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Predigt Pfarrer Dr. Christian Schmitt im Festhochamt am ... - in Roxel

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<strong>Predigt</strong> <strong>Pfarrer</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Christian</strong> <strong>Schmitt</strong><strong>im</strong> <strong>Festhoch<strong>am</strong>t</strong> <strong>am</strong> HeiligabendS<strong>am</strong>stag, 24.12.2011, 18.30 UhrLiebe Geme<strong>in</strong>de!Wir feiern Weihnachten! – Wir feiern,dass Gott <strong>in</strong> diese Welt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>kommtund dass er diese Welt verändert. Erlässt die Begegnung mit dieser Weltnicht spurlos an sich selbst vorübergehen.Er verändert sich. Er verändertsich und wird Mensch. Er wird Mensch,so dass wir ihn verstehen können. Erwill sich selbst nicht genügen, sonderner will, dass wir beg<strong>in</strong>nen, ihn zu verstehen.Deshalb macht er sich uns verständlich<strong>in</strong> der Weise e<strong>in</strong>es Menschen. Daslebendige Bild Gottes, an dem wir sehenkönnen wie er ist, ist se<strong>in</strong> Sohn,der Mensch geworden ist.Und was sehen wir da? Was sehen wirdenn an Weihnachten? Wir sehen, dassda e<strong>in</strong> Mensch ist, der nicht aufgenommenwird. Gott, der <strong>in</strong> diese Welt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>kommtals Mensch, er wird nichtaufgenommen. Er f<strong>in</strong>det erst e<strong>in</strong>malke<strong>in</strong>e Herberge. Und das ist die entscheidendeFrage bis heute und auch füruns: Die Frage: F<strong>in</strong>det er Herberge <strong>in</strong>unserem Leben? Nehmen wir ihn auf?Wir haben ihm diese große Kirche hier<strong>in</strong> <strong>Roxel</strong> gebaut, e<strong>in</strong> herrliches Gotteshaus.Aber das ist ja nur e<strong>in</strong> Äußeres.Das s<strong>in</strong>d ja nur Ste<strong>in</strong>e. Die Kirche aberist aus lebendigen Ste<strong>in</strong>en gebaut, dielebendigen Ste<strong>in</strong>e der Kirche – das s<strong>in</strong>dwir. Bevölkern wir diesen Raum, d<strong>am</strong>it41Jesus <strong>in</strong> unserer Mitte da se<strong>in</strong> kann,dass er ankommen kann? Die Herbergefür ihn ist doch nicht bloß e<strong>in</strong> Haus vonSte<strong>in</strong>en, und sei es noch so schön. Esist doch der lebendige Mensch, <strong>in</strong> demer ankommen will. Er will <strong>in</strong> unserer Zeitankommen. Am Sonntagmorgen zumBeispiel <strong>in</strong> der Heiligen Messe. In unsereZeit, will er h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>kommen, d<strong>am</strong>it eruns verwandeln kann.Er braucht diese Zeit nicht, w i r brauchensie. Gott kann die Welt verzaubern,nicht <strong>im</strong> S<strong>in</strong>n von Harry Potter,sondern viel mehr und viel tiefer. Indem S<strong>in</strong>ne wie man sagen kann, dassLiebende e<strong>in</strong>ander verzaubern. Sie veränderne<strong>in</strong>ander, und zwar <strong>in</strong> der Weise,dass der e<strong>in</strong>e für den anderen, wenner denn wirklich liebt, e<strong>in</strong> bessererMensch se<strong>in</strong> will. Das ist die Veränderung,die Gott br<strong>in</strong>gen will, dass wirvon ihm und se<strong>in</strong>er Liebe berührtb e s s e r werden wollen und mehrMenschen se<strong>in</strong> wollen, die der Liebeentsprechen.Das ist die Verzauberung. Das ist dieVerwandlung. Und wir brauchen es dochalle, dass wir <strong>im</strong>mer wieder daran er<strong>in</strong>nertwerden. Wir müssen doch diesenbezaubernden Gott, der sich so kle<strong>in</strong>macht, <strong>im</strong>mer wieder aufnehmen, d<strong>am</strong>iter uns verwandeln kann, d<strong>am</strong>it erse<strong>in</strong> weihnachtliches Werk an uns entfaltenkann. Wir haben das doch nötig,d<strong>am</strong>it Weihnachten nicht nur e<strong>in</strong> Tag<strong>im</strong> Jahr ist, sondern dass unser ganzesLeben weihnachtlich wird. Dazu brauchenwir ihn. Weihnachten hängt vonihm ab. Er macht Weihnachten. Er


