Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN
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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 109<br />
In den Expertengesprächen stellten sich folgenden Fragen als besonders relevant heraus:<br />
– Sollten bei steigenden Milchleistungen zusätzlich Quoten erworben werden<br />
oder die Kuhzahl der vorhandenen Quote angepaßt werden?<br />
– Ist die Investition in einen Boxenlaufstall mit 60 Kuhplätzen als ökonomisch<br />
sinnvoll einzustufen?<br />
– Hat der Wechsel <strong>von</strong> der Rasse Fleckvieh auf die Rasse Schwarzbunt Vorteile?<br />
– Wie würde sich die <strong>Ein</strong>kommenssituation der Betriebsleiterfamilie bei Aufgabe des<br />
Betriebs entwickeln?<br />
Aus diesen Fragestellungen wurden mit den Experten folgende Betriebsstrategien<br />
entwickelt:<br />
– Kuhzahl konstant: In diesem Szenario wird unterstellt, daß der Betrieb Quoten<br />
in Höhe der jeweiligen Milchleistungssteigerung zupachtet. Damit bleibt die<br />
Kuhzahl und auch die Betriebsstruktur weitgehend konstant.<br />
– Quote konstant: In diesem Szenario wird unterstellt, daß der Betrieb keine<br />
Quote zupachtet und daher die Kuhzahl <strong>von</strong> 28 auf 24 im Jahr 2005 reduziert.<br />
Freiwerdende Futterflächen werden dabei für den Marktfruchtbau verwendet.<br />
Die freigesetzten Stallplätze und Arbeitsstunden werden nicht alternativ genutzt.<br />
– Stallbau 60 Kühe: In diesem Szenario wird ein Stallbau im Jahr 1998 für 60<br />
Kühe (Kosten 7.500 DM/Stallplatz inkl. Mechanisierung), ein Flächenwachstum<br />
<strong>von</strong> 23 ha und ein Quotenwachstum <strong>von</strong> 175 t (Kaufpreis 1,5 DM/kg) angenommen.<br />
Der zusätzliche Arbeitsbedarf wird über eine Aushilfskraft (350 Std.<br />
je Jahr) und den verstärkten <strong>Ein</strong>satz <strong>von</strong> Lohnunternehmen bereitgestellt. Die<br />
Gesamtinvestition (Stall, Maschinen, Quote) in den Jahren 1998 und 1999<br />
beträgt ca. 0,84 Mio. DM und wird durch Kredite (0,6 Mio. DM), Zinszuschuß<br />
der einzelbetrieblichen Förderung (0,12 Mio. DM) und eigene Mittel (0,12 Mio.<br />
DM) finanziert. Der Anstieg der Fixkosten (Unterhaltung Maschinen, Gebäude,<br />
Bodenverbesserungen, Versicherungen, etc.) beträgt ca. 20.000 DM pro Jahr.<br />
– Betriebsaufgabe: In diesem Szenario wird die Verpachtung der Eigenquote<br />
(110 t), Verpachtung des Eigenlandes (17 ha), Verpachtung der Gebäude<br />
(3.000 DM/Jahr) und die Verzinsung des Kapitalstockes zu 4 % betrachtet. Der<br />
Kapitalstock errechnet sich aus der Summe des Maschinen-, Vieh- und sonstigen<br />
Umlaufkapitals abzüglich der Verbindlichkeiten und beträgt 150.000 DM.<br />
Nach einer Aufgabe wird unterstellt, daß 5.000 DM Fixkosten (Versicherung,<br />
Gebäudeunterhaltung, etc.) und 6.000 DM Gebäudeabschreibungen verbleiben.