LEASING & FACTODING
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LEASING & FACTODING
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Special 2/2012<br />
sPeciaL 2012<br />
Leasing &<br />
Factoring<br />
innovative<br />
Finanzierungslösungen
FACTS-Special 4/10:<br />
Medizin und Gesundheit<br />
2<br />
Wissenswertes<br />
über FACTS<br />
FACTS 8/11:<br />
bürokommunikation<br />
FACTS 7/11:<br />
Facility-Management<br />
FACTS-Special 9/11:<br />
Steuern und Finanzen<br />
FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
Seit über 20 Jahren liefert FACTS brandaktuelle Storys und erfreut<br />
sich seit dem ersten Tag guter Leserquoten. Tendenz steigend. So<br />
konnte die IT-Fachzeitschrift in den vergangenen Jahren ihren<br />
Umsatz fortlaufend steigern und ist längst nicht aus der Puste.<br />
Entscheidend für den anhaltenden Erfolg von FACTS ist vor allem<br />
das journalistische Konzept: Die Kombination aus Testmagazin<br />
und Wirtschaftsmagazin mit dem Schwerpunkt IT setzt<br />
eine bestimmte Ausbildung und Arbeitsweise voraus. So findet<br />
man weder fremdrecherchierte Meldungen noch Gazettengeschichten,<br />
denn die FACTS-Journalisten sind vom<br />
Fach. Alle Redaktionsmitarbeiter<br />
kommen aus der IT-Branche, was<br />
besonders bei den Tests eine wichtige<br />
Rolle spielt. Im eigenen Testcenter<br />
werden Produkte und Lösungen<br />
nicht nur auf ihre technische<br />
Leistungsfähigkeit geprüft,<br />
sondern auch auf Qualität, Preis und<br />
vor allem den tatsächlichen Nutzen<br />
für den Anwender.<br />
FACTS behandelt in den Spezialausgaben brisante Themen einer<br />
bestimmten Branche und berichtet über die aktuellsten Trends<br />
in den Bereichen Hardware, Software und Organisation, sowie<br />
über intelligente und stilvolle Büromöbellösungen.<br />
Basis jeder der monatlich erscheinenden Ausgaben sind 40.000<br />
hoch qualifizierte Leser aus Top-Unternehmen der deutschen<br />
Wirtschaft. Die mehrmals im Jahr publizierten Schwerpunktausgaben<br />
und Specials erreichen – je nach Zielgruppe – Auflagen<br />
zwischen 25.000 und 100.000 Exemplaren. Insgesamt erreicht die<br />
FACTS heute so über 500.000 unterschiedliche Entscheider pro<br />
Jahr – quer durch alle Branchen. www.factsverlag.de<br />
Urteil<br />
sehr gut<br />
2/2012<br />
FACTS VON A biS Z:<br />
Leistungstest, Kauf-<br />
beratung, Company-Story,<br />
Anwenderbericht, Arena<br />
und vieles mehr ...
inHaLt Sonderheft abcfinance GmbH<br />
BrancHe/unterneHmen<br />
4 Ein Unternehmen für Unternehmer:<br />
Stephan Ninow, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
bei abcfinance, sieht das Unternehmen<br />
im Leasing bereits als<br />
Marktführer. Sein Ziel: auch in den<br />
nächsten Jahren in diesem Geschäftsfeld<br />
auf die vorderen Plätze zu klettern.<br />
10 Eine Welt mit eigenen Gesetzen:<br />
Klassische Finanzierungsmodelle sind<br />
selten zweckdienlich. Stattdessen<br />
schaffen Finanzierungskonzepte wie<br />
Leasing eine bessere Liquidität, wie<br />
Thomas Meier, Vertriebsleiter der<br />
abcfinance media-solutions, erklärt.<br />
14 Das komplette Paket: Strategische<br />
Partnerschaften können Hersteller,<br />
Händler und Distributoren in die Lage<br />
versetzen, selbst als Vermieter oder<br />
Leasinggeber aufzutreten, ohne eigene<br />
Refinanzierungsmittel zu binden.<br />
16 Kaffee ohne Ende: FACTS stellt Interessantes<br />
rund um den Kaffee vor.<br />
44 Cash auf Klick: Trotz voller<br />
Auftragsbücher leiden Unternehmen<br />
oft unter akutem Liquiditätsmangel.<br />
Wenn es darum geht, liquide Mittel<br />
zu mobilisieren, eignet sich<br />
klassisches Factoring bestens.<br />
53 Modernste Medizintechnik auf<br />
Rezept: Dank der Unterstützung von<br />
Finanzierungsprofis sind Krankenhäuser<br />
in der Lage, trotz steigenden<br />
Kostendrucks die nötigen Investitionen<br />
zu tätigen.<br />
66 So sitzen Sie niemals auf dem<br />
Trockenen: Die Absatzfinanzierung<br />
erweist sich als eine wertvolle Unterstützung<br />
für Handelsunternehmen.<br />
70 Strategisch klug: Thomas Büchler,<br />
Vertriebsleiter Strategische Partnerschaften<br />
bei abcfinance, erklärt,<br />
warum es Sinn macht, mobile Wirtschaftsgüter<br />
wie Büromöbel zu leasen,<br />
und worauf ein Leasingnehmer bei der<br />
Auswahl des Finanzierungspartners<br />
achten sollte.<br />
76 Investieren leicht(er) gemacht: Fachhändler<br />
sind heutzutage gefordert,<br />
Gesamtlösungen zu bieten, die auch<br />
den Bereich der Finanzierung, zum<br />
Beispiel die flexible Absatzfinanzierung,<br />
abdecken.<br />
PraXis/organisation<br />
34 Die Kosten aufdecken: Transparenz in<br />
die Druckkosten zu bringen – das ist<br />
eines der stärksten Themen der Branche.<br />
In der Folge werden auch immer<br />
mehr Finanzierungslösungen für<br />
Papierausgabesysteme gefragt. Mittelstandsfinanzierer<br />
abcfinance bietet<br />
solche Lösungen an.<br />
38 Wer hat Angst vor Factoring: Kleine<br />
Unternehmen zögern häufig, wenn es<br />
um das Thema Factoring geht – dabei<br />
spielt die Firmengröße selten eine<br />
Rolle. Meist beeinträchtigen etwa<br />
branchenspezifische Einschränkungen<br />
die Eignung. Ein kurzer Test schafft<br />
schnell Klarheit.<br />
42 Fitnesscheck fürs Unternehmen: Die<br />
Analyse ihrer Arbeitsabläufe erlaubt es<br />
Unternehmen, ihren Wert zu steigern.<br />
72 Viele Branchen – ein Partner:<br />
Vertriebsleasing als Finanzierungsmethode<br />
erfreut sich zunehmender<br />
Beliebtheit bei Fachhändlern, Herstellern,<br />
Dienstleistern und deren Kunden –<br />
und auch bei der Schneidereit GmbH &<br />
Co. KG.<br />
78 Gemeinsam auf Kurs: Auch für außergewöhnliche<br />
Geschäftsideen gibt es die<br />
passenden Finanzierungskonzepte.<br />
aktueLL/titeL<br />
12 Dem Vogel sein Nest, der Wirtschaft<br />
ihre Netze: Zu einer gut verstandenen<br />
Vertriebsstrategie gehören heute Kooperationsnetze.<br />
Doch sie bieten nicht nur<br />
Chancen, sondern bergen auch Risiken.<br />
20 Wer soll das bezahlen? Viele Unternehmen<br />
haben so ihre Probleme – sei<br />
es, dass die Kunden längere Zahlungsziele<br />
wünschen oder sie mit Preiserhöhungen<br />
auf der Beschaffungsebene zu<br />
kämpfen haben. Zusätzliche finanzielle<br />
Mittel tun not. Doch woher sollen sie<br />
denn kommen?<br />
4 FiNANZieruNGSSpeZiALiST:<br />
abcfinance bietet individuell konzipierte<br />
Finanzierungslösungen<br />
rund um die bereiche Mobilienleasing,<br />
Factoring und branchenspezifische<br />
Absatzfinanzierung.<br />
26 Das Land, wo Milch und Honig fließt:<br />
Der Druckermarkt schrumpft unablässig<br />
weiter. Statt sich zu grämen, schöpfen<br />
seine Teilnehmer aber wieder Hoffnung,<br />
denn bald soll die Durststrecke für sie<br />
ein Ende haben. Dank Managed Print<br />
Services stehen die Tore zum gelobten<br />
Land nun weit offen. Doch wie sieht die<br />
MPS-Wirklichkeit aus?<br />
48 Ein Autogramm bitte: Vor dem Hintergrund<br />
eines stets reger werdenden elektronischen<br />
Schriftverkehrs wird es<br />
zunehmend wichtig, die rechtliche Relevanz<br />
von digitalen Dokumenten zu<br />
gewährleisten.<br />
56 Nur Gewinner: Auf welcher Ebene auch<br />
immer – gelungene Kooperationen sind<br />
keine Selbstläufer.<br />
59 Was kostet die Welt: Hat sich das<br />
Leasing im Zuge von Wirtschaftskrise und<br />
Preissensibilität verändert? FACTS fragte<br />
nach.<br />
62 Wenn der Chef geht: Wird die Frage<br />
nach der Unternehmensnachfolge nicht<br />
rechtzeitig geregelt, ist die Lebensfähigkeit<br />
des Unternehmens bereits vor<br />
der Übergabe in Gefahr.<br />
68 Controlling: Der Mittelstand hat mit<br />
dem Controlling immer noch seine<br />
Schwierigkeiten.<br />
74 Den Richtigen finden: In einem eng<br />
gewordenen Markt müssen Steuerberater<br />
ihren Mandanten Beistand in allen<br />
betriebswirtschaftlichen Fragen leisten.<br />
2/2012 SonderveröFFentliChUng FACtS 3
BrancHe Unternehmen<br />
Ein Unternehmen<br />
für Unternehmer<br />
abcfinance wurde 1976 unter<br />
dem Namen ABC Leasing gegründet.<br />
Das „ABC“ im Unternehmensnamen<br />
steht dabei für frühere Kriterien<br />
von Darlehensvergaben: Das „A“ für kurzfristige<br />
Kredite mit einer Laufzeit bis zu sechs<br />
Monaten, das „B“ für Kredite, die für 18 Monate<br />
bewilligt wurden, und das „C“ für das Kfz-<br />
Wechselgeschäft. ABC hat durch Firmengründungen<br />
und -übernahmen wie auch durch<br />
organisches Wachstum sein Portfolio in den<br />
vergangenen Jahren stetig erweitert: Zur ABC<br />
Leasing kamen die ABC Factoring, die heute<br />
4<br />
FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
als Geschäftsfeld abcfinance factoring auftritt,<br />
und die FHL Leasing- und Vermietungs GmbH<br />
hinzu, heute abcfinance partner-solutions der<br />
Anbieter für Absatzfinanzierungsmodelle für<br />
Hersteller, Händler und Partner.<br />
Finanzierungsspezialist<br />
Die ABC media finance deckt seit 2008 als<br />
Finanzierungsspezialist für Medientechnik<br />
sämtliche Anforderungen in der Medienwelt<br />
ab. Darüber hinaus entstand die page solution<br />
finance mit Lösungen, die auf den Kopierer-<br />
Der Kölner Finanzierungsspezialist abcfinance<br />
ist seit mehr als 30 Jahren auf maßgeschneiderte<br />
Angebote im Mobilienleasing für<br />
mittelständische Unternehmen spezialisiert,<br />
bietet bedarfsgerechte Lösungen im Factoring<br />
sowie branchenspezifische Absatzfinanzierungen<br />
für Händler und Hersteller an. Stephan<br />
Ninow, Mitglied der Geschäftsleitung, sieht das<br />
Unternehmen im Leasing bereits als Marktführer<br />
banken- und herstellerunabhängiger Unter-<br />
nehmen. Sein Ziel: in den nächsten Jahren auch<br />
mit dem Geschäftsfeld Factoring eine führende<br />
Rolle im Mittelstandssegment einzunehmen.<br />
Erreichen will er dies mit hoher Qualität bei<br />
Beratungen und Finanzierungslösungen, mit<br />
flachen Unternehmenshierarchien und kurzen<br />
Entscheidungswegen.<br />
und Druckermarkt fokussiert sind, mit eigens<br />
für diese Branche entwickelten Produkten.<br />
2004 wurde ein unabhängiges Kreditinstitut<br />
aus der Werhahn-Gruppe in die Firmenstruktur<br />
integriert: die abcbank (vormals WW<br />
Bank GmbH). Sie hat die Aufgabe, Forderungen<br />
aus dem Leasing- und Factoringgeschäft<br />
der abcfinance zu refinanzieren. Die abcbank<br />
ist Mitglied im Bundesverband Deutscher<br />
Banken e.V., Berlin, und gehört dessen Einlagensicherungseinrichtung<br />
an. In den vergangenen<br />
Jahren wurde die abcbank von einem<br />
Finanzdienstleister für rein institutionelle An
leger zu einer Bank, die nun auch im Einlagengeschäft<br />
Privatkunden offensteht.<br />
im mittelstand zuhause<br />
Seit 2008 treten alle Firmen unter dem<br />
Dach der abcfinance auf, eines Unternehmens,<br />
das sich auf den Mittelstand spezialisiert<br />
hat und ihm die ganze Bandbreite an<br />
Finanzierungslösungen auf einem einheitlich<br />
hohen Leistungs- und Qualitätsstandard<br />
anbieten kann: vom Mobilienleasing für Direktkunden<br />
über Factoring bis hin zu branchenspezifischen<br />
Absatzfinanzierungen für<br />
Hersteller und Händler. „abc kennt sich im<br />
Mittelstand aus, spricht dessen Sprache“,<br />
sagt Geschäftsführer Stephan Ninow. „Wir<br />
verstehen die mittelständischen Strukturen<br />
und können diese abbilden. Durch eine flache<br />
Führungsstruktur innerhalb des Unternehmens<br />
haben wir kurze Entscheidungswege<br />
und können den Anforderungen des Marktes<br />
schnell und flexibel entsprechen. Kurz:<br />
Wir betrachten uns als ein Unternehmen für<br />
Unternehmer.“ Diese Philosophie sei nicht<br />
nur Lippenbekenntnis, so Ninow, sondern<br />
Tradition. „Als Teil des Familienunternehmens<br />
Wilh. Werhahn KG fühlen wir uns anerkannten<br />
Werten verpflichtet, pflegen einen<br />
menschlichen und unmittelbaren Umgang<br />
mit unseren Mitarbeitern und sind fair im<br />
unternehmerischen Wettbewerb. Für die Mitarbeiter<br />
bedeutet das gleichermaßen ein ho-<br />
„Wir betrachten uns als ein Unternehmen<br />
für Unternehmer, denn wir<br />
verstehen die mittelständischen<br />
Strukturen und können<br />
sie abbilden.“<br />
STephAN NiNOw,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
bei der abcfinance<br />
hes Maß an Eigenverantwortung und Motivation“,<br />
so Ninow.<br />
Ursprüngliches und wichtigstes Standbein<br />
der abcfinance ist das Leasing. Seit den 70er<br />
Jahren gibt es Leasing in Deutschland. Mit<br />
Dr. Georg Baum als Geschäftsführer wurde<br />
die ABC Leasing gegründet. Er hat seinerzeit<br />
den Markt genau verfolgt und bei den ersten<br />
Anfragen schnell reagiert. Die ersten Geschäfte<br />
umfassten das Leasing von Telefonanlagen<br />
und Sicherheitstechnik. Ob Büroeinrichtungen,<br />
Fahrzeuge oder IT-Systeme –<br />
heute können über abcfinance alle Mobilien<br />
GeSChäFTSLeiTuNG: Michael Mohr (links) und Stephan Ninow.<br />
geleast werden. „Um State of the Art zu sein,<br />
sind häufig Investitionen in modernste Technologie<br />
nötig“, erklärt Ninow. Das sei für viele<br />
Unternehmen ein Drahtseilakt. „Mit Leasing<br />
und bei flexiblen Leasingraten ist das<br />
jedoch ohne Weiteres möglich, denn Leasing<br />
schafft Unabhängigkeit von der Hausbank,<br />
Kreditlinien werden entlastet. Und die mit<br />
abcfinance vereinbarten Leasingraten bieten<br />
eine sichere Kalkulationsgrundlage für das<br />
Unternehmen, denn sie werden nach der individuellen<br />
Betriebssituation und analog zu<br />
den geplanten Einnahmen aus dem Leasingobjekt<br />
kalkuliert.“ Alle Vertragsvarianten seien<br />
aufgrund von Markttrends oder den Bedürfnissen<br />
der Kunden entwickelt worden.<br />
Die Vertragsmodelle können Erweiterungen,<br />
die sich dem jeweiligen Geschäftsverlauf der<br />
Kunden anpassen, sein.<br />
leasing und Factoring<br />
Und Ninow verweist auf noch einen weiteren<br />
Vorteil: Das Leasingobjekt wird bei der<br />
Leasinggesellschaft bilanziert, nicht beim<br />
leasenden Unternehmen. So bleibt trotz der<br />
Investition die Eigenkapitalquote des Unternehmens<br />
erhalten. „Letztlich kann das Unternehmen<br />
sich rein auf sein Geschäft und<br />
seine Kunden konzentrieren.“<br />
Ein weiterer Unternehmenszweig der<br />
abcfinance ist Factoring, das unter anderem<br />
die Möglichkeit bietet, das Forderungsma-<br />
2/2012 SonderveröFFentliChUng FACtS 5
Branche Unternehmen<br />
nagement samt Mahnwesen an abcfinance<br />
zu übertragen. Die Kölner kaufen die offenen<br />
Forderungen eines Unternehmens an und<br />
zahlen sofort 90 Prozent der Rechnungssumme<br />
aus, den Rest, wenn das Geld auf dem<br />
Konto von abcfinance eingegangen ist. „Ein<br />
Unternehmen, das seinen Kunden Leistungen<br />
in Rechnung stellt, hat möglicherweise in der<br />
Zeit, in der es auf die Begleichung der Forderungen<br />
wartet, keinen finanziellen Handlungspielraum.<br />
Mithilfe von Factoring und durch<br />
die Ausnutzung von Skonti und Rabatten<br />
kann das Unternehmen bereits in diesem<br />
Zeitraum wieder Investitionen tätigen“, erläutert<br />
Ninow diese Finanzdienstleistung.<br />
Dadurch verbessert sich die Unternehmensbonität<br />
und das Unternehmen kann auch<br />
Aufträge mit längeren Zahlungszielen annehmen,<br />
ohne in einen Finanzengpass zu geraten.<br />
Wichtig ist jedoch, dass ein Unternehmen,<br />
das seine Forderungen an abcfinance<br />
übertragen will, nicht in sogenannten Ausschlussbranchen<br />
tätig ist. Dazu gehören unter<br />
anderem das Bauhauptgewerbe, der Maschinenbau<br />
für Großmaschinen, Vermietung und<br />
Verpachtung ebenso wie Privatpersonen. Voraussetzung<br />
ist außerdem, dass ein Umsatz<br />
von mind. 250.000 Euro pro Jahr erwirtschaftet<br />
wird.<br />
Partnerschaften<br />
Ein Inkassounternehmen übrigens beschäftigt<br />
sich mit zahlungsgestörten Forderungen<br />
und versucht diese einzutreiben, ein<br />
völlig anderes Geschäftsmodell also.<br />
Der Finanzierungsspezialist geht wie andere<br />
Unternehmen auch strategische Partnerschaften<br />
ein. Diese Partnerschaften können<br />
Hersteller, Händler oder Distributoren in die<br />
Lage versetzen, selbst als Vermieter oder Leasinggeber<br />
aufzutreten, ohne eigene Refinanzierungsmittel<br />
zu binden. Die DeTeWe Finance<br />
GmbH beispielsweise ist die Finanzierungsgesellschaft<br />
für die DeTeWe Communications<br />
GmbH in Deutschland und eine<br />
Tochter von abcfinance. Sie bietet den Kunden<br />
der DeTeWe Communications Finanzierungen<br />
in Form von Miete, Mietkauf und Leasing<br />
an. In allen Finanzierungsformen ist eine<br />
Elektronikversicherung der installierten Technik<br />
enthalten. Die von DeTeWe direkt abgeschlossenen<br />
Mietverträge werden von der<br />
6<br />
FACTS SonderveröFFenTliChung 2/2012<br />
DeTeWe Finance angekauft und administriert.<br />
Die technische und fachliche Betreuung der<br />
Anlagen liegt bei der DeTeWe Communications,<br />
die sich insbesondere im Klinik- und<br />
Altenpflegeumfeld einen Namen mit der<br />
Installation von Kommunikationsanlagen ge-<br />
macht hat. milon financial services, ebenfalls<br />
eine Tochter der abcfinance, ist ein Finanzierungsexperte<br />
für hochwertige Fitness- und<br />
Rehageräte der milon industries. Das Unternehmen<br />
steht für Herstellerqualität der Spitzenklasse:<br />
kartengesteuerte Profigeräte made
in Germany und nahezu 40 Jahre Erfahrung in<br />
Entwicklung, Fertigung und Konzeption. Die<br />
hauseigene Finanzierung über milon financial<br />
services ist die ideale Ergänzung: innovativ,<br />
bankenunabhängig und branchenorientiert.<br />
Teil der strategischen Partnerschaften<br />
sind auch Absatzfinanzierungsmodelle, die<br />
abcfinance für Hersteller, Händler oder Distributoren<br />
aus den Branchen Gastronomietechnik,<br />
Maschinen für das Handwerk, Präsentations-<br />
und Eventtechnik, Büro-, Telekommunikation<br />
und IT, Sicherungstechnik, Vendingautomaten,<br />
Reinigungsmaschinen und Medizintechnik<br />
erstellt. Mithilfe solcher Lösungen<br />
kann das Partnerunternehmen nicht nur<br />
seine Produkte verkaufen, sondern diese auch<br />
als Leasinggeber oder Vermieter anbieten.<br />
Zum Jahreswechsel 2011 hat abcfinance das<br />
aktive Geschäft der DV Systems Leasing GmbH<br />
& Co KG übernommen, eines Finanzierungsspezialisten<br />
von IT-Hard- und -Software sowie<br />
Dienstleistungen. „Für abcfinance bedeutet<br />
die Übernahme des DV-Systemgeschäfts eine<br />
sinnvolle Ergänzung der Finanzierungskompetenz<br />
im IT-Bereich“, so Ninow.<br />
branchenlösungen<br />
Die abcfinance gastro-solutions ging 2010<br />
aus der partner-solutions hervor. Aus langjährigem<br />
Branchen-Know-how heraus wurden<br />
zwei Leasingprodukte für die Gastronomie<br />
entwickelt: abc 4seasons und abc appetizer.<br />
abc 4seasons gestaltet den Ratenverlauf entsprechend<br />
saisonalen Schwankungen. In umsatzstarken<br />
Jahreszeiten werden höhere Raten<br />
kalkuliert und eben in den schwächeren Monaten<br />
reduziert. Der Ratenverlauf wird bei<br />
Vertragsbeginn kalkuliert und festgelegt.<br />
abc appetizer hingegen kommt zum Tragen,<br />
wenn kurzfristige Investitionen anstehen,<br />
was in der Gastronomie häufig vorkommt. Mit<br />
diesem Vertragsmodell können die Raten für<br />
die ersten 90 Tage auf null gesetzt werden, die<br />
Zahlung der Raten beginnt erst danach.<br />
Die abcfinance page-solutions richtet sich<br />
an Hersteller und Händler von Papierausgabesystemen.<br />
Besonders herausstechende Finanzierungslösungen<br />
heißen hier page_volume<br />
und page_flex. Während das Modell page_volume<br />
auf der tatsächlich verbrauchten Seitenanzahl<br />
basiert, lässt sich page_flex an den jeweiligen<br />
Verbrauch anpassen. „page_volume<br />
bietet maximale Flexibilität und volle Kostentransparenz.<br />
Es gibt keine monatliche Mindestabnahme<br />
und ungenutzte Potenziale wie<br />
bei herkömmlichen All-in-Verträgen. Das gehört<br />
mit Finanzierungsmodellen wie dem page_volume<br />
der Vergangenheit an. Bei page_flex<br />
hat der Kunde die Möglichkeit des Systemtauschs<br />
und das bereits während der Laufzeit“,<br />
erklärt Stephan Ninow die Unterschiede zwischen<br />
beiden Finanzierungsmodellen.<br />
in der ersten liga<br />
Die media-solutions wurde 2008 ins Leben<br />
gerufen und erfüllt finanzielle Erfordernisse<br />
der Medienwelt. „Die Mitarbeiter kennen die<br />
Branche, wissen, dass Investitionen mitunter<br />
aufgrund kurzfristiger Auftragsvergaben getätigt<br />
werden müssen. Klassische Finanzierungskonzepte<br />
sind hier häufig zu zeitraubend. Gefragt<br />
sind individuelle Lösungen, zugeschnitten<br />
auf die Bedürfnisse des Kunden. Die Kundenstruktur<br />
reicht von Medienunternehmen<br />
über Tonstudios, Sendeanstalten, Fachhändler<br />
für Medientechnik bis hin zum freien Kameramann“,<br />
so Ninow. Diese Finanzierungsmodelle<br />
werden durch die medical-solutions ergänzt,<br />
die sich auf die Investitionsbedürfnisse<br />
von medizinischen Praxen und Krankenhäusern<br />
konzentriert.<br />
Aus der Tradition des Familienunternehmens<br />
Wilh. Werhahn KG spielt natürlich auch<br />
das Thema Ausbildung eine Rolle im Unter-<br />
nehmensselbstverständnis. Das kaufmännische<br />
Berufsbild wird dem Anforderungsprofil<br />
von abcfinance am ehesten gerecht. Zurzeit<br />
werden 12 Auszubildende auf die Dienstleistungen<br />
des Unternehmens vorbereitet. An die<br />
Ausbildung schließt sich eine Spezialisierung<br />
für die Geschäftsfelder Leasing, Factoring<br />
oder Solutions an. „Wie hoch die Qualität ist,<br />
belegen die Prüfungsergebnisse. In den vergangenen<br />
drei Jahren haben viele Auszubildende<br />
in der Abschlussprüfung das Prädikat<br />
‚sehr gut‘ erhalten. Damit nimmt der abcfinance-Nachwuchs<br />
regelmäßig an der Besten-<br />
Ehrung der IHK teil“, betont Ninow. Auch auf<br />
die Förderung von Führungskräften legt der<br />
Finanzdienstleister Wert, wie alle Unternehmen<br />
der Werhahn-Gruppe. Bei abcfinance<br />
nutzen Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen<br />
Vertrieb, Kunden- und Partnerbetreuung<br />
intensiv die Angebote des Werhahn-Exzellenz-Programms<br />
und lassen sich in Mitarbeiterführung,<br />
Konfliktmanagement und<br />
Rhetorik schulen. Sie erhalten das Rüstzeug,<br />
um zu Bestleistungen zu motivieren und so<br />
dauerhaft in der ersten Liga zu spielen zu<br />
können. „abcfinance ist der führende hersteller-<br />
und bankenunabhängige Anbieter für<br />
Leasing. In einigen Jahren, natürlich gerne<br />
früher, wollen wir dies auch im Bereich Factoring<br />
für das Mittelstandssegment sein“, so die<br />
Pläne von Stephan Ninow.<br />
g<br />
2/2012 SonderveröFFentliChUng FACtS 7
TiTel<br />
2 FACTS office 3/2012<br />
Zeig mir, wie es geht<br />
Auch für den Fachhandel können Social Media und andere Social-<br />
Web-Anwendungen neue Möglichkeiten der Kundenansprache<br />
eröffnen. Doch will der Umgang mit den neuen Kommunikationsplattformen<br />
erst einmal gelernt sein.
