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Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 146<br />

Grundlage soll anschließend ein Betrieb für eine detaillierte quantitative <strong>Analyse</strong><br />

ausgewählt werden. Für diesen Betrieb werden zunächst auf Basis <strong>von</strong> Expertenschätzungen<br />

verschiedene Anpassungsstrategien entwickelt und analysiert. Die<br />

gesetzten Annahmen und die Ergebnisse werden dann mit dem Panel diskutiert, um<br />

die <strong>von</strong> den Landwirten für realistisch erachteten Anpassungsstrategien herauszufiltern<br />

und in ihren Wirkungen darzustellen. Das Kapitel schließt mit einem inhaltlichen<br />

und einem methodischen Resümee.<br />

4.5.1 Anpassungsspielräume<br />

Die Politikfolgenabschätzung in Kapitel 4.4 hat Ursachen für unterschiedliche Auswirkungen<br />

des Agenda-Vorschlags (3/1998) für verschiedene Betriebe ermittelt.<br />

Unterschiedliche <strong>Ein</strong>kommenseffekte bei den Betrieben konnten zum Teil auf<br />

betriebsspezifische Besonderheiten <strong>zur</strong>ückgeführt werden. Zu nennen sind geringe<br />

Milchleistungen, Mehrwertsteuer-Pauschalierung, Art der Rindermast, Anbau <strong>von</strong><br />

Ölsaaten und Weizen sowie die Betriebsgröße. Aus diesen Punkten lassen sich für<br />

die betrachteten Betriebe Anpassungsstrategien entwickeln. Sofern ein Betrieb, wie<br />

z. B. der 28-Kuh-Betrieb in Bayern, wegen der geringen Milchleistungen durch den<br />

Agenda-Vorschlag (3/1998) stärker betroffen ist als der 65-Kuh-Betrieb in Niedersachsen,<br />

könnte erwartet werden, daß der bayerische Betrieb sein Produktionssystem<br />

dem niedersächsischen Betrieb angleicht. Damit wäre in diesem Fall ein Rassewechsel<br />

<strong>von</strong> Fleckvieh zu Schwarzbunt sowie ein gesteigerter Kraftfuttereinsatz<br />

verbunden. <strong>Ein</strong> erhöhter Kraftfuttereinsatz und eine dadurch gesteigerte Milchleistung<br />

könnte auch für den ausgewählten britischen Betrieb eine mögliche Anpassungsstrategie<br />

sein, da das Leistungsniveau und der Kraftfuttereinsatz deutlich unter<br />

dem des ausgewählten niedersächsischen Betrieb liegen.<br />

Da sich der Mehrwertsteuer-Saldo für einzelne Betriebe ändert, könnte man erwarten,<br />

daß die Betriebe die Option <strong>zur</strong> Umstellung auf Regelbesteuerung wählen.<br />

Bezüglich der Rindermast wurde festgestellt, daß der französische Betrieb vom<br />

Agenda-Vorschlag (3/1998) profitiert. Insofern könnte man erwarten, daß dieser<br />

Betrieb die Rindermast ausdehnt. Der 65-Kuh-Betrieb in Niedersachsen erleidet<br />

durch den Agenda-Vorschlag (3/1998) <strong>Ein</strong>kommensverluste in der Rindermast, so<br />

daß eher ein Rückgang dieses Produktionsverfahrens zu erwarten wäre.<br />

Weitere Anpassungsspielräume ergeben sich aus der Prämienkürzung im Bereich<br />

Ölsaaten, aus der stärkeren Preissenkung bei Futtergetreide im Vergleich zu Weizen<br />

und der Prämiendegression. Speziell für den 800-Kuh-Betrieb in Sachsen mit ca.<br />

1.000 ha Marktfruchtfläche ergeben sich Anpassungsmöglichkeiten im Bereich

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