kontierungsrichtlinie nzum kmu - Inspecta Treuhand AG
kontierungsrichtlinie nzum kmu - Inspecta Treuhand AG
kontierungsrichtlinie nzum kmu - Inspecta Treuhand AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
K O N T I E R U N G S R I C H T L I N I E N Z U M<br />
K M U - E I N H E I T S K O N T E N P L A N<br />
1. Allgemeine Bemerkungen<br />
2. Aufbau des Kontenplanes<br />
3. Klassierung der verschiedenen Buchungsvorfälle<br />
4. Erläuterungen zu den einzelnen Konten<br />
5. Kontenplan Elektro Muster - Einzelfirma<br />
6. Kontenplan Elektro Muster <strong>AG</strong> - Aktiengesellschaft
IMPRESSUM<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 2 / 26<br />
Herausgeber <strong>Inspecta</strong> <strong>Treuhand</strong> <strong>AG</strong><br />
Espenmoosstrasse 1<br />
Postfach 56<br />
9009 St. Gallen<br />
© <strong>Inspecta</strong> <strong>Treuhand</strong> <strong>AG</strong> Telefon 071 243 56 60<br />
Redaktion und Produktion Verantwortlich: Rusch Christoph
1. Allgemeine Bemerkungen<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 3 / 26<br />
Jede im Handelsregister eingetragene Firma ist buchführungspflchtig (Art. 957 OR). Zudem ist jedes Unternehmen auf eine<br />
Buchhaltung angewiesen, damit die Wirtschaftlichkeit und die finanzielle Situation überwacht werden kann.<br />
Der VSEI-Einheitskontenplan ist entsprechend dem Schweizer Kontenrahmen KMU, Kontenrahmen für kleine und mittlere<br />
Unternehmen des Schweiz. Gewerbeverbandes, aufgebaut. Eine weitere Detaillierung in verschiedenen Bereichen bzw.<br />
Klassen sind selbstverständlich möglich und soll dabei insbesondere die persönlichen Bedürfnisse eines jeden Betriebes<br />
abdecken.<br />
Der VSEI-Einheitskontenplan soll zur Vereinheitlichung im Rechnungswesen der Branche beitragen. Gleichzeitig dient er<br />
auch als Basis für die Teilnahme am Betriebsvergleich VSEI und für die VSEI-Kostenrechnung.<br />
Die Struktur des VSEI-Einheitskontenplanes entspricht den gesetzlichen Anforderungen, dem neuen Aktienrecht sowie den<br />
Vorschriften des MWST-Gesetzes.<br />
Dieser Kontenplan bezieht sich auf Installationsbetriebe mit und ohne Verkaufsladen. Für Betriebe mit weiteren Tätigkeitsbereichen<br />
wie Schaltanlagenbau/Steuerungsbau, Antennenbau, Radio- und Fernsehabteilung usw. sind entsprechende<br />
Konti einzurichten.<br />
2. Zuordnung der Konti auf die Belege - Kontieren<br />
Dem Kontieren kommt eine sehr bedeutungsvolle Rolle zu, dessen Stellenwert nicht zu unterschätzen ist. Oft treten Fragen<br />
oder Unsicherheiten auf zu diesem Thema, weshalb wir uns zur Unterstützung unserer Kunden und Mitarbeiter/Innen entschlossen<br />
haben, diese Hilfsmittel zu erarbeiten.<br />
Damit ein Vergleich der Betriebsergebnisse mit anderen Betrieben oder mit den Vorjahreswerten möglich ist, muss die Kontinuität<br />
gewährleistet bleiben, d.h. es muss einheitlich kontiert werden. Im Weiteren muss beim Kontieren auf verschiedene<br />
Forderungen der Steuerverwaltungen, der AHV-Ausgleichskassen und der Gewerbestatistik sowie oft auch auf Wünsche<br />
der Kunden eingegangen werden.<br />
3. Aufbau des Kontenplanes<br />
Der Kontenplan ist in verschiedene Klassen unterteilt. Bevor man ein Konto wahllos auf dem Kontoplan sucht, sollte man<br />
sich also Gedanken darüber machen, welcher Kontenklasse das gesuchte Konto zugeordnet sein könnte. Im Weiteren kennen<br />
wir die Trennung von Bestandes- und Erfolgskonten.<br />
Die Konten der Bilanz (Bestandeskonten) sind in den Klassen 1 und 2 zu finden, diejenigen der Erfolgsrechnung (Erfolgskonten)<br />
in den Klassen 3 bis 8, wobei in der Klasse 8 die betriebsfremden und ausserordentlichen Aufwendungen und Erträge<br />
gesondert ausgeschieden werden.<br />
Im Detail finden wir auf dem Kontenplan also folgende Klassen:<br />
1 Aktiven<br />
2 Passiven<br />
3 Betriebsertrag<br />
4 Waren-, Material- + Dienstleistungsaufwand<br />
5 Personalaufwand<br />
6 Sonstiger Betriebsaufwand<br />
7 Betriebliche Nebenerfolge<br />
8 Ausserordentlicher + betriebsfremder Erfolg, Steuern<br />
9 Abschluss<br />
Innerhalb dieser Klassen besteht eine weitere Gliederung der Konten in Gruppen.
4. Klassierung der verschiedenen Buchungsvorfälle<br />
Wir unterscheiden:<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 4 / 26<br />
A. - Erfolgsunwirksame Buchungen<br />
Buchungen innerhalb der Bilanz- oder Bestandeskonten sowie Buchungen<br />
innerhalb der Erfolgskonten<br />
B. - Erfolgswirksame Buchungen<br />
Buchungen, welche sowohl ein Bilanz- wie auch ein Erfolgskonto tangieren<br />
A-1 Geldverschiebungen<br />
Geldverschiebungen sind Bewegungen innerhalb der Finanzkonten (Kasse, Post, Bank). Das Buchungssystem verlangt auch<br />
hier eine Gegenbuchung. Zu diesem Zweck wird ein sogenanntes Geld-Transferkonto (1090) geführt.<br />
A-2 Aktivzugänge/Aktivabgänge<br />
Es ist zu unterscheiden zwischen aktivierungspflichtigen und aktivierungsfähigen Geschäftsvorfällen.<br />
Aktivierungspflichtig sind:<br />
„Sachen und Rechte an denen der Bilanzpflichtige das Eigentum oder die Verfügungsgewalt besitzt und von denen er zukünftige<br />
Erträge bzw. Nutzungsleistungen erwarten darf.“<br />
Beispiel:<br />
Neuanschaffungen von Maschinen, Einrichtungen und Fahrzeuge inkl. sämtlicher Bezugskosten, wie Fracht, Zoll, Einkaufsspesen<br />
sowie Installationskosten.<br />
Erwerb von Liegenschaften und Grundstücken inkl. Handänderungsgebühren<br />
Aktivierungsfähig sind:<br />
- Gründungs- und Organisationskosten<br />
- Unterhalt und Reparaturen an Betrieb und Liegenschaft, wenn dadurch eine Wertvermehrung entsteht<br />
N.B. Kleinwerkzeuge und Ersatzanschaffungen je nach Betriebsgrösse und Branche werden in der Regel bis zu einem Betrag<br />
von Fr. 1'000.-- als Unterhalt verbucht.<br />
A-3 Passivzugänge/Passivabgänge<br />
Die häufigsten Bewegungen innerhalb der Passiven sind Zu- und Abgänge von kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten (Bank-<br />
Kontokorrent, Darlehens- und Hypothekarschulden).<br />
A-4 Privatbezüge/Kapitalbewegungen<br />
Um das Ausfüllen der Steuererklärung zu erleichtern werden die Privatbezüge aufgeteilt in:<br />
- Privatverbrauch<br />
- Private Versicherungen<br />
- Private Steuern<br />
- evtl. Aufwand/Ertrag Privat-Liegenschaft<br />
Ausserordentliche Kapitalbezüge / -einlagen sind in der Regel über ein separates Konto zu buchen (Wertschriftenkäufe, Wertschriftenverkäufe<br />
inkl. Zinserträge)
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 5 / 26<br />
Die Liegenschaftsrechnungen privater Liegenschaften sollten auf einem separatem Privatkonto geführt werden.<br />
Zu beachten ist insbesondere die Trennung zwischen:<br />
Geschäftsvermögen / Privatvermögen<br />
Geschäftseinkommen / Privateinkommen<br />
Definition des Geschäftsvermögen:<br />
„Als Geschäftsvermögen gelten alle Vermögenswerte, die ganz oder vorwiegend der selbständigen Erwerbstätigkeit dienen“.<br />
(Art. 31 Abs. 2 StG Kanton St. Gallen / Art. 18 Abs. 2 DBG)<br />
Massgebend ist sowohl in den Kantonen als auch beim Bund die Art der Nutzung, sei sie mittelbar oder unmittelbar. Bei gemischt<br />
genutzten Gütern gilt der Grundsatz der Präponderanz, d. h. ein Aktivum wird demjenigen Vermögen zugewiesen, dem<br />
es vorwiegend oder überwiegend dient.<br />
Beispiele:<br />
Geschäftsvermögen Privatvermögen<br />
- Fabrikliegenschaft - Einfamilienhaus des Betriebsinhabers<br />
- Werkstattgebäude - Hausrat<br />
- Auto - Wertpapiere im Sinne der Kapitalanlage<br />
- Maschinen - Schmuck, Briefmarken, Münzensammlung<br />
- Büroeinrichtungen - Private Darlehen<br />
- Wertschriften, die geschäftlichen Zwecken - Boot<br />
dienen oder aus geschäftlichen Überlegungen - Reitpferd<br />
gekauft worden sind<br />
B - Erfolgswirksame Buchungen<br />
Unter diesen Begriff fallen sämtliche Aufwendungen und Erträge. Die Kontenklassen 3, 4, 5, 6 und 7 gehören zur Betriebsrechnung,<br />
während die Klasse 8 die betriebsfremden und ausserordentlichen Buchungen umfasst.<br />
Warum ist die Klasse 8 erforderlich? Am Beispiel der Gewerbestatistik zeigt sich, dass die Vergleichbarkeit der einzelnen Betriebe<br />
nicht gegeben wäre, wenn betriebsfremde und ausserordentliche Faktoren die Betriebsrechnung beeinflussen würden.<br />
Deshalb muss dem Betrieb auch ein Mietwert der selbst benutzten Räumlichkeiten belastet werden.
