Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN
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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 71<br />
Wie bereits erläutert, wurden hinsichtlich der Betriebsgröße durchschnittlich und<br />
überdurchschnittlich große Betriebe berücksichtigt. In den EU-Ländern lassen sich<br />
die Gruppen mit 23 bis 30 Kühen und 60 bis 90 Kühen identifizieren. Darüber hinaus<br />
repräsentiert der Betrieb mit 800 Kühen ein LPG-Nachfolgeunternehmen, wie es<br />
für einen Teil der Milchviehhaltung in den neuen Bundesländern als typisch anzusehen<br />
ist. In den USA wurden ausgewählte typische Milchviehbetriebe in der klassischen<br />
Milchproduktionsregion Wisconsin und der sich entwickelnden Milchregion<br />
Idaho erhoben. In Zentraleuropa wurden Großbetriebe mit 400 bis 500 Kühen erhoben.<br />
Ähnlich der Situation in den neuen Bundesländern repräsentieren diese die<br />
Nachfolgeunternehmen der ehemaligen Staatsbetriebe und Genossenschaften. Daneben<br />
bilden Betriebe mit 30 bis 50 Kühen die Situation der neu eingerichteten Familienbetriebe<br />
ab. In Südamerika, Ozeanien und Südafrika wurden Betriebe in<br />
durchschnittlicher Größe mit ca. 100 bis 150 Kühen und überdurchschnittliche Betriebe<br />
mit über 200 Kühen erhoben. Neuseeland bildet in der letztgenannten Gruppe<br />
mit 225 und 480 Kühen je Betrieb eine Ausnahme.<br />
Bei den betrachteten Betrieben handelt es sich weitgehend um spezialisierte Milchviehbetriebe.<br />
Lediglich die ausgewählten Betriebe in Österreich (23 Kühe),<br />
Deutschland (800 Kühe), Polen (543 Kühe) und in der Tschechischen Republik (31<br />
Kühe) weisen neben dem Betriebszweig Milch 4 noch weitere Betriebszweige aus.<br />
Dies ist in den meisten Fällen der Bereich Marktfruchtbau.<br />
Wie in Kapitel 2.5 dargestellt, ist es bei dem <strong>Konzept</strong> der „typischen Betriebe“ notwendig,<br />
diese in die Grundgesamtheit einzuordnen. Für eine einheitliche <strong>Ein</strong>ordnung<br />
hinsichtlich Betriebsgröße und Leistungsfähigkeit fehlt es in einer Vielzahl der<br />
betrachteten Länder an der notwendigen statistischen Datengrundlage. Aus diesem<br />
Grund erfolgte in dieser Anwendung einheitlich eine qualitative, expertengestützte<br />
<strong>Ein</strong>ordnung, die in Tabelle 4.2 dokumentiert ist.<br />
Methodik der Kostenrechnung<br />
Ziel der <strong>vergleichenden</strong> Kostenrechnung ist es, Schlußfolgerungen für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Milchproduktion <strong>von</strong> verschiedenen Betriebstypen in verschiedenen<br />
Ländern zu ermitteln.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, werden in der Regel die Produktionskosten (Vollkosten)<br />
der Ist-Situation betrachtet. Dieses Verfahren wurde in allen betrachteten<br />
<strong>international</strong>en Produktionskostenanalysen angewendet (s. Anhänge 1.2 und 1.3).<br />
4<br />
Der Betriebszweig Milch umfaßt die Milchviehhaltung, Färsenaufzucht sowie den Futterbau für<br />
diese Tiere.