

ging. Man hatte <strong>de</strong>n Vorjahrestext, <strong>de</strong>r intern bereits<br />

alle Abstimmungshür<strong>de</strong>n hinter sich und von <strong>de</strong>r<br />

Leserschaft keine Kritik erhalten hatte. Diese Texte<br />

dienten als Gerüst, um die Aussagen <strong>de</strong>m aktuellen<br />

Zahlenwerk anzupassen. Das ging relativ flott und<br />

krisenfrei. Das Kapitel „Wirtschaftliche Rahmenbedingungen“<br />

schrieb einer vom an<strong>de</strong>ren ab und alle vom<br />

IWF und OECD.<br />

Das ist vorbei. Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Jahres<br />

wächst die Spannung bei <strong>de</strong>n institutionellen Anlegern,<br />

Aktionären, Analysten und Wirtschaftsredak -<br />

teuren: Wie fällt die nächste Geschäftsberichtssaison<br />

aus? Einen Vorgeschmack auf die Formulierfähigkeit<br />

schlechter Nachrichten konnten sie bereits <strong>de</strong>n<br />

letzten Zwischenberichten entnehmen. Dass die<br />

„Krise“ das Wort <strong>de</strong>s Jahres <strong>2009</strong> wird, ist unumstritten.<br />

Es fand sich in <strong>de</strong>n Headlines und vermehrt auf<br />

vielen Seiten in <strong>de</strong>n einzelnen Kapiteln. In <strong>de</strong>n Geschä<strong>ftsberichte</strong>n<br />

<strong>2009</strong> wird <strong>de</strong>r Leser noch eine<br />

Steigerung erleben können, wie <strong>de</strong>saströs es national<br />

und international in diesem Jahr um die Wirtschaft<br />

bestellt war.<br />

Sicher, das Thema <strong>de</strong>r Finanz- und Wirtschaftskrise ist<br />

ernst genug, dass es <strong>de</strong>n Anspruch hat, klar und <strong>de</strong>utlich<br />

formuliert zu wer<strong>de</strong>n. Man kann es nicht negieren<br />

und sollte auch nicht versuchen, „drumherum“ zu<br />

schreiben. Sicher ist auch, dass die Folgen dieser Krise<br />

viele Unternehmen unverschul<strong>de</strong>t getroffen haben.<br />

Was <strong>de</strong>n Lesern eventuell auffällt, ist jedoch vielfach<br />

die Bie<strong>de</strong>rkeit <strong>de</strong>r Formulierungen: Dahinter verbirgt<br />

sich die Hoffnung <strong>de</strong>r Autoren, dass <strong>de</strong>r Leser eben<br />

nicht erkennt, wo Probleme <strong>de</strong>s Unternehmens hausgemachte<br />

Altlasten sind. Die Wirtschaftskrise wirkt<br />

wie ein Vorhang: Plötzlich sehen wir die erleuchtete<br />

Bühne, auf <strong>de</strong>r sich Dramen und Krimis abspielen. Wie<br />

viele Unternehmen wer<strong>de</strong>n die Krise als Alibi vortragen,<br />

um alte Defizite zu argumentieren?<br />

58 Son<strong>de</strong>rbeilage „Geschä<strong>ftsberichte</strong> & Trends <strong>2009</strong>/2010“<br />

Klaus Irlenkäuser<br />

Käufe von Unternehmen, die von Wunsch<strong>de</strong>nken<br />

getrieben wur<strong>de</strong>n (Energie), Märkte, die man vernachlässigt<br />

hat (Tourismus, Logistik), Produkte, die am<br />

Kun<strong>de</strong>n vorbeigehen (Automobilbranche), überdimensionierte<br />

Investitionen (Maschinenbau), Personalkapazitäten<br />

(Dienstleistung) und natürlich Corporate<br />

Governance ohne Governance – die Autoren<br />

haben es mit einer Bandbreite an heiklen Themen zu<br />

tun. Wer<strong>de</strong>n sie die Dinge beim Namen nennen? O<strong>de</strong>r<br />

ist die Krise immer und überall Schuld?<br />

Die höchste Aufmerksamkeit wird einem Unternehmen<br />

meist erst dann zuteil, wenn es sie am wenigs -<br />

ten gebrauchen kann: in einer Krise.<br />

Je<strong>de</strong>r Autor muss in seinem Unternehmen einen adäquaten<br />

Weg <strong>de</strong>r Formulierungen suchen. Offenheit tut<br />

gut. Zugleich muss das Unternehmen im eigenen Inte -<br />

resse darauf achten, dass nicht mehr gesagt wird als<br />

nötig. Verquere Formulierungen alarmieren <strong>de</strong>n kriminalistischen<br />

Spürsinn <strong>de</strong>r Investoren. Dabei darf <strong>de</strong>r<br />

Autor das Hauptziel nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren:<br />

Der Leser muss am En<strong>de</strong> seiner Lektüre Mut und Hoffnung<br />

mitnehmen, dass das Unternehmen zukunftsfähig<br />

ist.<br />

Der Prognosebericht wird dies nicht alleine leisten<br />

können. Hier wird sich zeigen, wer seine „Hausaufgaben“<br />

gemacht hat: Der kann es wagen, Ziele zu setzen,<br />

auch wenn konkrete Zahlen nicht tragfähig sein können.<br />

„Wir können keine Prognose geben“, ist im Übrigen<br />

kein Ausweg, das verbieten die DRS.<br />

Der „Brief an die Aktionäre“ wird das Hauptinstrument<br />

für diese Aufgabe. Er gibt <strong>de</strong>n Ton an: Schwimmen<br />

wir hilflos im Kielwasser <strong>de</strong>r Krise? Sind wir<br />

Opfer, o<strong>de</strong>r steuern wir? In Zeiten <strong>de</strong>r Verunsicherung<br />

und Unsicherheiten kommt es mehr <strong>de</strong>nn je auf Klarheit<br />

an: Klarheit <strong>de</strong>r Inhalte, aber mehr noch Klarheit<br />

<strong>de</strong>r Positionierung. Hier ist ein „neues Schreiben“ angesagt.<br />

Alle Leser wer<strong>de</strong>n es <strong>de</strong>m Autor danken. Und:<br />

Der Leser hat immer recht – nicht <strong>de</strong>r Autor!


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