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 6 / 26<br />
Mustergliederung der Erfolgsrechnung Hauptkontengruppen<br />
(Aus Kontenrahmen KMU)<br />
Ertrag aus Lieferungen und Leistungen (Umsatz) 30 - 39<br />
- Aufwand für Material, Waren und Dienstleistungen 40 - 49<br />
= Bruttoergebnis 1<br />
- Personalaufwand Produktion 50 - 51<br />
= Bruttoergebnis 2<br />
- Übriger Personalaufwand 52 - 59<br />
= Bruttoergebnis 3<br />
- Sonstiger Betriebsaufwand 60 - 67<br />
= Betriebsergebnis 1 (vor Finanzerfolg)<br />
+ / - Finanzerfolg 68<br />
= Betriebsergebnis 2 (vor Abschreibungen)<br />
- Abschreibungen 69<br />
= Betriebsergebnis 3 (vor Nebenerlösen)<br />
+ / - Betriebliche Nebenerlöse 70 - 79<br />
= Betriebsergebnis 4<br />
+ / - Ausserordentlicher und betriebsfremder Erfolg 80 - 88<br />
= Unternehmenserfolg (vor Steuern)<br />
- Steuern 89<br />
= Unternehmensgewinn / -verlust<br />
Die vorliegenden Kontierungsrichtlinien zum VSEI-Einheitskontenplan wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Inspecta</strong> <strong>Treuhand</strong> <strong>AG</strong>, Espenmoosstrasse 1, 9009 St. Gallen - 071 243 56 60<br />
Herr Christoph Rusch - rusch@inspecta.ch<br />
erstellt. Die <strong>Inspecta</strong> <strong>Treuhand</strong> <strong>AG</strong> zeichnet auch für die Erhebung und Auswertung des Betriebsvergleiches VSEI verantwortlich<br />
und hat die dabei gewonnenen Erfahrungen hier mit eingebracht.<br />
Zürich / St. Gallen, im November 2007
Kontenrahmen KMU:<br />
Erläuterungen zu den einzelnen Konten<br />
1 Aktiven<br />
10 Umlaufvermögen<br />
1000<br />
...<br />
1009<br />
1010<br />
1020<br />
...<br />
1039<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 7 / 26<br />
Kasse − Eintragen der laufenden Ein- und Auszahlungen<br />
− Kassabestand wöchentlich kontrollieren<br />
− Allfällige Kassadifferenzen sind sofort abzuklären<br />
Postcheck − Eintragen der laufenden Ein- und Auszahlungen<br />
− In jedem Fall Saldo mit Kontoauszug von Postfinance abstimmen<br />
Bankguthaben − Eintragen der laufenden Ein- und Auszahlungen<br />
− In jedem Fall Saldo mit Bankauszug abstimmen<br />
− Bankensaldi mit einem Negativsaldo sind beim Abschluss unter den<br />
Konten 2100 ff. auszuweisen<br />
1050 Festgeldanlagen − Kfr. Geldanlagen wie Festgeldanlagen, <strong>Treuhand</strong>anlagen, Geldmarktpapiere<br />
mit einer Laufzeit von weniger als 12 Monaten<br />
1060 Kurzfristige Geldanlagen, Wertschriften − Börsengängige, kotierte Wertschriften und Wertrechte, die kurzfristig<br />
realisierbar sind<br />
− Daueranlagen und Beteiligungseffekten gehören in die Kontengruppe<br />
140<br />
1080 Eigene Aktien − Eigene Aktien des Unternehmens, die nur vorübergehend im Portefeuille<br />
gehalten werden, um innert Jahresfrist wieder zu veräussern.<br />
− Bei längerer Besitzesdauer, > 12 Mte., Konto 1490<br />
1090 Geld-Transferkonto − Gegenkonto für Verschiebungen zwischen den Finanzkonten<br />
Bsp.: Barbezug von der Bank<br />
Das Gegenkonto lautet sowohl im Kassabuch als auch auf dem<br />
Bankkonto 1090<br />
1100 Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
1101 Andere Forderungen<br />
1102 Forderungen aus Garantie-Rückbehalten<br />
1103 Dubiose Forderungen<br />
1109<br />
Wertberichtigung Forderungen<br />
(Delkredere)<br />
1130 Angefangene Arbeiten<br />
(Baugewerbe)<br />
− Keine Buchungen während des Jahres, wenn keine EDV-mässige<br />
Debitorenbuchhaltung geführt wird.<br />
− Zahlungskontrolle aufgrund der Fakturendoppel<br />
− Rückbuchung Bestand Forderungen bei Geschäftsbeginn<br />
− Einbuchung Bestand Forderungen beim Jahresabschluss<br />
− Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Anpassung der Rückstellung beim Jahresabschluss<br />
− Verluste auf Kundenguthaben auf Konto 3905 belasten<br />
− Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Rückbuchung Bestand ang. Arbeiten bei Geschäftsbeginn<br />
− Einbuchung Bestand ang. Arbeiten beim Jahresabschluss<br />
− Darunter fallen Installationen in Arbeit sowie fertige, jedoch noch<br />
nicht abgerechnete Arbeiten. Die Ermittlung der angefangenen Arbeiten<br />
geschieht durch die Selbstkostenrechnung. Insbesondere<br />
sind zu berücksichtigten:<br />
- Auftragsmaterial (Baustellen- und Zwischenlagermaterial)<br />
- für die betreffenden Baustellen bezogenes Lagermaterial<br />
- sämtliche Einzellöhne der techn. Bearbeitung und Installation<br />
(inkl. Reisezeit), die seit Arbeitsbeginn auf den entsprechenden<br />
Baustellen aufgelaufen sind:
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 8 / 26<br />
Nebst den Einzelkosten sind ebenfalls die Gemeinkosten zu berücksichtigen.<br />
Die Bewertung darf höchstens zu den Herstellkosten<br />
vorgenommen werden (OR Art. 666 960).<br />
Bemerkung:<br />
Die angefangenen Arbeiten im Baugewerbe gehören, sofern sie auf fremden<br />
Boden stehen, rechtlich nicht zum Vorratsvermögen, weil die Leistungen<br />
grundsätzlich mit dem Baufortschritt in das Eigentum des Grundstückeigentümers<br />
übergehen. Die angefangenen Arbeiten sind somit<br />
rechtlich den Forderungen gleichzustellen.<br />
(Revisionshandbuch RHB 2.2 – Seite 145)<br />
−<br />
1140 Andere kurzfristige Darlehen − Kurzfristige Darlehen oder Vorschüsse, die nur für eine kurze Zeit<br />
gewährt werden<br />
− Personaldarlehen<br />
Bei Aktiengesellschaften:<br />
1100 Forderungen aus Leistungen gegenüber Dritten<br />
1110 Forderungen aus Leistungen gegenüber Konzerngesellschaften<br />
1120 Forderungen aus Leistungen gegenüber Aktionären<br />
1141 Kurzfristige Darlehen Aktionäre − Darlehen an Aktionäre<br />
1170 Vorsteuer Material/Dienstleistungen (MWSt) − Vorsteuer auf Kreditorenzahlungen der Kontenklasse 4 „ Aufwand<br />
für Material, Waren und Dienstleistung“<br />
− Saldoübertrag gemäss MWST-Abrechnung prüfen<br />
1171 Vorsteuer Investition/Betriebsaufwand (MWSt) − Vorsteuer auf Kreditorenzahlungen der Kontenklassen 1 „Aktiven“, 5<br />
„Personalaufwand, 6 „Betriebsaufwand“<br />
− Saldoübertrag gemäss MWST-Abrechnung prüfen<br />
1172 Vorsteuer 0 % (MWSt) − Nur autom. Buchungen der EDV MWST-freie / - ausgenommene<br />
Geschäftsvorfälle<br />
1173 Hilfskonto Vorsteuer (MWSt) − Nur autom. Buchungen der EDV bei vereinnahmter Methode<br />
Bei Aktiengesellschaften / GbmH<br />
1176 Guthaben Verrechnungssteuer − VST auf Finanzerträgen jur. Personen und im HR eingetragener Kollektivgesellschaften<br />
1190 WIR-Guthaben − Eintragungen der laufenden Ein- und Auszahlungen<br />
− In jedem Fall Saldo des WIR-Auszuges prüfen<br />
− Privatentnahmen Einschlag von 20 %<br />
1192 Vorauszahlungen an Lieferanten − Anzahlungen bzw. Vorauszahlungen für vorgesehene Lieferungen<br />
der Materialien bzw. Güter noch nicht in Besitz des Erwerbers sind<br />
1199 Wertberichtigung auf WIR-Guthaben − Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Anpassung der Rückstellung beim Jahresabschluss, z.B. 20 % des<br />
Nominalwertes (Richtlinien der kant. Steuerbehörden beachten)<br />
1200 Vorräte − Während des Jahres keine Buchungen<br />
− Wareneinkäufe der Kontenklasse 4 belasten<br />
− Rückbuchung Bestand Vorräte bei Geschäftsbeginn<br />
− Einbuchung der Vorräte beim Jahresabschluss<br />
1200<br />
1210<br />
1220<br />
1230<br />
Handelswaren-Vorräte<br />
Ladenwaren-Vorräte<br />
Installationsmaterial-Vorräte<br />
Hilfsmaterialvorräte<br />
− Die Führung mehrerer Konti ist nicht erforderlich. Die Bestände sind<br />
jedoch für die verschiedenen Materialarten, welche beim Materialeinkauf<br />
(Klasse 4) auseinander gehalten werden, im Inventar getrennt<br />
auszuweisen (mit Ausnahme des Baustellenmaterial, welches<br />
den angefangenen Arbeiten zuzurechnen ist).
