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Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 96<br />

− Im Vereinigten Königreich ist der Milchpreis <strong>von</strong> 24 auf 19 p/kg in 1998<br />

gesunken. Dies erklärt sich aus den Währungsverschiebungen zwischen Pfund<br />

und dem ECU. Der Interventionspreis, der den Marktpreis für Milch in der EU<br />

weitgehend bestimmt, ist in ECU festgelegt. Da das Pfund gegenüber dem ECU<br />

um ca. 24 % aufgewertet wurde, sank der Milchpreis in der britischen Währung<br />

um ca. 20 %. In ähnlicher Weise reduzierten sich auch die Getreide- und damit<br />

die Kraftfutterpreise erheblich. Daß die Kosten in britischer Währung dennoch<br />

konstant blieben, liegt daran, daß die Preissenkungen für handelbare Produkte<br />

(Kraftfutter, Dünger, Treibstoff, Maschinen, etc.) nur zu geringen Kostenentlastungen<br />

führen. Die geringe Kostenentlastung resultierte zum einen aus den<br />

geringen <strong>Ein</strong>satzmengen für Zukauffuttermittel und zum anderen daraus, daß<br />

die Preise für einzelne Produkte (z. B. Maschinen, Dünger) nicht in dem Maße<br />

sanken wie die Milch- und Kraftfutterpreise. Inflationsbedingte Preissteigerungen<br />

bei nicht handelbaren Inputs wie Dienstleistungen führten zu Kostensteigerungen.<br />

Aus den genannten Gründen entstand kurzfristig keine nennenswerte<br />

Kostenentlastung.<br />

− In den USA ist der Milchpreis <strong>von</strong> 1996 bis 1998 um ca. 10 % gesunken. Im<br />

Jahr 1996 lag der Milchpreis aufgrund einer unerwarteten Milchknappheit ungewöhnlich<br />

hoch. Der leichte Kostenanstieg im Jahr 1997 resultiert aus gestiegenen<br />

Futtermittelkosten, die jedoch 1998 wieder rückläufig waren.<br />

Umgerechnet mit dem jeweiligen Wechselkurs der Jahre 1996 bis 1998 in US$<br />

ergibt sich für das Jahr 1998 folgende Wettbewerbssituation zwischen den Betrieben<br />

(Abbildung 4.6):<br />

− Das Milchpreisniveau in Deutschland und dem Vereinigten Königreich hat sich<br />

dem Preisniveau in den USA angenähert.<br />

− Die Produktionskosten des ausgewählten deutschen Betriebs, ausgedrückt in<br />

US$, haben sich erheblich reduziert. Der Betrieb kann somit zu etwa gleichen<br />

Kosten Milch produzieren wie ein in der Größe vergleichbarer Betrieb in den<br />

USA.<br />

− Die Wettbewerbsposition des britischen Betriebs hat sich drastisch verschlechtert.<br />

Der untersuchte Betrieb hatte im Jahr 1996 einen Kostenvorsprung<br />

gegenüber dem deutschen Betrieb <strong>von</strong> ca. 5 US$ je 100 kg Milch. Im Jahr 1998<br />

hat dieser Betrieb gegenüber dem deutschen und dem US-Betrieb einen Kostennachteil<br />

<strong>von</strong> ca. 5 US$ je 100 kg Milch.

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