im täglichen Kampf um Margen sind<br />
Fachhändler mehr denn je darauf<br />
angewiesen, ihre Dienstleistungen<br />
und Produkte über neue Kanäle an<br />
den Mann zu bringen. Denn längst<br />
zeigen die traditionellen Wege wie<br />
herzloses Telefonmarketing oder das Bombardieren<br />
der anvisierten Zielkunden mit<br />
CHECKLISTE<br />
Social-Media-Richtlinien bilden den Leitfaden für die Online-Kommunikation<br />
eines Unternehmens, geben Ratschläge und zeigen Grenzen auf.<br />
Damit abgestimmt, zielgerichtet und vor allem im Interesse der Firma<br />
kommuniziert wird, gilt es unbedingt, folgende Punkte zu beachten.<br />
g Zunächst ist es ratsam, einen Ansprechpartner zu bestimmen, der für das Thema<br />
unternehmensweit verantwortlich ist. Er sollte in der Lage sein, Fragen der Mitarbeiter<br />
zu beantworten und in Zweifelsfällen Entscheidungen treffen zu können.<br />
g Auch empfiehlt es sich, bei der Online-Kommunikation die Authentizität in den<br />
Vordergrund zu stellen. Es heißt, keinesfalls anonym bloggen und, wenn immer möglich,<br />
das Corporate Design auch in sozialen Netzwerken einhalten. Nur wenn Nutzer stets<br />
wissen, wessen Gedankengut sie lesen, ist Glaubwürdigkeit vorhanden.<br />
g Es ist überaus wichtig, den Dialog zu suchen. Es gilt, auf Kommentare zeitnah,<br />
höflich und konstruktiv zu antworten. Sinnvoll ist es auch, mit einem Kommentar zu<br />
reagieren, wenn Nutzer über Themen des Unternehmens im Internet schreiben.<br />
g Kunden sollten auf jeden Fall einen Mehrwert erhalten. PR-Statements und Selbstdarstellung<br />
langweilen sie nur. Persönliche Meinungen und Hinweise auf interessante<br />
Inhalte zu gemeinsamen Themen bringen ihnen viel mehr.<br />
g Zensur ist fehl am Platz. Das Löschen von Kommentaren verärgert die Nutzer nur und<br />
es ist davon abzuraten – es sei denn, der Schreiber hat etwa rassistische Äußerungen<br />
oder sexuelle Anspielungen gemacht.<br />
g Höflich bleiben ist oberstes Gebot. Polemiken mit Nutzern, die es darauf abgesehen<br />
haben, zu provozieren, sind tabu. Mit Respekt und Sachlichkeit lassen sich potenzielle<br />
Kunden eher gewinnen.<br />
g Unternehmen tun gut daran, nur das zu veröffentlichen, was sie auch flüchtigen<br />
Bekannten erzählen würden. Denn die im Internet publizierten Informationen sind Jahre<br />
später auch noch zugänglich.<br />
g Dass nur Material zur Anwendung kommen darf, dessen Urheberrecht vorher geklärt<br />
wurde, ist selbstverständlich.<br />
g Es versteht sich genauso von selbst, dass Betriebsgeheimnisse und unternehmenskritische<br />
Informationen, etwa zur finanziellen Lage oder über Kunden, nicht in die<br />
Öffentlichkeit gehören.<br />
g Es ist angebracht, sich an die Tonalität des Netzwerks anzupassen, im Hinblick auf<br />
die Sprache der Zielgruppe und die etablierten Konventionen in den unterschiedlichen<br />
Netzwerken.<br />
g Und schließlich sollten Mitarbeitern unbedingt darin angewiesen sein, auch im<br />
Rahmen der privaten Internetnutzung verantwortlich zu handeln und peinlichst darauf<br />
zu achten, keine geschäftsschädigenden Informationen über das Unternehmen zu<br />
verbreiten. Idealerweise wird dieser Aspekt in den Richtlinien berücksichtigt.<br />
Angebotsschreiben nicht mehr die erhoffte<br />
Wirkung. Auch die etwas moderneren und<br />
gerne eingesetzten Mailing-Aktionen bleiben<br />
häufig erfolglos.<br />
Der direkte Dialog mit Kunden und Interessenten<br />
auf Webplattformen wie Xing oder Facebook<br />
könnte Abhilfe schaffen. Davon abgesehen,<br />
dass Fachhändler auf jeden Fall ihren<br />
Social-Media-Richtlinien<br />
Quelle: Leitfaden „Social Media im Handel“<br />
Herausgeber: E-Commerce-Center Handel, Köln<br />
Bekanntheitsgrad erhöhen, erhalten sie dadurch<br />
die Möglichkeit, die Kaufentscheidung<br />
eventueller Kunden positiv zu beeinflussen –<br />
vorausgesetzt sie wissen, wie es geht.<br />
Dies scheint aber nicht der Fall zu sein.<br />
Laut einer Expertenanalyse des Distribution<br />
Knowledge Center (DKC) – der interne<br />
Thinktank der auf Digital-Marketing-<br />
3/2012 FACTS office 3
TiTel<br />
Kampagnen spezialisierten europäischen<br />
Agentur Moonda befasst sich mit Vertriebskommunikation<br />
– besteht im Fachhandel<br />
hoher Nachholbedarf in Sachen Mobil-Marketing<br />
und Social Web. Untersucht wurden<br />
Angebote, bei denen die Markenunternehmen<br />
ihren Vertriebspartnern eine Webpräsenz<br />
zentral zur Verfügung stellen.<br />
Glaubt man der Studie, zeigen die untersuchten<br />
Websites Defizite nicht nur mit Blick<br />
auf die Nutzung von Social Media wie Facebook<br />
oder Twitter, sondern auch hinsichtlich<br />
allgemeiner Social-Web-Anwendungen wie<br />
Foren, Blogs oder Podcasts. „Es scheint, als<br />
habe der deutsche Vertrieb seinen Endkunden<br />
aus dem Sichtfeld verloren“, stellen die<br />
Experten von Moonda fest. „Letzterer nutzt<br />
in zunehmendem Maß Smartphones und das<br />
Social Web zur Informationsbeschaffung kurz<br />
vor einem Kauf. Gelingt es dem Händler<br />
nicht, den Kunden im Netz für sich zu gewinnen,<br />
so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
der Kunde sich gegen den Besuch am Point of<br />
Sale entscheidet.“<br />
Ferner fand die Untersuchung heraus,<br />
dass Personalisierung von Websites seitens<br />
der Händler kaum stattfindet, auch wenn sie<br />
E-Commerce generell beherrschen. Schade,<br />
wo ein positiver Eindruck des Unterneh-<br />
4 FACTS office 3/2012<br />
mens und seiner Mitarbeiter im Internet<br />
kaufbestimmend werden könne.<br />
Nicht ohNe iNteraktioN<br />
„Die Nutzung von Sozial-Media-Kanälen<br />
kann kleinen und mittleren Handelsunternehmen<br />
neue Chancen und Möglichkeiten<br />
eröffnen“, bestätigt der von dem E-Commerce-Center<br />
Handel in Köln herausgegebene<br />
und durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie geförderte Leitfaden<br />
„Social Media im Handel“. „Social Media<br />
kann zum Verkauf, Marketing und Kundenservice,<br />
aber auch zum Aufbau von<br />
1000 Words / Shutterstock.com<br />
B2B-Partnerschaften genutzt werden.“<br />
Wichtig sei, die eigenen Zielsetzungen klar<br />
zu definieren, um nicht Gefahr zu laufen,<br />
sich in den eigenen Marketingaktivitäten zu<br />
verlieren.<br />
Kleine und mittlere Händler sollten zunächst<br />
den Kundenservice fokussieren, lautet<br />
die Empfehlung der Verfasser des Leitfadens,<br />
und die Autoren erinnern daran, dass<br />
auch große Unternehmen wie etwa Otto den<br />
eigenen Facebook- und Twitter-Account in<br />
erster Linie für zusätzlichen Service nutzen.<br />
Auch gelte es für Händler, die eigene Zielgruppe<br />
durch Interaktion zu erschließen.<br />
Dies könne proaktiv stattfinden: Beispielsweise<br />
bieten Foren die Gelegenheit, mit potenziellen<br />
Kunden ins Gespräch zu kommen<br />
und über ein bestimmtes Thema regelmäßig<br />
zu twittern. Maßnahmen wie diese seien es,<br />
mit denen kleine und mittlere Händler den<br />
guten Service und die eigene Expertise erfolgreich<br />
präsentieren können. Das bloße<br />
Kommunizieren von Angeboten und<br />
Kaufaufforderungen sei in sozialen Netzwerken<br />
selten von Erfolg gekrönt und werde<br />
von den Nutzern eher als störend denn anregend<br />
empfunden.<br />
„Erfolg haben Social-Media-Strategien<br />
nur dann, wenn sie einen Mehrwert bieten<br />
und hierdurch zur Interaktion mit den potenziellen<br />
Kunden führen. Erst dann kann<br />
auch das eigene Image verbessert und<br />
schließlich die Kaufwahrscheinlichkeit und<br />
somit auch der Umsatz erhöht werden“,<br />
bringt es der Leitfaden auf den Punkt und<br />
formuliert es klipp und klar: „Eine Umsatzsteigerung<br />
ohne Interaktion mit den Kunden<br />
ist über Social Media nicht möglich.“<br />
Graziella Mimic g
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BRANCHE Nachrichten<br />
Markteintritt und Festgeld<br />
Der Mittelstandsfinanzierer abcfinance steigt durch den Kauf<br />
der Universal Leasing Benelux (ULB) mit Sitz in Eindhoven<br />
in den niederländischen Leasingmarkt ein. Zusätzlich bietet<br />
die hauseigene abcbank ihren Kunden nun die Möglichkeit,<br />
Tagesgeldkonten zu eröffnen.<br />
Die abcfinance GmbH hat<br />
die Universal Leasing Benelux<br />
(ULB) mit Sitz in<br />
Eindhoven, Niederlande,<br />
gekauft. Für den Mittelstandsfinanzierer<br />
ist das<br />
der Einstieg in den Leasingmarkt des Nachbarlandes.<br />
Mit der ULB übernimmt abcfinance<br />
auch deren gut etablierte Marken wie Transned<br />
Lease (Lkw- und Transporterleasing),<br />
IVECO Lease und Totaal Lease (allgemeines<br />
Maschinen- und Mobilienleasing) sowie das<br />
erfahrene Mitarbeiterteam um Geschäftsführer<br />
Bertil Janssen. „Das Geschäftsmodell<br />
der Transned passt sehr gut zur abcfinance<br />
und ermöglicht uns den sofortigen Markteintritt<br />
in den Niederlanden“, freuen sich<br />
abcfinance-Geschäftsführer Stephan Ninow<br />
und Michael Mohr. Die ULB wurde 1993<br />
unter dem Namen Transned Lease als Lkw-<br />
Finanzierungsgesellschaft gegründet und ist<br />
eine der wenigen banken- und herstellerun-<br />
abhängigen Leasinggesellschaften auf dem<br />
niederländischen Markt.<br />
Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
hatte der frühere Gesellschafter das Leasingneugeschäft<br />
eingestellt. Seit 2009 konzentrierte<br />
sich Transned daher auf die Betreuung<br />
des Bestandsgeschäfts.<br />
BREITER MARKTZUGANG<br />
In den Jahren zuvor hatte die Gesellschaft<br />
mit rund 26 Mitarbeitern ein Leasingneugeschäftsvolumen<br />
von über 90 Millionen Euro<br />
jährlich erzielt. Im Herbst 2011 nimmt Transned<br />
ihr Lkw- und Transportergeschäft wieder auf<br />
und erhält durch das umfangreiche Produktund<br />
Branchen-Know-how aus den abcfinance-<br />
Geschäftsfeldern Leasing und Factoring einen<br />
breiteren Marktzugang. abcfinance mit Sitz in<br />
Köln ist seit über 35 Jahren auf Mobilienleasing<br />
und Factoring für mittelständische Unternehmen<br />
spezialisiert. In der Kölner Zentrale und<br />
bislang zehn weiteren Geschäftsstellen im<br />
Bundesgebiet sowie der hauseigenen abcbank<br />
werden insgesamt 344 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Mit der abcbank verfügt abcfinance über ein<br />
eigenes Kreditinstitut, das auf die Refinanzierung<br />
von Forderungen aus Leasing- und Factoringgeschäften<br />
spezialisiert ist und seit kurzem<br />
in das Tagesgeldgeschäft eingestiegen ist. Seit<br />
Juni können Privatkunden Tagesgeldkonten mit<br />
einer Verzinsung von derzeit 1,75 Prozent eröffnen.<br />
Mindestanlage sind 2.500 Euro. Wer ein<br />
Tagesgeldkonto in Verbindung mit abcFestzins<br />
(Sparbrief) – einer mittel- bis langfristigen<br />
Geldanlage – abschließt oder bereits ein solches<br />
Sparprodukt hat, dem gewährt die abcbank<br />
einen Zinsbonus von 0,25 Prozent für die gesamte<br />
Laufzeit des Sparbriefs. Dieses Angebot<br />
gilt bis Ende des Jahres. Die Kölner Direktbank<br />
war in der Vergangenheit ausschließlich mit<br />
mittel- und langfristigen Geldanlagen am Markt<br />
und belegte mit ihren Festzinsprodukten häufig<br />
vorderste Plätze in Zinsvergleichen. (dam) �<br />
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AKTUELL Wirtschaftsprüfer<br />
Wer kontrolliert<br />
die Kontrolleure?<br />
Dicke Luft bei den deutschen Wirtschaftsprüfern:<br />
Neben dem von den Mandanten ausgeübten Preisdruck<br />
machen ihnen die hohe Konzentration im<br />
lukrativsten Geschäftsbereich des Prüfungsmarkts<br />
und seine Aufteilung zwischen vier großen Gesellschaften<br />
zunehmend zu schaffen. Können<br />
die geplanten schärferen Regeln<br />
aus Brüssel Abhilfe<br />
schaffen?<br />
8 FACTS SPECIAL
Alles andere als rosig ist die<br />
Lage derzeit in einer seit<br />
eh und je eher verwöhnten<br />
Branche: derjenigen der Wirtschaftsprüfer.<br />
Deren gestiegene Anzahl – in den vergangenen<br />
drei Jahrzehnten soll sie sich vervierfacht<br />
haben – und das sich daraus ergebende<br />
Schwinden der Honorare setzen die<br />
Zunft unter einen erheblichen wirtschaftlichen<br />
Druck.<br />
Als ob dies alles nicht ärgerlich genug wäre,<br />
setzt die Aufteilung des Ertrag bringenden Geschäfts<br />
mit den Großkonzernen unter vier<br />
mächtigen internationalen Wirtschaftsprüfungskanzleien<br />
der Branche zusätzlich zu. Von<br />
KPMG, PWC, Ernst & Young und Deloitte ist<br />
die Rede, die den Markt dominieren und die<br />
besten Mandate an Land ziehen. „Von diesem<br />
Prüfungsmarkt, auf dem die 25 größten Prüfungsgesellschaften<br />
in Deutschland 5,5 Milliarden<br />
Euro umsetzen, vereinen die vier Marktführer<br />
4,4 Milliarden Euro oder 80 Prozent auf<br />
sich“, schildert die FAZ.<br />
MAngelhAfte QuAlität<br />
Da liegt der Gedanke nah, die vier Prüfkonzerne<br />
böten auch eine bessere Leistung<br />
als die anderen Marktakteure. Doch so<br />
scheint es keinesfalls zu sein: Laut einem Fazit<br />
der EU-Kommission zu einem von Binnenkommissar<br />
Michel Barnier im Oktober<br />
vergangenen Jahres vorgelegten Diskussionspapier<br />
(Grünbuch) zur Abschlussprüfung bei<br />
Unternehmen liefern die großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
nicht die von ihnen<br />
erwartete Qualität.<br />
Vor dem Hintergrund des Grünbuchs hat<br />
Barnier eine Richtlinie angekündigt, die<br />
SPECIAL FACTS 9
AKTUELL Wirtschaftsprüfer<br />
mehr Wettbewerb unter den Wirtschafts-<br />
prüfern bewirken und der absoluten Vorherrschaft<br />
der „Big Four“ ein Ende setzen<br />
soll. Der Markt für Wirtschaftsprüfer leidet<br />
seines Erachtens unter Hyperkonzentration.<br />
Dies gelte umso mehr für die lukrativsten<br />
Segmente. Dies stelle ein Hindernis für die<br />
Entstehung neuer großer Prüfungsfirmen<br />
dar. Zudem habe die EU die Befürchtung,<br />
dass der Markt ins Wanken käme, würde<br />
auch nur einer dieser vier Hauptakteure zusammenbrechen.<br />
intereSSenkOnflikte<br />
Die Tatsache, dass Wirtschaftsprüfungskanzleien<br />
in Unternehmen sowohl als Abschlussprüfer<br />
wie auch als Berater tätig sind –<br />
was ihres Erachtens Interessenkonflikte zur<br />
Folge haben kann –, erscheint den EU-Parlamentariern<br />
zudem als inakzeptabel. Diese<br />
aus seiner Sicht unannehmbaren Zustände<br />
können laut Barnier darin eine Lösung fin-<br />
10 FACTS SPECIAL<br />
den, dass Doppelaufträge verboten werden<br />
und eine Rotation der Abschlussprüfer bei<br />
einem Unternehmen zur Pflicht wird. „Ein<br />
Fotos: wikipedia<br />
OLiGOPOLiSieRUNG:<br />
Die lukrativsten<br />
Segmente des<br />
Prüfungsmarkts teilen<br />
sich vier große Gesellschaften.<br />
Prüfer sollte kein geschäftliches Interesse an<br />
einem Unternehmen haben, dessen Bilanz,<br />
Finanzgebaren und Risiken er gerade analysiert“,<br />
zitiert das Manager Magazin den EU-<br />
Binnenmarktkommissar. „Wenn ein Prüfer<br />
zum Beispiel für seine Kunden zuerst eine<br />
Firmenstruktur entwickelt, kann er diese<br />
später nicht unabhängig prüfen.“<br />
grOBe unregelMäSSigkeiten<br />
Eine Idee davon, was das, was die Wirtschaftswoche<br />
die „Verquickung gesetzlicher<br />
Aufgaben mit kommerzieller Beratung“<br />
nennt, verursachen kann, ließ sich bereits<br />
während der Wirtschaftskrise beobachten.<br />
Gerade diejenigen, die als Erste ganz laut die<br />
Alarmglocken hätten läuten müssen, haben<br />
insbesondere bei den Banken grobe Unregelmäßigkeiten<br />
durchgehen lassen und somit<br />
den Kollaps der Wirtschaft mit verantwortet.<br />
Und nun? Wie reagieren die Wirtschaftsprüfer<br />
auf die Neudefinition ihres Berufsstands<br />
durch die EU? Logischerweise stehen<br />
kleine und mittlere Gesellschaften den EU-<br />
Plänen eher offen gegenüber.<br />
„Die mittelständischen Prüfer setzen sich<br />
für einen gesetzlich vorgeschriebenen Prüferwechsel<br />
nach sieben bis zehn Jahren ein.<br />
Damit könnten sich auch die Aufsichtsräte<br />
der großen Dax-Gesellschaften noch anfreunden.<br />
Allerdings haben sie es als freiwillige<br />
Selbstverpflichtung vorgeschlagen“,
„Ein Prüfer sollte<br />
kein geschäftliches<br />
Interesse an einem<br />
Unternehmen haben,<br />
dessen Bilanz,<br />
Finanzgebaren und<br />
Risiken er gerade<br />
analysiert.“<br />
MicheL BARNieR,<br />
eU-Kommissar für Binnenmarkt<br />
und Dienstleistungen<br />
kommentierte die FAZ im Februar die Stellungnahmen<br />
der deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
zum Grünbuch. „Für ihre<br />
Forderung nach festen Honorarsätzen<br />
und der Einführung von Gemeinschaftsprüfungen,<br />
wonach immer zwei Prüfungsgesellschaften<br />
einen Mandanten prüfen sollen,<br />
finden die mittelständischen Prüfer dann<br />
schon keine Mitstreiter mehr außer – außer<br />
der EU.“ Barnier sei die Gemeinschaftsprüfung<br />
aus Frankreich durchaus geläufig.<br />
Außerdem habe er angeregt, ob man nicht<br />
durch eine öffentliche Behörde, beispielsweise<br />
einen Rechnungshof, festlegen lassen<br />
könne, wer welches Unternehmen prüft.<br />
Was die Beratung durch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
angeht, fordern laut<br />
FAZ-Bericht die kleinen und mittleren Gesellschaften<br />
zwar, dass man den „großen“<br />
ihre Beratertätigkeit beschneidet, sie verdie-<br />
nen selber aber auch das meiste Geld mit<br />
der Beratung.<br />
Die „Big Four“ ihrerseits wollen sich mit<br />
den Vorstellungen aus Brüssel nicht anfreunden.<br />
Zu dirigistisch erscheinen sie ihnen, die<br />
ihre Vorherrschaft der freien Bestimmung der<br />
Großunternehmen verdanken. Das französische<br />
Modell – in Frankreich sind Prüfungsund<br />
Beratungstätigkeiten seit 2003 getrennt –<br />
sagt ihnen gar nicht zu. Es bringe sowieso<br />
nicht viel, da es ein Leichtes sei, die Beratungsaktivitäten<br />
in Tochtergesellschaften<br />
auszulagern, sodass die beiden Felder rechtlich<br />
betrachtet auch getrennt sind.<br />
Breiter SkeptiziSMuS<br />
Ob groß oder klein: Die meisten Prüfungsgesellschaften<br />
geben sich jedenfalls skeptisch,<br />
was die Realisierung des Anliegen Bar-<br />
niers angeht. So darf man auf die weiteren<br />
Entwicklungen in einer auf den Prüfstand gestellt<br />
Branche gespannt sein.<br />
Eins ist jedenfalls sicher: Der Beruf der Wirtschaftsprüfer<br />
steht vor einem Umbruch. „Die<br />
unkritische Übernahme von Prüfungsanforderungen<br />
aus der angelsächsischen Praxis, die<br />
durch die großen angelsächsischen Prüfungsorganisationen<br />
auch bewusst betrieben wurde,<br />
hat die Berufsausübung der Wirtschaftsprüfer<br />
massiv verändert“, brachte es Rödl & Partner in<br />
einem Positionspapier zum Grünbuch der EU<br />
zur Abschlussprüfung auf den Punkt. Zulasten<br />
echter Beratung werde die Bürokratie der Prüfungsdokumentation<br />
aufgebläht. Diese Entwicklung<br />
diene vorrangig den Interessen der<br />
Kapitalmärkte und den Einkommensinteressen<br />
der angelsächsischen Prüfungsorganisationen,<br />
aber nicht den Interessen der deutschen<br />
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OrganisatiOn Finanzierung<br />
„Häkchenmachen“ war gestern<br />
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer moderner Prägung haben sich vom „Steuerverwalter“<br />
zunehmend zu einem strategischen Berater für Unternehmen entwickelt.<br />
Um die dazu erforderliche Kompetenz bieten zu können, sind das Knüpfen von Netzwerken<br />
und die Kooperation mit weiteren Experten im Sinne aller Beteiligten.<br />
Das Berufsbild des Steuerberaters<br />
und Wirtschaftsprüfers<br />
hat sich in den vergangenen<br />
Jahren stark weiterentwickelt.<br />
Im Zuge einer<br />
immer stärkeren Globalisierung<br />
und sich ändernder Gesetze und Vorschriften<br />
im Finanzbereich sind Steuerberater<br />
und Wirtschaftsprüfer zunehmend zu<br />
gefragten Experten für Unternehmen und<br />
Privatpersonen geworden. Und die Anforderungen<br />
der Mandanten werden immer anspruchsvoller:<br />
Heute ist es längst nicht mehr<br />
74 FACTS SPECIAL<br />
damit getan, dass Steuerberater für ihre<br />
Mandanten die Lohn- und Finanzbuchhaltung<br />
sowie die Erstellung der Steuererklärungen<br />
erledigt haben.<br />
strategische beratung<br />
Steuerberater – von denen nach Angaben<br />