1280 Angefangene Arbeiten<br />
(Baugewerbe Konto 1105)<br />
1300 Aktive Rechnungsabgrenzung<br />
(Transitorische Aktiven)<br />
14 Anlagevermögen<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 9 / 26<br />
− Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Rückbuchung Bestand ang. Arbeiten bei Geschäftsbeginn<br />
− Einbuchung Bestand ang. Arbeiten beim Jahresabschluss<br />
− Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Rückbuchung des Bestandes der aktiven Rechnungsabgrenzung<br />
bei Geschäftsbeginn<br />
− Einbuchung des Bestandes der aktiven Rechnungsabgrenzung<br />
beim Jahresabschluss<br />
− Aufwand, welcher bereits das neue Geschäftsjahr betrifft, aber bereits<br />
im alten Geschäftsjahr bezahlt wurde (z.B. Versicherungsprämien,<br />
im voraus bezahlte Miet- und Pachtzinsen)<br />
− Ertrag, welcher noch das alte Geschäftsjahr betrifft, aber erst im<br />
neuen Jahr eingehen wird (z.B. zu empfangende Miet- und Pachtzinsen<br />
(für vergangene Monate)<br />
1400 Wertpapiere des Anlagevermögens − Dieses Konto sollte nur für das Geschäftsvermögen verwendet werden<br />
und für langfristige Anlagen<br />
− Aktien, Partizipationsscheine, Anteilscheine, Obligationen, Finanzanlagen<br />
etc. (nicht an der Börse kotiert)<br />
1420 Beteiligungen − Dieses Konto sollte nur für das Geschäftsvermögen verwendet werden.<br />
Daueranlagen, z.B. Anteilschein EEV - vgl. auch Konto 1060<br />
1440 Darlehensforderungen − Private Darlehen werden auf Konto 2850 gebucht<br />
− Aktionärsdarlehen, welche längerfristig gewährt werden sind als separate<br />
Konti geführt (Konto 1460)<br />
1460 Langfristige Forderungen gegenüber Aktionären − Gemäss OR 663a, Abs. 4 sind Forderungen gegenüber Aktionären,<br />
die eine Beteiligung von mind. 20 % an der Gesellschaft (OR 665 a)<br />
halten, gesondert auszuweisen<br />
1490 Eigene Aktien − Eigene Aktien des Unternehmens, die auf längere Sicht im Portefeuille<br />
gehalten werden..<br />
− Bei kürzerer Besitzesdauer, < 12 Mte., Konto 1080<br />
1500 Maschinen und Apparate − Anschaffungen aktivieren<br />
− Verkäufe von Maschinen und Apparaten<br />
1510 Mobiliar und Einrichtungen − Ersatzanschaffungen werden je nach Betriebsgrösse und Branche<br />
in der Regel bis zu einem Betrag von ca. Fr. 1'000.-- als Unterhalt<br />
verbucht (Konto 6100)<br />
− Verkäufe von aktiviertem Mobiliar und Einrichtungen<br />
1520 Büromaschinen, EDV-Anlagen − Grössere Anschaffungen aktivieren<br />
− Verkäufe von Büromaschinen und EDV<br />
1530 Fahrzeuge − Grössere Anschaffungen aktivieren<br />
− Verkäufe von Fahrzeugen<br />
1540 Werkzeuge und Geräte − Werkzeuge über Fr. 1'000.--<br />
− Verkäufe von aktivierten Werkzeugen<br />
1550 Lagereinrichtungen − Grössere Anschaffungen aktivieren<br />
− Verkäufe von Lagereinrichtungen<br />
Bei allen Konten (1500 - 1550) kann auch eine Detaillierung, z. B. Lager,<br />
TB, Installation, Werkstatt, Laden, Verwaltung + Vertrieb vorgenommen<br />
werden. Eine Anwendung der indirekten Abschreibungsmethoden würde<br />
separate Konten mit der Endziffer 9 (z. B. 1509,1519,1529 usw.) ergeben.
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 10 / 26<br />
1600 Geschäftsliegenschaft − Kaufpreis gemäss Kaufvertrag<br />
− Handänderungssteuer, Grundbuchgebühren, Vermittlungsprovisionen,<br />
Baukosten, Wertvermehrende Aufwendungen, Verkäufe von<br />
Geschäftsliegenschaften<br />
1600<br />
1602<br />
1603<br />
1680<br />
1690<br />
Geschäftsliegenschaft<br />
Fahrnisbauten<br />
Bauliche Einrichtungen<br />
Unbebaute Grundstücke<br />
Nicht betriebsnotwendige Liegenschaften<br />
Bemerkung:<br />
Privatliegenschaften dürfen in der Regel nicht in der Bilanz aufgeführt<br />
werden.<br />
Bemerkung zum Anlagevermögen:<br />
Am Jahresende Gewinne aus dem Verkauf von Anlagevermögen auf die<br />
Kontengruppe 79 verbuchen.<br />
1700 Patente − Käuflich erworbene immaterielle Werte, die der Erwerbstätigkeit dienen<br />
1720 Lizenzen, Konzessionen, Nutzungsrechte<br />
Firmenrechte<br />
− Käuflich erworbene immaterielle Werte, die der Erwerbstätigkeit dienen<br />
1770 Goodwill − Firmenmehrwert oder Unternehmensmehrwert, der durch käufliche<br />
Übernahme bezahlt wird.<br />
18 Aktivierter Aufwand und aktive Berichtigungsposten<br />
1800 Gründungs- + Organisationsaufwand − Einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit einer Unternehmensgründung,<br />
-erweiterung oder –umstrukturierung (werden in der<br />
Regel linear über fünf Jahre abgeschrieben - Gemäss OR 664 sind<br />
diese Kosten innerhalb von 5 Jahren abzuschreiben))<br />
19 Kontrolle<br />
Beispiel:<br />
Emissionsabgabe, Kosten für öffentliche Beurkundung, Gebühren<br />
für Handelsregistereintrag, Aufwand für Beratung, Aufbaukosten etc.<br />
1990 Durchlaufkonto − Das Durchlaufkonto dient als Zwischenkonto für Abklärungen von<br />
Differenzen und ungeklärten Posten.<br />
Bemerkung:<br />
Ein allfälliger Saldo dieses Kontos ist laufend abzuklären.<br />
Weitere Durchlaufkonten können hier aufgeführt werden, wenn die Nebenbücher<br />
(Lohn, Debitoren, Kreditoren) EDV-mässig geführt werden und<br />
die Verbuchung in das Hauptbuch (Finanzbuchhaltung) automatisch erfolgt.
