Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN
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Kapitel 3 Das einzelbetriebliche Simulationsmodell TIPI-CAL 48<br />
1998 bis 2005 erstellt. Im Jahr 2005 kann dann ein Vergleich der Ex-ante-Prognose<br />
mit der tatsächlich beobachteten Entwicklung verglichen werden. <strong>Ein</strong><br />
solcher Test kann nach Ende der Simulationsperiode der ersten Modellanwendungen<br />
erfolgen.<br />
Betrachtet man die veröffentlichten agrarökonomischen Forschungsarbeiten, die mit<br />
Modellen arbeiten, im Überblick, so zeigt sich folgendes Bild:<br />
– Die Notwendigkeit einer Modellvalidierung wird immer wieder betont. Im Jahr<br />
1979 wurde eine GEWISOLA-Tagung mit dem Thema „Prognose und Prognosekontrolle“<br />
abgehalten. 24<br />
– Abgesehen <strong>von</strong> Ausnahmen enthalten die meisten Dokumentationen der in<br />
Kapitel 3.2 vorgestellten einzelbetrieblichen Simulationsmodelle kein eigenständiges<br />
Kapitel, das sich mit der Modellvalidierung auseinandersetzt. 25<br />
– Etablierte Modelle, wie z. B. FLIPSIM und RAUMIS, die seit mehr als 10 Jahren<br />
<strong>zur</strong> Politikfolgenanalyse eingesetzt werden, sind durch eine Vielzahl <strong>von</strong><br />
Modellanwendern getestet worden und haben zu einer Vielzahl <strong>von</strong> Publikationen<br />
geführt. 26 <strong>Ein</strong>e Überprüfung der Modellprognosen in der Vergangenheit hat<br />
in der Regel bisher nicht stattgefunden. 27<br />
24<br />
GROSSKOPF (1973, S. 5); ANDERSON (1974, S. 17); DE HAEN (1979, S. 20); HAZELL and NORTON<br />
(1986, S. 266 ff.); MCCARL and APLAND (1986, S. 155).<br />
25<br />
Für die meisten Modelle stellt die Anwendung im Rahmen einer Dissertation eine Verifizierung dar.<br />
<strong>Ein</strong>e speziell dokumentierte Modellvalidierung erfolgt nur bei dem Modell FLIPSIM (RICHARDSON<br />
und NIXON, 1986).<br />
Bei den in den Anhängen 2.1 bis 2.3 dargestellten Modellen, die an der Universität Gießen<br />
entwickelt wurden, handelt es sich um sogenannte Skelettmodelle mit sehr einfachen mathematischen<br />
Verknüpfungen ohne endogene Anpassungsalgorithmen, wie z. B. Produktionsfunktionen. Die<br />
Ergeb-nisse wurden direkt <strong>von</strong> den <strong>Ein</strong>gabedaten gesteuert. <strong>Ein</strong>e Validierung erscheint nach<br />
<strong>Ein</strong>schätzung <strong>von</strong> KUHLMANN (mündliche Mitteilung, 1999) nicht notwendig.<br />
<strong>Ein</strong>e zweite Gruppe bildet sehr anwendungsorientierte Modelle, die nicht im Rahmen <strong>von</strong> Doktorarbeiten<br />
entwickelt wurden. Die Modelldokumentationen enthalten in erster Linie eine Beschreibung<br />
der Modellnutzung. <strong>Ein</strong>e Dokumentation und Validierung fehlt in den meisten Fällen (s. ADAMS et<br />
al., 1993; FUNCKE et al., 1993; ORTLOFF et al., 1994; BRÄUTIGAM, 1995; HONDELE, 1996; MEFISTO<br />
GBR MBH, 1996; WINTERHELLER UNTERNEHMENSPLANUNG, 1996).<br />
26<br />
Nach Aussage <strong>von</strong> MCCART und APLAND (1986) besteht der ultimative Test <strong>zur</strong> Validierung darin,<br />
inwieweit das Modell <strong>von</strong> Entscheidungsträgern akzeptiert wird. Folgt man dieser pragmatischen<br />
Definition <strong>von</strong> Modellvalidierung, so sind die Modelle FLIPSIM und RAUMIS als validiert zu<br />
bezeichnen, ohne daß strukturierte und quantitative Tests, wie im Vorfeld beschrieben, stattgefunden<br />
haben.<br />
27<br />
FLIPSIM: Farm Level Income and Policy Simulation Model (RICHARDSON and NIXON, 1986).<br />
RAUMIS: Regionalisiertes Agrar- und Umweltinformationssystem (CYPRIS et al., 1996).<br />
Das Modell DIES bildet eine Ausnahme (BAUER und ROTHE, 1979). Im Rahmen der Modellanwendungen<br />
des BML erfolgte jeweils eine Gegenüberstellung der Prognose mit der Realität. <strong>Ein</strong>e Publikation<br />
existiert jedoch nicht.