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Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 81<br />

Flächenprämien jedoch zum Teil auf den Pachtpreis überwälzt werden, steht dem<br />

Vorteil der Direktzahlungen der Wettbewerbsnachteil „Hohe Landpreise” gegenüber.<br />

Produktionskosten<br />

In Abbildung 4.5 sind die Produktionskosten nach dem skizzierten Nettokonzept<br />

dargestellt. Wie bereits in Kapitel 4.1.1 beschrieben, ist bei der Kostensäule sowohl<br />

die Gewinnschwelle I als auch die Gewinnschwelle II abgebildet. Es lassen sich folgende<br />

Aussagen treffen:<br />

− Die höchsten Kosten werden für die Betriebe in der EU ermittelt. Die Kosten<br />

liegen in größeren Betrieben mit 60 bis 80 Kühen bei ca. 40 US$ je 100 kg<br />

Milch, in kleineren Betrieben mit 20 bis 30 Kühen und dem großen 800-Kuh-<br />

Betrieb in den neuen Ländern liegen sie ca. 20 bis 40 % höher. 18<br />

− <strong>Ein</strong>en deutlichen Kostenvorteil <strong>von</strong> ca. 10 bis 25 % gegenüber den 60- bis 80-<br />

Kuh-Betrieben des europäischen Festlands weisen die Betriebe im Vereinigten<br />

Königreich aus.<br />

− In den USA liegen die Kosten des kleinen 70-Kuh-Betriebs etwa auf dem Niveau<br />

des 65-Kuh-Betriebs im Vereinigten Königreich. Innerhalb der USA weisen<br />

die Großbetriebe mit 500 bis 1.800 Kühen gegenüber dem kleinen 70-Kuh-<br />

Betrieb einen Kostenvorteil <strong>von</strong> ca. 20 % auf.<br />

− Die Kosten der großen Betriebe in den USA sowie die Betriebe in Zentraleuropa,<br />

Brasilien und Südafrika liegen etwa auf einem gleichen Niveau <strong>von</strong> ca.<br />

25 US$ je 100 kg Milch.<br />

− Die geringsten Kosten <strong>von</strong> 20 US$ je 100 kg Milch weisen die Betriebe in Neuseeland,<br />

Australien, Argentinien und Uruguay auf.<br />

Neben den Produktionskosten kann aus Abbildung 4.5 die <strong>Ein</strong>kommenssituation der<br />

Betriebe abgeleitet werden. Aus der Differenz zwischen der Gewinnschwelle I und<br />

dem Milchpreis läßt sich der Unternehmergewinn je 100 kg Milch ableiten. <strong>Ein</strong>e<br />

Vielzahl der Betriebe mit Ausnahme der USA, Ozeanien und Italien arbeiten nicht<br />

vollkostendeckend.<br />

Die kleineren 20- bis 30-Kuh-Betriebe in Österreich, Frankreich und Deutschland<br />

erwirtschaften erhebliche Unternehmerverluste <strong>von</strong> 20 bis 30 US$ je 100 g Milch.<br />

18 Es sei angemerkt, daß der 800-Kuh-Betrieb nur einen Betriebstyp in den neuen Bundesländern<br />

repräsentiert. Andere <strong>Analyse</strong>n auf Basis einzelbetrieblicher Erhebungen belegen, daß in den<br />

neuen Bundesländern erheblich leistungsfähigere Milchviehbetriebe existieren (HEMME et al.,<br />

1997, S. 31). Diese konnten in dieser <strong>Analyse</strong> jedoch nicht berücksichtigt werden.

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