der Bundessteuerberaterkammer bundesweit<br />
aktuell circa 88.000 zugelassen sind – sollen<br />
heute vorbeugend, vorausschauend und beratend<br />
tätig werden, insbesondere wenn es um<br />
Fördermöglichkeiten, Zinskonditionen oder<br />
um günstigere Abschreibungsmöglichkeiten<br />
geht. Mehr und mehr sind Steuerberater also<br />
vor die Aufgabe gestellt, Beratung in betriebswirtschaftlichen<br />
und unternehmensstrategischen<br />
Fragen zu leisten. Ein weiterer Trend:<br />
Entspricht die Beratungsleistung eines Steuerberaters<br />
oder Wirtschaftsprüfers nicht den<br />
Vorstellungen seines Mandanten, wechselt<br />
dieser schneller als noch in der Vergangenheit<br />
zum Wettbewerber.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es erforderlich,<br />
dass sich Kanzleien und Sozietäten den Gegebenheiten<br />
des Marktes anpassen und ihren
Mandanten eine bedarfsgerechte und differenzierte<br />
Beratung bieten. Um diesen gestiegenen<br />
Anforderungen entsprechend zu handeln,<br />
hat sich die Steuerberatungsgesellschaft<br />
Grüter · Hamich & Partner (GHP) darauf spezialisiert,<br />
von Anfang an ein enges Netzwerk<br />
zwischen den einzelnen beratenden Berufen<br />
und verschiedenen Institutionen zu knüpfen.<br />
Die 1982 von Bernd Hamich und Günter<br />
Grüter gegründete Kanzlei mit Sitz in Duisburg<br />
und fünf weiteren Standorten in Düsseldorf,<br />
Krefeld, Essen, Meißen und Wesel<br />
beschäftigt 70 Mitarbeiter und berät in erster<br />
Linie kleine und mittelständische Unternehmen<br />
sowie Privatpersonen.<br />
Das Knüpfen von Netzwerken zur Erweiterung<br />
des Leistungsspektrums wurde von den<br />
Kanzleigründern bereits früh verinnerlicht.<br />
Bereits drei Jahre nach der Gründung wurde<br />
ein Rechtsanwalt eingestellt, der heute mit<br />
drei weiteren Partnern eine eigenständige<br />
Kanzlei betreibt. Im Jahr 1992 gründete die<br />
GHP eine Bürogemeinschaft mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
capcon, um im<br />
Bereich der Revision und Wirtschaftsprüfung<br />
die Anforderungen der Mandanten besser zu<br />
erfüllen. In den folgenden Jahren baute die<br />
GHP internationale Beratungsnetzwerke mit<br />
interessierten Kollegen auf. So besteht der<br />
Grundgedanke der international agierenden<br />
Gesellschaft TTN (Transnational Taxation<br />
Network) darin, interdisziplinäre und fachübergreifende<br />
Beratungsprojekte durch eine<br />
Grüter � Hamich & Partner ®<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Gemeinsam<br />
für Ihre Zukunft<br />
GHP: Unternehmensbroschüre der<br />
Kanzlei Grüter · Hamich & Partner.<br />
„Zu einer bedarfsgerechten und<br />
differenzierten Beratung gehört<br />
auch die Beantwortung aller<br />
Fragen rund um alternative<br />
Finanzierungsformen.“<br />
GüNtEr GrütEr, Steuerberater und<br />
vereidigter Buchprüfer bei der GHP<br />
unabhängige Netzwerkorganisation aus Steuerberatern,<br />
Wirtschaftsprüfern, Rechtsanwälten<br />
und Consultants realisieren zu können.<br />
„Wir verstehen uns als kompetenter und lösungsorientierter<br />
Partner bei allen Aufgabenstellungen,<br />
die sich aus dem Ziel einer wirtschaftlichen<br />
und innovativen Unternehmensführung<br />
ergeben“, beschreibt Günter Grüter,<br />
Steuerberater und vereidigter Buchprüfer bei<br />
der GHP, das Selbstverständnis der Kanzlei.<br />
langjährige kooperation<br />
Um die Mandanten bei allen Fragen rund<br />
um die Möglichkeiten alternativer Finanzierungsformen,<br />
wie etwa dem Leasing mobiler<br />
Güter oder Factoring, noch besser beraten zu<br />
können, hat die GHP eine Kooperation mit der<br />
abcfinance, einem auf Finanzierungsprodukte<br />
für mittelständische Unternehmen spezialisierten<br />
Anbieter, geschlossen. Dabei agiert die<br />
GHP für abcfinance sozusagen als Netzwerkpartner,<br />
wie Grüter erläutert: „Im Beratungsgespräch<br />
mit unseren Mandanten erörtern wir<br />
bei Investitionsvorhaben Finanzierungsmöglichkeiten<br />
wie beispielsweise das Leasing. Signalisiert<br />
der Mandant Interesse, wird der Vertriebsmitarbeiter<br />
und Gebietsleiter Nord der<br />
abcfinance, Randolf Steinhoff, zu weiteren gemeinsamen<br />
Gesprächen eingeladen, sodass<br />
ein erstes Kennenlernen, aber auch die direkte<br />
Beratungsleistung erfolgen kann.“ Sofern<br />
Mandant und Steinhoff sich bereits kennen,<br />
erfolgen Angebotserstellung und Abwicklung<br />
auch direkt auf elektronischem Weg. Diese Form<br />
der Zusammenarbeit hat sich nun bereits seit<br />
15 Jahren bewährt. Seinerzeit wurde die GHP<br />
über den Leasingverband auf abcfinance, ein<br />
Mitglied der traditionsreichen Unternehmensgruppe<br />
Wilhelm Werhahn KG, aufmerksam.<br />
Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit<br />
sind die Mitarbeiter der GHP mittlerweile mit<br />
dem Leistungsspektrum der abcfinance gut vertraut<br />
und in der Lage, dieses auch hinsichtlich<br />
verschiedener Vertragsvarianten wie etwa saisonaler,<br />
progressiver oder auch degressiver Ratenverläufe<br />
den Mandanten gegenüber zu erläutern.<br />
„Als Steuerberater verfügen wir über fundiertes<br />
Wissen alternativer Finanzierungsmöglichkeiten<br />
und können somit Mandanten gegenüber alle<br />
Pro und Kontras in der Gesamtheit darlegen“, erläutert<br />
Grüter die Vorzüge der Kooperation für<br />
die Kanzlei und die Mandanten.<br />
Im Laufe der langjährigen Kooperation hat<br />
Grüter die abcfinance als einen verlässlichen und<br />
vertrauensvollen Partner kennen- und schätzen<br />
gelernt, der in Lage ist, schnell und unkompliziert<br />
Finanzierungsentscheidungen zu treffen.<br />
„Mit der abcfinance haben unsere Mandanten<br />
einen zuverlässigen Finanzierungspartner an ihrer<br />
Seite, bei dem ihre unternehmerischen Aktivitäten<br />
auf einem soliden finanziellen Fundament<br />
stehen“, sagt Grüter. Vor allem aufgrund<br />
der Kundennähe und der Flexibilität im Handeln<br />
können die Finanzexperten die abcfinance ihren<br />
Mandanten ruhigen Gewissens für die Durchführung<br />
ihrer Investitionsvorhaben empfehlen.<br />
Daniel Müller g<br />
SPECIAL FACTS 75
FACTS-TiTel<br />
Warum in die Ferne schweifen …<br />
allerorts wird behauptet, mobiles arbeiten habe sich in unternehmen<br />
fest etabliert – die technologie dafür gibt es in der tat. Wie sieht es<br />
in Wirklichkeit aber aus?<br />
48 FACTS 2/2012
mobiles Arbeiten ist im<br />
Kommen. Lange Zeit<br />
als Privileg einiger<br />
weniger Auserwählter<br />
angesehen – Mitarbeiter,<br />
die sich der unmittelbaren<br />
Kontrolle ihrer Vorgesetzten entziehen<br />
durften, galten als überaus wichtig<br />
für das Unternehmen –, wird es allmählich<br />
für immer mehr Beschäftigte zur Selbstverständlichkeit:<br />
So lautet zumindest die Meinung<br />
vieler Marktbeobachter, Berater und<br />
Analysten, vor allem der IT-Branche.<br />
Keine Frage: Die technischen Mittel sind<br />
vorhanden und, auch wenn sie noch einige<br />
Schwächen aufweisen, sie reifen weiter aus,<br />
sodass die Arbeit von unterwegs immer besser<br />
funktioniert. Schnelle Übertragungstech-<br />
Mobiles Arbeiten<br />
nologien (siehe Kasten auf Seite 54) und ein<br />
breites Spektrum an verschiedenen Endgeräten<br />
stehen zur Wahl, um sämtliche Arbeitsabläufe<br />
mobil zu gestalten. Dabei werden sowohl<br />
die Verbindungsgeschwindigkeiten als<br />
auch die Reichweite der Breitbandnetze immer<br />
höher. UMTS- und Wireless-Technologie<br />
machen einen schnellen Zugriff auf das Telefonnetz,<br />
das Intranet oder das Internet<br />
2/2012 FACTS 49
FACTS-TiTel Mobiles Arbeiten<br />
sowie auf E-Mails und Daten jeglicher Art<br />
von jedem Ort und zu jeder Zeit möglich. In<br />
Hotels, in Cafés sowie auf Flughäfen und<br />
Bahnhöfen – sogar in den Zügen – stehen<br />
Hotspots für den Zugang zum Internet zur<br />
Verfügung und erlauben es, die unvermeidbaren<br />
Wartezeiten produktiver zu gestalten.<br />
Und doch bedienen sich viele Unternehmen<br />
dieser Arbeitsform weiterhin nicht.<br />
„Mobiles Arbeiten scheint in Deutschland<br />
immer noch eine Seltenheit“, schrieb die Financial<br />
Times Deutschland Ende 2011 und<br />
stützte sich dabei auf eine Online-Blitzumfrage<br />
des Kommunikationssystemanbieters<br />
LifeSize. Dieser Untersuchung nach sei die<br />
Mehrheit der Arbeitnehmer gar nicht oder<br />
weniger als einmal im Monat außerhalb des<br />
Büros tätig. Diese Ergebnisse bestätigt eine<br />
Befragung des Web-Collaboration-Tool-Anbieters<br />
Citrix Online, einer Tochtergesellschaft<br />
von Citrix Systems. Bereits einige Zeit<br />
zuvor hatte das Unternehmen herausgefunden,<br />
dass der Anteil der mobilen Arbeit gerade<br />
mal für ein Viertel der Beschäftigten in<br />
den vergangenen Jahren gestiegen ist, was<br />
angesichts der technischen Möglichkeiten<br />
eher überraschend sei.<br />
50 FACTS 2/2012<br />
Eine neue Studie – ebenfalls im Auftrag<br />
von Citrix Systems von den Marktforschungsunternehmen<br />
YouGov und Research<br />
Now zwischen Mai und August 2011 unter<br />
mehr als 1.100 Senior Executives und<br />
IT-Managern in Australien, Frankreich,<br />
Deutschland, Großbritannien und den USA<br />
„Damit sie ihre Tätigkeit von unterwegs mit<br />
der gleichen Effizienz wie am Arbeitsplatz<br />
verrichten können, sind mobile Arbeiter<br />
darauf angewiesen, von jedem beliebigen<br />
Ort und mit jedem beliebigen Endgerät auf<br />
die benötigten Systeme und Informationen<br />
problemlos zugreifen zu können.“<br />
DR. Michael DuhMe,<br />
Pressesprecher der windream Gmbh<br />
durchgeführt – kam erneut zu dem Ergebnis,<br />
dass Unternehmen nicht auf mobiles Arbeiten<br />
vorbereitet sind.<br />
Der Grund für diese Zurückhaltung seien<br />
Vorschriften der Unternehmen, die einen externen<br />
Zugriff untersagen, oder technische<br />
Hürden, kommentiert die FTD die LifeSize-<br />
Umfrage. „Konkret heißt das häufig, in den<br />
Firmen fehlen Sicherheitsvorkehrungen und<br />
geeignete Software, die einen geschützten<br />
Datenaustausch ermöglichen. Auch die Auswahl<br />
der passenden Hardware für mobiles<br />
Arbeiten bereitet manchem Manager noch<br />
so viel Kopfzerbrechen, dass letztlich oft darauf<br />
verzichtet wird.“<br />
IT-Chaos<br />
Tatsächlich sieht es in der Praxis häufig so<br />
aus, dass sich mobile Arbeiter mit unzureichenden<br />
oder gar schlechten Leistungen der<br />
benutzten Anwendungen herumplagen und<br />
sich infolgedessen vehement bei den zuständigen<br />
IT-Kollegen beschweren. Der Grund:<br />
Die durch die Pflege der immer zahlreicher<br />
werdenden Systeme und Applikationen überlasteten<br />
IT-Abteilungen schaffen es nicht, das<br />
reibungslose Funktionieren aller Anwendungen<br />
zu sichern. So herrscht zunächst Chaos,<br />
dort wo eigentlich eine Verbesserung der Geschäftsabläufe<br />
eintreten sollte.<br />
„Damit sie ihre Tätigkeit von unterwegs mit<br />
der gleichen Effizienz wie am Arbeitsplatz
grato: flexibles Wartemöbelprogramm – komfortabel und kombinierbar.<br />
grato eröffnet neue Perspektiven: Das Wartemöbel-Programm besteht aus verschiedenen Einzelelementen,<br />
die zusammen mit Eckelementen frei kombiniert werden können – je nach dem,<br />
welche Raumsituation gewünscht ist. Denn die Module sind universell einsetzbar und lassen sich<br />
an das jeweilige Raumkonzept anpassen, in vielen verschiedenen Variationen, mit vielen komfort-<br />
ablen Sitzplätzen. Aber die einzelnen Elemente funktionieren auch hervorragend als Solisten,<br />
zum Beispiel in einer klassischen Empfangssituation.<br />
Design: Wolfgang C. R. Mezger<br />
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FACTS-TiTel Mobiles Arbeiten<br />
verrichten können, sind mobile Arbeiter<br />
darauf angewiesen, von jedem beliebigen<br />
Ort und mit jedem beliebigen Endgerät auf<br />
die benötigten Systeme und Informationen<br />
problemlos zugreifen zu können“, erläutert<br />
Dr. Michael Duhme, Pressesprecher beim<br />
ECM-Anbieter windream. „Zentralisierte<br />
ITK-Architekturen garantieren den Anwendern<br />
den Echtzeitzugriff auf Daten und Applikationen<br />
und erlauben es, verschiedene<br />
Systeme und Anwendungen unter ein Dach<br />
zu bringen.“ Und im Gegensatz zu wild-<br />
52 FACTS 2/2012<br />
CHECKLISTE<br />
WLAN-Hotspots sicher nutzen<br />
Öffentliche WLAN-Hotspots leisten gute Dienste. Sie machen es<br />
Außendienstlern und anderen mobilen Mitarbeitern möglich, in<br />
Flughäfen, Bahnhöfen, Restaurants oder Hotels mittels Notebooks<br />
und ähnlicher mit einem Wireless-Adapter (WLAN-Karte)<br />
ausgestatteter Geräte, eine Internetverbindung zu erstellen. Um<br />
sie sicher zu nutzen, empfiehlt es sich allerdings, einige Punkte<br />
unbedingt zu berücksichtigen.<br />
g Zunächst ist es ratsam, ein Benutzerkonto mit eingeschränktem<br />
Zugriff zu benutzen. erweiterte Rechte, wie sie beispielsweise ein administrator<br />
besitzt, haben im Falle eines kriminellen angriffs auf das mobile Gerät<br />
größere Schäden zur Folge.<br />
g Der hotspot-nutzer tut ebenfalls gut daran, die Datei- und verzeichnisfreigabe<br />
für netzwerke zu deaktivieren. Somit haben die übrigen Rechner im<br />
Wlan-Funkbereich keine Zugriffsmöglichkeit mehr auf seine Festplatte oder<br />
andere Datenträger. lediglich das tcP/iP (transmission control Protocol /<br />
internet Protocol) wird für die internetverbindung gebraucht. Weitere, überflüssige<br />
netzwerkprotokolle sollte der administrator unbedingt deaktivieren.<br />
g Überaus wichtig ist es zudem, dass die Software, vor allem Webbrowser,<br />
Mail-client und Betriebssystem, stets mit aktuellen Sicherheitsupdates<br />
versehen ist. Dies gilt ebenfalls für die antivirensoftware.<br />
g auf nummer sicher gehen mobile arbeiter, wenn sie eine Personal-<br />
Firewall-Software verwenden. Sie überwacht die Kommunikation zwischen<br />
dem Rechner und der außenwelt. Die verbindung zum Firmennetzwerk<br />
schützt ein virtual Private network (vPn), das die Daten zwischen zwei<br />
Rechnern über einen sicheren Kanal verschickt. vertrauliche Daten werden<br />
ausschließlich über eine mittels SSl (Secure Socket layer) gesicherte<br />
verbindung aufgerufen.<br />
g und um nicht unnötigerweise angriffsmöglichkeiten zu bieten, deaktiviert<br />
der notebook-Besitzer die Wlan-Komponenten, sobald er den Wlan-Zugriff<br />
nicht mehr braucht.<br />
wüchsigen und heterogenen IT-Strukturen<br />
lassen sie sich zudem ohne großen Aufwand<br />
und mit reduzierten Betriebskosten pflegen<br />
und administrieren. Der Einsatz von Virtualisierungs-Technologien<br />
kann deutliche<br />
Vorteile schaffen: Nicht nur, dass er es möglich<br />
macht, die IT-Ressourcen besser aufzuteilen;<br />
er stellt Server- oder Desktop-Applikationen<br />
ohne örtliche Installation zur<br />
Verfügung.<br />
Hinzu kommt ein Aspekt, der zu oft in<br />
Vergessenheit gerät: die Sicherheit. Bedau-<br />
erlicherweise gehen sowohl Unternehmen<br />
als auch ihre Beschäftigten mit dem Thema<br />
immer noch überaus sorglos um. Dabei sollte<br />
der Zugriff auf die Firmennetze nicht nur<br />
verlässlich, sondern auch sicher sein. Fakt<br />
ist aber, dass die Nutzung von mobilen Endgeräten<br />
für den Zugang zu unternehmenskritischen<br />
Anwendungen ein großes Risiko<br />
darstellt. Daher will ihre Integration in die<br />
IT-Infrastruktur gut überlegt sein: Die Endgeräte<br />
und die Kommunikation mit dem Unternehmensnetz<br />
bedürfen der gleichen
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FACTS-TiTel<br />
Absicherung wie Systeme und Zugänge<br />
im lokalen Netz.<br />
Schwierigkeiten bereitet dabei die Vielfalt<br />
der Geräte und der Kommunikationstechnologien.<br />
Notebooks oder Tablet-PCs, die sich<br />
per WLAN über öffentliche Hotspots ins Unternehmensnetz<br />
einbinden, brauchen die<br />
gleiche Unterstützung wie PDAs oder Smartphones,<br />
die mit unterschiedlichen Systemen<br />
laufen und mobile Datendienste wie GPRS<br />
(General Packet Radio Service) oder UMTS<br />
(Universal Mobile Telecommunication System)<br />
nutzen. Hinzu kommt, dass Mitarbeiter<br />
unterwegs immer öfter ihr privates System<br />
benutzen und die Sicherheitsverantwortlichen<br />
keinen Zugriff darauf haben. Klar, dass<br />
sich da Virenschreibern und anderen Hackern<br />
viele Angriffswege bieten.<br />
So zeigt etwa die jüngste, bereits erwähnte<br />
Citrix-Systems-Studie, dass gerade kleine und<br />
mittelständische Unternehmen (KMU) zunehmend<br />
dem Druck ausgesetzt sind, ihren<br />
Mitarbeitern den Einsatz von privaten Smartphones,<br />
Tablets und anderen Geräten auch<br />
im Arbeitsalltag zu ermöglichen. Ein Viertel<br />
der befragten Unternehmen unterstützt den<br />
Einsatz am Arbeitsplatz bereits, viele von ihnen<br />
profitieren dabei von erheblichen Produktivitätssteigerungen<br />
um 30 Prozent, da<br />
ihre Mitarbeiter nun von überall und jedem<br />
Gerät aus ihrer Arbeit nachgehen können. Die<br />
Bereiche Sicherheit und Vertraulichkeit der<br />
Daten kommen jedoch häufig noch zu kurz:<br />
So verfügen 62 Prozent der Unternehmen<br />
über keinerlei Regeln und Prozesse, die den<br />
54 FACTS 2/2012<br />
Einsatz von privaten Endgeräten kontrollierbar<br />
machen. 45 Prozent der IT-Manager haben<br />
darüber hinaus keinen Überblick über<br />
alle Geräte, die von den Mitarbeitern für berufliche<br />
Zwecke eingesetzt werden.<br />
„Unsere Umfrage zeigt, dass Mitarbeiter<br />
ihre privaten Endgeräte zunehmend auch beruflich<br />
einsetzen“, berichtet Robert Gratzl,<br />
INFO<br />
Vice President und General Manager EMEA<br />
von Citrix Online Services Division. „Unternehmen<br />
müssen auf diese Entwicklung mit<br />
adäquaten Regeln reagieren, um den sicheren<br />
Umgang mit sensiblen Unternehmensinformationen<br />
zu gewährleisten. Dadurch ergibt<br />
sich die Chance, ihre Produktivität durch flexiblere<br />
Arbeitsmodelle zu steigern.“<br />
Unterschiedliche Übertragungstechnologien erlauben es mobilen<br />
Anwendern von Laptops, Netbooks oder Handys, online zu gehen<br />
wann und wo sie wollen. Verschiedene Netze und Geschwindigkeiten<br />
stehen ihnen zur Verfügung und sichern ein Höchstmaß an<br />
Flexibilität. Auch der Wechsel von einem Netz zum anderen<br />
gestaltet sich als unkompliziert.<br />
GPRS (GeNeRAl PACKAGe RADiO SeRViCe)<br />
Während der Datenübertragung werden die informationen in einzelne Datenpakete<br />
zerlegt und beim empfänger erneut zusammengesetzt.<br />
Vorteil: GPRS steht in Deutschland fast flächendeckend zur verfügung. auch in<br />
abgelegenen Gebieten erweisen sich empfang und Sprachqualität als sehr gut.<br />
GPRS ermöglicht eine abrechnung nach volumen. So kann der anwender immer<br />
online sein, ohne dass zusätzliche Kosten anfallen.<br />
Nachteil: Mit einer Datenübertragungsgeschwindigkeit von bis zu 55,6 kbit/s<br />
bietet GPRS eine ähnliche leistung wie analoge Modems im Festnetzbereich.<br />
eDGe (eNHANCeD DATA RATeS FOR GSM eVOlUTiON)<br />
Breitbandanschluss zum herunterladen von Bildern und großen Dateien.<br />
eDGe ist schneller als GPRS: im Download sind Datenübertragungsraten um<br />
die 230 kbit/s möglich. im upload werden immerhin noch um die 110 kbit/s<br />
erreicht.<br />
Vorteil: eDGe stellt den breitbandigen, flächendeckenden Zugang zum mobilen<br />
internet sicher.<br />
UMTS (UNiVeRSAl MOBile TeleCOMMUNiCATiONS SYSTeM)<br />
uMtS ist der Mobilfunkstandard der dritten Generation.<br />
Vorteil: Die technologie ermöglicht Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu<br />
384 kbit/s.<br />
Nachteil: uMtS ist nicht flächendeckend verfügbar.<br />
Wer ein noch höheres tempo möchte, braucht HSDPA (HiGH SPeeD DOWNliNK<br />
PACKeT ACCeSS). Beim Datenempfang erreicht die Weiterentwicklung von<br />
uMtS eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 7,2 Mbit/s.<br />
und auch beim hochladen schafft hSuPa (high Speed uplink Packet access)<br />
bis zu 3,6 Mbit/s.<br />
WlAN (WiReleSS lOCAl AReA NeTWORK) steht an Bahnhöfen, Flughäfen,<br />
in hotels, cafés und in manchen Zügen zur verfügung. in Deutschland gibt es<br />
inzwischen mehr als 15.000 Wlan-hotspots. Je nach netzauslastung ist eine<br />
Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 11 Mbit/s möglich.