2 Passiven<br />
20 Fremdkapital kurzfristig<br />
2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
2001<br />
2003<br />
2004<br />
Übrige Kreditoren<br />
SUVA<br />
AHV, IV, EO, ALV, FAK (Spida)<br />
Bei Aktiengesellschaften:<br />
2000 Verbindlichkeiten aus Leistungen gegenüber<br />
Dritten<br />
2050 Verbindlichkeiten aus Leistungen gegenüber<br />
Konzerngesellschaften<br />
2060 Verbindlichkeiten aus Leistungen gegenüber<br />
Aktionären<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 11 / 26<br />
− Keine Buchungen während des Jahres, wenn keine EDV-mässige<br />
Kreditorenbuchhaltung geführt wird.<br />
− Zahlungskontrolle anhand der Aufwandkonti<br />
− Rückbuchung Bestand der Schulden bei Geschäftsbeginn<br />
− Einbuchung Bestand der Schulden beim Jahresabschluss<br />
2030 Anzahlungen von Kunden − Keine Buchungen während des Jahres<br />
2120<br />
...<br />
2139<br />
Bankschulden − Bankensaldi mit einem Negativsaldo sind beim Abschluss unter den<br />
Konten 2100 ff. auszuweisen<br />
− Siehe Konto 1020<br />
2200 Umsatzsteuer (MWSt) − Umsatzsteuer auf Debitorenzahlungen der Kontenklassen 3 „Betriebsertrag“<br />
− Saldoübertrag gemäss MWST-Abrechnung prüfen<br />
2201 Hilfskonto Umsatzsteuer (MWSt) − Nur autom. Buchungen der EDV bei vereinnahmter Methode<br />
− Keine Buchungen während des Jahres<br />
2202 Kreditor Mehrwertsteuer − Quartalsweise Übertrag der Saldi der Konti 1170, 1171 und 2200<br />
− Zahlung der MWST an die Eidg. Steuerverwaltung über diese Konto<br />
verbuchen<br />
2210 Kurzfristige Darlehen − Kfr. Vorschüsse und Darlehen z.B. von Lieferanten, Geschäftspartnern,<br />
Mitarbeitern oder Bekannten; Laufzeit < 12 Monate<br />
2230 Dividenden − Einbuchung der Dividende gemäss Gewinnverwendungsbeschluss<br />
der GV des Vorjahres<br />
− Verbuchung der ausbezahlten Dividende<br />
− Verbuchung der bezahlten VST a/Dividende an die ESTV<br />
2300 Passive Rechnungsabgrenzung<br />
(Transitorische Passiven)<br />
− Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Ertrag, welcher bereits das neue Geschäftsjahr betrifft, aber bereits<br />
im alten Geschäftsjahr eingegangen ist<br />
− Aufwand, welcher noch das alte Geschäftsjahr betrifft, aber erst im<br />
neuen Jahr bezahlt wird<br />
2340 Kfr. Steuerrückstellungen − Nur bei juristischen Personen wie <strong>AG</strong>, Kommandit-<strong>AG</strong>, GmbH usw.<br />
anwendbar<br />
− Dazu gehören Rückstellungen für direkte und indirekte Steuern, die<br />
innerhalb von 12 Monaten zur Zahlung fällig werden.
24 Fremdkapital langfristig<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 12 / 26<br />
2400 Bankschulden − Bankschulden in Form von festen Vorschüssen, Darlehen etc. mit<br />
einer Laufzeit von > 12 Monaten<br />
2440 Hypothekarschulden − Hypotheken<br />
− Hypothekardarlehen<br />
− Trennung Zins und Abzahlung<br />
− Periodische Überprüfung der Saldi aufgrund der Zinsabrechnungen<br />
2500<br />
...<br />
2509<br />
Bemerkung:<br />
Die Zinsen für Hypothekarschulden werden dem Konto 7510 belastet.<br />
Darlehensschulden gegen Dritte − Darlehensschulden ohne besondere Sicherheiten<br />
− Betriebskredite<br />
− Laufzeit > 12 Monate; ansonsten unter Konto 2210<br />
− Trennung Zins und Abzahlung<br />
− Die Zinsen für Darlehensschulden werden dem Konto 6800 belastet<br />
− Periodische Überprüfung der Saldi aufgrund der Zinsabrechnungen<br />
Bemerkung:<br />
Hypothekarisch sichergestellte Darlehensschulden gehören in der Regel<br />
unter Konto 2440 ff. Zu beachten gilt es hier vor allem den Zweck der Finanzierung.<br />
2560 Darlehensschulden gegen Aktionäre − Kapitalbezüge/-einlagen der Aktionäre<br />
− Privatbezüge der Aktionäre<br />
− Private Steuern der Aktionäre<br />
− Private Versicherungen der Aktionäre<br />
− Privatliegenschaft der Aktionäre<br />
− Privatanteile Betriebsaufwand<br />
− Wenn am Jahresende ein Aktivsaldo besteht, Saldo auf Konto 1440<br />
oder 1441 umbuchen<br />
2570 Schulden gegenüber Vorsorgeeinrichtungen − Lfr. Verbindlichkeiten (Darlehens- oder Hypothekarschulden) gegenüber<br />
Vorsorgeeinrichtungen (OR 663b Abs. 5)<br />
2600 Rückstellungen − Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Rückstellungen allgemein<br />
2630 Rückstellungen für Garantiearbeiten − Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Rückstellung für Garantiearbeiten<br />
1 % der beiden letzten Jahresumsätze<br />
Alternativen<br />
2600<br />
2620<br />
2630<br />
2640<br />
Rückstellungen für Reparatur, Sanierung<br />
Rückstellungen für betriebliche Umstrukturierung<br />
Rückstellungen für Garantieleistungen<br />
Rückstellungen für Steuern (langfristig)
28 Eigenkapital<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 13 / 26<br />
2800 Eigenkapital − Keine Buchungen während des Jahres<br />
− Übertrag Gewinn- und Kapitalkonti am 1. Tag des neuen<br />
Geschäftsjahres<br />
Alternativen<br />
2800<br />
2801<br />
Kapital Teilhaber A<br />
Kapital Teilhaber B<br />
2809 Erfolg laufendes Geschäftsjahr − Verbuchen des Erfolges im entsprechenden Geschäftsjahr<br />
− Übertrag des Erfolges im neuen Geschäftsjahr nach Jahresabschluss<br />
2820 Kapitalbezüge / -einlagen − Kapitalbezüge / -einlagen des Betriebsinhabers<br />
− Private Wertschriftenbewegungen<br />
− Private Wertschriftenerträge<br />
2850<br />
2851<br />
2852<br />
2854<br />
2855<br />
2856<br />
Privatbezüge / -einlagen<br />
Naturalbezüge<br />
Privatanteile Betriebsaufwand<br />
Private Versicherungsprämien<br />
Private Vorsorgebeiträge<br />
Private Steuern<br />
− Eine Aufteilung der Privatbezüge gibt eine bessere Übersicht und<br />
erleichtert das Ausfüllen der Steuerformulare<br />
2870 Taggelder / EO − Taggelder für Unfall/Krankheit des Betriebsinhabers<br />
− EO-Entschädigung des Betriebsinhaber<br />
2871 Kinderzulagen − Kinderzulagen des Betriebsinhabers oder der mitarbeitenden Ehefrau<br />
2872 AHV-Rente − AHV-/IV-/Wittwenrente des Betriebsinhabers bzw. Betriebsinhaberin<br />
2873 Einkünfte unselbst. Erwerbstätigkeit − Verbuchung der Einkommen mit AHV-Abzug, wenn Lohnausweis<br />
erstellt wird (z.B. Ärzte, die in Spitälern arbeiten, Entschädigungen<br />
für Prüfungskommission)<br />
− Ausnahme Schulzahnpflege ist über Konto 3430 „Einkommen mit<br />
AHV-Abzug“ zu verbuchen und am Jahresende auf dieses Konto zu<br />
übertragen.<br />
2880 Abrechnungskonto Privatliegenschaft<br />
Bei Aktiengesellschaften / GmbH<br />
2800 Aktienkapital / Stammkapital GmbH<br />
2900 Allgemeine Reserve<br />
2915 Freie Reserve<br />
2990 Bilanzgewinn<br />
2991 Bilanzverlust<br />
2998 Jahresgewinn − Gewinnverteilung bei den jur. Personen<br />
Verbuchen im neuen Geschäftsjahr nach durchgeführter Generalversammlung<br />
auf Konto 2990<br />
2999 Jahresverlust − Verlustverteilung bei den jur. Personen<br />
Verbuchen im neuen Geschäftsjahr nach durchgeführter Generalversammlung<br />
auf Konto 2990
3 Betriebsertrag aus Lieferungen und Leistungen<br />
30 Fertigungserlöse<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 14 / 26<br />
3000 Erlös aus Installationsaufträgen − Die Aufteilung der Fertigungserlöse kann betriebsindividuell vorgenommen<br />
werden: z.B. Erlös aus Wohnbauten (Einfamilienhäuser,<br />
Luxusbauten, Mehrfamilienhäuser, Siedlungsbau), Grossüberbauungen,<br />
Geschäftshäuser, Industrie- und Gewerbebauten, Elementbau.<br />
