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Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 144<br />

Die Ursachen der <strong>Ein</strong>kommensverluste für Milchviehbetriebe des Agenda-Vorschlags<br />

3/1998 liegen in der unvollständigen Kompensation der Erlösrückgänge bei<br />

Milch, Rindfleisch und Nutzvieh durch die eingeführte Prämie je virtueller Kuh.<br />

Folgende Faktoren führen tendenziell zu höheren <strong>Ein</strong>kommensverlusten durch den<br />

Agenda-Vorschlag 3/1998:<br />

− Geringe Milchleistung führt zu höheren Rindfleischerlösrückgängen je 100 kg<br />

Milch und bei gleicher Ausgleichszahlung zu höheren <strong>Ein</strong>kommensverlusten.<br />

− Geringer Kraftfuttereinsatz führt zu geringeren Kostenentlastungen durch die<br />

Getreide- bzw. Kraftfutterpreissenkung.<br />

− Großbetriebe sind <strong>von</strong> der Prämiendegression betroffen.<br />

− Für mehrwertsteuer-pauschalierende Betriebe reduziert sich der Mehrwertsteuer-Saldo.<br />

Die Mehrwertsteuer-<strong>Ein</strong>nahmen für Milch und Rindfleisch sinken<br />

stärker als die Mehrwertsteuer-Ausgaben für Kraftfutter.<br />

− Steuerkompensation: Für einkommensschwache Betriebe führen die Gewinnrückgänge<br />

durch den Agenda-Vorschlag 3/1998 zu geringeren <strong>Ein</strong>kommenssteuerentlastungen.<br />

Bezogen auf das <strong>Ein</strong>kommen nach Steuer sind <strong>Ein</strong>kommensverluste<br />

für diese Betriebe höher als bei einkommensstarken Betrieben.<br />

− Rindermast: Die Ochsenmast wird durch die zwei gewährten Prämien tendenziell<br />

überkompensiert, während die Bullenmast tendenziell unterkompensiert<br />

wird.<br />

− Marktfruchtbau: Hoher Anteil <strong>von</strong> Ölsaaten in der Fruchtfolge führt zu Prämienrückgängen<br />

durch Kürzung der Ölsaatenprämie. <strong>Ein</strong> hoher Flächenanteil an<br />

Futtergetreide und ein geringer Anteil an Weizen führt bei gleichen Flächenprämien<br />

und stärker sinkenden Futtergetreidepreisen zu stärkeren <strong>Ein</strong>kommensverlusten.<br />

− Fremdkapitalbelastung: In Betrieben mit schwacher Liquidität führt der<br />

Agenda-Vorschlag 3/1998 zu Liquiditätsengpässen und damit zu einer höheren<br />

Fremdkapital- und Zinsbelastung.<br />

Methodik: Die <strong>international</strong> vergleichende Politikfolgenabschätzung hat deutlich<br />

gemacht, daß die einzelbetrieblichen Folgen des Agenda-Vorschlags 3/1998 nicht<br />

nur <strong>von</strong> den Preis- und Prämienänderungen abhängt, sondern <strong>von</strong> zahlreichen anderen<br />

<strong>Ein</strong>flußfaktoren wie z. B. der Umsatzsteuerregelung, der <strong>Ein</strong>kommenssteuer und<br />

auch der Liquiditätssituation der Betriebe. Diese Aspekte werden in den meisten<br />

Folgenabschätzungen, die methodisch auf der Ebene der Deckungsbeiträge enden,

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