Um die durch die Nutzung von Privatge-<br />
räten entstehenden Gefahren in Schach zu<br />
halten, erweisen sich ausführliche Schutzmaßnahmen<br />
als unverzichtbar. Damit sind<br />
nicht nur die Absicherung der Systeme und<br />
des Zugangs zu Unternehmensdaten, sondern<br />
ebenfalls organisatorische Maßnahmen<br />
gemeint. Die Unternehmen und ihre IT-Administratoren<br />
sind gut beraten, Sicherheitsrichtlinien<br />
für die Mitarbeiter sowie Regeln<br />
für das Management der Geräte zu definieren<br />
und konsequenterweise für ihre Einhaltung<br />
zu sorgen.<br />
sTrenge regeln<br />
Diese Richtlinien oder sogenannten Policys<br />
für Notebooks, WLAN-Netze, PDAs und<br />
Handys müssen ein paar wichtige Aspekte<br />
regeln. Vor allem sollten sie feststellen, welche<br />
mobilen Geräte die Mitarbeiter für den<br />
Zugriff auf Unternehmensanwendungen benutzen<br />
dürfen. Die Absicherung gegen unerwünschten<br />
Zugriff ist umso einfacher und<br />
effektiver, je weniger mobile Plattformen<br />
und Technologie verwaltet werden müssen.<br />
Wichtig: Die Geräte sollte ausschließlich<br />
die IT-Abteilung konfigurieren. Auch sollte<br />
sie so wenig Anwendern wie möglich Zugriffsrechte<br />
erteilen, und dies ohne Ausnahme,<br />
wie etwa für leitende Mitarbeiter.<br />
Daten können aber auch auf noch einfachere<br />
Weise als durch kriminelle Angriffe in<br />
„Gegen das Risiko durch Malware<br />
helfen nur eine aktuelle Schutzsoftware<br />
und die Aufklärung der<br />
Mitarbeiter über Bedrohungen<br />
und die Gefahren<br />
für das eigene<br />
Unternehmen.“<br />
WalteR JäGeR,<br />
General Manager bei<br />
Kaspersky lab Dach<br />
falsche Hände geraten, beispielsweise wenn<br />
Laptops oder Smartphones irgendwo vergessen<br />
oder verloren werden. Gegen Verlust<br />
oder Diebstahl hilft nur eine vollständige<br />
Verschlüsselung der Daten auf dem Gerät.<br />
Den Zugang zu den Daten erschweren bereits<br />
häufig wechselnde Passwörter: Dies<br />
SicheRheitSRichtlinien: Die sogenannten Policys für notebooks, Wlan-netze, PDas und<br />
handys stellen fest, welche mobilen Geräte die Mitarbeiter für den Zugriff auf unternehmensanwendungen<br />
benutzen dürfen.<br />
Mobiles Arbeiten<br />
können auch, je nach System und Einsatzbereich,<br />
biometrische Verfahren wie etwa<br />
Fingerabdruckleser sein. Es ist jedenfalls<br />
wichtig, dass die Policy genau festlegt, wer<br />
im Fall von Verlust oder Diebstahl zu benachrichtigen<br />
ist. So kann derjenige das<br />
verloren gegangene Gerät unmittelbar vom<br />
Zugang zum Netz ausschließen. Bei Smartphones<br />
oder Handys wird die SIM-Karte<br />
sofort gesperrt.<br />
Und schließlich bilden Malware und<br />
Softwarefehler ebenfalls ein erhebliches<br />
Risiko. „Gegen das Risiko durch Malware<br />
helfen nur eine aktuelle Schutzsoftware<br />
und die Aufklärung der Mitarbeiter über<br />
Bedrohungen und die Gefahren für das eigene<br />
Unternehmen“, erklärt Walter Jäger,<br />
General Manager bei Kaspersky Lab DACH.<br />
„Ebenso sollten alle installierten Programme<br />
und Betriebssysteme immer aktuell gehalten<br />
werden, um zusätzlich auch Softwarefehler<br />
zu vermeiden.“<br />
Deutlich mehr Aufwand als der Schutz<br />
der Geräte verursacht die Absicherung der<br />
Zugangsnetze. Wenn Mitarbeiter von unterwegs<br />
zum Beispiel per WLAN über öffentliche<br />
Hotspots auf das Unternehmensnetz<br />
2/2012 FACTS 55
FACTS-TiTel<br />
zugreifen, garantiert ein virtuelles priva-<br />
tes Netz (VPN) mit einem von der IT-Abteilung<br />
kontrollierten Endpunkt die bestmögliche<br />
Sicherheit, lautet die Empfehlung des<br />
Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI).<br />
In der Tat werden VPNs oft benutzt, wenn<br />
es darum geht, Mitarbeitern außerhalb eines<br />
Unternehmens Zugriff auf das interne<br />
Netz zu gewähren. Dabei baut der Computer<br />
des Mitarbeiters eine VPN-Verbindung<br />
zu dem ihm bekannten VPN-Gateway (Computer)<br />
der Firma auf. Über diesen „Tunnel“<br />
56 FACTS 2/2012<br />
„Idealerweise können sich drahtlose Geräte<br />
auch auf dem Firmengelände die Netzwerkressourcen<br />
nur über Access Points<br />
zugänglich machen, die in Verbindung mit<br />
der Firewall stehen, um Sicherheitsregeln<br />
abzubilden: Die Mitarbeiter gehen ihren<br />
Tätigkeiten nach, als wären sie auf Reisen.“<br />
Sven JanSSen, country Manager Germany bei SonicWall<br />
ist es nun möglich, Informationen zu kommunizieren.<br />
Eine VPN-Software erlaubt es,<br />
die Daten zu verschlüsseln und sie an eine<br />
Gegenstelle zu senden.<br />
Ein VPN ist allerdings nur dann sicher,<br />
wenn nicht gleichzeitig die Möglichkeit besteht,<br />
eine direkte Verbindung ins Internet zu<br />
erstellen. In diesem Fall wird das VPN zur<br />
Schwachstelle und dient als Einfallstor zum<br />
Firmennetz. Überhaupt können alle Geräte<br />
mit einer IP-fähigen drahtlosen Schnittstelle,<br />
ob Bluetooth, WLAN, GPRS oder UMTS, zu<br />
einer Bedrohung für das Firmennetz werden,<br />
wenn sie wieder mit ihm verbunden sind. Einerseits<br />
können sie infiziert sein, andererseits<br />
kann es passieren, dass die Schnittstelle<br />
noch aktiv ist. Somit ist ein eventueller Angreifer<br />
in der Lage, das Gerät als Router oder<br />
Bridge zu nutzen und sich so in das Firmennetz<br />
einzubinden. „Dagegen hilft es, mithilfe<br />
von Skripten zu testen, ob sich das Gerät im<br />
Firmennetz befindet, und wenn dies der Fall<br />
ist, alle drahtlosen Schnittstellen abzudrehen“,<br />
rät Sven Janssen, Country Manager Germany<br />
bei SonicWALL. „Oder es wird veranlasst,<br />
dass sich drahtlose Geräte auch auf dem Firmengelände<br />
die Netzwerkressourcen nur<br />
über Access Points zugänglich machen können,<br />
die in Verbindung mit der Firewall stehen,<br />
um Sicherheitsregeln abzubilden: Die<br />
Mitarbeiter gehen ihren Tätigkeiten nach, als<br />
wären sie auf Reisen.“<br />
ZenTrale KonTrolle<br />
Abschließend nicht zu vergessen: mobile<br />
Mitarbeiter, die VoIP (Voice over IP: Internettelephonie)<br />
nutzen. Dies erfolgt meistens<br />
über WLAN und öffentliche Hotspots. Um<br />
das Telefonieren über digitale Netze abhörsicher<br />
zu machen, gibt es ebenfalls die Möglichkeit,<br />
ein VPN einzusetzen. Bei einem VPN<br />
werden mittels IPsec eine Zugangskontrolle<br />
sowie die Datenintegrität, die Teilnehmerauthentisierung<br />
und die komplette Verschlüsselung<br />
der Sprachdaten sichergestellt.<br />
Für den Schutz von VoIP-Verkehr eignet<br />
sich dennoch der Standard SRTP (Secure-<br />
Real-Time Transport Protocol) am besten –<br />
es handelt sich um ein Protokoll, das die
Signalisierungsdaten und die Nutzdaten ver-<br />
schlüsselt, und dies ohne Qualitätsverlust<br />
der Sprachübertragung.<br />
Was die heute zur Verfügung stehende<br />
Technologie angeht, sind also die Voraussetzungen<br />
dafür vorhanden, eine zwar<br />
nicht hundertprozentige, aber doch relativ<br />
gute Sicherheit beim Arbeiten fern des Firmengeländes<br />
zu garantieren. Doch ist eine<br />
Kette nur so stark wie ihr schwächstes<br />
Glied. Und wie sooft ist es der Mensch, der<br />
durch Achtlosigkeit die strengsten Maßnahmen<br />
zunichtemacht. Deshalb sind Unternehmen<br />
und ihre Administratoren gut<br />
beraten, das Management der externen<br />
Netzwerkzugänge zu zentralisieren, um<br />
diese besser kontrollieren zu können. Angenehme<br />
Nebenwirkung: eine beträchtliche<br />
Senkung der IT-Kosten.<br />
neue arbeITsmodelle<br />
Eins müssen Unternehmen wissen: In Zukunft<br />
kommen sie nicht darum herum, über<br />
ihre Ausrüstung in Sachen Mobile Computing<br />
nachzudenken. Und früher oder später,<br />
eher früher als später, werden sie sich auf<br />
den Wandel, der in der Arbeitswelt bereits<br />
begonnen hat, einstellen müssen. Denn die<br />
Trends, die sich bereits seit einigen Jahren<br />
abzeichnen, werden den Betrieben andere<br />
als die bisher praktizierten Arbeitsmodelle<br />
aufzwingen. So bewirkt die aufgrund des Abbaus<br />
von Handelshemmnissen, der Entstehung<br />
transnationaler Freihandelszonen und<br />
der Entwicklung globaler Finanzmärkte zügig<br />
fortschreitende Globalisierung, dass immer<br />
mehr Güter und Dienstleistungen – und<br />
damit zugleich Arbeitsplätze – im globalen<br />
Wettbewerb stehen.<br />
Hinzu kommt die Tatsache, dass die Generation,<br />
die bereits auf den Arbeitsmarkt<br />
kommt, sich schon lange aller digitalen<br />
und mobilen Kommunikationsmöglichkeiten<br />
bedient und eine entsprechende IT-<br />
Ausstattung am Arbeitsplatz als selbstverständlich<br />
betrachtet. Inzwischen lautet die<br />
Frage nicht mehr, ob ein Unternehmen mobile<br />
Technologien nutzen, sondern welche<br />
es einsetzen soll.<br />
Die größten Schwierigkeiten in Sachen<br />
„mobiles Arbeiten“ sollte also nicht die Technik<br />
bereiten, vorausgesetzt, Unternehmen<br />
berücksichtigen die Sicherheitsaspekte genügend.<br />
Kritischer sieht es schon aus, was<br />
das angeht, was der Soziologe Richard Sennett,<br />
Autor des Buches „Der flexible Mensch“ (The<br />
Corrosion of Character), 1998 die „Risiken<br />
wachsender Flexibilisierung“ nennt. Seines<br />
Erachtens messen die Menschen infolge der<br />
Flexibilisierung der Arbeitswelt bestimmten<br />
Werten wie etwa Verantwortungsbewusstsein,<br />
Loyalität oder Arbeitsmoral deutlich<br />
weniger Bedeutung bei. Zudem fällt es ihnen<br />
immer schwerer, von der schnellen Erfüllung<br />
ihrer Wünsche abzusehen und nachhaltige<br />
Ziele zu verfolgen. Ein stets höher werdendes<br />
Arbeitstempo sowie kontinuierlich<br />
wachsende Leistungsanforderungen gepaart<br />
mit der ansteigenden Unsicherheit der Arbeitsverhältnisse<br />
und der Notwendigkeit,<br />
den Wohnort für den Beruf häufig wechseln<br />
zu müssen, bilden den Hintergrund des neuen<br />
Arbeitslebens.<br />
In den Unternehmen werden unbeugsame<br />
Hierarchien durch selbstverantwortliche<br />
Teams ersetzt. Der Druck auf den Einzelnen<br />
steigt, begleitet von einer immer<br />
strenger werdenden Kontrolle der gesamten<br />
Produktionsabläufe und der Arbeitenden<br />
selber dank moderner Technik. Sennett will<br />
sogar noch eine weitere Konfliktquelle sehen,<br />
bestimmt durch den Gegensatz zwi-<br />
Mobiles Arbeiten<br />
FaKtoR MenSch: Wie so oft ist es der Mensch, der durch achtlosigkeit die strengsten<br />
Maßnahmen zunichtemacht.<br />
schen den Werten, die Eltern ihren Kindern<br />
weitergeben möchten, und solchen, die ihr<br />
Berufsleben bestimmen.<br />
Durch alle diese Begebenheiten könne<br />
sich eine Stimmung der Hilflosigkeit und der<br />
Instabilität, gar der Angst in weiten Teilen<br />
der Gesellschaft verbreiten, die eine Ellenbogengesellschaft<br />
begünstige.<br />
sTeIgende anforderungen<br />
Unumstritten ist schon, dass die Mobilitätsanforderungen<br />
an den Einzelnen demnächst<br />
noch steigen werden. Deshalb sollten<br />
Unternehmen tunlichst daran arbeiten,<br />
die dafür notwendigen Rahmenbedingungen<br />
so menschlich wie möglich zu gestalten.<br />
Und vor allem sollten sie sich nicht davor<br />
scheuen, ihre Mitarbeiter an dieser<br />
Gestaltung aktiv teilnehmen zu lassen, anstatt<br />
nur zu verlangen, dass sie sich wortlos<br />
fügen. Mit Anordnungen alleine ist es längst<br />
nicht getan, und nur durch eine Firmenkultur,<br />
die eine gelungene Gratwanderung zwischen<br />
Selbstbestimmung und der nötigen<br />
Anpassung vollzieht, haben sowohl Unternehmen<br />
als auch ihre Beschäftigten eine<br />
Chance, sich in der Arbeitswelt von morgen<br />
einen festen Platz zu sichern.<br />
Graziella Mimic g<br />
2/2012 FACTS 57
Branche Interview<br />
Eine Welt mit eigenen Gesetzen<br />
Kurzfristige Auftragsvergaben,<br />
knappe Produktionszeiten, eine<br />
technische Ausstattung, die stets<br />
auf Höhe der Zeit ist – „Medienschaffende“<br />
wie etwa Kameramänner,<br />
TV-Produktionsfirmen oder Agenturen<br />
müssen immer flexibel sein. Klassische<br />
Finanzierungsmodelle sind<br />
daher selten zweckdienlich. Stattdessen<br />
schaffen Finanzierungs-<br />
konzepte wie Leasing eine bessere<br />
Liquidität, wie Thomas Meier,<br />
Vertriebsleiter der abcfinance mediasolutions,<br />
erklärt.<br />
FacTS: Die abcfinance media-solutions hat<br />
sich speziell auf Kunden aus dem Bereich Medien<br />
spezialisiert, wie etwa Werbeagenturen,<br />
Tonstudios, Sendeanstalten, Fachhändler oder<br />
auch Kameramänner. Warum war diese Spezialisierung<br />
notwendig und sinnvoll?<br />
Thomas Meier: Vor ungefähr 15 Jahren haben<br />
wir damit begonnen, erste Kontakte in die Medienbranche<br />
zu knüpfen und Geschäfte abzuschließen.<br />
Dabei haben wir relativ schnell festgestellt,<br />
dass diese Branche ganz besonderen<br />
Gesetzmäßigkeiten unterliegt, und zwar im<br />
Hinblick auf Objekte, Vertriebspartner, aber<br />
auch potenzielle Kunden. Nur wenn man diese<br />
Gesetzmäßigkeiten genau kennt, wird man<br />
zum einen von den Branchenteilnehmern akzeptiert<br />
und kann zum anderen die Risiken,<br />
die zweifellos vorhanden sind, besser einschätzen.<br />
Dann ist man auch in der Lage, Produkte<br />
zu entwickeln, die genau auf die Bedürfnisse<br />
dieser Zielgruppe zugeschnitten sind.<br />
FacTS: Worin bestehen die spezifischen Anforderungen<br />
der Kunden aus dieser Zielgruppe?<br />
Welches sind die bereits angesprochenen speziellen<br />
„Gesetzmäßigkeiten“?<br />
Meier: Zum einen die sehr hohe technische<br />
Innovationsrate: Filmproduktionsfirmen<br />
oder auch Kameramänner müssen stets mit<br />
modernster Technik, die kurzen Innovationszyklen<br />
unterliegt, ausgerüstet sein. Hinzu<br />
kommt, dass die Marktteilnehmer üblicher-<br />
weise gezwungen sind, Investitionsentscheidungen<br />
sehr schnell zu treffen. Hintergrund:<br />
Die tonangebenden Fernsehsender vergeben<br />
ihre Aufträge in der Regel sehr kurzfristig<br />
und ohne großen zeitlichen Vorlauf. Ein<br />
weiterer Punkt ist, dass sich die Marktteilnehmer<br />
sehr stark mit ihren Produkten<br />
identifizieren: Ein Kameramann sieht sich<br />
selbst in erster Linie oftmals als Künstler<br />
und weniger als Kaufmann. Auch das muss<br />
man wissen, wenn man Geschäfte mit diesen<br />
Kunden abschließt.<br />
FacTS: Wie ist die abcfinance media-solutions<br />
personell strukturiert und wie läuft üblicherweise<br />
ein Geschäft ab?<br />
Meier: In Deutschland gibt es vier Hauptstandorte<br />
für Medienschaffende: Hamburg,<br />
Berlin, Köln und München. An jedem dieser<br />
Standorte sind wir mit Vertriebsmitarbeitern<br />
vertreten, die auch Kunden in Düsseldorf<br />
oder Frankfurt betreuen. Darüber hinaus<br />
haben wir Mitarbeiter in unserer Verwaltung<br />
in Köln, die sich vornehmlich mit der Kreditentscheidung<br />
über Mediengeschäfte beschäftigen.<br />
FacTS: Wie läuft ein Leasinggeschäft mit Kunden<br />
aus dieser Zielgruppe üblicherweise ab?<br />
Meier: Üblicherweise kommen Geschäfte<br />
über unsere Kontakte zu Fachhändlern und<br />
Herstellern zustande. Dabei vermitteln uns<br />
die Händler Kontakte zu Endkunden, die auf<br />
der Suche nach einer Finanzierung sind,<br />
denn diese haben in der Regel Probleme, bei<br />
ihrer Hausbank Geld zu bekommen. Danach<br />
66 FACTS 6/2011<br />
10 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
6/2011 FACtS
esuchen wir den Kunden, um uns vor Ort<br />
einen persönlichen Eindruck zu verschaffen.<br />
Nach Bonitätsprüfung wird ein Vertrag aufgesetzt.<br />
Der Händler liefert die Ware an den<br />
Kunden aus und wir leisten die Zahlung. Aufgrund<br />
unserer großen Marktdurchdringung<br />
gibt es allerdings auch Endkunden, die direkt<br />
auf uns zukommen – denn die Medienbranche<br />
in Deutschland ist relativ überschaubar<br />
und viele Geschäfte kommen nach<br />
persönlicher Empfehlung zustande. Sicherlich<br />
ist das ein Anzeichen dafür, dass wir uns<br />
durchaus erfolgreich in diesem Umfeld bewegen.<br />
Insbesondere wenn man berücksichtigt,<br />
dass ein großer Anteil aus Folgegeschäften<br />
resultiert – mit Kunden, die bereits mit<br />
uns kooperiert haben.<br />
FacTS: Die Medienbranche weist nicht nur<br />
aufgrund des hohen Anteils von Projektgeschäften<br />
und Auftragsarbeiten ein hohes Maß<br />
von Schnelllebigkeit und Dynamik aus. Traditionell<br />
haben es Unternehmen aus dieser<br />
Branche nicht leicht, von den Banken Geld zu<br />
bekommen. Ist das nicht auch für die<br />
abcfinance GmbH mit gewissen Risiken verbunden?<br />
Meier: Sicherlich könnte das mit Risiken<br />
verbunden sein. Aber genau aus dieser Erwägung<br />
heraus haben wir uns zur Gründung<br />
der Branchenlösung abcfinance media-solutions<br />
entschlossen. Indem wir uns<br />
in die Lage versetzen, den Medienbereich<br />
besser einzuschätzen, können wir<br />
uns selbst auch besser gegen Risiken<br />
wappnen. Wir wissen beispielsweise<br />
sehr genau Bescheid über<br />
neueste technische Entwicklungen<br />
und deren Werteverlauf. Zusätzlich<br />
glauben wir, den Markt gut einschätzen<br />
zu können hinsichtlich<br />
seiner konjunkturellen Entwicklung.<br />
Ein Beispiel: Wenn die Industrie<br />
weniger Ausgaben für Werbung<br />
tätigt, gehen zwar die Umsätze unserer<br />
Kunden zurück, jedoch hat<br />
das nicht unbedingt negative Auswirkungen<br />
auf ihre Bonität. Letztere<br />
sehr genau einschätzen zu können,<br />
führt auf Seiten der Medienschaffenden<br />
zu einer großen Akzeptanz<br />
und setzt uns selbst in die Lage,<br />
Risiken zu minimieren.<br />
FacTS: Mit welchen Produkten beziehungsweise<br />
Angeboten kommt die abcfinance mediasolutions<br />
den Kundenbedürfnissen nach und<br />
worin besteht der Kernnutzen?<br />
Meier: Unternehmen aus dem Bereich der<br />
Filmnachbearbeitung haben unserer Erfahrung<br />
nach den größten Bedarf an technischer<br />
Innovationsfähigkeit. Neu angeschaffte Nachbearbeitungssysteme<br />
sind teilweise bereits<br />
nach zwölf Monaten technisch veraltet, sodass<br />
Reinvestitionen für Softwareupdates<br />
oder Systemanpassungen fällig werden. Mithilfe<br />
von abc upgrade sorgen wir dafür, dass<br />
die Leasingraten stets konstant bleiben, auch<br />
wenn neue Investitionen für Hard- oder Software<br />
ins Haus stehen. Es verlängert sich le-<br />
„Medienschaffende haben<br />
es bekanntlich schwer, von<br />
ihrer Hausbank Geld zu<br />
bekommen. Wir bieten<br />
Finanzierungsalternativen,<br />
die speziell auf die<br />
Bedürfnisse der Branchen<br />
zugeschnitten sind.“<br />
THOMAS MEIER, Vertriebsleiter der<br />
abcfinance media-solutions<br />
diglich der laufende Leasingvertrag, die monatliche<br />
Belastung bleibt konstant. Das<br />
erhöht wiederum die Kalkulationssicherheit.<br />
FacTS: Und darüber hinaus?<br />
Meier: Durch die bereits erwähnte kurzfristige<br />
Auftragsvergabe der TV-Sendeanstalten geraten<br />
alle Beteiligten unter enormen Investitionsdruck,<br />
denn zwischen Auftragsvergabe<br />
und Produktionsbeginn liegen oft nur wenige<br />
Tage. Mit der Rahmenvereinbarung abc standby<br />
geben wir unseren Kunden eine feste Finanzierungszusage<br />
– einen festen Rahmenkredit<br />
– für den Zeitraum von zwölf Monaten.<br />
Damit haben sie die nötige Flexibilität, um<br />
Projekte kurzfristig abzuwickeln oder auch auf<br />
attraktive Angebote mit spontanen Investitionen<br />
zu reagieren, ohne dass zuvor die Bonität<br />
geprüft werden muss.<br />
FacTS: Durch das zunehmende Online-Angebot<br />
verändert sich auch der gesamte Bereich<br />
der Medien: Printprodukte haben es zunehmend<br />
schwer, sich zu behaupten. Zudem werden<br />
die Grenzen zwischen den verschiedenen<br />
Medienformen, aber auch zwischen institutionalisierter<br />
und informeller Kommunikation<br />
zunehmend fließend. Welche Auswirkungen<br />
haben diese Entwicklungen auf die Akteure in<br />
dieser Branche und wie kann die abcfinance<br />
media-solutions dabei Unterstützung leisten?<br />
Meier: Immer mehr Unternehmen bieten heute<br />
umfassende Leistungen an, die klare Gliederung<br />
nach Unterbranchen verschwindet<br />
zusehends. Gerade auch<br />
die Verlagerung ins Internet wird meiner<br />
Meinung nach dafür sorgen, dass<br />
die Bedeutung der Medienbranche<br />
als Wirtschaftszweig künftig noch zunehmen<br />
wird. Das hat für viele unserer<br />
Kunden aber auch die Folge, dass<br />
der Wettbewerbs- und Margendruck<br />
künftig noch weiter steigt und Innovationszyklen<br />
noch kürzer werden.<br />
Für uns bedeutet das wiederum, dass<br />
wir unsere Produkte etwa hinsichtlich<br />
Laufzeit- und Restzeitgestaltung stets<br />
anpassen müssen. Nur dann wird der<br />
Geschäftsbereich abc media solutions<br />
auch weiterhin der unverzichtbare<br />
Bestandteil der Medienbranche bleiben,<br />
der er heute tatsächlich ist.<br />
Daniel Müller �<br />
FACtS 6/2011 2/2012 SonderveröFFentliChUng 6/2011 FACtS FACTS 11 67
TITEL<br />
Dem Vogel sein Nest,<br />
der Wirtschaft ihre Netze<br />
Der Markt hat sich verändert. Produkte und Leistungen auch. Vor allem Letztere werden<br />
immer komplexer. Zu einer gut verstandenen Vertriebsstrategie gehören heute Kooperationsnetze.<br />
Doch sie bieten nicht nur Chancen, sondern bergen auch Risiken.<br />
Sich in den hart umkämpften<br />
Märkten erfolgreich zu<br />
positionieren, ist der finale<br />
Zweck eines jeden Unternehmens.<br />
Im vergangenen<br />
Jahrzehnt hat sich die Lage<br />
in der Wirtschaft aber deutlich verändert<br />
und für viele Betriebe erweist es sich als<br />
besonders schwierig, die inzwischen<br />
komplex gewordenen Produkte und<br />
Dienstleistungen aus eigener Kraft anzubieten.<br />
Vor diesem Hintergrund gewinnen überbetriebliche<br />
Kooperationen an Bedeutung.<br />
Seit einiger Zeit halten sie regelrecht Einzug<br />
in die Wirtschaft. „Kooperationsnetzwerke<br />
sind Verbünde von rechtlich selbstständigen<br />
Unternehmen oder Institutionen, mit dem<br />
Ziel, gemeinsam Leistungen aus einer Hand<br />
gegenüber Dritten zu erstellen“, schildern<br />
Charles Huber, Adrian Plüss, Roland Schöne<br />
und Matthias Freitag in ihrem Buch „Kooperationsnetze<br />
der Wirtschaft“. „Dazu bündeln sie<br />
gemeinsam Ressourcen, Kernkompetenzen<br />
und Erfahrungen zu komplexen, kundenspezifischen<br />
Aufträgen, um zusätzliche Marktchancen,<br />
die sie nicht allein erschließen können,<br />
wahrnehmen zu können.“<br />
Neben Unternehmensnetzwerken dienen<br />
weitere Organisationsformen wie Interessengemeinschaften,<br />
Konsortien oder Arbeitsgemeinschaften,<br />
Franchising, strategische<br />
Allianzen oder Joint Ventures (siehe Kasten)<br />
im Übrigen ähnlichen Zwecken.<br />
VORTEILE UND NACHTEILE<br />
Unternehmen können auf verschiedenen<br />
Ebenen zusammenarbeiten. Sie können<br />
eine Einkaufskooperation eingehen,<br />
die ihnen erlaubt, Zeit und Geld zu sparen<br />
und bei Lieferanten von günstigeren Preiskonditionen<br />
zu profitieren. Gute Dienste<br />
leisten auch Vertriebskooperationen, wenn<br />
es etwa darum geht, gemeinsame Verkaufsräume,<br />
Messestände oder Marktplätze im<br />
Internet zu benutzen. Darüber hinaus versetzen<br />
sie ihre Teilnehmer in die Lage,<br />
2 FACTS office 12/2011<br />
12 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
12/2011 FACtS
schwierige Ausschreibungen oder Aufträge<br />
gemeinsam zu meistern.<br />
Kooperationen senken Kosten: Sie machen<br />
eine Produktivitätssteigerung sowie eine Auslastung<br />
der Kapazitäten möglich. Kostenintensive<br />
Technologie wird erschwinglich und<br />
Experten lassen sich gegenseitig austauschen.<br />
Last, not least entlasten Kooperationen im Bereich<br />
der Verwaltung oder der Personalplanung<br />
die Netzwerkpartner ungemein – sei es,<br />
sie nutzen dieselbe Büroinfrastruktur, entwickeln<br />
zusammen Softwareprogramme oder<br />
tragen die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
gemeinsam.<br />
„Auf die Liste der Vorteile, die Kooperationsnetze<br />
ihren Teilnehmern verschaffen, gehören<br />
neben einem breiteren Angebotsspektrum<br />
und der Erhöhung der Produktqualität<br />
unter anderem auch die Umsatzsteigerung<br />
aufgrund der Erschließung von neuen Märkten<br />
sowie die Zunahme der Kundenzufriedenheit<br />
– und nicht zuletzt ein Zuwachs an<br />
Know-how der einzelnen Partnerunternehmen<br />
durch das Lernen von den anderen“,<br />
weiß Alexander Härtel, gemeinsam mit<br />
Lothar Kroczek Geschäftsführer der F.-Martin<br />
Steifensand Büromöbel GmbH.<br />
Doch bieten Kooperationsnetze nicht nur<br />
Chancen, sondern sie bergen auch Risiken.<br />
„Kooperationen müssen und sollen nicht um<br />
jeden Preis eingegangen werden“, warnen Huber<br />
und Co. „Sie sind dort erfolgreich, wo sich<br />
für die kooperierenden Netzwerkpartner Winwin-Situationen<br />
ergeben, indem sich die abgedeckten<br />
Tätigkeiten und Kompetenzen in<br />
INFO<br />
hohem Maße ergänzen oder die gegenseitige<br />
Kooperation gegenüber dem Kunden notwendig<br />
ist oder sogar verlangt wird.“ Treten allerdings<br />
viele Überlappungen in den Tätigkeiten<br />
und Kompetenzen der Netzwerkpartner auf<br />
und lässt sich der Kundenauftrag auch im Al-<br />
Interessengemeinschaften: Sie dienen der Vertretung oder der Durchsetzung gemeinsamer<br />
Interessen mehrerer Unternehmen, zum Beispiel im Rahmen eines Verbands.<br />
Konsortien oder Arbeitsgemeinschaften: Üblicherweise nur für eine bestimmte Zeit<br />
gegründet, bieten sie eine Plattform für die gemeinsame Realisation eines Projekts.<br />
Die Partner bleiben dabei unabhängig.<br />
Franchising: Basierend auf der engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit rechtlich<br />
und finanziell selbstständiger Unternehmen, des Franchisegebers und seiner Franchisenehmer,<br />
erlauben die Vertriebssysteme, Produkte oder Dienstleistungen zu<br />
vermarkten.<br />
Strategische Allianzen: Mehrere selbstständige Unternehmen gehen zusammen mit<br />
dem Ziel, die individuellen Stärken der einzelnen Geschäftsfelder zu vereinen.<br />
Joint Venture oder Gemeinschaftsunternehmen: Um ein gemeinsames Vorhaben<br />
zu realisieren gründen Unternehmen ein gemeinsames, rechtlich selbstständiges<br />
Unternehmen.<br />
Quelle: A. Plüss und Ch. Huber<br />
„Auf die Liste der Vorteile, die Kooperationsnetze ihren<br />
Teilnehmern verschaffen, gehören neben einem breiteren<br />
Angebotsspektrum und der Erhöhung der Produktqualität<br />
unter anderem auch die Umsatzsteigerung aufgrund der<br />
Erschließung von neuen Märkten.“<br />
LOTHAR KROCZEK UND ALEXANDER HÄRTEL, Geschäftsführer von Original Steifensand<br />
leingang durchführen, sei von Kooperationen<br />
abzusehen.<br />
Schleppen sich die Abstimmungsprozesse<br />
zwischen den Partnern, ist ebenfalls Vorsicht<br />
geboten, denn dies kann Motivation und Engagement<br />
schnell zunichtemachen. Und nicht<br />
zuletzt stellt die Tatsache, dass die Netzwerkteilnehmer<br />
häufig nur die eigenen Produkte<br />
und Leistungen verkaufen können und nicht<br />
in der Lage sind, komplexe Gesamtleistungen<br />
oder die Technologie von Partnern in den<br />
Markt zu bringen, ein schwerwiegendes Gegenargument<br />
dar.<br />
Kooperationen alleine sind laut Huber und<br />
seinen Co-Autoren längst kein Garant für den<br />
Erfolg und jedenfalls nicht dazu geeignet, Unternehmen<br />
zu sanieren. Schließlich muss sich<br />
jeder Partner für den Erfolg selbst engagieren.<br />
Doch bieten gut funktionierende Netzwerke eine<br />
wertvolle Unterstützung. „Entscheidend dabei<br />
sind die daran beteiligten Unternehmer und<br />
Mitarbeiter und deren Motivation, gemeinsam<br />
im Netzwerk erfolgreicher als alleine am Markt<br />
zu agieren.“ Graziella Mimic �<br />