macht diese Nacht zur HochheiligenNacht, weil er se<strong>in</strong> göttliches Licht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt,weil er die Macht der Liebeh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> diese Welt.Er br<strong>in</strong>gt die verwandelnde Macht se<strong>in</strong>erGegenwart und Liebe nicht nur <strong>in</strong>diese Nacht, sondern von dieser Nachtausgehend dann <strong>in</strong> alle Nächte derWelt. Wir brauchen se<strong>in</strong>e Gegenwart<strong>im</strong>mer wieder. Ich brauche sie – <strong>im</strong>merwieder.Er kommt <strong>in</strong> diese Welt. Er kommt arm.Und er kommt auch heute noch so wiedas K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Krippe, das niemandenzw<strong>in</strong>gt zu irgendetwas. Man kann e<strong>in</strong>fachdaran vorbeigehen, wie das haltbei K<strong>in</strong>dern so ist. Sie können ke<strong>in</strong>enzw<strong>in</strong>gen, weil Sie ke<strong>in</strong>e Macht haben.Aber der allmächtige Gott kommt <strong>in</strong>der Ohnmacht des K<strong>in</strong>des, weil er sichniemandem aufzw<strong>in</strong>gen will, sonderndarauf wartet, dass wir ihn aufnehmen.Dann erst will er uns se<strong>in</strong>e Macht zeigen,die uns verwandeln kann. Er wartet,dass wir ihn e<strong>in</strong>laden. Er wartet,dass wir ihn aufnehmen wie e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d.Wer hat Angst vor K<strong>in</strong>dern? Wer hatAngst vor e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> derKrippe? Wir brauchen ke<strong>in</strong>e Angst habenvor Gott. Und vielleicht denkensich e<strong>in</strong>ige Männer, ja so’n K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> derKrippe, so’n Säugl<strong>in</strong>g, wenn er dann soe<strong>in</strong>en Saugreflex kriegt, dann weiss ichnicht, was ich tun soll. Gut, das ist jetztnoch mal e<strong>in</strong> spezielles Problem. Sokonkret war es jetzt nicht gedacht.Aber wir brauchen ke<strong>in</strong>e Angst habenvor Gott. Vielleicht schon die Angst,dass wir ihm nicht genügen können. Ja,42aber er wird uns schon zeigen, wie esgeht. Er wird uns schon helfen. Machenwir nur den kle<strong>in</strong>en Schritt auf ihn zu,machen wir nur unser Herz und dieKrippe unseres Herzens für ihn bereit.Lassen wir zu, dass er sich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>legt,dann wird wirklich Weihnachten, dannmacht er uns das Geschenk se<strong>in</strong>er selbst.Er schenkt sich uns. Und wer diesesGeschenk ann<strong>im</strong>mt, der wird von derMacht Gottes, von der Allmacht se<strong>in</strong>erLiebe verwandelt und berührt, berührtund verwandelt, so dass er sich dannauch selber zum Geschenk macht fürandere. Das ist doch das Eigentliche, waswir an Weihnachten ersehnen, dass wiruns e<strong>in</strong>ander zum Geschenk machen.Das wäre die Heiligung unserer Ehenund unserer F<strong>am</strong>ilien. Das ist das, waswir erhoffen für uns zu diesem Fest.Lassen wir uns von dem K<strong>in</strong>d verwandelnund <strong>in</strong> diesen Neuanfang h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen,h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>führen <strong>in</strong> den Neuanfang auchunseres Lebens und unserer F<strong>am</strong>ilienund unserer Beziehungen. Er kann es.Er kann neu machen. In ihm ist dieschöpferische Macht Gottes auf dieWelt gekommen.E<strong>in</strong> Zauber geht aus von diesem Fest,und er breitet sich aus über uns. Erbreitet sich umso tiefer aus, je mehrwir <strong>in</strong> die Mitte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>kommen. Und <strong>in</strong>der Mitte liegt das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Krippe.In der Mitte ist er, der uns durch nichtsanderes an sich zieht als durch die Allgewaltse<strong>in</strong>er Liebe. Sie will uns berühren.Sie will uns verzaubern.Lassen wir es geschehen.

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