− Die Gliederung kann ebenfalls nach folgendem Gesichtspunkt erfolgen:<br />
Neubauten, Um- und Erweiterungsbauten, evtl. mit verschiedenen<br />
Unterteilungen<br />
Alternativen<br />
3000<br />
3010<br />
3020<br />
3030<br />
3040<br />
3050<br />
Installationsaufträge<br />
Werkstattaufträge<br />
Telekommunikation<br />
Reparatur-Service<br />
Freileitungsbau & Kabelbau<br />
Schaltanlagenbau<br />
31 Erlös aus technischer Bearbeitung für Dritte<br />
3100 Erlöse für technische Bearbeitung für Dritte<br />
(Projekte)<br />
32 Verkaufserlöse<br />
3200 Verkauf von Handelswaren<br />
3210 Verkauf von Ladenwaren<br />
36 Nebenerlöse Betrieb<br />
3600<br />
3601<br />
3602<br />
3603<br />
3604<br />
3670<br />
Nebenerlöse<br />
Provisionen<br />
Erlös aus Vermietung von Geräten<br />
Verkauf von Altmetall / Altmaterial<br />
Sonstige betriebliche Nebenerlöse<br />
Erlös von ausgeliehenem Personal<br />
Bei Einzelfirmen<br />
37 Eigenleistungen und Eigenverbrauch<br />
3700<br />
3710<br />
Eigenleistungen<br />
Eigenverbrauch<br />
Bemerkung:<br />
Abklären, ob eine Aufteilung auf verschiedene Sparten, Produktegruppen<br />
oder MWST-Ansätze vorgenommen werden soll.<br />
− Unter diesen Begriff fallen nur Erlöse aus technischen Bearbeitungsaufträgen<br />
(Projekterlöse), welche unabhängig von einem Fertigungsauftrag<br />
erteilt worden sind.<br />
− Diese Konten können je nach Fallhäufigkeit einzeln geführt werden<br />
oder als Sammelkonto über das Konto 3600 abgewickelt werden.<br />
− Erträge aus Lizenzen, Patente, Konzessionen, Nutzungsrechte<br />
Entschädigungen für Seminartätigkeit<br />
Honorar für betriebliche Expertisen<br />
− Betriebe, die Personal ausleihen und gleichzeitig am Betriebsvergleich<br />
VSEI teilnehmen führen vorzugsweise das Konto 3670 separat<br />
in der Erfolgsrechnung<br />
− Eigenleistungen sind Arbeiten, die im Unternehmen für eigene Verwendungszwecke<br />
ausgeführt werden. Dabei können z.B. Gegenstände<br />
des Anlagevermögens zum Eigengebrauch hergestellt oder<br />
repariert werden<br />
− Als Eigenverbrauch bezeichnet man die Entnahme von Leistungen<br />
aus dem Unternehmen z.B. für die privaten Bedürfnisse des Betriebsinhabers<br />
und dessen Familien
39 Erlösminderungen<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 15 / 26<br />
3900 Erlösminderungen − Betriebe, die am Betriebsvergleich VSEI teilnehmen, erfassen vorzugsweise<br />
die Erlösminderungen detailliert.<br />
Alternativen<br />
3900<br />
3901<br />
3903<br />
3905<br />
3908<br />
Skonto- und Rabattabzüge<br />
Preisnachlässe<br />
Verkaufsprovisionen<br />
Verluste aus Forderungen<br />
Verkaufsspesen<br />
- Veränderung der Delkredere-Rückstellung<br />
30 : 31 : 32 Wenn eine Rechnung zum Beispiel einen Installationsauftrag und den<br />
Verkauf von Handelswaren umfasst, sind die zwei entsprechenden Teilerlöse<br />
für die Installation und für den Handelswarenverkauf zu buchen. Diese<br />
Aufteilung in der Finanzbuchhaltung erübrigt sich, sofern die Aufteilung<br />
aller Erlöse in einem Nachkalkulationsjournal verbucht wird.
4 Aufwand für Material, Waren und Dienstleistungen<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 16 / 26<br />
Materialaufwand<br />
− Materialeinkauf bei Produktions- und Handwerksbetrieben (Rohmaterial,<br />
Halb- und Fertigfabrikaten)<br />
− Rückbuchung Bestand Vorräte bei Geschäftsbeginn<br />
− Einbuchung der Vorräte beim Jahresabschluss<br />
(siehe auch Konto 1200)<br />
− Evtl. Bezugsspesen (Eingangsfrachten, Einfuhrzölle, Eingangsspedition)<br />
sofern nicht unter 4700 verbucht<br />
40 Installationsmaterial − Darunter ist sämtliches Installationsmaterial zu verstehen, das in<br />
den Kalkulationsunterlagen aufgeführt ist.<br />
4000 Lagermaterial<br />
− Lagermaterial wird nicht für einen bestimmten Verwendungsort eingekauft.<br />
Es bleibt während unbestimmter Zeit im eigenen Lager aufbewahrt.<br />
4010 Auftragsmaterial − Material zur Ausführung bestimmter Aufträge, welche vom Lieferanten<br />
direkt zum Verwendungsort gelangt.<br />
Merkmal: Das eigene Lager und das Magazinpersonal werden nicht<br />
in Anspruch genommen.<br />
4020 Hilfsmaterial Installation<br />
41 Werkstattmaterial<br />
4100 Werkstattmaterial<br />
4120 Hilfsmaterial Schaltanlagenbau<br />
− Werkstattmaterial kommt insbesondere bei Unternehmen vor, die<br />
eine separate Abteilung für Schalttafel- bzw. Schaltanlagenbau führen.<br />
42 Handelswarenaufwand − Verkaufsmaterial = Handels- und Ladenware<br />
4200 Einkauf Handelswaren − Betriebe ohne Ladengeschäft verbuchen sämtliches Verkaufsmaterial<br />
über Konto 4200<br />
4210 Einkauf Ladenwaren − Ladenware: Verkaufsmaterial, das nur im oder über den Laden verkauft<br />
wird<br />
44 Aufwand für Drittleistungen<br />
4400 Drittleistungen / Fremdarbeiten − Aufwand für Drittleistungen<br />
− Fremdleistungen Dritter, die zur Leistungserstellung in Anspruch<br />
genommen werden (z.B. Schaltanlagen, Fertigprodukte, welche bei<br />
einer externen Firma zusammengebaut wurden)<br />
Bemerkung:<br />
Wenn infolge besonderen Arbeitsanfalles fremdes Personal (z.B. Temporäre<br />
Arbeitskräfte) beschäftigt werden, ist der entsprechende Aufwand unter<br />
dem Personalaufwand (Kto. 5090 ff.) zu verbuchen<br />
47 Direkte Einkaufsspesen<br />
4700 Einkaufsspesen − Werden die Eingangsfrachten, Einfuhrzölle, Eingangsspedition nicht<br />
direkt den Konten 4000, 4200, 4400 belastet, so sind diese hier zu<br />
verbuchen<br />
− Bei Teilnehmern des Betriebsvergleiches VSEI sind die Einkaufsspesen,<br />
wenn möglich gesondert, in diesem Konto zu führen.<br />
Bemerkung:<br />
Verkaufsspesen gehören zu den Erlösminderungen (Konto 3907).<br />
49 Aufwandminderung<br />
4900 Skonto-Abzüge − Skonto-Abzüge können direkt auf dem entsprechenden Konto der<br />
Gruppen 40 - 42 verbucht werden<br />
4902 Rückvergütungen Lieferanten − Rückvergütungen von Lieferanten können auch direkt auf dem entsprechenden<br />
Aufwandkonto verbucht werden.<br />
4903 Rückvergütungen EEV − Da kein direkter Aufwand mit der EEV entsteht, empfehlen wir aus<br />
Übersichtlichkeitsgründen (insbesondere im Zusammenhang mit der<br />
MWST) die Führung eines separaten Kontos Rückvergütung EEV.<br />
(Wegleitung zur MWST Z914)
5 Personalaufwand<br />
50 Personalaufwand<br />
5000<br />
....<br />
5079<br />
Löhne und Gehälter<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 17 / 26<br />
− Bruttobeträge für Löhne einschliesslich Überzeitentschädigungen,<br />
Ferienentschädigungen, Aushilfen und Reinigungslöhne gemäss<br />
Lohnbuchhaltung<br />
− Verkaufsprovisionen (wenn vertraglicher Bestandteil und Sozialleistungen<br />
abgerechnet werden)<br />
− Naturallöhne (Gegenbuchung Kl. 3)<br />
− Für Teilnehmer des Betriebsvergleiches VSEI kann eine weitere<br />
Verfeinerung nach Mitarbeiterkategorien (NPK) möglich sein, sofern<br />
die entsprechende Trennung in der Lohnbuchhaltung nicht möglich<br />
sein sollte.<br />
Bemerkungen:<br />
Exkl. Betriebsinhaber bei Einzelfirma / Personengesellschaft (siehe Konto<br />
2870).<br />
5080 Jahresendzulage (13. Monatslohn) − Jahresendzulagen und Provisionen, welche grundsätzlich zur laufenden<br />
Lohn- und Gehaltsabrechnung ausbezahlt werden; eventuell<br />
zu unterteilen in vereinbarte Zulagen (fix und variabel) und freiwillige,<br />
im voraus nicht festgesetzte Zulagen<br />
5085 Provisionen − Entschädigungen welche nicht wiederkehrend an Mitarbeiter ausbezahlt<br />