FACtS 12/2011 2/2012 SonderveröFFentliChUng 12/2011 FACTS FACtS office 133
BrancHe Finanzierungen<br />
Das komplette Paket<br />
Hersteller, Händler und Distributoren,<br />
die ihren Kunden nicht nur ein<br />
qualitativ hochwertiges Produkt bieten,<br />
sondern auch die dazu passende<br />
Finanzierungslösung, können sich<br />
einen wichtigen Wettbewerbsvorteil<br />
sichern. Eine strategische Partnerschaft<br />
mit dem Finanzierungsspezialisten<br />
abcfinance ermöglicht es<br />
Unternehmen, als Vermieter oder<br />
Leasinggeber zu agieren.<br />
indem Unternehmen strategische<br />
Partnerschaften mit anderen Firmen<br />
eingehen, schaffen sie die Voraussetzungen,<br />
um Wettbewerbsoder<br />
Innovationsvorteile zu erlangen<br />
oder neue Absatzpotenziale zu<br />
erschließen. Weitere Vorteile sind der wechselseitige<br />
Austausch von Know-how oder<br />
das Minimieren von kaufmännischen Risiken<br />
oder betriebswirtschaftlichen Kosten.<br />
Partnerschaften zwischen Herstellerunternehmen<br />
sind ebenso verbreitet wie zwischen<br />
Produzenten und Absatzhelfern. Weniger<br />
verbreitet sind dagegen Kooperationen zwischen<br />
Finanzierungsspezialisten und Unternehmen,<br />
die Letzteren helfen, ihren Absatz<br />
über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten<br />
zu optimieren, ohne eigene Refinanzierungsmittel<br />
zu binden.<br />
Finanzspezialist<br />
Ein Anbieter, der sich auf ein solches<br />
Geschäftsmodell spezialisiert hat, ist die<br />
abcfinance GmbH. Das zur Werhahn-Gruppe<br />
gehörige Unternehmen mit Sitz in Köln<br />
bietet drei Geschäftsfelder: Mobilienleasing<br />
für mittelständische Unternehmen, bedarfsgerechte<br />
Lösungen auf dem Gebiet des<br />
Factorings sowie branchenspezifische Absatzfinanzierungen<br />
für Händler und Hersteller,<br />
die im Rahmen individueller strate-<br />
14<br />
FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
gischer Partnerschaften entwickelt werden.<br />
Das Funktionsprinzip dieser Partnerschaften:<br />
Berater von abcfinance analysieren bei<br />
potenziellen Partnerunternehmen wie Herstellern,<br />
Händlern oder Distributoren zunächst,<br />
über welche leasing- oder mietfähigen<br />
Produkte das jeweilige Unternehmen<br />
verfügt. Auf Basis dieser Analyse erstellen<br />
sie daraufhin ein Gesamtkonzept, das auf<br />
die jeweilige Branche, in der sich das Unternehmen<br />
bewegt, abgestimmt ist, und das<br />
neben dem Produkt auch die Komponenten<br />
Service und Beratung beinhaltet. Mit diesem<br />
Absatzfinanzierungskonzept ist das jeweili-
ge Unternehmen in der Lage, neben dem<br />
klassischen Verkauf auch Finanzierungsmöglichkeiten<br />
wie das Leasen oder Vermieten<br />
anzubieten – und zwar in Eigenregie.<br />
Bestandteile eines von abcfinance erstellten<br />
Konzepts zur Absatzfinanzierung sind<br />
Vertragsformulare für die jeweiligen Kundenvereinbarungen<br />
sowie die Möglichkeit, eigene<br />
Werbemittel zu entwickeln. Mittels Internetportal-Zugang<br />
können Angebote direkt<br />
beim Kunden erstellt werden. Sogar Kreditentscheidungen<br />
sind damit möglich. Zudem<br />
leistet abcfinance Unterstützung bei der Administration<br />
im Hintergrund und greift den<br />
Vertriebsmitarbeitern des jeweiligen Vertriebspartners<br />
bei Bedarf unter die Arme.<br />
zwei modelle<br />
Die Vorteile für die abcfinance-Partner<br />
bringt Thomas Büchler, Vertriebsleiter Strategische<br />
Partnerschaften bei abcfinance, auf<br />
den Punkt: „Unsere Partner können sich verstärkt<br />
auf ihr Kerngeschäft konzentrieren,<br />
schließen eine Lücke in ihrer Wertschöpfungskette<br />
und verfügen über ein wichtiges<br />
Instrument, um ihre Kundenbindung zu verbessern<br />
– unter dem Strich ein attraktives<br />
Gesamtpaket für sie und ihre Endkunden.“<br />
Potenzielle Kooperationspartner können<br />
aus zwei verschiedenen Vertragsmodellen<br />
auswählen: dem Leistungspaket „Premiumpartner“<br />
oder der Version „Premiumpartner<br />
plus“. Der Unterschied: Das Leistungspaket<br />
„Premiumpartner“ richtet sich an Hersteller,<br />
Händler und Distributoren, die mittelfristig<br />
ein Leasingpotenzial ab 2 Millionen Euro<br />
pro Jahr realisieren wollen. Das Paket „Premiumpartner<br />
plus“ kommt für Partner infrage,<br />
die ein Umsatzziel von 10 Millionen Euro<br />
pro Jahr generieren werden.<br />
vorteil: vermieten<br />
Besondere Bedeutung für den Marktauftritt<br />
eines Kooperationspartners von<br />
abcfinance hat die Finanzierungsform der<br />
Vermietung. Zwar ist ein Mietvertrag unter<br />
verschiedenen Gesichtspunkten einem Leasingvertrag<br />
ähnlich, er hat allerdings den Vorteil,<br />
dass ein Vermieter einen Anspruch als<br />
„Premiumhersteller“ gegenüber abcfinance<br />
genießt. Dieser Status unterstreicht die hohe<br />
„Unsere Partner können sich<br />
verstärkt auf ihr Kerngeschäft<br />
konzentrieren, schließen eine<br />
Lücke in ihrer Wertschöpfungskette<br />
und verfügen über ein<br />
wichtiges Instrument, um ihre<br />
Kundenbindung zu verbessern –<br />
unter dem Strich ein attraktives<br />
Gesamtpaket für sie und ihre<br />
Endkunden.“<br />
ThOMAS büChLer, Vertriebsleiter Strate-<br />
gische partnerschaften bei abcfinance<br />
Wertbeständigkeit der vermieteten Objekte<br />
beziehungsweise eine starke wirtschaftliche<br />
Stellung des Vermieters. Das wiederum lässt<br />
seitens des Kunden auf eine gute Ausstattung<br />
mit Liquidität schließen. Weiterer Vorteil:<br />
Der Kunde kann einen flexiblen nutzenabhängigen<br />
Mietvertrag abschließen: Wird<br />
das Mietgut weniger als ursprünglich vereinbart<br />
genutzt, kann er sich über die Vertragsdauer<br />
hinaus bedienen. Wird das Mietgut<br />
häufiger als vereinbart genutzt, lässt sich die<br />
Vertragsdauer kürzen – zu einer erhöhten<br />
Mietrate. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit<br />
stehen verschieden Optionen zur Verfügung:<br />
Kauf, Verlängerung des Mietvertrags, Rückgabe<br />
oder Austausch des Mietguts. Auch eine<br />
Erweiterungsinvestition lässt sich bei gleichbleibender<br />
Mietrate und angepasster Mietdauer<br />
aufnehmen. Das sichert dem Partner<br />
bei Rückläufern Ertragsmöglichkeiten durch<br />
Wiederverwertung. Zusätzlich kann ein Hersteller<br />
Umsätze aus Service-, Liefer- und Beratungsleistungen<br />
sowie Erweiterungsinvestitionen<br />
generieren.<br />
Ein Unternehmen, das von der Kooperation<br />
mit abcfinance profitiert, ist die DeTeWe<br />
Finance GmbH, die Finanzierungsgesellschaft<br />
für die DeTeWe Communications in Deutschland.<br />
Als Partner für mittelständische und große<br />
Kunden bietet die DeTeWe Communications<br />
GmbH intelligente Kommunikationslösungen<br />
und hat sich auf die Entwicklung und<br />
Implementierung von Systemen und Prozessen<br />
in einem heterogenen ITK-Umfeld mit<br />
verschiedenen Hardware- und Softwarekomponenten,<br />
Applikationen und Abläufen spezialisiert.<br />
Die DeTeWe Finance GmbH bietet<br />
ihren Kunden Finanzierungen in Form von<br />
Miete, Mietkauf und Leasing an. Auf Wunsch<br />
kann eine Elektronikversicherung der installierten<br />
Technik integriert werden.<br />
branchenkenntnisse<br />
Diese Partnermodelle basieren unter anderem<br />
auf langjähriger Erfahrung. Auch mit<br />
Unternehmen aus anderen Branchen bestehen<br />
erfolgreiche Kooperationen: zum Beispiel<br />
mit der milon financial services GmbH,<br />
einem Spezialisten für Fitness- und Rehageräte<br />
oder mit der C.O.I.N. Lease + Rent<br />
GmbH und der FGL Finance Leasing, die<br />
sich in der Spielautomatenbranche einen<br />
Namen gemacht haben. „Die Erfahrung unserer<br />
Partner in ihrem jeweiligen Marktsegment<br />
gepaart mit der finanziellen Unabhängigkeit<br />
durch abcfinance ermöglicht ihnen,<br />
nicht nur ihre jeweiligen Objekte anzubieten,<br />
sondern auch die dazugehörigen und<br />
passenden Finanzierungen“, sagt Büchler.<br />
Die Erfahrungen aus bestehenden Partnerschaften<br />
fließen in die Absatzfinanzierungskonzepte<br />
zukünftiger strategischer Partnerschaften<br />
ein.<br />
g<br />
2/2012 SonderveröFFentliChUng FACtS 15
BRANCHE Kaffee<br />
Der Ursprung des Kaffees<br />
liegt nicht wie häufig angenommen<br />
im Orient, sondern<br />
in Afrika – genau genommen in Südäthiopien.<br />
Dort entdeckten die Menschen im<br />
9. Jahrhundert die anregende Wirkung der<br />
bitteren Früchte. Sie zerkleinerten die Kaffeekirschen<br />
und vermischten sie mit Tierfett.<br />
Von Äthiopien aus kam der Kaffee dann in<br />
das Nachbarland Jemen. Die dort ansässigen<br />
Bauern begannen, Handel mit angebautem<br />
Kaffee zu treiben. Erst Ende des 15. Jahrhunderts<br />
wurde die Technik entwickelt, Kaffeebohnen<br />
zu rösten und ein aromatisches Getränk<br />
zu erhalten.<br />
Einer Sage nach wurde die Wirkung der<br />
Kaffeebohnen zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert<br />
von einem abessinischen Hirten<br />
entdeckt, der Ziegen hütete. Dem jungen<br />
Kaffee ohne Ende<br />
In deutschen Büros wird täglich literweise<br />
Kaffee getrunken. Doch kaum jemand kennt<br />
den Ursprung des morgendlichen Wachmachers.<br />
FACTS stellt mit Unterstützung des<br />
Wittener Kaffeespezialisten Coffee at Work<br />
Interessantes rund um den Kaffee vor.<br />
Mann fiel auf, dass die Ziegen nach dem Genuss<br />
der Kirschen übermütig herumtollten.<br />
Er wurde neugierig und begann selbst, auf<br />
den Früchten zu kauen. Schnell wurde auch<br />
er übermütig und belebt, lief nach Hause<br />
und erzählte seiner Frau von der anregenden<br />
Wirkung.<br />
Sie empfahl ihm, den Mönchen im nahe<br />
gelegenen christlichen Kloster von den Kaffeekirschen<br />
zu berichten. Die Mönche jedoch<br />
erklärten die Früchte zum Teufelszeug und<br />
warfen sie ins Feuer. Der Duft, der durch die<br />
Erhitzung den Raum erfüllte, belehrte sie eines<br />
Besseren. Sie holten die halb verkohlten<br />
Kerne aus dem Feuer, übergossen sie mit<br />
heißem Wasser und ließen sie stehen. In der<br />
Nacht probierten einige Brüder von der<br />
dunklen Brühe und stellten fest, dass sie<br />
nicht mehr müde wurden. Der Kaffee wurde<br />
so das Getränk der frühchristlichen äthiopischen<br />
Mönche, eine wirkungsvolle Unterstützung<br />
bei Meditation und Gebet.<br />
30 FACTS 3/2011<br />
16 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
3/2011 FACtS
TIPP<br />
Für den perfekten Kaffeegenuss sind die<br />
Mahlung und der Mahlgrad der Kaffeebohnen<br />
entscheidend. Wird der Kaffee<br />
direkt vor dem Brühen frisch gemahlen,<br />
schmeckt er deutlich besser. Gemahlener<br />
Kaffee ist ohne erheblichen<br />
Aromaverlust eine Woche haltbar. Wird<br />
er länger genutzt, können die Kaffeeöle<br />
ranzig werden. Kaffee sollte daher<br />
gekühlt in dicht verschlossenen Verpackungen<br />
aufbewahrt – oder das gemahlene<br />
Pulver in kleineren Mengen<br />
eingefroren – werden. Auch Kaffeebohnen<br />
sind gekühlt aufzubewahren,<br />
in einem dicht verschlossenen Gefäß.<br />
Denn sowohl die Bohnen als auch das<br />
Pulver nehmen leicht fremde Gerüche<br />
an. Für einen guten Espresso sollte das<br />
Kaffeemehl so fein gemahlen sein, dass<br />
es gerade eben anfängt, Klümpchen zu<br />
bilden. Bei der Verwendung einer<br />
Espressomaschine sollte die Durchlaufzeit<br />
genau 25 Sekunden betragen. Bei<br />
hoher Luftfeuchtigkeit klumpt Kaffeemehl<br />
eher zusammen als bei trockener<br />
Luft. Eventuell muss der Kaffee bei der<br />
Zubereitung von Espresso bei sehr<br />
feuchter Luft grober gemahlen werden,<br />
da klumpendes Kaffeemehl den Filter<br />
verstopfen kann.<br />
1820 wurde zum ersten Mal vom deutschen<br />
Physiker Runge, auf Anregung von Goethe,<br />
Koffein isoliert. Doch bis heute gibt es keine<br />
vollständige Erforschung der Bestandteile von<br />
Kaffee. Die chemische Zusammensetzung ist<br />
sehr komplex, außerdem verändern sich durch<br />
den Röstvorgang sämtliche Inhaltsstoffe. Sie<br />
werden entweder umgewandelt, abgebaut, erhöht<br />
oder entstehen neu.<br />
Einfluss auf die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe<br />
einer gerösteten Kaffeebohne ha-<br />
INFO<br />
Wer ist Coffee at Work?<br />
FACTS testete im vergangenen Jahr fünf<br />
Anbieter von Kaffeevollautomaten<br />
speziell für Büro und Arbeitsplatz.<br />
Entscheidend waren Qualität der<br />
Produkte, Service, Vertragsbedingungen<br />
und Kosten. Testsieger Coffee at Work<br />
bestach vor allem durch die fairen<br />
Vertragsbedingungen. Der Anbieter, der<br />
mit dem Slogan „Kein Vertrag ist der<br />
beste Vertrag“ wirbt, sichert seinen<br />
Kunden zu, dass es bei Coffee at Work<br />
keine langfristigen Vertragsbindungen<br />
ben auch Herkunft, Kaffeesorte, Anbauform<br />
und Aufbereitung. Während des Röstvorgangs<br />
nimmt das Gewicht der Kaffeebohne ab – und<br />
das Volumen um bis zu 100 Prozent zu.<br />
Interessant ist, dass die Aromastoffe des<br />
Kaffees erst durch den Röstprozess entstehen.<br />
gibt. Die Produkte sind vielfältig<br />
und hochwertig, die<br />
Kaffeespezialitäten entsprechen<br />
dem Standard italienischer<br />
Cafés. Der Kaffee wird<br />
jeweils frisch gemahlen und<br />
frisch gebrüht. Die Kosten<br />
reduzieren sich auf die<br />
tatsächlich getrunkenen<br />
Tassen Kaffee, Cappuccino,<br />
Espresso, Latte macchiato, Mocca und<br />
Schokolade. Die Vollautomaten werden<br />
Seit 70 Jahren werden die Geruchs- und<br />
Geschmacksstoffe untersucht, bisher wurden<br />
über 800 flüchtige Verbindungen entdeckt.<br />
Doch einige 100 Stoffe, die für das einzigartige<br />
Aroma von Kaffee verantwortlich sind, sind<br />
noch unerforscht.<br />
„Kaffeearoma kann bis heute nicht künstlich<br />
hergestellt werden. Kein einziger isolierter<br />
Aromastoff kann den typischen Kaffeeduft<br />
auch nur annähernd erzeugen. Kaffee ist unter<br />
allen Lebensmitteln eins der aromareichsten<br />
Lebens- und Genussmittel.“<br />
MARTIN SESJAK, Geschäftsführer von Coffee at Work<br />
kostenfrei aufgestellt und auch der<br />
Service ist kostenlos.<br />
FACtS 3/2011 2/2012 SonderveröFFentliChUng 3/2011 FACtS FACTS 17 31
BRANCHE Kaffee<br />
NUR ALLE 12 MONATE: Im Schnitt gibt es eine Kaffee-Ernte im Jahr. Der Grund dafür ist die lange Periode<br />
zwischen der Befruchtung der Blüte und der reifen Frucht.<br />
Heute werden für den Anbau von Kaffee<br />
im Wesentlichen nur zwei Kaffeebohnen-Sorten<br />
verwendet: Coffea Arabica und Coffea Robusta.<br />
Die längliche Arabica-Bohne ist feiner,<br />
teurer und empfindlicher, die Robusta-Bohne<br />
wird den meisten Kaffeemischungen zu etwa<br />
einem Drittel hinzugefügt. Sie ist rundlich,<br />
kleiner und weniger empfindlich gegen Schädlinge<br />
und Frost.<br />
WICHTIGES HANDELSPRODUKT<br />
Die meisten Anbaugebiete befinden sich<br />
in den tropischen Bereichen zwischen den<br />
Wendekreisen des Steinbocks und des Krebses.<br />
Hauptanbaugebiete sind Mittel- und Südamerika,<br />
Afrika und Asien. Nach Erdöl ist Kaffee<br />
das wichtigste Handelsprodukt weltweit.<br />
Coffea Arabica gedeiht am besten auf fruchtbaren<br />
Vulkanböden im Hochland. Obwohl die<br />
Bohne es nicht zu heiß mag, kann schon ein einziger<br />
leichter Frost den Baum vernichten. Der<br />
bekannte „Hochlandkaffee“, der überwiegend<br />
aus Arabica besteht, ist demnach eine Qualitätsbezeichnung,<br />
die ausdrückt, dass hier ein aromatisch<br />
milder Kaffee wächst, der aber auch<br />
sehr gefährdet ist – und dementsprechend teuer.<br />
Hochlandanbaugebiete liegen 600 bis 1.200 Meter<br />
über dem Meeresspiegel. Hauptanbaugebie-<br />
REZEPT<br />
Cappuccino<br />
Echten Cappuccino bereitet man immer<br />
mit geschäumter Milch zu – doch mit<br />
Schlagsahne kann der Espresso-Milchkaffee<br />
auch sehr gut schmecken.<br />
Einen zubereiteten Espresso mit heißer<br />
Milch in einer 0,33-l-Tasse aufgießen.<br />
Oben auf das Getränk geschäumte Milch<br />
geben (zur Not auch geschlagene Sahne).<br />
Vorsichtig mit Kakaopulver bestäuben.<br />
INFO<br />
Die Kaffeebohne setzt sich zusammen<br />
aus Kohlenhydraten, Wasser, Säuren,<br />
Alkaloiden (Koffein), Mineralstoffen,<br />
Fettstoffen, (scheinbarem) Eiweiß und<br />
Aromastoffen.<br />
Inhaltsstoffe der Kaffeebohne in gerösteter<br />
Form (Durchschnittswerte)<br />
� Kohlenhydrate: 30 bis 40 %<br />
� Fettstoffe: 10 bis 13 %<br />
� Eiweiß: 10 bis 12 %<br />
� Säuren: 4 bis 12 %<br />
� Koffein: 1,2 %<br />
� Mineralstoffe: 4 %<br />
� Wasser: 10 bis 13 %<br />
� flüchtige Aromastoffe: 0,1 %<br />
� Nicotinsäure: 0,02 %<br />
� außerdem zahlreiche unbekannte<br />
Substanzen<br />
te sind Brasilien, Vietnam, Kolumbien und Indonesien.<br />
Allein Brasilien baut fast ein Drittel der<br />
weltweiten Kaffee-Ernte an. Zusammen produzieren<br />
diese vier Länder mehr als 60 Prozent des<br />
weltweit erzeugten Kaffees im Jahr.<br />
Der überwiegende Teil der weltweiten<br />
Kaffeeproduktion wird in kleinen Familienbetrieben<br />
erzeugt. Mit oft sehr einfachen Transportmitteln<br />
wird die Ernte zu größeren Sammelplätzen<br />
gebracht. Nach der nassen oder<br />
trockenen Aufbereitung werden die Kaffeebohnen<br />
vorsortiert und in Säcke gefüllt. In<br />
Schiffscontainern wird die Ware zu den Kaffee-Produktionsländern<br />
gebracht. In Freihäfen<br />
wie Hamburg oder Bremen wird der Kaffee<br />
in Hallen oder Silos gelagert und von dort in<br />
die Röstereien gebracht.<br />
Von hier aus ist es dann nicht mehr weit<br />
bis in die Büros, in denen Tag für Tag das<br />
köstliche schwarze Getränk geradezu verschlungen<br />
wird.<br />
Klaus Leifeld �<br />
32 FACTS 3/2011<br />
18 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
3/2011 FACtS
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AKTUELL Alternative Finanzierungsformen<br />
Wer soll das<br />
Unternehmen, auch solche,<br />
die sich auf Wachstumskurs<br />
befinden, haben so ihre<br />
Probleme – sei es, dass die<br />
kunden längere Zahlungsziele<br />
wünschen, sie mit<br />
Preiserhöhungen auf der<br />
Beschaffungsebene zu<br />
kämpfen haben oder<br />
sensible Zahlungszeitpunkte<br />
einhalten müssen. Die Folge:<br />
Der Liquiditätsspielraum<br />
verringert sich, zusätzliche<br />
finanzielle Mittel tun not.<br />
Doch woher sollen sie denn<br />
kommen?<br />
38 FACTS SPECIAL<br />
20 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
4/2011 FACtS
ezahlen?<br />
Wer heute als Unternehmer<br />
in<br />
den hart umkämpften<br />
Märkten dauerhaft bestehen will,<br />
hat nur eine Möglichkeit: die Flucht nach<br />
vorne. Das heißt im Klartext: Er muss wachsen.<br />
Dieses segensreiche Wachstum erreicht<br />
er am besten durch innovative Produkte<br />
oder Dienstleistungen, die er herstellen<br />
kann, indem er in Forschung und Entwicklung<br />
investiert.<br />
So weit, so gut. Wären da nicht einige Hürden,<br />
die dem einen oder anderen nur schwer<br />
überwindbar erscheinen. Gerade Mittelständ-<br />
FACTS: Welche Finanzierungsformen setzen<br />
mittelständische Betriebe Ihrer Erfahrung nach<br />
meist ein?<br />
Markus Kanters: Insbesondere kleinere Unternehmen<br />
wählen zunächst das Gespräch mit<br />
der Hausbank, sobald es um Investitionen<br />
und Liquidität geht. Doch hat sich Leasing<br />
inzwischen auch im Mittelstand etabliert<br />
und wird zunehmend als Finanzierungsalternative<br />
zum Bankdarlehen eingesetzt. Die<br />
Entscheidungen – entsprechende Bonität vorausgesetzt<br />
– lassen sich nahezu in Sekundenschnelle<br />
treffen. Die Vorteile kennt jeder:<br />
Leasing verschafft Unternehmen Liquiditäts-<br />
ler gehen mit Themen wie Forschung, Entwicklung<br />
und insbesondere Investition sehr<br />
vorsichtig um. Denn mittelständische Betriebe<br />
quälen des Öfteren Finanzierungsnöte. Die<br />
klassische Finanzierung durch Kreditinstitute<br />
wird häufig zu einem Ding der Unmöglichkeit,<br />
zumindest erweist sie sich als sehr abenteuerlich.<br />
Dies nicht zuletzt, weil vor dem Hintergrund<br />
des seit Jahren herrschenden Kostendrucks<br />
die gesamte Kreditwirtschaft die<br />
Konditionen für bonitätsschwache Kreditnehmer<br />
strenger gestaltet.<br />
Das Hauptproblem mittelständischer Betriebe<br />
liegt in ihrer dünnen Eigenkapitalein-<br />
spielraum und macht sie von ihrer Hausbank<br />
unabhängig. Die Kreditlinien werden entlastet,<br />
auch entsteht Planungssicherheit aufgrund<br />
der sicheren Kalkulationsgrundlage<br />
und das Unternehmen kann sich auf seine<br />
Kunden konzentrieren.<br />
FACTS: Und was ist mit Factoring?<br />
Kanters: Es ist so, dass im Bereich Factoring<br />
noch immer viel Überzeugungsarbeit geleistet<br />
werden muss. Viele mittelständische Unternehmen<br />
haben entweder Berührungsängste<br />
vor dieser modernen Finanzierungsform<br />
oder sie verfügen über zu wenig<br />
lage, der unzureichenden Liquidität und<br />
dem dadurch nicht vorhandenen finanziellen<br />
Handlungsspielraum. Dennoch greifen<br />
sie insgesamt noch viel zu wenig auf<br />
Finanzierungsalternativen wie Leasing<br />
oder Factoring zurück. Im Gespräch mit<br />
FACTS erklärt Mark Kanters, Bereichsleiter<br />
Vertrieb Leasing und Factoring der<br />
abcfinance GmbH aus Köln, warum der<br />
Mittelstand sich gegenüber neuen Finanzierungsformen<br />
immer noch so verhalten<br />
zeigt und wie deutsche KMUs von den verschiedenen<br />
Angeboten in Sachen Finanzierung<br />
profitieren können.<br />
Hintergrundinformation. Von mehr als drei<br />
Millionen KMU-Betrieben in Deutschland<br />
nutzen nur circa 10.000 mittelständische<br />
Unternehmen Factoring.<br />
FACTS: Warum diese Zurückhaltung?<br />
Kanters: Mit Factoring verbinden viele Unternehmen<br />
– häufig aus Unwissenheit oder Vorurteilen<br />
– ein negatives Image.<br />
FACTS: Dabei schafft Factoring nicht unerhebliche<br />
Vorteile …<br />
Kanters: Absolut. Auch hier geben die durch<br />
Factoring entstandenen Liquiditätsspiel-<br />
FACTS 4/2011 2/2012 SonderveröFFenTliChung SPECIAL FACTS 21 39
AKTUELL Alternative Finanzierungsformen<br />
räume dem Kunden Sicherheit und schaf-<br />
fen Wettbewerbsvorteile. Durch die Vorfinanzierung<br />
der Kundenforderungen werden<br />
die Kreditmittel der Hausbank geschont. Unternehmen<br />
können Aufträge mit längeren<br />
Zahlungszielen abschließen. Dank der Nutzung<br />
von Skonti und Rabatten stärken sie ihre<br />
Einkaufsposition. Aufgrund der Bilanzverkürzung<br />
steigt die Eigenkapitalmittelquote und<br />
verbessert damit ihre Bonität.<br />
FACTS: Was erledigt der Factor für seinen Kunden?<br />
Kanters: Auf Wunsch übernimmt er beispielsweise<br />
das gesamte Mahn- und Inkassowesen.<br />
Auch kann er, wenn der Kunde es möchte,<br />
professionelle Analysen und Auswertungen<br />
des Debitorenbestand durchführen. Und er<br />
kann ihm im Bereich des Forderungsmanagements<br />
eine hilfreiche Unterstützung zukommen<br />
lassen.<br />
FACTS: Welche verschiedenen Factoringprodukte<br />
bietet abcfinance?<br />
Kanters: Mit Full-Service-Factoring verkaufen<br />
Unternehmen sämtliche Geldforderungen aus<br />
Waren- oder Dienstleistungsgeschäften an<br />
uns. Im Rahmen individueller Kauflimits je<br />
Kunde erhalten sie ein Maximum an Liquidität,<br />
Sicherheit und Entlastung. Für Unternehmen<br />
mit Kunden, deren Forderungen sie nicht<br />
zum Kauf anbieten können, eignet sich Ausschnitts-Factoring.<br />
Dabei konzentrieren wir<br />
uns gemeinsam auf das Machbare und legen<br />
zusammen einen Kundenausschnitt fest – dies<br />
bietet immer noch ein ausreichendes Maß an<br />
Liquidität, Sicherheit und Entlastung. Und<br />
weil besondere Unternehmenssituationen besondere<br />
Maßnahmen erfordern, passt sich<br />
Einzel-Factoring dem individuellen Liquiditäts-<br />
und Sicherheitsbedarf des Nutzers an,<br />
der eine oder auch mehrere Forderungen verkaufen<br />
kann, ganz nach Bedarf. Die Finanzierung<br />
der Forderungslaufzeit überträgt er auf<br />
uns, so wie auch das Risiko des ausbleibenden<br />
Zahlungseingangs.<br />
FACTS: Und was ist Reverse-Factoring?<br />
Kanters: Hier können Unternehmen Einsparpotenziale<br />
oder Liquiditätsspielräume durch<br />
längere Lieferantenziele schaffen. Wir schließen<br />
mit den Lieferanten des von uns betreuten<br />
Unternehmens einen Vertrag, der lediglich<br />
INFO<br />
Was ist Factoring?<br />
Factoring ist eine Finanzdienstleistung, die vorsieht, dass<br />
Unternehmen ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
gegenüber ihrer kunden an ein Factoringinstitut<br />
abtreten und von diesem institut – dem Factor – Liquidität<br />
in der Höhe von 80 bis 90 Prozent ihrer<br />
außenstände erhalten. Das ausfallrisiko übertragen<br />
die Factoringnehmer dann auf den Factor.<br />
Somit ist Factoring in der Lage, gegen Forderungsausfälle<br />
zu schützen. auf Wunsch übernehmen Factoringinstitute<br />
auch das Forderungsmanagement, einschließlich Mahn-<br />
und inkassowesen. Mit dem einsatz von Factoring können<br />
sich Unternehmen nicht nur sofortige Liquidität<br />
verschaffen, sondern zudem von Skonti und rabattierungen<br />
profitieren.<br />
Durch die Fremdvergabe des Forderungsmanagements<br />
reduziert sich für Factoring-kunden der Verwaltungsaufwand,<br />
was gerade mittelständischen Unternehmen zugutekommt.<br />
Ferner haben die Bilanzverkürzungen aufgrund<br />
des Verkaufs von Forderungen bessere Bilanzkennzahlen<br />
zur Folge, ein mit Blick auf die stets strenger werdenden<br />
konditionen der kreditwirtschaft nicht unerhebliches<br />
argument. Wie bei dem einsatz von anderen Finanzierungsformen<br />
– Bankkredit oder Leasing – prüft der Factor<br />
vor Vertragsabschluss die Bonität des Factoringnehmers.<br />
Für Branchen wie das Bauhauptgewerbe, Vermietungen<br />
und Verpachtungen oder Projektgeschäfte ist diese<br />
Finanzierungsform nicht geeignet.<br />
40 FACTS SPECIAL<br />
22 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
4/2011 FACtS
die Forderung gegen unseren Kunden umfasst<br />
und begleichen seine offenen Posten, dies unter<br />
Ausnutzung aller Skonti. Der Factoringnehmer<br />
vereinbart mit uns ein individuelles<br />
Zahlungsziel von bis zu 90 Tagen. Je kürzer die<br />
Frist, desto höher der Skontoeffekt.<br />
FACTS: Leasing und Factoring lassen sich auch<br />
im Zusammenspiel einsetzen. Was sind die<br />
Vorteile?<br />
Kanters: Neben den klassischen, bereits geschilderten<br />
Vorteilen für den Einsatz von Leasing<br />
und Factoring bietet sich bei einer Komplettbetreuung<br />
durch einen Anbieter für den<br />
Kunden das All-in-one-Paket an, was heißt,<br />
dass er statt verschiedener Dienstleister lediglich<br />
einen Ansprechpartner hat. Beispielsweise<br />
kann ein bestehender Factoringkunde aufgrund<br />
seiner bereits bekannten Strukturen<br />
und Arbeitsweisen einen höheren Leasingrahmen<br />
erhalten als bei einer Einzelanfrage.<br />
FACTS: Diese Vorteile sind geradezu prädestiniert,<br />
dem Mittelstand eine willkommene Unterstützung<br />
in Sachen Finanzierung zu schaffen.<br />
Warum bedienen sich deutsche KMUs nicht<br />
häufiger solcher Möglichkeiten?<br />
Kanters: Unsere Arbeit besteht darin, Unternehmern<br />
zu erklären, dass es sogar als Auszeichnung<br />
betrachtet werden kann, wenn ein<br />
Unternehmen Factoring als Finanzierungs-<br />
form einsetzt. Aufgrund der bereits ausführlich<br />
geschilderten Vorteile Liquiditätsgewinn,<br />
Verbesserung der Eigenkapitalquote,<br />
Nutzung von Rabatten und Skonti kann es<br />
sogar als Auszeichnung betrachtet werden,<br />
wenn ein Unternehmen Factoring als Finanzierungsform<br />
einsetzt. Es gilt, deutschen<br />
KMUs diese Vorteile ebenso detailliert aufzuzeigen.<br />
Darüber hinaus sollte es Unternehmen<br />
klar werden, dass sie die Kontrolle<br />
