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Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 140<br />

<strong>von</strong> 4,8 DM/100 kg Milch. Der <strong>Ein</strong>fluß der Kraftfutterkosten ist sehr gering, da die<br />

Futtergetreidepreissenkung in dem Agenda-Szenario nur 5 % beträgt (s. Tabelle<br />

4.12). Geringfügig steigen die Deckungsbeiträge im Marktfruchtbau durch den Getreideanbau<br />

auf vormals stillgelegten Flächen. Gewinnsenkend wirken die gesunkenen<br />

Milch-, Rindfleisch- und Nutzvieherlöse. Insgesamt führt der Agenda-Vorschlag<br />

3/1998 je 100 kg Milch zu Gewinnsteigerungen <strong>von</strong> 4,8 DM und Erlöseinbußen<br />

<strong>von</strong> 10,1 DM. Daraus ergibt sich der in Abbildung 4.17 dargestellte <strong>Ein</strong>kommensrückgang<br />

<strong>von</strong> –4,3 DM/100 kg in der Periode 2000 bis 2005.<br />

Der deutlich stärkere <strong>Ein</strong>kommensverlust je 100 kg Milch des bayerischen Betriebs<br />

im Vergleich zu dem niedersächsischen Betrieb resultiert aus den stärker sinkenden<br />

Rindfleischerlösen. Dies ist durch Rassen bzw. durch die geringere Milchleistung<br />

bedingt. Die Rasse Fleckvieh hat im Vergleich <strong>zur</strong> Rasse Schwarzbunt eine geringere<br />

Milchleistung je Kuh. Legt man den absoluten Erlösrückgang auf die produzierte<br />

Milch um, so ergeben sich für die Rasse Fleckvieh stärkere Erlösrückgänge je<br />

kg Milch. Bei einer Ausgleichsprämie, gekoppelt an die virtuelle Kuh und damit an<br />

die produzierte Milch, führt der Agenda-Vorschlag 3/1998 bei Betrieben mit geringer<br />

Milchleistung zu höheren <strong>Ein</strong>kommensverlusten.<br />

Der niedersächsische Betrieb ist vom Agenda-Vorschlag 3/1998 weniger stark betroffen<br />

als der bayerische Betrieb. Wie schon geschildert, führen die höheren<br />

Milchleistungen zu geringeren Rindfleischerlösen je kg Milch. Weiterhin setzt der<br />

Betrieb mehr Kraftfutter ein und hat daher eine höhere Kostenentlastung durch gesunkene<br />

Kraftfutterpreise. Aus der Bullenmast ergibt sich, bezogen auf die produzierte<br />

Milchmenge, ein <strong>Ein</strong>kommensverlust <strong>von</strong> zusätzlich 1,1 DM je 100 kg<br />

Milch. 66 Der <strong>Ein</strong>kommensverlust des Betriebszweigs Milch beträgt also 2,2 DM je<br />

100 kg. 67<br />

Die hohen <strong>Ein</strong>kommensverluste des sächsischen Betriebs resultieren vor allem aus<br />

der Prämiendegression, die in dem ursprünglichen Agenda-Vorschlag 3/1998 enthalten<br />

war. In Abbildung 4.17 wird die gesamte Prämienkürzung auf die Produktion<br />

pro kg Milch bezogen. Im Marktfruchtbau führen die stark gesunkenen Flächenprämien<br />

für Ölsaaten zu <strong>Ein</strong>kommensverlusten. Insgesamt betragen die <strong>Ein</strong>kommensverluste<br />

5,9 DM/100 kg.<br />

66<br />

67<br />

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß die Entstehung <strong>von</strong> <strong>Ein</strong>kommensverlusten in der<br />

Milchproduktion und Rindermast sehr stark <strong>von</strong> den Annahmen bezüglich der Kälberpreisentwicklung<br />

abhängt. Stärker abgesenkte Kälberpreise führen zu einer Verlagerung der <strong>Ein</strong>kommensverluste<br />

<strong>von</strong> den Rindermästern auf den Milchproduzenten.<br />

Der Betriebszweig Milch umfaßt die Milchproduktion, die Aufzucht der weiblichen Nachzucht<br />

und den dafür notwendigen Futterbau.

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