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Ein Konzept zur international vergleichenden Analyse von ... - IFCN

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Kapitel 4 Anwendung des <strong>IFCN</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> Milchviehbetrieben 90<br />

– Direktzahlungen: Es wird ein Wegfall der Direktzahlungen unterstellt. Dabei<br />

handelt es sich um die Flächenprämien der Agrarreform 1992, Zahlungen für<br />

benachteiligte Gebiete, Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung, den soziostrukturellen<br />

<strong>Ein</strong>kommensausgleich und die Gasölbeihilfe.<br />

– Umsatzsteuerpauschalierung: Es wird ein Wegfall der Umsatzsteuerpauschalierung<br />

unterstellt. Damit entfällt der Nebenerlös, der sich aus dem positiven<br />

Saldo <strong>von</strong> Umsatzsteuereinnahmen und -ausgaben ergibt.<br />

– Landpreise: Durch den Wegfall der Direktzahlungen ist mit sinkenden Flächenpreisen<br />

zu rechnen. Die sich einstellenden Gleichgewichtspreise sind in<br />

starkem Maße <strong>von</strong> der sich entwickelnden Agrarstruktur und damit der regionalen<br />

Nachfrage <strong>von</strong> Flächen abhängig. <strong>Ein</strong>e genaue Quantifizierung kann derzeit<br />

nicht erfolgen. Zur Bestimmung <strong>von</strong> Größenordnungen wird im folgenden vereinfachend<br />

<strong>von</strong> einer 50 %igen Senkung der Pachtpreise ausgegangen.<br />

– Quotenkosten: Es wird ein Wegfall der Quotenpachtzahlungen und der Quotenabschreibung<br />

unterstellt.<br />

– Betriebliche Anpassungen: Es wird angenommen, daß die Stallkapazitäten bei<br />

Wegfall der Quotenregelung zu 100 % ausgelastet werden.<br />

Für den bayerischen 28-Kuh-Betrieb wird eine Aufstockung des Kuhbestands<br />

<strong>von</strong> 28 auf 30 Kühe unterstellt. Betriebliche Anpassungen ergeben sich durch<br />

Erhöhung der Futterfläche um 0,8 ha zu Lasten der Marktfruchtfläche, Erhöhung<br />

der proportionalen Spezialkosten in der Milchproduktion sowie einen<br />

erhöhten Arbeitseinsatz <strong>von</strong> 50 Stunden je Kuh und Jahr.<br />

Für den niedersächsischen 65-Kuh-Betrieb wird eine Aufstockung auf 70 Kühe<br />

unterstellt. Betriebliche Anpassungen ergeben sich durch die Ausweitung der<br />

Futterfläche um 4,4 ha und einen zusätzlichen Arbeitsbedarf <strong>von</strong> 35 Stunden je<br />

Kuh und Jahr.<br />

Inwieweit weitere Wachstumsschritte über die 100 %ige Nutzung der Stallkapazitäten<br />

hinaus bei liberalisierten Märkten realisiert werden, hängt im wesentlichen<br />

<strong>von</strong> den sich einstellenden Rahmenbedingungen ab. <strong>Ein</strong>e zentrale Rolle<br />

dabei kommt dem Milchpreis zu. Da dieser <strong>zur</strong> Zeit nicht ermittelt werden<br />

kann, kann eine Quantifizierung nicht erfolgen. 31<br />

31 Erste Anhaltspunkte zu Kostensenkungspotentialen durch Wachstum liefert die Arbeit <strong>von</strong><br />

JACOBI (1999). Unter den derzeit herrschenden Rahmenbedingungen konnten durch Wachstum<br />

<strong>von</strong> typischen Betrieben folgende Kostensenkungen erreicht werden:<br />

Wachstum <strong>von</strong> 30 auf 80 Kühe - Kostensenkung <strong>von</strong> 43 % (<strong>von</strong> 80 auf 55 DM/100 kg Milch).<br />

Wachstum <strong>von</strong> 68 auf 120 Kühe - Kostensenkung <strong>von</strong> ca. 8 % (<strong>von</strong> 54 auf 50 DM/100 kg).<br />

Bei dieser Kostenanalyse wurde das Nettokonzept zugrunde gelegt und die entstandenen Quotenkosten<br />

nicht berücksichtigt.

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