VorUrteiLe: Der irrglaube, Factoring und inkasso seien vergleichbar, ist<br />
noch weit verbreitet. richtig ist, dass inkasso, anders als Factoring, sich<br />
ausschließlich um zahlungsgestörte Forderungen kümmert.<br />
„Absolut wichtig ist vor<br />
allem, dass der Kunde<br />
dem Factor gegenüber ein<br />
hohes Maß an Vertrauen<br />
aufbringen kann. Denn er<br />
vertraut ihm seine Kunden<br />
an – das Wesentliche<br />
für ein Unternehmen.“<br />
MarkUS kanterS, Bereichsleiter Vertrieb<br />
Leasing und Factoring bei abcfinance<br />
und Einflussnahme auf ihre Kunden nicht<br />
verlieren. Auf den Mittelstand ausgerichtete<br />
Factoringinstitute prüfen und besprechen<br />
mit dem Kunden – etwa auf Basis einer<br />
Mahnvorschlagsliste – das weitere Vorgehen<br />
beim Debitor. An einem vorschnellen Mahnen<br />
und Inkasso hat der seriöse Factor kein<br />
Interesse. Er weiß, wie sensibel Kundenbeziehungen<br />
zu behandeln sind.<br />
FACTS: Welche Herausforderungen gilt es für<br />
Factoringinstitute unbedingt zu meistern?<br />
Kanters: Die Herausforderung besteht für<br />
den Factor ganz klar darin, neben der Finanzierungsfunktion<br />
auch das Debitorenmanagement<br />
und den Debitorenausfallschutz<br />
kundengerecht anzubieten. Absolut wichtig<br />
ist auch, dass der Kunde dem Factor gegenüber<br />
ein hohes Maß an Vertrauen aufbringen<br />
kann. Denn er vertraut ihm seine Kunden an –<br />
das Wesentliche für ein Unternehmen. Und<br />
was mittelständische Unternehmen angeht,<br />
braucht es Factoringgeber, die sich mit ihrer<br />
Sprache und ihren Strukturen auskennen<br />
und sie in der eigenen Organisation abbilden<br />
können. Kurz gesagt: Es muss passen.<br />
Also heißt es: weiterhin Aufklärungsarbeit<br />
leisten und Vorurteile abbauen. Gelingt dies,<br />
ist eine ähnliche Entwicklung wie bei der<br />
heute etablierten Finanzierungsform Leasing<br />
zu erwarten.<br />
Graziella Mimic g<br />
FACtS 4/2011 2/2012 SonderveröFFentliChUng SPECIAL FACtS FACTS 23 41
BRANCHE Nachrichten<br />
abcfinance erweitert<br />
Branchenkompetenzen<br />
Die abcfinance GmbH baut ihre Finanzierungsexpertise<br />
in dem Bereich Leasinglösungen für die<br />
Bürokommunikation aus.<br />
Vor dem Hintergrund des<br />
steigenden Drucks in den<br />
heutigen Märkten nimmt<br />
die Bedeutung von effektivenFinanzierungsstrategien<br />
für Unternehmen stets<br />
zu – insbesondere für Mittelständler. Wollen<br />
sie dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben, müssen<br />
sie sich auf ihre Kernaktivitäten konzentrieren.<br />
Daher brauchen sie Finanzprodukte<br />
und -lösungen, die sich an die spezifischen<br />
Anforderungen ihrer Branche richten.<br />
Dies hat die abcfinance GmbH mit<br />
Sitz in Köln verstanden. Das seit mehr als<br />
30 Jahren auf Mobilienleasing und Factoring<br />
für mittelständische Betriebe spezialisierte<br />
Unternehmen baut seine Finanzierungskompetenz<br />
im Bereich Bürokommunikation<br />
aus. Zum 1. Februar 2011 hat die FCS Financial<br />
and Consulting Services GmbH aus Fellbach-Schmiden<br />
bei Stuttgart ihre Vertriebsaktivitäten<br />
in den Bereichen Papierausgabe<br />
und Telekommunikation auf die abcfinance<br />
übertragen.<br />
GRÖSSTE FLEXIBILITÄT<br />
Der Kölner Mittelstandsfinanzierer integriert<br />
das Vertriebsleasinggeschäft von FCS<br />
in das Geschäftsfeld „abcfinance page-solutions“<br />
– einen immer wichtiger werdenden<br />
Bereich: „Die vielen unterschiedlichen Systeme<br />
im Bereich Drucken, Kopieren und Faxen, die<br />
in den meisten Unternehmen die Regel sind,<br />
bedeuten auch verschiedene Verbrauchsan-<br />
„Als Mittelstandsfinanzierer machen<br />
wir es unseren Partnern möglich, neben<br />
klassischem Leasing und Miete All-in-<br />
Seitenpreis auch fünf Alternativkonzepte<br />
anzubieten , um die Druckkosten der<br />
Kunden in den Griff zu bekommen.“<br />
STEPHAN NINOW, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
forderungen, Lieferanten und Verträge. Größte<br />
Flexibilität ist hier vom Händler verlangt, der<br />
diese Papierausgabesysteme betreut“, weiß<br />
Stephan Ninow, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
bei abcfinance page-solutions und spezialisiert<br />
auf Finanzierungen für Seitenpreismodelle.<br />
„Doch nicht jeder kann sich diese leisten. Als<br />
Mittelstandsfinanzierer machen wir es unseren<br />
Partnern möglich, neben klassischem Leasing<br />
und Miete All-in-Seitenpreis auch Alternativkonzepte<br />
anzubieten, um die Druckkosten der<br />
Kunden in den Griff zu bekommen.“<br />
Das bisherige FCS-Team um Geschäftsführer<br />
Roland Müller wird die Branche weiterhin<br />
im Finanzierungs- und Kostenmanagement<br />
beraten und setzt hierzu nun die innovativen<br />
und branchenspezifischen Leasinglösungen<br />
von abcfinance ein.<br />
Dank der hauseigenen abcbank kann<br />
abcfinance das gesamte Spektrum an alternativen<br />
Finanzierungslösungen anbieten. Beide<br />
Unternehmen gehören zur weltweit agierenden<br />
Werhahn-Gruppe. (mim) �<br />
24 28 FACtS FACTS SonderveröFFentliChUng 5/2011<br />
2/2012<br />
5/2011 FACtS
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FACTS-TITEL<br />
Das Land, wo Milch<br />
Der Druckermarkt schrumpft unablässig weiter. Statt sich zu grämen,<br />
schöpfen seine Teilnehmer aber wieder Hoffnung, denn bald sollen Wüstenwanderung<br />
und Durststrecke für sie ein Ende haben. Dank Managed Print<br />
Services stehen die Tore zum gelobten Land nun weit offen. Die Verheißungen:<br />
Riesenwachstum für die Anbieter, saftige Einsparungen und endlose<br />
Effizienz für ihre Kunden … Doch wie sieht die MPS-Wirklichkeit aus?<br />
50 FACTS 5/2011<br />
26 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
5/2011 FACtS
und Honig fließen<br />
FACtS 5/2011<br />
Die Konsolidierung<br />
des Druckermarktes<br />
schreitet weiter voran<br />
und es hat inzwischen den Anschein, als ob<br />
mathematische Formeln das ganze Geschehen<br />
beherrschen würden. Aus zwei mach<br />
eins, lautet da die Regel, oder auch aus drei …<br />
Es ist nicht nötig, Hellseher zu sein, um zu<br />
wissen, dass sich nach diesem Ansatz die Reihen<br />
noch schneller lichten werden.<br />
Doch wie Untergangsstimmung sieht das,<br />
was sich seit einiger Zeit in diesem leidgeprüften<br />
Markt abspielt, gar nicht aus. Im Gegenteil:<br />
Hochgefühle haben sich breitge-<br />
Druckermarkt<br />
macht und alle, ob sie in ihrer Existenz<br />
bedroht sind oder auch nicht, fühlen sich<br />
in Goldgräberlaune. Drei Wörter – ja gar<br />
drei Buchstaben – haben eine ganze Branche<br />
in Rausch versetzt: Durch „Managed<br />
Print Services“, kurz MPS, sollen nun alle<br />
reich und erfolgreich oder reicher und erfolgreicher<br />
werden.<br />
UNKLARE DEFINITION<br />
Also loben und preisen alle unisono<br />
das neue Manna. Mit dem Managed Print<br />
Services Park schaffte es die CeBIT so-<br />
2/2012 SonderveröFFentliChUng 5/2011 FACtS FACTS 27 51
FACTS-TITEL<br />
Druckermarkt<br />
gar, die Druckerhersteller in diesem Jahr<br />
erneut nach Hannover zu locken. Doch bereits<br />
bei der Definition scheiden sich die<br />
Geister und die Geschlossenheit ist schon zu<br />
Ende. Denn unter dem etwas mysteriösen<br />
Akronym MPS verstehen nicht alle das Gleiche.<br />
Werden sie jedoch gefragt, ist die Antwort<br />
ähnlich und es läuft stets darauf hinaus,<br />
dass alle alles bieten.<br />
Ein Rundum-Angebot also, genauer ein<br />
Rundum-Service-Angebot für den Betrieb<br />
von Kopierern, Druckern und Multifunktionssystemen.<br />
Warum nicht gleich so? Mindestens<br />
versteht jeder den Begriff. Doch<br />
wirklich neu ist die Sache nicht und Komplettlösungen<br />
im Druck- und Kopierbereich<br />
sind seit einigen Jahren der Standard. Nicht<br />
GOLDGRÄBERSTIMMUNG:<br />
MPS sollen den Anbietern<br />
Kundenbindung und Wachstum<br />
bescheren.<br />
erst seit heute verkaufen Hersteller ihre Produkte<br />
mit begleitendem Service. Dies reicht<br />
von Finanzdienstleistungen über Wartung<br />
und Schulung für Kunden und Mitarbeiter<br />
bis hin zu kompletten Geschäftsmodellen.<br />
Beispielsweise werden Klickpreiskonzepte so<br />
ziemlich von allen namhaften Playern am<br />
Markt angeboten – im Kopierermarkt tun sie<br />
dies schon seit Jahrzehnten – und die Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen Konzepten<br />
erweisen sich bei näherer Betrachtung als<br />
eher marginal.<br />
PREISKAMPF UMGEHEN<br />
Das neuartige an MPS ist vielmehr die Tatsache,<br />
dass ein solches Angebot, auch wenn<br />
der Name es nicht vermuten lässt, über den<br />
Service rund um das Drucken hinausgeht<br />
und ebenfalls Dienstleistungen zur Erstellung<br />
und Administration von Dokumenten<br />
bietet. „Kein Dokument entsteht erst beim<br />
Druck – der Prozess und somit auch die Kosten<br />
für ein gedrucktes Dokument beginnen<br />
bereits bei der Dokumentenerstellung“, erläutert<br />
der Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und neue Medien<br />
e.V. BITKOM. „Ein optimales MPS-Konzept<br />
zeichnet sich deswegen durch die Betrachtung<br />
des gesamten Dokumentenerstellungsprozesses<br />
aus; vom elektronischen Dokument<br />
bis zur Ausgabe an der Hardware.“<br />
Für die leidgeprüften Hersteller bedeuten<br />
MPS vor allem eine Umgehung des Preiskampfs<br />
im Hardwarebereich. Durch die Konsolidierung<br />
der Druckerinfrastruktur, die<br />
Versorgung mit Verbrauchsmaterialien sowie<br />
Support und Service aus einer Hand erlauben<br />
MPS zudem, wie alle verbrauchs- und nutzungsbasierten<br />
Abrechnungsmodelle vor ihnen<br />
auch, den Kunden nachhaltig zu binden.<br />
Insbesondere die lästige Konkurrenz durch<br />
die Anbieter von Alternativtonern sollte sich<br />
dadurch besser ausschalten lassen – Dienstleistungen<br />
hin oder her, der Verkauf von Toner<br />
erweist sich für die Branche immer noch<br />
als lebenswichtig.<br />
Doch wie groß ist der Kuchen, den sich die<br />
übrig gebliebenen Hersteller samt Fachhändlern,<br />
immer mehr Systemhäuser und Softwareanbieter<br />
da teilen müssen? Laut dem<br />
Marktbeobachter IDC (International Data<br />
Corporation) sollte der europäische Markt<br />
für Managed Print Services bis 2014 ein Volumen<br />
von vier Milliarden Dollar erreichen.<br />
Lediglich 20 Prozent der europäischen Unternehmen<br />
ab 500 Mitarbeitern würden derzeit<br />
MPS in Anspruch nehmen. Was den Mittelstand<br />
angeht: Er ist von vielen Anbietern<br />
noch nicht richtig angesprochen worden. Es<br />
gibt also noch Handlungsraum.<br />
SCHUB IN RICHTUNG ABSATZ<br />
Und alle handeln fleißig. Unter dem Namen<br />
MPS werden Konzepte angeboten, wie<br />
sie unterschiedlicher nicht sein können.<br />
Vom rudimentären Seitenpreiskonzept über<br />
Wartungsverträge wie eh und je bis hin zu<br />
Teillösungen für Druckkostencontrolling<br />
52 FACTS 5/2011<br />
28 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
5/2011 FACtS
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FACTS-TITEL Druckermarkt<br />
via Tools zur Überwachung der Zähler-<br />
stände ist alles dabei. Nur die Versprechen<br />
sind sich ähnlich. Es geht überwiegend darum,<br />
Einsparungen – 30 Prozent und mehr! –<br />
zu realisieren, Transparenz zu schaffen und<br />
für reibungslose Arbeitsprozesse zu sorgen.<br />
Nur der Weg dahin gestaltet sich von Anbieter<br />
zu Anbieter anders.<br />
Es gibt dennoch einige Basiselemente,<br />
die jedes MPS-Konzept beinhalten sollte.<br />
Zunächst bildet die sogenannte Analyse, eine<br />
Bestandsaufnahme der Druckerinfrastruktur,<br />
gepaart mit der gründlichen Untersuchung<br />
der Arbeitsabläufe, die Grundlage<br />
eines gut verstandenen MPS-Konzepts.<br />
Oberflächlich darf sie nicht sein, auch keine<br />
Alibi-Analyse mit anschließendem unpassendem<br />
Standardangebot, das vor allem auf<br />
einen kräftigen Schub in Richtung Absatz –<br />
von Geräten und Verbrauchsmaterialien –<br />
und Umsatz zielt.<br />
DÜRFTIGE LEISTUNG<br />
Die korrekt durchgeführte Analyse des<br />
Istzustands gibt Auskunft darüber, wie die<br />
Geräteflotte sich zusammenstellt, wie die<br />
WACHSAM BLEIBEN:<br />
Unter dem Namen MPS<br />
werden Konzepte angeboten,<br />
wie sie unterschiedlicher<br />
nicht sein können.<br />
?<br />
IT-Umgebung aussieht, wo die einzelnen<br />
Maschinen stehen, was sie leisten können<br />
und inwiefern sie ausgelastet sind. Eine Befragung<br />
der Anwender hilft, das Druckverhalten<br />
im Unternehmen zu verstehen und<br />
das Verbesserungspotenzial zu ermitteln.<br />
Auch erfasst eine kundenorientierte Analyse<br />
den gesamten Papier- und Tonerverbrauch.<br />
In dieser Phase gilt es festzustellen, welche<br />
NACHHOLBEDARF: In Sachen<br />
MPS ist der Mittelstand von<br />
vielen Anbietern noch nicht<br />
richtig angesprochen worden.<br />
Anforderungen die neue Infrastruktur erfüllen<br />
muss.<br />
Was die Analyse der Ausgangssituation<br />
und der Bedarfe des Kunden angeht, bringen<br />
die meisten MPS-Anbieter eine dürftige Leistung.<br />
Nachdem sie sich ein schnelles Bild der<br />
Druckerlandschaft gemacht haben, erneuern<br />
sie diese teilweise durch zusätzliche Systeme.<br />
Die Berücksichtigung der Arbeitsabläufe<br />
rund um die Dokumente: Fehlanzeige – die<br />
Analyse bringt keinen bedeutenden Umsatz,<br />
dies tun nach wie vor die Hardware und die<br />
gedruckten Seiten. Daher die Empfehlung an<br />
Unternehmen, unbedingt eine gewissenhafte<br />
Analyse zu verlangen und dafür auch zu zahlen.<br />
Dies ist zwar sowohl für den Anbieter als<br />
auch für den Kunden aufwendiger. Doch haben<br />
beide mehr davon.<br />
VORSICHT GEBOTEN<br />
Idealerweise wird die Analyse vertraglich<br />
geregelt. Dabei sollte der Kontrakt nicht nur<br />
klären, was wie unter die Lupe genommen<br />
wird, sondern auch, was mit den im Rahmen<br />
der Untersuchung gesammelten Daten geschehen<br />
soll. Dies erweist sich als ganz besonders<br />
ratsam, wenn die Analyse kostenlos<br />
angeboten wird. Immerhin sind es eine Menge<br />
an Informationen über ein Unternehmen,<br />
die während eines solchen Verfahrens zusammen<br />
kommen.<br />
Der Schwerpunkt von MPS – dies lässt<br />
schon die Wortkonstruktion erahnen – sind<br />
die Services. Deshalb gilt es, falls im An-<br />
54 FACTS 5/2011<br />
30 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
5/2011 FACtS
EINFACH, SICHER, EFFEKTIV,<br />
FÜR GESUNDHEIT IM UNTERNEHMEN.<br />
17,5 Minuten – das ist die Dauer einer Trainingseinheit im<br />
milon Kraft-Ausdauer-Zirkel. Mehr braucht es nicht, um Ihre<br />
Mitarbeiter von den Vorteilen des milon Trainingssystems zu<br />
überzeugen.<br />
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• Absolute Sicherheit durch automatische<br />
Geräteeinstellung (Memory-Funktion)<br />
• Mehr Effizienz durch elektronischen<br />
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Unsere einzigartige Technologie führt nachweislich zu<br />
schnellen Trainingserfolgen – und damit zu mehr Motivation<br />
und Spaß. Sei es im Fitnessstudio, in medizinischen Einrichtungen<br />
mit MPG- zertifizierten Geräten oder in Ihrem<br />
Unternehmen.<br />
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schluss an die Analyse Anbieter und Kun-<br />
de zusammenfinden, einen Servicevertrag zu<br />
erarbeiten. Dieser regelt sowohl Wartung und<br />
Verbesserung der Leistung von Hardware und<br />
Software als auch die Verwaltung der Flotte<br />
und die Instandhaltung der Druckinfrastruktur.<br />
Serviceverträge sind eigentlich nichts<br />
Neues. Allerdings betreuen richtige MPS-<br />
Konzepte nicht nur die eigene Hard- und<br />
Software, sondern ebenfalls die von anderen<br />
Anbietern – ein wichtiger Aspekt, da in Unternehmen<br />
die Druckerlandschaft immer<br />
noch heterogen ist: Unterschiedliche Systeme<br />
von verschiedenen Herstellern sind meist<br />
die Regel. Auch Vertragslaufzeiten und Besitzverhältnisse<br />
variieren von Gerät zu Gerät.<br />
Ein Konzept, das eine homogene Administration<br />
ermöglicht, spart Zeit, Geld und nicht<br />
zuletzt auch Nerven.<br />
Auf flexibilität Achten<br />
Im Rahmen des Servicevertrags erweist<br />
sich die Versorgung mit Verbrauchsmaterialien,<br />
das heißt Papier sowie Toner oder Tinte,<br />
als eine reale Entlastung der sonst damit<br />
betrauten Mitarbeiter. Idealerweise funktioniert<br />
das Ganze automatisch: Spezielle<br />
Tools sammeln die Angaben der Zählerstände,<br />
sei es direkt am Gerät oder aber via Server.<br />
Sie ermitteln nicht nur den Auslastungsstand<br />
der Systeme, sondern sind auch<br />
in der Lage, selbstständig Fehlermeldungen<br />
an den Support und entgegengenommene<br />
Bestellungen von Verbrauchsmaterialien an<br />
die Hersteller zu schicken. Vorsicht: Programme<br />
zur Unterstützung der Tonerverwaltung<br />
können sich als tückisch erweisen,<br />
beispielweise wenn sie den Leerstand der<br />
Tonerkartuschen melden, aber dies noch<br />
gar nicht der Fall ist.<br />
Und schließlich gilt es, bei der Gestaltung<br />
des Vertrags auf Flexibilität zu achten, damit<br />
sich die Leistung wenn nötig an veränderte<br />
Bedürfnisse des Kontraktnehmers oder eine<br />
neue wirtschaftliche Situation anpassen<br />
lässt. So sollte jederzeit die Möglichkeit bestehen,<br />
sowohl das Druckvolumen, also die<br />
Menge der gedruckten Seiten, als auch die<br />
Anzahl der Systeme ändern zu können. Dies<br />
lässt sich in der heutigen Zeit umso besser<br />
erreichen, da die Maschinen mittlerweile<br />
nicht mehr gekauft, sondern dem Anwender<br />
gegen Nutzungsgebühr zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
SerioSität prüfen<br />
Allerdings gibt es dabei eins zu bedenken:<br />
Ein Servicekonzept lehnt sich stets an<br />
ein Leasingmodell an. Und auch da werden<br />
mitunter Angebote unterbreitet, deren Seriosität<br />
zu wünschen übrig lässt. So versuchen<br />
manche Anbieter, ihren Kunden ein Innovationsleasing<br />
unterzujubeln, wobei dem Unwissenden<br />
suggeriert wird, er schließe einen<br />
Vertrag ab, der ihm erlaube, immer auf dem<br />
neuesten Stand der Technik zu sein: Sobald<br />
ein Gerät ausläuft, erhält er das Nachfolgegerät.<br />
Die Tücke dabei: Die Finanzierungslaufzeit<br />
beginnt mit jedem neuen System<br />
wieder von vorn und der Ahnungslose<br />
kommt nie aus dem Teufelskreis, also aus<br />
dem Vertrag, heraus. Daher Vorsicht: Die<br />
Vertragslaufzeit muss klar sein, vorzeitiges<br />
Ablösen gibt es nicht. Empfehlenswert sind<br />
Laufzeiten, die nicht über vier, höchstens<br />
fünf Jahre hinausgehen.<br />
Gelingt es Unternehmen, das für sie<br />
richtige Konzept zu finden, das ihnen eine<br />
Antwort auf ihre spezifischen Probleme<br />
gibt, erhalten sie ein Instrument an die<br />
Hand, mit dem sie durchaus die von den<br />
Anbietern versprochenen Ziele erreichen<br />
können: Einsparungen, eine effizientere<br />
Druckinfrastruktur und verbesserte Arbeitsabläufe.<br />
Doch ist da für sie viel mehr herauszuholen,<br />
vorausgesetzt, sie lassen sich<br />
bei der Vergabe ihres Druckerbetriebs an<br />
Servicevertrag richtig geStalten: ein<br />
Konzept, das eine homogene administration ermöglicht,<br />
spart Zeit, geld und nicht zuletzt nerven.<br />
56 FACTS 5/2011<br />
32 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
5/2011 FACtS
einen Dienstleister nicht nur von betriebswirtschaftlichen,<br />
sondern auch von strategischen<br />
Überlegungen leiten.<br />
StrAtegiSch denken<br />
„Erste Unternehmen gehen heute schon<br />
einen Schritt weiter und vollziehen einen<br />
Quantensprung bei der Sicht auf ihre Output<br />
Devices und begründen damit einen neuen<br />
Markttrend. Sie drehen den Spieß um und<br />
sehen den Druck nicht mehr als ‚zu kontrollierendes<br />
Übel‘, sondern als „ungeschliffenen<br />
Diamanten“, weiß der BITKOM. „So hat sich<br />
zum Beispiel ein Unternehmen die strategische<br />
Frage gestellt, welche neuen technischen<br />
Möglichkeiten heutige digitale Drucktechniken<br />
beziehungsweise Druck- oder<br />
Dokumentenmanagement bieten und wie<br />
man von diesen neuen Möglichkeiten profitieren<br />
könnte.“ Das Ergebnis zeige, dass neue<br />
Druck- und Dokumentenmanagement-Techniken<br />
die vorlagerte betriebswirtschaftliche<br />
Sachbearbeitung maßgeblich verbessern und<br />
beschleunigen können. Insgesamt werden<br />
die Sachbearbeiter so nachhaltig entlastet,<br />
dass es nicht mehr nötig sei, die wegen der<br />
stark steigenden Geschäftsvolumina bereits<br />
fest geplanten Neueinstellungen vornehmen<br />
zu müssen.<br />
Dieses Beispiel zeigt, welche Bedeutsamkeit<br />
dem Thema Druck zukommt und wie<br />
wichtig es ist, es innerhalb der gesamten<br />
Unternehmensstrategie richtig zu positionieren.<br />
Bedeutend ist der Druckbereich darüber<br />
hinaus auch aufgrund der Gesetze und<br />
Verordnungen, die gedruckte Dokumente,<br />
sobald sie an Geschäftspartner geschickt<br />
werden, einhalten müssen, der sogenannten<br />
Compliance. „Viele Unternehmen können<br />
weder nachweisen, ob compliancerelevante<br />
Dokumente überhaupt gedruckt, noch, ob<br />
sie termingerecht versendet wurden“, berichtet<br />
der BITKOM. Erstaunlich, da immerhin<br />
Geschäftsführer oder Vorstände gesetzlich<br />
direkt verantwortlich sind und<br />
persönlich haften. Sie sollten sich daher interessiert<br />
daran zeigen, einer Verletzung der<br />
Compliance anhand von Regularien im<br />
Druckbereich zuvorzukommen.<br />
Außerdem sei in vielen Betrieben auch<br />
nicht geregelt, wer im dezentralen Bereich<br />
geheimhaltungsbedürftige Dokumente<br />
FACtS 5/2011<br />
überhaupt drucken darf und wie gewährleistet<br />
wird, dass sie ausschließlich von befugten<br />
Personen bearbeitet werden. „Durch frei<br />
am Drucker zugängliche Dokumente sind<br />
schon viele Betriebsgeheimnisse in falsche<br />
Hände geraten; das Gleiche gilt für nicht ordentlich<br />
vernichtete Fehldrucke oder Drucke,<br />
die ‚überraschenderweise‘ nach einem<br />
Druckerstörfall doch noch gedruckt wurden“,<br />
mahnen die Experten des Verbands.<br />
Auch hier habe die Unternehmensleitung<br />
ein originäres Interesse, Betriebsgeheimnisse<br />
zu schützen.<br />
eS gibt noch viel zu tun<br />
Und nicht vergessen: Dokumente, die ein<br />
Unternehmen verschickt, sind eine Art Visitenkarte.<br />
Sind sie zerknüllt, verschmiert oder<br />
schlecht lesbar, ist dies dem Image und dem<br />
Ruf des Hauses nicht gerade dienlich und<br />
lässt im Bezug auf seine Leistungen nichts<br />
Gutes ahnen.<br />
Druckermarkt<br />
WertSchöpfung nicht<br />
vergeSSen: Wer sich bei der<br />
vergabe seines Druckerbetriebs<br />
an einen Dienstleister nicht nur<br />
von betriebswirtschaftlichen,<br />
sondern auch von strategischen<br />
Überlegungen leiten lässt, kann<br />
aus der Sache viel mehr<br />
herausholen.<br />
Eins steht auf jeden Fall fest: Es gibt noch<br />
viel zu tun, sowohl für MPS-Anbieter als auch<br />
für ihre Kunden. Die Ersteren dürfen bei der<br />
Entwicklung ihrer Konzepte nicht länger an<br />
den Anwendern vorbei denken. Und Letztere<br />
sollten Managed Print Services wie einen<br />
Baustein betrachten, den sie in das Gesamtkonstrukt<br />
rund um ihre Geschäftsprozesse<br />
einfügen können und der sie dem ersehnten<br />
Unternehmenserfolg einen Schritt näher<br />
bringen kann.<br />
Was die Zukunft des Druckermarktes angeht,<br />
liegt sie eher in dem Bereich der Kundenansprache<br />
mittels ganzheitlicher Angebote<br />
und umfangreicher Services à la MPS<br />
denn im Bereich der Technologie, wo erst<br />
einmal keine bahnbrechenden Innovationen<br />
zu erwarten sind. Sicher ist: Managed Print<br />
Services sind dabei, das Berufsimage einer<br />
gesamten Branche zu verändern und ihr Ansehen<br />
zu steigern – schon allein deshalb ist<br />
die Sache den Aufwand wert.<br />
Graziella Mimic g<br />
2/2012 SonderveröFFentliChUng 5/2011 FACtS FACTS 33 57
PraXis Leasingmodelle<br />
Die Kosten aufdecken<br />
im Bereich des Druck- und kopiermanagements erlauben durchdachte<br />
Finanzierungskonzepte, die kosten transparent zu halten. Dank der<br />
kooperation mit abcfinance ist das systemhaus raber+märcker in der<br />
Lage, stets das passende Finanzierungsmodell anzubieten.<br />
das Szenario ist in vielen<br />
Unternehmen zu finden:<br />
Druck-, Kopier- und Faxsysteme<br />
unterschiedlicher<br />
Hersteller, die verschiedene<br />
Anforderungen an Verbrauchsmaterial,<br />
Service und Verträge zur<br />
Folge haben. Da ist auch vom Systemhaus<br />
34<br />
FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
Flexibilität gefragt. Der Mittelstandsfinanzierer<br />
abcfinance räumt mit seinem Bereich<br />
page-solutions seinen Fachhandelspartnern<br />
die Möglichkeit ein, neben klassischem<br />
Leasing, Miete-all-in und Miete-all-in-Seitenpreis<br />
weitere Konzepte anbieten zu können.<br />
Das Ziel: die Druckkosten der Kunden transparent<br />
zu halten.<br />
Das IT-Systemhaus Raber+Märcker aus<br />
Stuttgart kooperiert seit nunmehr über zwei<br />
Jahren mit abcfinance: Das Systemhaus stellt<br />
seinen Kunden die Hardware zur Verfügung,<br />
abcfinance kümmert sich um das passende<br />
Finanzierungspaket. Die im Bereich der Seitenpreiskonzepte<br />
vornehmlich aus Großunternehmen<br />
bestehende Kundschaft erhält
dabei eine genau auf ihre Anforderungen abgestimmte<br />
Lösung. Insgesamt hat abcfinance<br />
fünf alternative Konzepte im Portfolio.<br />
volle Flexibilität<br />
So basiert das Modell page_volume auf der<br />
tatsächlich verbrauchten Seitenzahl, das Modell<br />
page_flex passt sich dem jeweiligen Systembedarf<br />
an. „page_volume bietet maximale<br />
Flexibilität und volle Kostentransparenz“, erläutert<br />
Oliver Konz, Key Account Manager bei<br />
abcfinance page-solutions und spezialisiert<br />
auf Finanzierungsmodelle für Seitenausgabesysteme.<br />
„Es gibt keine monatliche Mindestabnahme<br />
und keine ungenutzten Potenziale<br />
wie bei herkömmlichen All-in-Verträgen. Bei<br />
page_flex hat der Kunde die Möglichkeit des<br />
Systemtauschs, und das bereits während der<br />
Laufzeit.“ Jürgen Grässlin, Vertriebsleiter Outputmanagement<br />
bei Raber+Märcker, ergänzt:<br />
„Wir arbeiten seit über zwei Jahren mit<br />
abcbank GmbH<br />
Kamekestraße 2–8<br />
50672 Köln<br />
Telefon: +49 (0)221 579 08-370<br />
Telefax: +49 (0)221 579 08-379<br />
mail@abcbank.de<br />
www.abcbank.de<br />
abcfinance zusammen und können dadurch<br />
sogar zusätzliche Umsätze generieren, beispielsweise<br />
durch einen vorzeitigen Gerätetausch,<br />
wenn das vereinbarte Seitenvolumen<br />
erreicht ist.“ Der Kooperationspartner agiert<br />
Ohne Stabilität keine finanzielle Freiheit<br />
Die abcbank setzt auf Modernität gepaart mit Tradition. Auf sichere und nachhaltige<br />
Anlageprodukte. Auf die Unterstützung des Mittelstandes. Und auf die Treue zur<br />
Metropolregion Köln. Kurz: auf eine Tradition, die der Zukunft verpflichtet ist.<br />
Unsere Grundpfeiler:<br />
• Einbindung in die traditionsreiche Werhahn-Gruppe<br />
• sichere Anlageprodukte mit garantierter Verzinsung<br />
• attraktive Konditionen für Privat- und Geschäftskunden<br />
„Die Kunden wollen nicht<br />
mehr nur die reine Gebrauchsüberlassung,<br />
sondern einen<br />
Full Service, der von Finanzdienstleistung<br />
über Wartung,<br />
Reparaturservice und<br />
Versicherung alles umfasst.“<br />
OLiVer KONZ, abcfinance<br />
dabei im Hintergrund: Während das Systemhaus<br />
mit abcfinance als Partner diverse<br />
Verträge rund um das Outputmanagement<br />
anbieten kann, hat der Kunde selbst nur<br />
Raber+Märcker als Ansprechpartner.
