Bergwerk Saar für die Zukunft gerüstet - RAG Deutsche Steinkohle
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Blick auf <strong>die</strong> Halde Grühlingstraße, <strong>die</strong> schon im zweiten Quartal <strong>die</strong>sen<br />
Jahres von dem neuen Konzept profitiert.<br />
Neue Gesichter<br />
Wenn der Bergbau geht, werden Bergehalden<br />
und Absinkweiher zu attraktiven<br />
Lebensräumen. Im <strong>Saar</strong>land wurde<br />
<strong>die</strong>se Aufgabe in ein umfassendes „Haldenstrukturkonzept“<br />
eingebettet.<br />
Insgesamt 29 stillgelegte Halden und<br />
Weiher mit einer Gesamtfläche von<br />
rund 758 Hektar befinden sich an der<br />
<strong>Saar</strong> noch im Besitz der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Steinkohle</strong> AG. Nur sieben davon stehen<br />
nicht mehr unter Bergaufsicht; <strong>die</strong><br />
übrigen Standorte sind aufgrund des<br />
Bundesberggesetzes <strong>für</strong> <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />
noch nicht zugänglich. Bei der<br />
DSK wurde daher innerhalb der<br />
Betriebsdirektion zur Sanierung von<br />
Bergbaustandorten (BD SB) an der <strong>Saar</strong><br />
eine Lenkungsgruppe unter der Leitung<br />
von Wolfgang Bintz mit der Aufgabe<br />
betraut, <strong>die</strong> Standorte zu rekultivieren<br />
und <strong>die</strong> Entlassung aus der Bergaufsicht<br />
vorzubereiten. Die Fachleute<br />
haben sich zum Ziel gesetzt, <strong>die</strong>se Halden-<br />
und Weiherstandorte Stück <strong>für</strong><br />
Stück der Öffentlichkeit zugänglich zu<br />
machen.<br />
Haldenstrukturkonzept<br />
<strong>Saar</strong> erarbeitet<br />
BD SB ließ dazu eine detaillierte<br />
Bestandsaufnahme erarbeiten, das so<br />
genannte Haldenstrukturkonzept, und<br />
holte sich kompetente Partner ins Boot.<br />
Die Rekultivierungsplanungen liegen<br />
in den Händen der <strong>Saar</strong>Projekt GmbH,<br />
einer Tochtergesellschaft der <strong>RAG</strong><br />
Immobilien. „<strong>Saar</strong>Projekt kann auf<br />
langjährige Erfahrung bei der Halden-<br />
rekultivierung zurückblicken“, betont<br />
Wolfgang Bintz. Zur Umsetzung der<br />
Ziele hat sich <strong>die</strong> DSK zudem den<br />
anstehenden Rekultivierungsprojekten<br />
der Initiativgruppe Regionalpark <strong>Saar</strong><br />
angeschlossen, <strong>die</strong> unter der Leitung<br />
des saarländischen Umweltministeriums,<br />
Abteilung Landesplanung, steht.<br />
Diese Initiativgruppe ist an dem europäischen<br />
Kooperationsprojekt „Sustainable<br />
and accessible urban landscapes“<br />
(SAUL) beteiligt, was soviel wie nachhaltige<br />
und zugängliche Stadtlandschaften<br />
bedeutet. Der 5000 Hektar<br />
große <strong>Saar</strong>kohlenwald steht als regionales<br />
Pilotprojekt im Mittelpunkt und<br />
soll unter dem Leitsatz „Mit Landschaft<br />
Stadt gestalten“ aufgewertet werden.<br />
Die in der Initiativgruppe vertretenen<br />
regionalen Akteure haben gemeinsam<br />
eine Raumvision <strong>für</strong> den <strong>Saar</strong>kohlenwald<br />
entwickelt, <strong>die</strong> allen Einzelprojekten<br />
als übergeordnete Konzeption <strong>die</strong>nen<br />
wird. Das Leitbild <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
zukünftige Gestaltung der Haldenstandorte<br />
heißt „Aufstieg, Aussicht,<br />
Aktion“. „Zuerst sollen alle Halden im<br />
<strong>Saar</strong>kohlenwald einen attraktiven Aufstieg<br />
erhalten, damit <strong>die</strong> Bevölkerung<br />
<strong>die</strong> großartige Aussicht auf den Wald<br />
und <strong>die</strong> ihn umgebenden Siedlungen<br />
genießen kann“, betont Rudolf Krumm<br />
von <strong>Saar</strong>Projekt. „Aufforstungen werden<br />
nur dort durchgeführt, wo sie den<br />
Blick von der Halde nicht beeinträchtigen.<br />
Als Aktion verstehen wir, <strong>die</strong> faszinierende<br />
Biotopentwicklung von Flora<br />
und Fauna auf den Bergehalden sicht-<br />
Der Absinkweiher im Fischbachtal – heute bereits schon ein attraktives<br />
„Biotop aus zweiter Hand".<br />
<strong>für</strong> Halden und Weiher<br />
bar und verständlich zu machen“, so<br />
Rudolf Krumm. Die EU fördert das<br />
Pilotprojekt <strong>Saar</strong>kohlenwald bis Ende<br />
2005 mit insgesamt 1,4 Millionen<br />
Euro, wovon 425 000 Euro <strong>für</strong> Halden<br />
und Absinkweiher vorgesehen sind.<br />
Baumaßnahmen laufen an<br />
Nach der Planungsphase soll im zweiten<br />
Quartal 2004 bereits mit Baumaßnahmen<br />
auf der Halde Grühlingstraße<br />
8<br />
begonnen werden. Anschließend ist<br />
geplant, alle weiteren Standorte zu<br />
rekultivieren. Sie sollen möglichst rasch<br />
aus der Bergaufsicht entlassen und der<br />
Bevölkerung zugänglich gemacht werden.<br />
Die Standorte, <strong>die</strong> danach der<br />
öffentlichen Hand übertragen werden,<br />
könnten sich zu echten Highlights der<br />
Naherholung entwickeln.<br />
Gregor Zewe/Fotos: Delf Slotta (2),<br />
Karl-Josef Rühl<br />
Das Projektteam „Haldenstrukturkonzept“ (von links): Leiter Landesplanung/<br />
Initiativgruppe Regionalpark <strong>Saar</strong> Ltd. Ministerialrat Gerd-Rainer Damm,<br />
Regionalleiter BD SB <strong>Saar</strong> Wolfgang Bintz, Bereichsleiter Rudolf Krumm (<strong>Saar</strong>-<br />
Projekt) und Projektmanager Martin Schankola (BD SB <strong>Saar</strong>).