27.11.2012 Aufrufe

Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 113<br />

4.3.3 Entwicklungsperspektiven für einen niedersächsischen 65-<br />

Kuh-Betrieb<br />

Der ausgewählte 65-Kuh-Betrieb in Niedersachsen bewirtschaftet 90 ha mit einem<br />

Grünlandanteil <strong>von</strong> 50 %. Die Milchproduktion erfolgt in einem Boxenlaufstall<br />

(Baujahr 1981), wobei die Rasse Schwarzbunte (Milchleistung <strong>von</strong> 7.000 kg/Kuh)<br />

eingesetzt wird. Neben der Milchproduktion erzielt der Betrieb <strong>Ein</strong>künfte aus dem<br />

Marktfruchtbau (ca. 25 ha) und der Bullenmast (28 verkaufte Bullen/Jahr). Das<br />

<strong>Ein</strong>kommensniveau des landwirtschaftlichen Betriebs liegt bei 124.000 DM. Nach<br />

Lebenshaltungskosten <strong>von</strong> 65.000 DM und <strong>Ein</strong>kommenssteuern <strong>von</strong> ca. 22.000 DM<br />

je Jahr beträgt die Eigenkapitalbildung beim Unternehmer 37.000 DM pro Jahr.<br />

In den Panel-Diskussionen vor Ort stellten sich folgende Fragen als besonders relevant<br />

heraus:<br />

– Sollten bei steigenden Milchleistungen zusätzlich Quoten erworben werden<br />

oder die Kuhzahl der vorhandenen Quote angepaßt werden?<br />

– Welche Wachstumsschritte sind für den Betrieb ökonomisch sinnvoll?<br />

– Ist die Betriebsaufgabe für den Betrieb in ökonomischer Hinsicht eine interessante<br />

Alternative?<br />

Aus diesen Fragestellungen wurden mit den Experten folgende Betriebsstrategien<br />

entwickelt:<br />

– Kuhzahl konstant: In diesem Szenario wird unterstellt, daß der Betrieb Quoten<br />

in Höhe der jeweiligen Milchleistungssteigerung zupachtet.<br />

– Quote konstant: In diesem Szenario wird unterstellt, daß der Betrieb ohne<br />

zusätzliche Quotenpacht die Kuhzahl <strong>von</strong> 65 auf 57 im Jahr 2005 reduziert.<br />

Freiwerdende Futterflächen werden dabei für den Marktfruchtbau genutzt. Die<br />

freigesetzten Stallplätze und Arbeitsstunden werden nicht alternativ verwendet.<br />

– 80 Kühe: In diesem Szenario wächst der Betrieb auf 80 Kühe und reduziert<br />

dazu die Jungviehaufzucht. Der Betrieb tätigt Investitionen in Höhe <strong>von</strong><br />

100.000 DM in einen neuen Melkstand. Die Marktfruchtfläche wird zugunsten<br />

des Futterbaus eingeschränkt. Die Reduktion der Jungviehaufzucht und der verstärkte<br />

<strong>Ein</strong>satz <strong>von</strong> Lohnunternehmen kompensieren den zusätzlichen Arbeitsbedarf<br />

für die Milchkühe. Der Anstieg der Fixkosten (Unterhaltungen Maschinen,<br />

Versicherungen, etc.) beträgt ca. 7.500 DM pro Jahr. Das Quotenwachstum<br />

(+155 t) erfolgt über Kauf zu einem Preis <strong>von</strong> 1,6 DM/kg.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!