PraXis Leasingmodelle<br />
36<br />
„Raber+Märcker kann zusätzliche<br />
Umsätze generieren,<br />
beispielsweise<br />
durch einen vorzeitigen<br />
Gerätetausch, wenn das<br />
vereinbarte Seitenvolumen<br />
erreicht ist.“<br />
JürGeN GräSSLiN, raber+Märcker<br />
Ein weiteres Finanzierungsmodell ist<br />
page_rent_free: Dabei finanziert abcfinance<br />
eine mietfreie Vertragslaufzeit vor. Vorteile ergeben<br />
sich sowohl für den Händler – ihm<br />
droht kein finanzieller Ausfall und er erhält<br />
zudem die Möglichkeit der Neukundenakquise,<br />
ohne eine Ablöse mitzufinanzieren − als<br />
auch für den Kunden: Er nutzt die von<br />
Raber+Märcker gelieferte Hardware kostenfrei<br />
FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
und kann noch vor Ablauf des Altvertrags die<br />
Vorteile eines Neuvertrags genießen.<br />
kundenbindungstool<br />
Das Rückvergütungsmodell page_back<br />
kann auch als Element der Kundenbindung<br />
dienen: Ist der Verbrauch niedriger als zuvor<br />
vereinbart, erhält der Kunde Rückvergütun-<br />
info<br />
Raber+Märcker<br />
Die inhabergeführte raber+Märcker<br />
Gmbh mit Sitz in Stuttgart ist mit 250<br />
Mitarbeitern in der Gruppe eines der<br />
führenden häuser für iT-Technologie in<br />
Süddeutschland. Seit der Gründung<br />
1934 ist es unternehmensziel, Organisationsabläufe<br />
innovativ zu verbessern<br />
und Dienstleistungen der Spitzenklasse<br />
anzubieten.<br />
gen in Form von zusätzlichen Seiten. Ver-<br />
braucht er mehr, zahlt er einen geringen Aufpreis.<br />
Neben der Drucker- und Kopiererhardware<br />
lassen sich auch Software und Lizenzen<br />
in page_back-Verträgen abbilden. Für den<br />
Fall, dass Software ohne die dazugehörige<br />
Hardware verleast werden soll, bietet sich mit<br />
der Vertragsform IT-Flex ein kündbarer Leasingvertrag<br />
mit Re-Invest an. „Die Kunden<br />
fragen heute nach Full Service aus einer<br />
Hand, der von Finanzdienstleistung über<br />
Wartung, Reparaturservice und Versicherung<br />
alles umfasst“, weiß Konz. Die reine Gebrauchsüberlassung<br />
der Hardware dagegen<br />
sei nicht mehr gefragt.<br />
Ebendiese Anforderungen erfüllt abcfinance<br />
gemeinsam mit Raber+Märcker. Fragt ein<br />
Kunde nach Leasing- oder Mietangeboten,<br />
prüft das Systemhaus zunächst die Möglichkeiten<br />
und gibt die Unternehmensdaten an<br />
die abcfinance-Experten weiter, die die Bonität<br />
des Kunden prüfen und die erfolgreiche<br />
Freigabe wiederum an Raber+Märcker<br />
melden. „abcfinance arbeitet zu marktüblichen<br />
Konditionen“, erläutert Grässlin. „Den<br />
Unterschied macht letztlich der Service, wie<br />
die sehr gute und schnelle Vor-Ort-Betreuung.<br />
Und: Die für die jeweiligen Vertragsformen<br />
notwendigen Formulare bekommen<br />
wir bereits in unserem Corporate Design<br />
übermittelt.“<br />
So konzentriert sich das Systemhaus auf<br />
seine Kernkompetenz, nämlich die Beratung,<br />
während die Zusammenarbeit mit dem Finanzierungsspezialisten<br />
reibungslos funktioniert,<br />
oder, wie Grässlin es ausdrückt: „Sie macht<br />
einfach Spaß.“<br />
g
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Zeit, zu handeln!<br />
54 FACTS 3/2012
trotz einer sich abschwächenden<br />
Weltkonjunktur<br />
und der derzeitigen Schuldenkrise<br />
im Euroraum: Die<br />
jüngsten Zahlen der großen<br />
Wirtschaftsinstitute machen<br />
berechtigte Hoffnung, dass die<br />
Wirtschaft hierzulande nicht – wie bereits<br />
ein wenig vorschnell befürchtet – in eine Rezession<br />
schlittert. Das Deutsche Institut für<br />
Wirtschaftsforschung (DIW) etwa geht davon<br />
aus, dass die Wirtschaft bereits ab Mitte<br />
dieses Jahres wieder zulegt, und erwartet für<br />
2012 ein Wirtschaftswachstum von insgesamt<br />
0,6 Prozent, der Internationale<br />
Währungsfonds IWF von 0,3 Prozent.<br />
Und die Experten des<br />
Münchner Ifo-Instituts<br />
sind optimistisch, die<br />
Eurokrise gut zu<br />
überstehen. Dabei<br />
erweise<br />
sich ins-<br />
besondere die deutsche Binnenwirtschaft als<br />
robustes Fundament, wie Konjunkturexperte<br />
Klaus Abberger erklärte: „Wir sind im Moment<br />
sehr gut aufgestellt, aber wie die Eurokrise<br />
weitergeht und welche Wellen sie noch schlägt,<br />
kann man nicht sagen.“<br />
Gemeinsame Voraussetzung für diesen<br />
verhaltenen Optimismus bildet die Annahme,<br />
dass die Krise im Euroraum bewältigt wird.<br />
Sollte diese allerdings noch länger andauern,<br />
so die Befürchtung, wird der momentan noch<br />
relativ starke Arbeitsmarkt deutlich härter<br />
von der Konjunkturwelle betroffen sein. Die<br />
Folge könnte eine Negativspirale aus steigender<br />
Arbeitslosigkeit und fallender Nachfrage<br />
sein – mit einer spürbaren Rezession als unvermeidliche<br />
Folge. Doch welche weitere Entwicklung<br />
die Konjunktur auch nimmt:<br />
An der Investitionsfreudigkeit der Unternehmen<br />
jedenfalls gehen die momentane Unsicherheit<br />
der Märkte und die (geld-)politische<br />
Instabilität im Euroraum in Verbindung mit<br />
ungünstigeren Absatzperspektiven jedenfalls<br />
nicht vorbei. Vielerorts werden Investitionen<br />
zurückgefahren. Insbesondere die in den vergangenen<br />
Jahren so boomende IT-Branche<br />
kühlt sich allmählich ab.<br />
Die Marktforscher von Gartner erwarten für<br />
das Jahr 2012 weltweite IT-Investitionen von<br />
3,8 Billionen Dollar, knapp 4 Prozent weniger<br />
als noch im Vorjahr. Zum Vergleich: Im Jahr<br />
2011 wurden 3,7 Billionen Dollar gezählt, das<br />
waren beachtliche 6,9 Prozent mehr als noch<br />
im Jahr zuvor. Und weil die Krise der Eurozone<br />
IT-Trends und -Strategien<br />
es ist noch gar nicht lange her, da investierten unternehmen kräftig in ihre<br />
it-infrastruktur. Mittlerweile ist diese investitionsfreudigkeit angesichts<br />
unsicherer Märkte, rasanter Konjunkturverläufe und politischer instabilität<br />
etwas ins Stocken geraten. erschwerend kommen Probleme bei der umsetzung<br />
konkreter investitionsvorhaben und deren Finanzierung hinzu. Derlei<br />
hemmnisse kann sich kein unternehmen leisten: Denn die it ist für jeden<br />
betrieb ein unverzichtbarer Wachstumstreiber.<br />
sowohl für Unternehmen als auch für die<br />
Verbraucher in Westeuropa Unsicherheiten<br />
erzeugt, geht Gartner davon aus, dass die<br />
IT-Ausgaben in der Region Western Europe<br />
2012 um 0,7 Prozent zurückgehen. Logisch,<br />
dass dies an den großen Markt-Playern nicht<br />
spurlos vorübergeht. Die beiden Softwaregiganten<br />
Oracle und SAP vermeldeten schon<br />
vor einigen Monaten rückläufige Zahlen und<br />
auch bei Intel und IBM gab es wenig erfreuliche<br />
Wasserstandsmeldungen.<br />
auFrÜSten tut nOt<br />
Aber: Gerade in Zeiten unsicherer Märkte,<br />
rasant verlaufender Konjunkturzyklen und<br />
politischer Instabilität tun Unternehmen gut<br />
daran, ihre vorhandene IT-Infrastruktur weiter<br />
aufzurüsten. Denn mehr denn je werden<br />
IT-Lösungen zu einem entscheidenden Faktor<br />
für die Profitabilität eines Unternehmens. Daher<br />
messen auch immer mehr Firmen, egal<br />
welcher Größe und aus welcher Branche, der<br />
IT eine strategische Bedeutung zu. Auch die<br />
Bundesregierung geht mit gutem Beispiel voran:<br />
Laut Staatssekretärin Cornelia Rogall-<br />
Grothe, der IT-Beauftragten der Bundesregierung,<br />
wurden knapp 477 Millionen Euro in die<br />
Modernisierung der IT des Bundes investiert –<br />
in allen Bundesressorts und 60 Geschäftsbereichsbehörden.<br />
Das IT-Investitionsprogramm<br />
konzentrierte sich auf die Bereiche IT-Sicherheit,<br />
IT-Organisation des Bundes, Green-IT<br />
sowie die Zukunftsfähigkeit durch Innova-<br />
3/2012 FACTS 55
FACTS-TiTel<br />
tionen. Das Programm fungierte als eine<br />
Art „Abwrackprämie“ für die ITK-Industrie<br />
und ging am 31. Dezember 2011 nach knapp<br />
drei Jahren Laufzeit zu Ende.<br />
Wer neue Geschäftsfelder erschließen und<br />
zusätzliches Wachstum erzielen will, um damit<br />
die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens<br />
langfristig zu sichern, muss in der IT die Weichen<br />
stellen. Denn: Vielerorts sind die vorhandenen<br />
IT-Infrastrukturen nach wie vor heterogen,<br />
über Jahre gewachsen und vor allem<br />
unflexibel. Hinsichtlich einer effizienten IT-<br />
Infrastruktur sind vor allem kleine und mittlere<br />
Unternehmen auf die Unterstützung durch Experten<br />
angewiesen. „Jede Firma braucht eine<br />
durchdachte IT-Strategie, die weniger als Kostenfaktor,<br />
sondern vielmehr als kritischer Unternehmensfaktor<br />
gesehen wird und einen<br />
spürbaren Beitrag zur Wertschöpfung leistet“,<br />
sagt Hans-Hermann Göcke, Geschäftsführer<br />
der Unternehmensgruppe mdi & NoRA, einem<br />
IT-System- und Softwarehaus aus Ibbenbüren,<br />
das sich speziell auf die Bedürfnisse kleiner<br />
und mittelständischer IT-Anwender sowie die<br />
Berufsgruppe der Notare und Rechtsanwälte<br />
spezialisiert hat. Auch der Automatisierungsgrad<br />
lasse vielfach zu wünschen übrig. Erschwerend<br />
kommen organisatorische Grenzen<br />
wie unklare Verantwortlichkeiten und Budgetgrenzen<br />
hinzu, die es zu überwinden gilt.<br />
nOtWenDigKeit erKannt<br />
Dass sich IT-Verantwortliche diesen Herausforderungen<br />
bewusst sind, belegt eine aktuelle<br />
Studie der Managementberatung Ardour<br />
Consulting. Diese Studie hat sich mit der Frage<br />
beschäftigt, aus welchen Motiven heraus Unternehmen<br />
in ihre IT-Infrastruktur investieren.<br />
Das wenig überraschende Ergebnis: Firmen<br />
versprechen sich von IT-Neuinvestitionen in<br />
erster Linie Kostenoptimierung, strategische<br />
Wettbewerbsvorteile sowie eine verbesserte<br />
Informationsversorgung. Zudem gaben immerhin<br />
knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen<br />
an, mit der technischen Modernisierung<br />
einen Beitrag zur Steigerung der<br />
Mitarbeiterzufriedenheit leisten zu wollen. Der<br />
sich ankündigende beziehungsweise teilweise<br />
bereits vorhandene Fachkräftemangel macht<br />
sich eben auch in der IT-Branche bemerkbar.<br />
Obwohl also durchaus festzustehen<br />
scheint, welcher konkrete Nutzen mit einer<br />
56 FACTS 3/2012<br />
FACts-eXPeRteN tiPP<br />
Welche Unterstützung benötigen Unternehmen hinsichtlich ihrer IT-Infrastruktur<br />
und ihres Service und Support? Hans-Hermann Göcke rät, bei der Erarbeitung<br />
einer ganzheitlichen IT-Strategie folgende Aspekte unbedingt zu berücksichtigen<br />
und bei der Beratung auf das Know-how von Experten zu setzen.<br />
iNTeRNeT<br />
SCHUlUNG<br />
FiNANZieRUNG<br />
ReCHTliCHe BeRATUNG<br />
� erstellung und<br />
Absicherung von<br />
Websites<br />
� Hosting<br />
� Webservice<br />
� Weiterbildung<br />
� Administratoren-,<br />
User- und Organisa- Organisa-<br />
tionsschulungen<br />
� leasingmodelle<br />
� Mietmodelle<br />
� lizenzmodelle<br />
� Datenschutzgesetz<br />
� GDPdU<br />
� interne Richtlinien<br />
� HGB<br />
� internetnutzung/-umgang<br />
� Arbeitsrecht
HARDWARe<br />
SOFTWARe<br />
PROZeSSe<br />
SiCHeRHeiT<br />
� Auswahl<br />
� implementation<br />
� Pflege<br />
� Auswahl<br />
� implementation<br />
� Pflege<br />
� lizenzmanagement<br />
� Updates<br />
� Druckprozesse<br />
� Datenfluss<br />
� Organisation<br />
� Virenschutz<br />
� Firewall<br />
� Datenschutz<br />
� Mobile Arbeitsplätze<br />
� Back-up<br />
IT-Trends und -Strategien<br />
„Mithilfe einer durchgängigen<br />
IT-Strategie lässt sich die Effizienz<br />
steigern; zudem kann sie Werte<br />
schaffen und das Unternehmenswachstum<br />
sichern. Eine solche<br />
Strategie ist allerdings mehr als die<br />
Auswahl und die Implementierung<br />
von Hardware und Software. Vielmehr<br />
müssen alle Faktoren berücksichtigt<br />
werden, die mittelbar oder<br />
unmittelbar Berührungspunkte mit<br />
dem Thema IT aufweisen.“<br />
hanS-herMann GÖcKe, Geschäftsführer der<br />
unternehmensgruppe mdi & nora aus ibbenbüren<br />
SeRViCe<br />
� Wartung<br />
� Analyse<br />
� Service level Agreements<br />
� Kalkulierbare Kosten<br />
�� Strategieberatung<br />
� Administration<br />
3/2012 FACTS 57
FACTS-TiTel IT-Trends und -Strategien<br />
CheCkliste<br />
Der SIBB e.V., IKT-Branchenverband für Berlin und Brandenburg, empfiehlt Unternehmen,<br />
die eigene IT-Investitionsplanung wie eine öffentliche Ausschreibung anzugehen. Im Rahmen einer<br />
solchen Planung sind Unternehmen gut beraten, folgende Aspekte zu berücksichtigen.<br />
investitionen aufschlüsseln:<br />
bei it-investitionen muss<br />
zwischen operativen und<br />
strategischen ausgaben unterschieden<br />
werden. Operative decken<br />
den laufenden betrieb ab. Strategische<br />
beziehen sich auf Weiterentwicklungen<br />
und neuinvestitionen.<br />
als Faustregel kann gelten: die<br />
technologiekosten des vorjahres als<br />
basis nehmen und ein moderates<br />
Wachstum einkalkulieren. als grober<br />
richtwert können dabei die Kosten<br />
für vergleichbare On-Demand-<br />
Lösungen externer Dienstleister<br />
fungieren.<br />
Investition beabsichtigt wird, lauern bei<br />
der Umsetzung einige Probleme – wie die Studie<br />
ebenfalls herausgefunden hat. Beispielsweise<br />
soll im Idealfall das sogenannte Portfolio-Management<br />
eine belastbare Entscheidungsgrundlage<br />
für die Auswahl der strate-<br />
58 FACTS 3/2012<br />
experten befragen: im rahmen<br />
einer detaillierten ausschreibung<br />
lassen sich der technische bedarf,<br />
die Projektanforderungen und die gewünsch-<br />
ten ergebnisse dokumentieren. auf dieser<br />
basis lassen sich die Meinungen verschiedener<br />
experten einholen.<br />
Puffer einplanen: Das Spektrum der<br />
angebote beziehungsweise der<br />
Kostenkalkulationen sollte die Ober-<br />
und untergrenze für den Finanz- und zeitrahmen<br />
definieren. Für den Fall, dass Projekte<br />
sich aufwendiger gestalten als ursprünglich<br />
angenommen, sollte unbedingt ein gewisses<br />
finanzielles Polster eingeplant werden.<br />
gisch passenden IT-Investitionen liefern.<br />
Tatsächlich aber fehlt es in vielen Fällen nicht<br />
nur an klaren Portfoliokriterien: Erschwerend<br />
stoßen IT-Verantwortliche bei den Businessbereichen<br />
häufig auch noch auf Desinteresse,<br />
konstruktiv an der Priorisierung der Investi-<br />
unverzichtbar: bei der umsetzung von it-investitionsvorhaben kommt es vor allem<br />
auf angemessene Organisationsstrukturen für die umsetzung sowie die Kooperationsbereitschaft<br />
aller beteiligten an.<br />
Zusatzkosten berücksichtigen:<br />
bei geplanten neuanschaffungen<br />
ist neben den unmittelbaren technologiekosten<br />
auch das budget für installation<br />
und Wartung mit einzukalkulieren.<br />
Potenziale bedenken: Die nut-<br />
zung von Software verlagert sich<br />
mit dem aufkommen von cloud-<br />
Lösungen zunehmend ins internet. Das<br />
kann einen beitrag dazu leisten, weniger<br />
eigene infrastrukturen lokal vorhalten<br />
zu müssen, die teuer und aufwendig in<br />
der Wartung sind und für die nachträg-<br />
liche Kosten für Lizenzgebühren und<br />
updates anfallen.<br />
tionen mitzuwirken. Und auch das Top-Management<br />
entzieht sich vielfach der erforderlichen<br />
Unterstützung, wie 59 Prozent der<br />
Befragten angaben. Unterm Strich sind damit<br />
Voraussetzungen für eine problembehaftete<br />
und damit erfolgsbegrenzende Investitionspolitik<br />
geschaffen – eine Politik, die sich eigentlich<br />
kein Unternehmen leisten kann.<br />
ein Strang, in eine richtung<br />
„Es werden zwar nicht immer riesige Investitionsgräber<br />
geschaffen, aber in der Summe<br />
wird eine Menge Geld versenkt“, kommentiert<br />
Ardour-Geschäftsführer Dr. Jakob Rehäuser die<br />
Ergebnisse der Studie und fordert gleichzeitig:<br />
„Es müssen angemessene Organisationsstrukturen<br />
für ein wirkungsvolles Projektportfolio-<br />
Management geschaffen werden, vor allem<br />
aber ist die Bereitschaft der Business-Verantwortlichen<br />
notwendig, hier nicht nur an einem<br />
Strang zu ziehen, sondern auch in dieselbe<br />
Richtung.“ Damit alle Beteiligten bei einer geplanten<br />
Investition tatsächlich auch ein einheitliches<br />
Ziel vor Augen haben, sollte insbesondere<br />
auch die Art der Finanzierung geklärt<br />
sein. Eine Alternative zum Kauf von neuer<br />
Hardware oder Software besteht im IT-Leasing.<br />
Diese Finanzierungsform soll die hohen an
SIMPLIFY YOUR BÜRO.<br />
Kirk – Spitzenreiter bei der Kundenzufriedenheit –<br />
100%<br />
SERVICE
FACTS-TiTel<br />
fallenden Einmalkosten senken und über<br />
die dazugehörigen Serviceverträge auch die<br />
Supportleistungen mit abdecken.<br />
Und in welchen Bereichen kommen die Investitionen<br />
zum Tragen? Ganz im Trend liegen<br />
weiterhin die drei Themenbereiche Cloud-<br />
Computing, Mobile Computing und IT-Sicher-<br />
IntervIew<br />
FACTS: Kostenoptimierung, das erlangen<br />
strategischer Wettbewerbsvorteile oder<br />
eine höhere Kundenzufriedenheit – die<br />
Gründe, warum Unternehmen in ihre<br />
iT-infrastruktur investieren, sind vielfältig.<br />
Diese investitionen werden dem leasingmarkt<br />
künftig kräftige Zuwächse<br />
bescheren, wie etwa die BBe Handelsberatung<br />
prognostiziert. Warum eignet sich<br />
eine leasingfinanzierung gerade für den<br />
Bereich der iT?<br />
60 FACTS 3/2012<br />
heit. Das geht jedenfalls aus einer Umfrage<br />
des Branchenverbandes BITKOM hervor.<br />
Demnach belegt Cloud-Computing mit 66<br />
Prozent der Nennungen den Spitzenplatz unter<br />
den IT-Trendthemen – bereits zum dritten<br />
Mal in Folge. „Cloud-Services sind die Innovationstreiber<br />
bei der Bereitstellung und Nut-<br />
Investitionsmotor Leasing<br />
Geschäftskritische ERP- oder CRM-Systeme, die rasch überholt sind,<br />
aufkommende Cloud-basierte Technologien oder der Siegeszug des<br />
Tablet-PCs: Die Welt der IT ist schnelllebig und Unternehmen sollten ihre<br />
Investitionen in die IT-Infrastruktur daher vorausschauend planen. Warum<br />
die Finanzierung von Hardware, Software oder kompletter IT-Projekte<br />
mittels Leasing daher besonders sinnvoll ist, erläutert Marcus Holbeck,<br />
Verkaufsleiter Vertriebs-Leasing der MMV Leasing GmbH.<br />
MARCUS HoLBECK, Verkaufsleiter<br />
Vertriebs-Leasing der MMV Leasing<br />
GmbH<br />
Marcus Holbeck: Bereits seit den Anfängen<br />
des Leasings in den 60er-Jahren gehören<br />
EDV-Anlagen und Büromaschinen zu denjenigen<br />
Wirtschaftsgütern, die bevorzugt<br />
geleast anstatt gekauft werden. Das ist im<br />
Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass<br />
der Nutzen an diesen Systemen von Bedeutung<br />
ist, das Eigentum an sich aber keinerlei<br />
Vorteile bringt. Hinzu kommt: Keine andere<br />
Produktgruppe unterliegt einem derart<br />
rasanten technologischen Wandel wie<br />
IT-Technologien und -Werkzeuge. Und daher<br />
ist für die Finanzierung dieser teilweise sehr<br />
kurzlebigen Güter ein besonders flexibles<br />
Instrument für eine kundenbezogene Absatzfinanzierung<br />
erforderlich.<br />
FACTS: Und worin bestehen die konkreten<br />
Vorteile einer Finanzierung mittels leasing?<br />
Holbeck: Zunächst einmal bietet das Leasing<br />
gegenüber anderen Finanzierungsformen wie<br />
etwa dem klassischen Kauf den Vorteil, dass<br />
die Systeme nicht als Anlagevermögen<br />
geführt werden müssen, was sich negativ auf<br />
die Bilanzrelation auswirken kann. Noch<br />
wichtiger hingegen ist, dass ein Unternehmen<br />
mithilfe der Finanzierung durch<br />
Leasing immer auf dem neuesten Stand der<br />
Technik bleibt und somit sehr viel anpassungsfähiger<br />
ist gegenüber veränderten<br />
Rahmenbedingungen oder neuen aufkommenden<br />
Technologien oder Anforderungen.<br />
Nehmen Sie nur das Beispiel der immer<br />
stärker nachgefragten Tablet-PCs oder des<br />
zung von IT-Leistungen“, sagt BITKOM-Präsident<br />
Prof. Dieter Kempf. Nach BITKOM-<br />
Schätzung wird sich der Umsatz mit<br />
Cloud-Services für Privat- und Geschäftskunden<br />
bis zum Jahr 2015 allein in Deutschland<br />
auf rund 13 Milliarden Euro mehr als verdreifachen.<br />
Um diesen „Kuchen“ buhlen neben<br />
vermehrten Einsatzes von Thin Clients<br />
anstelle klassischer Notebooks oder<br />
PCs an Büroarbeitsplätzen. Durch die<br />
Finanzierung mittels Leasing können<br />
Unternehmen ihre Planungssicherheit<br />
erhöhen und hohe Einmalkosten<br />
vermeiden – gerade für kleine und<br />
mittelständische Unternehmen ist dies<br />
wichtig, um im Wettbewerb bestehen<br />
zu können.<br />
FACTS: Software verlagert sich in Form<br />
von Cloud-lösungen zunehmend ins<br />
internet und viele versprechen sich<br />
davon eine Umwandlung von fixen in<br />
variable Kosten. Werden klassische<br />
leasingmodelle für die Softwarefinanzierung<br />
damit überflüssig?<br />
Holbeck: Auf keinen Fall. Das Problem<br />
ist, dass Finanzierungsinstrumente<br />
gerade im Bereich der Softwarefinanzierung<br />
häufig sehr unflexibel sind.<br />
Genau dieser Tatsache tragen wir Rechnung:<br />
Unsere Kunden haben die<br />
Auswahl zwischen einem Software-<br />
Nutzungsvertrag oder einem Software-<br />
Leasingvertrag – ungeachtet dessen, ob<br />
es sich um Standard- oder Individualsoftware<br />
handelt. Dabei ermöglicht<br />
ihnen die Verteilung der Lizenzgebühr<br />
und der Kosten aller anfallenden<br />
Projektdienstleistungen auf den<br />
Nutzungszeitraum die Zahlung der<br />
fälligen monatlichen Raten aus dem<br />
laufenden Ertrag nach dem sogenannten<br />
„Pay as you earn“-Prinzip.<br />
Insgesamt können wir sehr konkret auf<br />
die individuellen Anforderungen<br />
unserer Kunden eingehen, ein maß-<br />
geschneidertes Finanzierungskonzept<br />
bieten und ihnen die Investitions-<br />
entscheidung somit maßgeblich<br />
erleichtern.<br />
FACTS: Worin besteht der Unterschied<br />
zwischen einem Software-Nutzungsvertrag<br />
und einem Software-leasingvertrag?
