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Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 142<br />

gen Mehrwert- und Vorsteuersätze für den pauschalierenden niedersächsischen Betrieb<br />

bei der moderaten Investitionsstrategie zu höheren Mehrwertsteuer-<strong>Ein</strong>nahmen<br />

als Vorsteuerausgaben. Dieser Saldo schwankt <strong>von</strong> Jahr zu Jahr in Abhängigkeit<br />

<strong>von</strong> dem Investitionsverhalten des Betriebs und liegt im Bereich <strong>von</strong> 1 bis<br />

2 DM/100 kg Milch. 72 Das bedeutet, daß der Rückgang des Mehrwertsteuer-Saldos<br />

<strong>von</strong> 0,77 DM/100 kg Milch nicht zu einem negativen Wert auf betrieblicher Ebene<br />

führt. Somit besteht für diesen Betrieb kein Anreiz, <strong>zur</strong> Regelbesteuerung überzugehen,<br />

da die Pauschalierung immer noch zu einem positiven Mehrwertsteuer-Saldo<br />

führt.<br />

Betriebe, die der Regelbesteuerung unterliegen, sind vom Agenda-Vorschlag 3/1998<br />

weniger stark betroffen als pauschalierende Betriebe. Dies gilt insbesondere für die<br />

Länder Frankreich und das Vereinigte Königreich und in Deutschland für juristischen<br />

Personen. Für diese ist die Regelbesteuerung per Gesetz vorgeschrieben.<br />

Der britische Betrieb weist im Vergleich zu dem niedersächsischen Betrieb geringere<br />

Milcherlösrückgänge auf. Dies ist ähnlich wie bei dem sächsischen Betrieb<br />

durch die Regelbesteuerung zu erklären. Daß der Betrieb wie in Abbildung 4.18<br />

gesamtbetrieblich durch den Agenda-Vorschlag 3/1998 ähnlich hohe Verluste wie<br />

der niedersächsische Betrieb erzielt, liegt an gestiegenen Zinskosten. Wie in Kapitel<br />

4.3 geschildert, sind die Gewinne <strong>von</strong> 1996 bis 1998 um ca. 40 % gesunken und<br />

führen bereits in der Baseline zu Liquiditätsengpässen. Da sich die <strong>Ein</strong>kommenssituation<br />

durch den Agenda-Vorschlag 3/1998 noch verschlechtert, steigt die Fremdkapitalbelastung<br />

und damit die Zinsaufwendungen.<br />

Der französische Betrieb hat, ähnlich wie der niedersächsische Betrieb, eine Rinder-<br />

bzw. Ochsenmast. Die Ochsenmast profitiert <strong>von</strong> der zweimaligen Prämie.<br />

Nach derzeitiger Schätzung werden die Markterlösrückgänge durch die erhöhte Prämie<br />

voll kompensiert. Gesamtbetrieblich sind die <strong>Ein</strong>kommensverluste des französischen<br />

Betriebs damit geringer als die eines vergleichbaren Betriebs in Deutschland<br />

mit Bullenmast.<br />

Der französische Betrieb weist trotz der Regelbesteuerung ähnlich hohe Verluste in<br />

den Bereichen Milch- und Rindfleischerlöse auf wie der niedersächsische Betrieb.<br />

Wie in Tabelle 4.12 beschrieben, werden die betrieblichen Preisänderungen mit ein-<br />

72<br />

Der Mehrwertsteuer-Saldo bei pauschalierenden Betrieben ist sehr stark <strong>von</strong> der betrieblichen<br />

Ausgangssituation und der Investitionstätigkeit der Betriebe abhängig. Bei der begrenzten Zahl<br />

<strong>von</strong> typischen Milchviehbetrieben können an dieser Stelle keine abgesicherten Aussagen zum<br />

Mehrwertsteuer-Saldo <strong>von</strong> pauschalierenden Milchviehbetrieben gemacht werden. Dazu<br />

müßten auf Basis einer Vielzahl <strong>von</strong> typischen Betrieben oder nationalen Buchführungsstatistiken<br />

<strong>Analyse</strong>n durchgeführt werden.

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