Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN
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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 155<br />
Beide Anpassungsstrategien - kalkuliert auf der Basis <strong>von</strong> Experteneinschätzungen -<br />
führen zu einer deutlichen Verbesserung der <strong>Ein</strong>kommenslage des Betriebs. Statt<br />
eines <strong>Ein</strong>kommensrückgangs <strong>von</strong> ca. 300.000 DM im Zieljahr 2005 führen die<br />
Agenda-Vorschläge (3/1998) nach den unterstellten Anpassungen zu einem <strong>Ein</strong>kommensverlust<br />
<strong>von</strong> ca. 90.000 DM/Jahr.<br />
4.5.4 Validierung der Anpassungsstrategien sowie der <strong>Analyse</strong>ergebnisse<br />
mit den Panel-Landwirten<br />
Die in Kapitel 4.5.3 vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Experteneinschätzungen.<br />
Diese Ergebnisse wurden im Rahmen einer Panel-Diskussion den Landwirten und<br />
den Beratern vorgestellt. Aus der Diskussion ergab sich die Notwendigkeit, die<br />
Betriebsstrategien hinsichtlich des Anbauverhältnisses und der Betriebsteilungen zu<br />
verändern.<br />
Anpassungsstrategie „Anbauverhältnis“ (Anpassung I)<br />
Im Rahmen der Panel-Diskussion wurde die entwickelte Anpassungsstrategie hinsichtlich<br />
des Anbauverhältnisses modifiziert. Das Ergebnis der Diskussion läßt sich<br />
wie folgt zusammenfassen:<br />
– Der Getreideanteil <strong>von</strong> 64 % an der Ackerfläche ist zu hoch. Bei einer nachhaltig<br />
ausgerichteten Wirtschaftsweise kann der Getreideanteil für den betrachteten<br />
Betrieb bei maximal 60 % liegen.<br />
– Die Verschiebung vom Gersten- zum Weizenanbau ist möglich, wobei eine<br />
noch weitere Ausdehnung des Weizenanbaus als problematisch angesehen wird.<br />
– Zur Unterstützung der Fruchtfolge wird der Anbau <strong>von</strong> Körnerleguminosen in<br />
Betracht gezogen, jedoch nach Betrachtung des erwarteten Deckungsbeitrags als<br />
nicht erfolgversprechend wieder abgelehnt. 78<br />
– Die Rückführung des Ölsaatenanbaus wird unterstützt, wobei aus Fruchtfolgegründen<br />
der Anteil <strong>von</strong> 8 % an der Ackerfläche nicht unterschritten werden<br />
sollte.<br />
78<br />
<strong>Ein</strong>e erste Betrachtung der Deckungsbeiträge bei Erbsen im Jahr 1996 zeigt folgendes Bild:<br />
Deckungsbeitrag 1.604 DM/ha = Erlöse 2.098 DM/ha - Kosten 494 DM/ha (Ertrag 3,7 t/ha,<br />
Preis 294 DM/t + Prämie (GAP-Prämie + sonstige Prämie 70 DM/ha) 1.040 DM/ha, variable<br />
Kosten (Saatgut, PSM, Düngung) 494 DM/ha).<br />
Im Vergleich zu Raps mit einem Deckungsbeitrag <strong>von</strong> 1.851 DM/ha im Jahr 1996 erscheinen<br />
die Erbsen auf dem Standort nur begrenzt wettbewerbsfähig zu sein. Selbst wenn in der Agenda<br />
2000 eine zusätzliche Prämie für Eiweißpflanzen <strong>von</strong> 6,5 DM/t Referenzertrag (ca. 40 bis<br />
50 DM/ha) gezahlt wird, ändert sich dies nicht.