Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN
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Kapitel 6 Zusammenfassung 173<br />
(1) <strong>Ein</strong>e <strong>international</strong> vergleichende <strong>Analyse</strong> der Produktionskosten für Milch im<br />
Jahr 1996<br />
Für 35 typische Milchviehbetriebe aus 17 Ländern (EU, USA, Südamerika, Ozeanien,<br />
Afrika und Osteuropa) wurde, ausgehend vom letzten Buchführungsabschluß,<br />
eine vergleichende Produktionskostenanalyse erstellt. Neben den Vollkosten wurden<br />
Faktorproduktivitäten und Faktorpreise zwischen den Betrieben verglichen. Im Ergebnis<br />
zeigt sich, daß die europäischen Milchviehbetriebe erhebliche Kostennachteile<br />
im <strong>international</strong>en Vergleich aufweisen. Dies ist insbesondere durch hohe Faktorpreise<br />
für Arbeit und Boden sowie durch geringe Produktivitäten im Bereich<br />
Arbeit und Kapital zu begründen. Die Produktivitätsnachteile sind zum Teil durch<br />
die aus klimatischen Gründen notwendige Stallhaltung und durch geringe Betriebsgrößen<br />
in der EU zu erklären. Neben den Produktionskosten im Jahr 1996 wurden<br />
für zwei deutsche Betriebe die Produktionskosten geschätzt, die sich beim Abbau<br />
der politischen <strong>Ein</strong>flußnahmen im Agrarbereich ergeben könnten.<br />
(2) <strong>Ein</strong>e Aktualisierung der Produktionskosten für ausgewählte Milchviehbetriebe<br />
1996 bis 1998<br />
Für drei Betriebe der Größenklasse 60 bis 70 Kühe aus Deutschland, dem Vereinigten<br />
Königreich und den USA wurden die Produktionskosten für die Jahre 1997 und<br />
1998 geschätzt. In dieser Anwendung konnten die <strong>Ein</strong>flüsse der Wechselkurs- und<br />
Preisentwicklung auf die Produktionskosten aufgezeigt werden, und es konnten –<br />
anders als bei den bisher üblichen Auswertungen <strong>von</strong> Buchführungsdaten - Kostenvergleiche<br />
auf aktuellem Stand erzeugt werden. Der ausgewählte deutsche Betrieb<br />
hatte im Jahr 1996 noch erhebliche Kostennachteile gegenüber den anderen betrachteten<br />
Betrieben. Im Jahr 1998 jedoch liegen die Produktionskosten je kg Milch<br />
durch die Veränderung der Wechselkurse auf dem Niveau des ausgewählten USamerikanischen<br />
Betriebs und unter dem ausgewählten britischen Betrieb.<br />
(3) <strong>Ein</strong>e <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Entwicklungsstrategien für ausgewählte Milchviehbetriebe<br />
Für fünf europäische Milchviehbetriebe (Deutschland: 28, 65 und 800 Kühe; Frankreich:<br />
75 Kühe; Vereinigtes Königreich: 65 Kühe) wurden verschiedene einzelbetriebliche<br />
Entwicklungsstrategien simuliert, um die Perspektiven unter Beibehaltung<br />
der gegenwärtigen Agrarpolitik zu beurteilen. Die simulierten Strategien lassen sich<br />
in Wachstum, Aufgabe der Milchproduktion und Managementänderungen klassifizieren.<br />
Für alle Betriebe erweist sich die Strategie „Kuhzahl konstant“, verbunden<br />
mit einer Zupacht <strong>von</strong> Milchquoten in Höhe der Milchleistungssteigerung, als die<br />
attraktivste Strategie. Trotz zum Teil sehr hoher Quotenpreise erscheint unter den<br />
gegenwärtigen Rahmenbedingungen diese Strategie vorteilhafter als die Kuhzahl der<br />
vorhandenen Quote anzupassen. Mit weiteren Wachstumsstrategien, die speziell für