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Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 129<br />

Zur <strong>Analyse</strong> der einzelbetrieblichen Auswirkungen des Agenda-Vorschlags ist es<br />

erforderlich, diese hinsichtlich der genauen Ausgestaltung zu spezifizieren. Weiterhin<br />

müssen die zu erwartenden Preisänderungen gegenüber dem Referenzsystem<br />

(Baseline) abgeschätzt werden. Dabei genügt es nicht, lediglich die Veränderung der<br />

Interventionspreise zugrunde zu legen. Vielmehr müssen die voraussichtlichen<br />

Marktpreise unter Beachtung aller relevanten <strong>Ein</strong>flußgrößen (z. B. Weltmarktpreise)<br />

geschätzt werden.<br />

Mit den Agrarsektormodellen RAUMIS (Angebotsmodell) und dem Welthandelsmodell<br />

GAPSI (Nachfragemodell) wurde im iterativen Prozeß eine Preisprognose<br />

für das Jahr 2005 erstellt. 57 Aus dieser Prognose wurden die für TIPI-CAL benötigten<br />

Preisprognosen für den Zeitraum 2000 bis 2005 abgeleitet. <strong>Ein</strong>e zusammenfassende<br />

Darstellung der Preis- und Politikannahmen ist in Tabelle 4.12 dargestellt.<br />

Die Annahmen lassen sich wie folgt begründen:<br />

Getreide, Ölsaaten, Futtermittel: Bei den in der Baseline unterstellten „hohen“<br />

Weltmarktpreisen für Getreide kann Weizen ohne Exporterstattungen exportiert<br />

werden. Zum Export <strong>von</strong> Futtergetreide sind aber weiterhin Exporterstattungen<br />

notwendig. Hieraus leiten die Sektormodelle eine unterschiedliche Preisentwicklung<br />

für Weizen und Futtergetreide ab. Die Preisänderung der Futtermittel ist angelehnt<br />

an die Futtergetreidepreise. Der prozentuale Unterschied (8 % Futtergetreide- und<br />

5 % Futtermittelpreissenkung) erklärt sich aus dem geringeren Futtermittelpreis. 58<br />

Die Ölsaatenpreise nehmen leicht zu, da der Ölsaatenanbau durch die <strong>Ein</strong>heitsprämie<br />

rückläufig ist und sich das Angebot daher verknappt.<br />

Rindfleisch, Nutzvieh, Viehbewertung: Im Rahmen der Sektoranalysen mit<br />

RAUMIS und GAPsi wurden zwei Szenarien bezüglich des Rindfleischpreises<br />

(-25 %, -30 %) analysiert, die sich in der Überwälzung der Interventionspreisänderung<br />

auf die Marktpreise unterscheiden. In dieser <strong>Analyse</strong> wird <strong>von</strong> einer 30 %igen<br />

Rindfleischpreissenkung ausgegangen.<br />

Es ist fraglich, wie sich diese Produktpreissenkung auf die Nutzviehpreise (Kälber,<br />

Färsen) auswirken wird. Die Preise für Bullenkälber sind abhängig <strong>von</strong> der<br />

Rentabilität in der Bullen- und Ochsenmast. Die Preise für weibliche Kälber sind<br />

<strong>von</strong> der Rentabilität der Zuchtfärsenaufzucht, der Färsenmast und der Kälbermast<br />

abhängig. Da weder die Färsen noch die Kälbermast nach einer 30 %igen Preis-<br />

57<br />

58<br />

KLEINHANSS et al. (1998, S. 24 ff.).<br />

Futtergetreidepreis = ca. 200 DM/t x 8 % = 16 DM/t<br />

Futtermittelpreis = ca. 330 DM/t x 5 % = 16 DM/t

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