werden, jedoch den Abgaben der Sozialversicherungen unterliegen.<br />
Bei Aktiengesellschaften<br />
5090 Verwaltungsrats-Honorare<br />
5095 Leistungen von Sozialversicherungen<br />
für bezahlte Absenzen<br />
57 Sozialversicherungsaufwand<br />
− Erwerbsausfallentschädigung von EO<br />
− Unfalltaggelder<br />
− Krankentaggelder<br />
− Übrige Rückvergütungen für bezahlte Absenzen<br />
(Entschädigungen für Experten-, Kommissions-, Verbandstätigkeit)<br />
5700 AHV, IV, EO, ALV, FAK Belastungen:<br />
− AHV/IV/EO/ALV-Prämien (SPIDA)<br />
− Familienausgleichskasse FAK<br />
− Kinderzulagen<br />
Gutschriften:<br />
− AN-Beiträge (Abzüge bei Brutto-Verbuchung der<br />
Löhne)<br />
Bemerkungen:<br />
Verrechnung der Kinderzulagen mit AHV-Prämien berücksichtigen z.B.<br />
5700 (Soll) 5000 (Haben), wenn Kinderzulagen über Konto Löhne ausbezahlt<br />
wurden. Kinderzulagen des Betriebsinhabers (Einzelfirma) sind<br />
dem Konto 2871 gutzuschreiben<br />
5720 Berufliche Vorsorge Belastungen:<br />
− Prämienzahlung<br />
− Zuweisung Stifterfirma, wobei grössere Einmaleinlagen über das<br />
Konto 8010 zu buchen sind
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 18 / 26<br />
Gutschriften:<br />
− AN-Beiträge (Abzüge) bei Brutto-Verbuchung der<br />
Löhne<br />
− Beiträge der Säule 3a sind immer über das Konto 2855 bei Personengesellschaften<br />
bzw. 2560 bei Aktiengesellschaften zu verbuchen<br />
− Der „Arbeitnehmeranteil“ der Selbständigerwerbenden ist im Abschluss<br />
mit einem Privatanteil auf das Konto 2855 zu berücksichtigen<br />
5730 Unfallversicherung Belastungen:<br />
Prämien der<br />
− Unfallversicherung (SUVA)<br />
− Unfallversicherung in Ergänzung zum UVG<br />
Gutschriften:<br />
− AN-Beiträge (Abzüge) bei Brutto-Verbuchung der Löhne<br />
Bemerkungen:<br />
Die Unfallversicherungsprämien für nicht im Betrieb mitarbeitende Familienmitglieder<br />
sind über das Konto 2854 bei Personengesellschaften bzw.<br />
2560 bei Aktiengesellschaften zu verbuchen.<br />
Anteil Nichtbetriebsunfallversicherung des Betriebsinhabers und der mitarbeitenden<br />
Ehegattin bei nat. Personen zulasten Konto 2854.<br />
5740 Krankentaggeldversicherung Belastungen:<br />
− Prämien der Krankentaggeldversicherung<br />
Gutschriften:<br />
− AN-Beiträge (Abzüge) bei Brutto-Verbuchung der Löhne<br />
Bemerkungen:<br />
Die Krankenkassenbeiträge des Betriebsinhabers sind über das Konto<br />
2854 bei Personengesellschaften bzw. 2560 bei Aktiengesellschaften zu<br />
verbuchen.<br />
5790 Quellensteuer − Steuerliche Abgaben für ausländische Arbeitnehmer ohne feste<br />
Niederlassung in der Schweiz<br />
58 Übriger Personalaufwand<br />
5800 Aufwand für Einstellung − Kosten im Zusammenhang mit der Rekrutierung und Einstellung von<br />
Arbeitnehmern (Inserate, Personalvermittlungsinstitute, Head-<br />
Hunter, Kosten für Assestments etc.)<br />
5810 Aufwand für Ausbildung − Aufwendungen für die mitarbeiterbezogene Aus- und Weiterbildung;<br />
dabei handelt es sich nur um die externen Aufwendungen<br />
Bemerkungen:<br />
Betriebe, welche am Betriebsvergleich VSEI teilnehmen, müssen in der<br />
Lage sein, diese Aufwendungen in die verschiedenen Bereiche (TB, Installation<br />
Starkstrom Mitarbeiter bzw. Lehrlinge, Installation Schwachstrom<br />
sowie Verwaltung) aufteilen zu können, bzw. die Detailangaben<br />
aus der Finanzbuchhaltung herauslesen können.<br />
5820 Spesenentschädigungen − Reisespesen<br />
− Verpflegungsspesen<br />
− Übernachtungsspesen<br />
− Wegentschädigung (AHV-pflichtig!)<br />
5820 Spesenentschädigungen (für bestimmte Aufträge) − Spesen ( z.B. Auto-, Verpflegungs-, Telefonspesen usw.), die einem<br />
bestimmten Auftrag zugerechnet werden können.<br />
5821 Sonstige Spesen − Nicht weiterverrechenbare Sepsen<br />
5830 Spesenentschädigungen Pauschal<br />
Bemerkungen:<br />
Der Vorsteuerabzug bei Verpflegungsspesen ist auf 50 % beschränkt.
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 19 / 26<br />
5850 Berufskleider − Anschaffung der Berufskleider des Personals<br />
(grössere Anschaffungen sind unter dem Konto 1590 zu aktivieren)<br />
− Reinigung der Berufskleider des Personals<br />
− Berufsschuhe des Personals<br />
5880 Sonstiger Personalaufwand − Personal-Geschenke<br />
− Personalausflüge, Personalessen<br />
− Getränke/Kaffeeautomat<br />
− Aufwand Kantine<br />
5900 Temporäre Arbeitnehmer − Fremdes Personal infolge besonderem Arbeitsanfall, das vorübergehend<br />
zur Verfügung gestellt wird, aber in den Lohnlisten des<br />
fremden Betriebes verbleibt<br />
Bemerkungen:<br />
Betriebe, welche am Betriebsvergleich VSEI teilnehmen, müssen in<br />
der Lage sein, diese Aufwendungen in die verschiedenen Mitarbeiterkategorien<br />
nach NPK aufteilen zu können, bzw. die Detailangaben<br />
aus der Finanzbuchhaltung herauslesen können.<br />
5901 Unterakkordanten − Leistungen, die auch vom eigenen Personal erbracht werden könnten,<br />
jedoch infolge Arbeitsüberlastung extern vergeben werden.<br />
Bemerkungen:<br />
Wenn die Fremdleistung besonders arbeitsintensiv (lohnintensiv) ist, so<br />
wird sie hier im Personalaufwand ausgewiesen. Bei besonders materialintensiven<br />
Fremdleistungen, die man nicht selber ausführen kann, werden<br />
diese unter dem Materialaufwand Konto 4400 ausgewiesen.
6 Sonstiger Betriebsaufwand<br />
60 Raumaufwand<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 20 / 26<br />
6000 Fremdmieten Geschäftsräume − An Dritte bezahlte Mietzinse für Geschäftslokalitäten<br />
Bemerkungen:<br />
Heizkostenabrechnung und im Mietzins enthaltene Teilzahlungen gehören<br />
auf das Konto 6030.<br />
Leasingraten gehören nicht auf Konto 6000.<br />
6010 Eigenmiete Geschäftsräume − Gegenkonto 7500<br />
− Mietwert eigener Geschäftslokalitäten (Wichtig: Marktgerechter<br />
Mietzins, von Zeit zu Zeit anzupassen)<br />
6030 Heiz- und Nebenkosten Mieter<br />
− Teilzahlungen an Heiz-/Nebenkosten mit Mietzins<br />
− Heiz-/Nebenkostenabrechnung<br />
6040 Reinigung Geschäftsräume − Fremdreinigung (Reinigungsinstitut)<br />
− Reinigungsmaterial<br />
6050 Unterhalt Geschäftsräume Mieter<br />
− Reparaturen<br />
− Kleininvestitionen<br />
− Serviceabonnement<br />
61 Unterhalt + Reparaturen von<br />
Betriebseinrichtungen<br />
6100 Unterhalt, Reparaturen, Ersatz (URE)<br />
von mobilen Sachanlagen<br />
Alternativen<br />
6100<br />
6101<br />
6102<br />
6103<br />
6104<br />
6105<br />
Unterhalt, Reparaturen TB<br />
Unterhalt, Reparaturen Installation<br />
Unterhalt, Reparaturen Werkstatt<br />
Unterhalt, Reparaturen Verwaltung<br />
Unterhalt, Reparaturen Laden<br />
Unterhalt, Reparaturen Lager<br />
Bemerkungen:<br />
Bei eigener Liegenschaft Konto 7511 belasten<br />
6160 Leasing/Miete mobiler Sachanlagen − Leasingraten von Maschinen<br />
− Maschinenmiete<br />
− Unterhalt und Rep. Maschinen<br />
− Unterhalt und Rep. Mobiliar Betrieb<br />
− Unterhalt und Rep. Mobiliar Büro<br />
− Unterhalt, Ersatz Werkzeuge<br />
− Unterhalt, Ersatz Kleininventar<br />
− Informatikaufwand dem Konto 6570 belasten<br />
− Der oben aufgeführte Detailierungsgrad ist notwendig bei einer<br />
Teilnahme am BV VSEI.<br />
Bemerkungen:<br />
Werkzeuge und Ersatzanschaffungen werden je nach Betriebsgrösse<br />
und Branche in der Regel bis zu einem Betrag von Fr. 1’000.-- als Unterhalt<br />
verbucht.