den großen Anbietern für Unternehmenssoftware<br />
wie SAP, IBM oder Oracle auch immer<br />
mehr spezialisierte Softwarehäuser. Dabei<br />
muss allerdings erwähnt werden, dass IT-Entscheider<br />
mittlerweile streng zwischen der öffentlichen<br />
Internet-Wolke und der sogenannten<br />
Private Cloud in einem kontrollierten<br />
Holbeck: Beim Software-Nutzungsvertrag<br />
aktiviert der Kunde die Software<br />
als immaterielles Wirtschaftsgut.<br />
Sobald der Nutzungsvertrag ordnungsgemäß<br />
erfüllt ist, geht das zeitlich<br />
unbefristete Nutzungsrecht entschädigungslos<br />
auf ihn über. Beim Software-<br />
Leasingvertrag dagegen liegt die<br />
Aktivierungspflicht beim Leasinggeber,<br />
also bei der MMV Leasing. Für den<br />
Kunden sind die Leasingraten Be-<br />
triebsausgaben. Beide Vertragstypen<br />
eignen sich sowohl für die Finanzierung<br />
von Standard- als auch von Individualsoftware.<br />
Darüber hinaus lassen<br />
sich auch sehr komplexe IT-Projekte<br />
mit umfangreichen Dienstleistungen,<br />
wie etwa die Konzeption eines Inter-<br />
netauftritts oder eines kompletten<br />
E-Commerce-Konzepts oder die<br />
Modernisierung und Erweiterung von<br />
ERP- oder CRM-Systemen, schultern.<br />
FACTS: Worauf sollten Kunden bei der<br />
Auswahl eines Finanzierungspartners<br />
achten?<br />
Holbeck: Gerade für den Bereich<br />
der IT kommt es auf eine objektive<br />
und maßgeschneiderte Beratung sowie<br />
auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
an. Durch unsere konsequente<br />
Kundenausrichtung, die<br />
Konzentration auf die Kernkompetenzen<br />
und ein speziell auf die Zielgruppe<br />
Mittelstand abgestimmtes<br />
Produktangebot sind wir in Lage, als<br />
zuverlässiger und kompetenter Partner<br />
zu agieren. Zudem verfügt die MMV<br />
Leasing seit ihrer Gründung im Jahr<br />
1963 über langjährige Erfahrung in<br />
diesem Marktsegment. Unsere Finanzierungsspezialisten<br />
betreuen von elf<br />
Standorten aus rund 55.000 Firmenkunden,<br />
vornehmlich aus dem Mittelstand.<br />
Gleiches gilt darüber hinaus für<br />
4.000 Vertriebs-partner, die im Zuge<br />
des Vertriebsleasings beziehungsweise<br />
der Absatzfinanzierung Kooperationspartner<br />
der MKB Mittelrheinische<br />
Bank/MMV-Gruppe sind.<br />
Umfeld unterscheiden. Derzeit arbeiten viele<br />
Firmen an eigenen Cloud-Strukturen, um damit<br />
die mit der Public Cloud verbundenen<br />
Sicherheitsprobleme zu umgehen und gesetzliche<br />
Bestimmungen zu erfüllen.<br />
Das zweite Trendthema ist der Bereich<br />
Mobile Computing, den 53 Prozent der Befragten<br />
als zentrales Thema nennen. Kein<br />
Wunder, denn Smartphones sind bereits weitverbreitet<br />
und Tablet-Computer erobern den<br />
Massenmarkt. Für die Unternehmen ist dies<br />
mit der Herausforderung verbunden, Inhalte<br />
und Anwendungen über Apps oder Websites<br />
verfügbar zu machen. Gleichzeitig müssen<br />
die mobilen Endgeräte sicher und zuverlässig<br />
in die vorhandenen IT-Systeme eingebunden<br />
werden.<br />
debatten und schlagzeilen<br />
Beide Themen, Cloud-Computing und Mobile<br />
Computing, stehen also in direktem Zusammenhang<br />
mit dem Thema IT-Sicherheit<br />
und Datenschutz, das 48 Prozent als zentrale<br />
Herausforderungen des Jahres 2012 ansehen.<br />
Denn wie bereits im Vorjahr werden Debatten<br />
über den Datenschutz im Internet und spektakuläre<br />
Hackerangriffe sicherlich auch in diesem<br />
Jahr wieder für Schlagzeilen sorgen und<br />
IT-Trends und -Strategien<br />
CLoUD-CoMPUTING: Laut einer BITKoM-Umfrage belegt das Thema mit 66 Prozent der<br />
Nennungen den Spitzenplatz unter den IT-Trendthemen des Jahres 2012.<br />
IT-Sicherheitsverantwortlichen den Angstschweiß<br />
auf die Stirn treiben. Die ITK-Industrie<br />
entwickelt weiter mit Hochdruck Lösungen,<br />
um IT-Systeme zuverlässig abzusichern.<br />
Nicht umsonst sind Vertrauen und Sicherheit<br />
unter dem Slogan „Managing Trust“ das Leitthema<br />
der diesjährigen CeBIT. „Die CeBIT hat<br />
sich zum Ziel gesetzt, die Kluft zwischen Vertrauen<br />
in moderne Technologien und der<br />
eigentlichen Vertrauenswürdigkeit digitaler<br />
Lösungen zu verringern“, sagte Messechef<br />
Ernst Raue im Vorfeld der CeBIT. „Vertrauen<br />
und Sicherheit bezüglich intelligenter Lösungen<br />
und Prozesse müssen bei Anbietern und<br />
Anwendern als zentrale Managementaufgabe<br />
verstanden werden.“<br />
Und ungeachtet dessen, in welche konkreten<br />
Technologien die Verantwortlichen tatsächlich<br />
investieren, welche Art der Finanzierung<br />
sie dabei wählen und welche Widerstände<br />
sie dabei unter Umständen überwinden müssen<br />
– am Ende werden alle Beteiligten zu der<br />
Überzeugung gelangen, dass die Investition in<br />
die vorhandene IT-Infrastruktur einen wichtigen<br />
Beitrag zur Wertschöpfung leistet und –<br />
unabhängig von konjunkturellen und politischen<br />
Rahmenbedingungen – auf diesem Wege<br />
das langfristige Überleben sichert.<br />
Daniel Müller g<br />
3/2012 FACTS 61
Praxis Factoring<br />
Wer hat Angst vor Factoring?<br />
2 FACTS 1/2012<br />
38<br />
FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
Kleine Unternehmen zögern häufig,<br />
wenn es um das Thema Factoring<br />
geht – dabei spielt die Firmengröße<br />
selten eine Rolle. Meist beeinträchtigen<br />
etwa branchenspezifische<br />
Einschränkungen die Eignung. Ein<br />
kurzer Test schafft schnell Klarheit.<br />
Und aufgepasst: Wie bei jeder<br />
Finanzierungsform heißt es auch<br />
beim Factoring, die Kosten vorab<br />
genau zu kalkulieren.<br />
längst gilt<br />
Factoring<br />
als seriöseMöglichkeit,<br />
die eigene<br />
Liquidität zu verbessern.<br />
Denn angesichts<br />
langer Zahlungsziele und<br />
eines ungebrochenen<br />
Hangs zum „Lieferanten-<br />
kredit“ warten viele Firmen immer länger<br />
auf die Bezahlung ihrer Leistungen, weshalb<br />
immer mehr Verantwortliche auf den<br />
Verkauf offener Rechnungen setzen. Kein<br />
Wunder, denn der Weg zur Bank birgt zunehmend<br />
Hürden, da sich manches Kreditinstitut<br />
spürbar zurückhält mit der Kreditvergabe.<br />
Doch gerade kleine Unternehmen<br />
zögern mit einer Anfrage beim Factor – oft<br />
rechnen sie mit großem Aufwand oder halten<br />
sich für uninteressant als Partner.<br />
1/2012 FACtS
Dabei steht Factoring grundsätzlich Unter-<br />
nehmen jeder Größe offen. Schon ab einem<br />
Jahresumsatz von 100.000 Euro bieten sich<br />
Möglichkeiten des Rechnungsverkaufs. Voraussetzung<br />
dafür sind automatisierte, internetbasierte<br />
Abläufe, wie sie etwa die Kölner<br />
abcfinance mit ihrem Angebot fastfactoring<br />
bietet (siehe Artikel in FACTS 12/2011). Diese<br />
halten die Kosten sowohl für den Factor als<br />
auch für das Unternehmen im erträglichen<br />
Rahmen und kommen daher insbesondere<br />
kleinen Unternehmen zugute.<br />
Ob die eigene Firma auf fastfactoring zurückgreifen<br />
kann, lässt sich im Internet leicht,<br />
schnell und anonym testen, der „fastfactoring-<br />
Check“ zeigt dies innerhalb weniger Minuten.<br />
Abgefragt werden dabei Angaben wie Jahresumsatz,<br />
Kundenzahl und Höhe der Betriebsrendite.<br />
Erst wenn die grundsätzliche Eignung<br />
bestätigt ist und ein Unternehmen sich für eine<br />
genauere Prüfung des Angebots entscheidet,<br />
benötigt abcfinance Firmendaten und<br />
genaue Umsätze, Umsatzerwartungen, Außenstände<br />
oder Forderungsausfälle. Finanzierungsentscheidungen<br />
ergehen in der Regel<br />
binnen 48 Stunden.<br />
AusnAhmen beAchten<br />
Punktabzug beim Check gibt es im Fall sogenannter<br />
Risikobranchen. Häufig nicht möglich<br />
ist Factoring beispielsweise im Bau- oder<br />
Immobiliengewerbe, denn dort erfolgt die Abrechnung<br />
vielfach nach VOB (Vergabe- und<br />
Vertragsordnung für Bauleistungen) oder VOL<br />
(Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen).<br />
Ähnliche Einschränkungen gelten bei<br />
Vermietung und Verpachtung, wo bevorschusste<br />
Zahlungen nicht noch per Factoring<br />
zusätzlich bevorschusst werden können. Aber<br />
auch im Fall einer ungünstigen Kundenstruktur<br />
schrecken viele Dienstleister zurück. Die<br />
Risiken wären zu hoch und damit auch die<br />
Kosten für die Unternehmen. Problematisch<br />
sind mitunter zudem ein hoher Auslandsanteil,<br />
eine magere Betriebsrendite oder eine<br />
extrem kurze Unternehmensgeschichte.<br />
Und wie rechnet sich Factoring? Wie bei<br />
jeder Finanzierungsform heißt es auch in<br />
diesem Fall, die Kosten vorab genau zu kalkulieren.<br />
Diese hängen ab von vielfältigen Voraussetzungen<br />
und lassen sich nicht pauschal<br />
beziffern.<br />
Eine Faustregel besagt, dass mindestens 2<br />
bis 3 Prozent des Rechnungswerts an den<br />
Dienstleister gehen. Diese Kosten setzen sich<br />
zusammen aus der Factoringgebühr, den Zinsen<br />
für den Zeitraum der Bevorschussung und<br />
weiteren Kosten. Wie viel ein Unternehmen<br />
tatsächlich bezahlt, hängt von den bereits genannten<br />
Faktoren ab, aber auch von der<br />
durchschnittlichen Rechnungshöhe, der Anzahl<br />
von Kunden und Rechnungen, von Zahlungsbedingungen<br />
oder durchschnittlichen<br />
Forderungslaufzeiten. Als Extremfall kann ein<br />
Unternehmen gelten, das über einen hohen<br />
Anteil von Einmalkäufern verfügt, mit vielen<br />
Reklamationen rechnet und einen geringen<br />
Jahresumsatz aufweist. Hier werden vergleichsweise<br />
hohe Gebühren fällig. Umgekehrt<br />
gilt jedoch auch, dass die Kosten sehr überschaubar<br />
bleiben können. Das gilt beispielsweise<br />
bei Unternehmen, deren Kundenportfolio<br />
homogen ist mit gut verteilten Risiken. Im<br />
Idealfall gleichen sich Kosten und Gewinn sogar<br />
aus. Das gilt beispielsweise dann, wenn<br />
sich vermehrt Skonti ausnutzen lassen und<br />
keine Überziehungszinsen mehr bei der Hausbank<br />
anfallen.<br />
einspArungen gegenrechnen<br />
Überhaupt stehen den Kosten diverse Einsparungen<br />
gegenüber. Denn je nach Modell<br />
der Zusammenarbeit fallen weite Teile des eigenen<br />
Forderungsmanagements weg. Kosten<br />
lassen sich in der Regel jedoch nicht ganz vermeiden,<br />
denn kaum ein Unternehmen legt das<br />
Rechnungswesen komplett in die Hände des<br />
Factors. Mit Kunden, die ohnehin sehr schnell<br />
zahlen oder mit denen ein besonders gutes<br />
Verhältnis besteht, wollen die meisten Verant-<br />
wortlichen weiterhin in Eigenregie zusammenarbeiten.<br />
Auch die Rechnungserstellung<br />
bleibt immer Aufgabe des Unternehmens.<br />
Dagegen übernehmen Factoringdienstleister<br />
Aufgaben wie Anschriftenprüfung, Rechnungskontrolle<br />
und -versand, das kaufmännische<br />
und das gerichtliche Mahnwesen oder die<br />
Vereinbarung und Abwicklung von Ratenzahlungsplänen.<br />
Ein belastbares Ergebnis über<br />
den betriebswirtschaftlichen Nutzen des Factorings<br />
für das eigene Unternehmen erhält<br />
daher nur, wer den Gesamtaufwand je Rechnung<br />
mit und ohne Factoring vergleicht. Und<br />
zu diesem Vergleich gehören eben nicht nur<br />
die internen Prozesskosten, sondern beispielsweise<br />
auch der Zinsaufwand für die teilweise<br />
langen Zahlungszeiträume der Kunden.<br />
Ein Rechenbeispiel: Erzielt ein Unternehmen<br />
einen Jahresumsatz von 6 Millionen Euro<br />
und übernimmt es das Forderungsmanagement<br />
weiterhin selbst, können die Gesamtkosten<br />
bei nur circa einem Prozent liegen.<br />
Dies ist der Fall, wenn der Factor eine Gebühr<br />
von etwa 0,35 Prozent verlangt (ergibt 21.000<br />
Euro bei 6 Millionen Euro Rechnungssumme)<br />
und die Bevorschussung der Forderungen<br />
über jeweils einen Monat mit einem Zins von<br />
etwa 4 Prozent berechnet – der erforderliche<br />
Finanzierungsbedarf von 1 Million ergibt Kosten<br />
von 40.000 Euro. Dazu kommen geringe<br />
Bearbeitungsgebühren pro Debitor.<br />
gut für die Abläufe<br />
Kommt eine Zusammenarbeit mit einem<br />
Factor infrage, heißt dies für ein Unternehmen<br />
zunächst einmal, interne Abläufe darauf<br />
auszurichten. Denn mit der Übergabe eines<br />
Ordners mit den gesammelten Rechnun-<br />
FACtS 1/2012 2/2012 SonderveröFFentliChUng 1/2012 FACtS FACTS 393
Praxis Factoring<br />
gen ist es selten getan. Gerade in der An-<br />
fangszeit bedeutet das Einschalten eines Factors<br />
auch für das Unternehmen einen<br />
personellen und organisatorischen Mehraufwand,<br />
der sich aber nach einer Einspielzeit<br />
von etwa vier bis sechs Wochen rentiert. In<br />
dieser Zeit will sich der Dienstleister in der<br />
Regel einen genauen Überblick über die Buchhaltung<br />
sowie einen Einblick in den Zahlungsstatus<br />
der offenen Forderungen verschaffen.<br />
VorAbVereinbArungen<br />
Damit die Zusammenarbeit reibungslos<br />
starten kann, ist eine umfangreiche Kontaktpflege<br />
unabdingbar. Dienstleister wie<br />
abcfinance betreuen ihre Neukunden mit speziellen<br />
Teams. Sind die Abläufe soweit angepasst,<br />
erhält der Kunde meist Zugang zu einem<br />
Portal, über das der Rechnungsaustausch<br />
abläuft. In der Regel handelt es sich dabei um<br />
eine Internetplattform, in deren Formulare<br />
die wichtigsten Rechnungsdaten eingepflegt<br />
werden müssen. Oft sind auch automatische<br />
Prozesse möglich.<br />
Wichtig für viele Unternehmen ist zudem,<br />
dass die Zusammenarbeit mit einem Factoringdienstleister<br />
keinen Verlust des Mitspracherechts<br />
bedeutet. So legen die Partner etwa vorab<br />
info<br />
situation ohne Factoring:<br />
g Investitionen in neue Technologien<br />
nur schwer finanzierbar<br />
g aufwendiges und inkonsequentes<br />
Mahnwesen<br />
g Großkunden mit langen Zahlungszielen<br />
nur schwer verkraftbar<br />
g laufende Überziehung des Kontos<br />
g hoher Anteil offener Forderungen<br />
fest, wie im Säumnisfall vorzugehen ist und wie<br />
Mahnungen aussehen. Ebenso lässt sich vereinbaren,<br />
wenn bei bestimmten Kunden ein<br />
besonders sensibles Vorgehen erforderlich ist.<br />
Auch aus diesem Grund gilt Factoring in<br />
der deutschen Wirtschaft längst nicht mehr<br />
als problematisch oder unseriös. So müssen<br />
Unternehmen nicht befürchten, dass ihre<br />
Kunden von rüden Mahnverfahren abgeschreckt<br />
werden – das gilt zumindest für alle<br />
im Deutschen Factoring Verband organisierten<br />
Dienstleister. Geraten beispielsweise<br />
Gläubiger in Verzug, erstellt der Factor üblicherweise<br />
zunächst eine Mahnvorschlagsliste.<br />
Damit ist es dem Unternehmen möglich, bestimmte<br />
Gläubiger aufgrund besonderer Gegebenheiten<br />
zu streichen und sich selbst um<br />
die Beitreibung der Forderung zu kümmern.<br />
In der laufenden Zusammenarbeit erstellen<br />
die meisten Dienstleister wöchentliche Übersichten,<br />
in denen auch säumige Zahler erfasst<br />
sind. Auch in derartigen Fällen können Kunden<br />
beispielsweise über eine Reklamation<br />
oder eine kurzfristige Absprache informieren,<br />
sodass keine Mahnung rausgeht.<br />
Gerade im Mittelstand schlummern häufig<br />
Effizienzreserven, was die Abläufe in Verwaltung<br />
und IT angeht. Viele Untersuchungen<br />
zeigen zudem, dass exakte Auswertungen des<br />
situation mit Factoring:<br />
g Wachstum besser finanzierbar<br />
g zusätzliche Großkunden möglich<br />
g Bereinigung des Debitorenportfolios<br />
g gezielte Ausnutzung von Skonti<br />
g keine Überziehung mehr<br />
g seltener Rückgriff auf Kontokorrentkredite<br />
eigenen Geschäftsverlaufs auch im Bereich der<br />
Debitoren oft Mangelware sind. Im Fall einer<br />
Zusammenarbeit mit einem Factoringdienstleister<br />
können die Unternehmen jedoch auf<br />
eine umfassende Unterstützung im Debitorenmanagement<br />
zählen. Je nach vertraglicher Gestaltung<br />
der Zusammenarbeit übernehmen<br />
die Dienstleister beispielsweise das komplette<br />
kaufmännische Mahnwesen, sie führen Verifikations-<br />
und Mahntelefonate durch und übernehmen<br />
auch Zahlungseingangsüberwachung<br />
und Zahlungsverbuchung.<br />
Diese Auslagerung hat oftmals erhebliche<br />
Vorteile: Weil die Dienstleister über standardisierte<br />
Abläufe verfügen und Zahlungsverzögerungen<br />
unverzüglich auffallen, kann auch<br />
die Beitreibung der fälligen Außenstände<br />
schneller erfolgen. Wo manche Unternehmen<br />
ein Auge zudrücken oder Überprüfungen<br />
schlicht seltener stattfinden, leidet sonst häufig<br />
die Liquidität.<br />
controlling erleichtert<br />
Daneben liefern die Dienstleister in der Regel<br />
umfangreiche betriebswirtschaftliche Auswertungen,<br />
die das Unternehmen regelmäßig<br />
über den Sachstand informieren. Wo bei vielen<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
häufig nur die BWA zu Controllingzwecken herangezogen<br />
wird – und das auch nur in Monatsabständen<br />
–, eröffnet die Zusammenarbeit mit<br />
dem Factor die Möglichkeit, die Auswertungen<br />
auf eine weitaus breitere Basis zu stellen. Insbesondere<br />
die Liquidität wird hier genau in Angaben<br />
aufgeschlüsselt, etwa zu Gutschriften, Einbehalten,<br />
Konzentrationen, Leistungsstörungen<br />
oder Zahlungen. Heraus kommen detaillierte<br />
Abrechnungen, die sich nach Debitoren betrachten<br />
lassen und damit genauen Aufschluss<br />
über den Kundenkreis geben.<br />
Je nach Gestaltung der Zusammenarbeit<br />
unterstützt und ergänzt ein Factor also fast alle<br />
klassischen Bereiche des Controllings. Das<br />
geht von der Informationsgewinnung über<br />
Hilfestellungen für die Planung und reicht bis<br />
zur Identifikation von Rationalisierungspotenzialen.<br />
Noch ein Plus: Mithilfe derartiger Berichte<br />
weisen Firmen nach, dass sie über aussagefähige<br />
Steuerungsinstrumente verfügen,<br />
und können damit gegebenenfalls ihre Ratingeinstufung<br />
bei der Hausbank verbessern.<br />
Martin Schwer g<br />
4 FACTS 1/2012<br />
40 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />
1/2012 FACtS