62 Fahrzeug- und Transportaufwand<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 21 / 26<br />
6200 Betriebsaufwand Fahrzeuge − Treibstoff, Reparaturen, Bestandteile<br />
− Fahrzeugversicherungen<br />
− Verkehrssteuern, -abgaben, Gebühren<br />
− TCS-Beitrag<br />
− Fahrzeug-Rechtsschutzversicherung<br />
− Selbstbehalt Kaskoversicherung<br />
Alternativen<br />
6200<br />
6201<br />
6202<br />
.....<br />
Betriebsaufwand Fahrzeug 1<br />
Betriebsaufwand Fahrzeug 2<br />
Betriebsaufwand Fahrzeug 3<br />
6260 Fahrzeugleasing, Fahrzeugmiete − Langfristige Fahrzeugmiete<br />
− Leasingraten Fahrzeuge<br />
Ausnahme:<br />
Kurzfristige Automiete auf Konto 6200<br />
6280 Frachten, Spediteur, Cargo Domizil − Transporte von Dritten<br />
63 Sachversicherungen,<br />
Abgaben, Gebühren, Bewilligungen<br />
6300 Sachversicherungen − Elementarschäden (Wasser, Feuer, Hagel, Diebstahl, Glasbruch),<br />
Maschinenbruchversicherung, Betriebsunterbruchversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung,<br />
Garantieversicherungen, Rechtsschutzversicherungen,<br />
Kreditversicherungsprämien<br />
− Personenversicherungen sind den Konten 5700 ff. zu belasten.<br />
Alternativen<br />
6300<br />
6310<br />
6311<br />
Feuer- + Diebstahlversicherungen<br />
Haftpflichtversicherungen<br />
Garantie-Versicherungen<br />
Bemerkungen:<br />
Fahrzeugversicherung auf 6200<br />
Gebäude- und andere Liegenschaftsversicherungen auf 7513<br />
6360 Abgaben, Gebühren, Bewilligungen − Wirtschaftspatent, Handelspatent, Billetsteuern, Konzessionsgebühren,<br />
Stempelabgaben , Registergebühren, Lizenzgebühren, Reproduktionsrechte,<br />
Urheberrechte<br />
− Behördliche Bewilligungen und Kontrollen<br />
Bemerkungen:<br />
Gründungsaufwand der Aktiengesellschaft mit Vorteil auf separates Konto<br />
(1800)<br />
Liegenschaftsgebühren (Grundsteuer etc.) auf 7512.
64 Energie und Betriebsmaterial<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 22 / 26<br />
6400 Strom, Gas, Wasser − Elektrische Energie, Zählermiete<br />
− Gasverbrauch zu Kochzwecken im Restaurant, wenn zu privaten<br />
Zwecken auf 2850, wenn zu Heizzwecken auf 6420<br />
− Wasser (nur für Verbrauch Betrieb)<br />
Bemerkungen:<br />
Wasserzins und Abwassergebühren auf 7515 (eigene Liegenschaft) oder<br />
6030 (Mieter). Allgemein Strom und Wasser für Mietliegenschaften auf<br />
6030.<br />
Glühlampen, Sicherungen auf 6100 (für Geschäftsliegenschaft).<br />
6420 Heizung Eigentümer von rein geschäftlich genutzten Liegenschaften ohne<br />
Fremdvermietungen<br />
− Heizöl, Heizgas, Elektrizität zu Heizzwecken (wenn möglich),Altöl zu<br />
Heizzwecken, Holz, Kaminfeger, Reinigung und Revision des Heizkessels,<br />
Service-Abonnement für Brenner<br />
Eigentümer von gemischt genutzten<br />
Geschäftsliegenschaften<br />
− alles auf 7514 und dem Betrieb Kostenanteil belasten<br />
6460 Entsorgungsaufwand − Kehrichtabfuhr (nur für Betrieb) sonst 7516<br />
− Entsorgungsaufwand für Abfälle, Sondermüll, Schlacke<br />
− Abwasser (wenn Aufteilung mit Frischwasser möglich ist, sonst Konto<br />
6400)<br />
65 Verwaltungs- und Informatikaufwand<br />
6500 Büromaterial, Drucksachen − Büromaterial, wie Schreibmaterial, Ordner etc., Bürodrucksachen<br />
− Evtl. Trennung in Konto 6501 (Techn. Büro) und 6502 (kfm. Büro)<br />
6503 Fachliteratur und Ausbildung − Fachliteratur, Zeitungen, fachl. Zeitschriften<br />
− Tagungen, Konferenzen, Kursbesuche, Fachmessen des Betriebsinhabers<br />
(Personal auf Konto 5880)<br />
6510 Telefon, Telefax, Porti − Porti, Telefongebühren, Telefaxgebühren, Konzessionsgebühren für<br />
Funkanlagen, Paketzustelltaxen, Briefmarken<br />
− Leitungskosten für Standleitungen im Informatikbereich<br />
6520 Beiträge, Spenden, Vergabungen − Beiträge an Berufsverbände, Spenden, Trinkgelder (Handreichungen<br />
an Dritte), Beiträge an Dorfvereine<br />
Bemerkung:<br />
Grössere Beträge mit Werbewirkung sind unter Konto 6600 zu verbuchen<br />
6530 Buchführungsaufwand − Buchführung durch Dritte<br />
6531 Rechts- und Beratungsaufwand − Rechts- und Beratungskosten, Anwalts- und Prozesskosten<br />
Bei Aktiengesellschaften<br />
6540 Verwaltungsrat, GV, Revision − Verwaltungsratsspesen (Reisespesen, Verpflegung, Übernachtung)<br />
− Verwaltungsrats-Honorar auf Kto. 5090<br />
− Generalversammlung ( Miete Lokal, Essen, Getränke, Druck + Versand<br />
Geschäftsbericht)<br />
− Aufwand Revisionsstelle<br />
6560 Leasing Hard- und Software − Leasingraten von Hard- und Software<br />
6570 Übriger Informatikaufwand − Unterhalt und Reparaturen für Informatik, Lizenzen und Wartung,<br />
Beratung und Entwicklung, Schulung, Internetgebühren<br />
6590 Übriger Verwaltungsaufwand − Kassamanko, Kleine Bürokasse<br />
− Differenzen MWST
66 Werbeaufwand<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 23 / 26<br />
6600 Werbeaufwand − Inserate (ohne Personalinserate; Stelleninserate werden auf Konto<br />
5800 verbucht)<br />
− Sponsoring, Werbedrucksachen, Prospekte, Plakate<br />
− Schaufenster, Dekoration<br />
− Muster- und Reklamegeschenke, Kundengeschenke<br />
6640 Reisespesen, Repräsentationsspesen − Akquisition, Repräsentation, Reisespesen<br />
− Essen mit Kunden<br />
67 Übriger Betriebsaufwand<br />
6700 Übriger Betriebsaufwand − Wirtschaftsauskünfte, Betreibungen<br />
− Betriebssicherheit und Bewachung<br />
6720 Forschung + Entwicklung − Forschungs- und Entwicklungsaufwand<br />
68 Finanzerfolg<br />
6800 Finanzaufwand − Betriebliche Darlehenszinsen, Bankzinsen<br />
− Verzugszinsen (MWST etc.)<br />
− Wechseldiskont<br />
− Zins- und Risikokosten bei Abzahlungsgeschäften<br />
− Prämien von Risikoversicherungen zur Absicherung von Krediten<br />
− Zinsen für Hypothekarschulden sind der Liegenschaftsrechnung<br />
(Klasse 7) zu belasten<br />
Alternativen<br />
6800<br />
6801<br />
6820<br />
Bankzinsen<br />
Darlehenszinsen<br />
Zinsen Gesellschafter, Kapitalgeber<br />
6840 Bank-, PC-Spesen − Bankspesen, Postcheckspesen, -gebühren<br />
− Kontotaxen und Umsatzprovision Wir-konto-<br />
− Bürgschaftsprämien (bei Betriebskrediten)<br />
6850 Finanzertrag − Bank- und Postcheckzinsen, Darlehenszinsen<br />
− Wertschriftenerträge (sofern aus betriebsnotwendigem Vermögen<br />
finanziert)<br />
Bemerkungen:<br />
Bei Aktiengesellschaften und Kollektivgesellschaften müssen diesem<br />
Konto die Kapitalerträge vor Verrechnungssteuerabzug gutgeschrieben<br />
werden. Die Verrechnungssteuer wird aktiviert (Konto 1176). Einzelfirmen<br />
buchen die Verrechnungssteuer auf Konto 2856.<br />
Rückzahlung von Verzugszinsen = Konto 6800.<br />
Auf das Konto 6850 gehören keine privaten Kapitalerträge!<br />
6920 Abschreibungen mobiler Sachanlagen − Abschreibungen der Kontengruppe 15<br />
Alternativen<br />
6920<br />
6921<br />
6922<br />
6923<br />
Abschreibungen Maschinen<br />
Abschreibungen Betriebseinrichtungen<br />
Abschreibungen Werkzeuge<br />
Abschreibungen Fahrzeuge<br />
− Die Wahl der Anzahl Konti richtet sich nach der Gliederung der entsprechenden<br />
Positionen im materiellen Anlagevermögen<br />
(Position 160)<br />
6930 Abschreibungen immob. Sachanlagen − Abschreibungen der Kontengruppe 16<br />
− Siehe Kommentar zu den betrieblichen Liegenschaften<br />
− Bei gemischt genutzten Liegenschaften Konto 7519 verwenden<br />
6950 Abschreibungen aktivierter Aufwand − Abschreibungen auf Gründungsaufwand, der auf Konto 1800 aktiviert<br />
worden ist
7 Betriebliche Nebenerfolge<br />
74 Erfolg aus Finanzanlagen<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 24 / 26<br />
7400 Erfolg aus Finanzanlagen − Wertschriftenerträge, Beteiligungserträge<br />
− Verluste aus Wertschriften und Beteiligungen<br />
75 Erfolg betriebliche Liegenschaften<br />
7500 Eigenmiete Geschäftsräume − Mietwert eigener Geschäftsräume (siehe Kto. 6010)<br />
7501 Eigenmiete Privatwohnung − Mietwert Privatwohnung<br />
7502 Mietzinseinn. Geschäftsliegenschaft − Miet- und Pachtzinseinnahmen<br />
Bemerkungen:<br />
Nebenkostenvergütungen wenn möglich getrennt verbuchen.<br />
7510 Hypothekarzinsaufwand − Hypothekarzinsen, Bürgschaftsprovisionen für Liegenschaftskredite<br />
− Todesfallrisikoversicherungsprämien (wenn Police für Liegenschaftskredit<br />
verpfändet ist)<br />
Bemerkung:<br />
Abzahlungen und Zinsen getrennt verbuchen.<br />
7511 Liegenschaftsunterhalt − Reparaturen und Unterhaltsarbeiten an Liegenschaft und an zur<br />
Liegenschaft gehörenden Mobilien, wie z.B. Heizung, Waschmaschine<br />
etc., Unterhaltsperimeter<br />
Bemerkung:<br />
Bei wertvermehrenden Aufwendungen Aktivierungspflicht beachten.<br />
7512 Abgaben, Gebühren, Objektsteuern − Grundsteuer, Liegenschaftensteuer<br />
7513 Versicherungsprämien − Gebäudeversicherungsprämie, Gebäudehaftpflichtversicherung<br />
− übrige Versicherungen für die Liegenschaft, wie:<br />
• Glasbruch, Haftpflicht, Wasserschaden<br />
7514 Heizung − Heizöl, Heizgas, Elektrizität zu Heizzwecken, Altöl zu Heizzwecken,<br />
Holz, Reinigung und Revision des Heizkessels, Serviceabonnement<br />
für Brenner, Tankrevision, Allgemein-Strom für Heizungsumwälzpumpe<br />
und Treppenhausbeleuchtung<br />
7515 Strom, Wasser, Abwasser<br />
Bemerkung:<br />
Reparaturen an Heizkessel + Brenner oder Heizung auf Konto 7511<br />
Bemerkung:<br />
− Gemietete Liegenschaften:<br />
Nebenkosten auf Konto 6030 buchen<br />
− Nur geschäftlich genutzte Liegenschaften:<br />
entweder in Betriebsaufwand buchen oder in Gruppe 75 buchen und<br />
NK-Abrechnung dem Betriebsaufwand belasten<br />
− Gemischt genutzte Liegenschaften:<br />
voll in Liegenschaftsabrechnung der Gruppe 75 buchen und NK-<br />
Abrechnung des Betriebes dem Betriebsaufwand belasten<br />
− Betriebsfremde Liegenschaften:<br />
voll in Liegenschaftsabrechnung der Gruppe 850 verbuchen<br />
7516 Kehricht, Entsorgung − Kehrichtabfuhr, Entsorgungsgebühren
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 25 / 26<br />
7517 Verwaltungsaufwand − Beitrag an Hauseigentümerverband<br />
− Inserate für Wohnungen<br />
− Liegenschaftsverwaltung<br />
7519 Abschreibung Liegenschaft<br />
79 Gewinne aus Veräusserung von betrieblichen<br />
Anlagevermögen<br />
Bemerkung:<br />
Für jede Liegenschaft getrennte Rechnungen führen:<br />
Ertrag betriebliche Liegenschaft 1: 750_<br />
Aufwand betriebliche Liegenschaft 1 751_<br />
Ertrag betriebliche Liegenschaft 2: 752_<br />
Aufwand betriebliche Liegenschaft 2: 753_<br />
Privatliegenschaftsrechnungen sollten nicht über die Erfolgsrechnung geführt<br />
werden (Konto 2880).<br />
Betriebsfremde Liegenschaften (Liegenschaft die nichts mit der Geschäftstätigkeit<br />
zu tun haben, jedoch als Kapitalanlage dienen [z.B. in einer<br />
<strong>AG</strong>]) können in der Gruppe 850 separat geführt werden.<br />
7900 Gewinne aus Finanzanlagen − Gewinne der Kontengruppe 14<br />
7910 Gewinne aus mobilen Sachanlagen − Gewinne der Kontengruppe 15<br />
7920 Gewinne aus immobilen Sachanlagen − Gewinne der Kontengruppe 16
8 Ausserordentlicher und betriebsfremder Erfolg, Steuern<br />
80 Ausserordentlicher Erfolg<br />
Kontierungsrichtlinien für KMU-Einheitskontenplan Seite 26 / 26<br />
8000 Ausserordentlicher Ertrag − Periodenfremder Ertrag<br />
− Erzielte Kapitalgewinne (effektiv realisiert)<br />
− Auflösung von a.o. Reserven<br />
− Auflösung von a.o. Rückstellungen<br />
− Buchmässige Aufwertungen<br />
− Ausserordentliche Währungsgewinne<br />
− Erhaltene Subventionen<br />
− Auflösung Arbeitgeberbeitragsreserven PVE<br />
− Auflösung Arbeitsbeschaffungsreserven ABR<br />
8010 Ausserordentlicher Aufwand − Periodenfremder Aufwand<br />
− Kapitalverluste<br />
− Bildung von a.o. Reserven<br />
− Bildung von a.o. Rückstellungen<br />
− Bildung a.o. Abschreibungen<br />
− Ausserordentliche Währungsverluste<br />
− Ausserordentliche Debitorenverluste<br />
− Bildung Arbeitgeberbeitragsreserven PVE<br />
− Bildung Arbeitsbeschaffungsreserven ABR<br />
8020 Prozessaufwand − a.o. Prozessaufwand, Schadenersatzforderungen<br />
82 Betriebsfremder Erfolg<br />
8700 Sonstiger betriebsfremder Ertrag − Honorare für nicht betriebliche Expertisen und Arbeiten (auch Sitzungsgelder)<br />
− Provisionen für ausserbetriebliche Vermittlungen<br />
8710 Sonstiger betriebsfremder Aufwand − Verluste aus betriebsfremden Beteiligungen<br />
89 Steuern<br />
8900 Direkte Steuern<br />
(nur juristische Personen)<br />
9 Abschluss<br />
90 Erfolgsrechnung<br />
9000 Erfolgsrechnung<br />
91 Bilanz<br />
9100 Eröffnungsbilanz<br />
9101 Schlussbilanz<br />
− nur Staats-, Gemeinde- und direkte Bundessteuern der Gesellschaft<br />
− Die direkten Steuern der Einzelfirmen und Personengesellschaften<br />
sind direkt dem Privatkonto (2850 etc.) zu belasten.<br />
99 Hilfskonten<br />
9901 Hilfskonto Forderungen (Debitoren) Die Führung dieser Hilfskonten ist vorzusehen, wenn die Nebenbuch-<br />
9902 Hilfskonto Verpflichtungen (Kreditoren) Haltungen (Lohn, Forderungen, Verbindlichkeiten) EDV-mässig mit dem<br />
9903 Hilfskonto Lohn Hauptbuch verknüpft werden.<br />
Allfällige nicht geschäftsbedingte Aufwendungen und Erträge können beim Jahresabschluss auf das Konto Kapitaleinlagen / -bezüge (Konto<br />
2820) übertragen werden, nach dem Grundsatz: „Trennung von Geschäft und Privat.“ Dafür beim Ausfüllen der Steuererklärung die Kapitalrechnung<br />
einsehen.