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Erasmus in Uppsala, Schweden WS 2008/09 Erfahrungsbericht ...

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<strong>Erasmus</strong> <strong>in</strong> <strong>Uppsala</strong>, <strong>Schweden</strong> <strong>WS</strong> <strong>2008</strong>/<strong>09</strong><strong>Erfahrungsbericht</strong>Anne Kruschbreakfastonpluto@web.deIch studiere Germanistik und Anglistik (auf Bachelor) und habe e<strong>in</strong> Semester <strong>in</strong> <strong>Schweden</strong>verbracht, um an der <strong>Uppsala</strong> Universitet zu studieren. Me<strong>in</strong>en Platz habe ich von derTheologischen Fakultät erhalten, da dieser im fakultäts<strong>in</strong>ternen Vergabeverfahren nichtbesetzt worden war. Zu Fragen bezüglich der Theologischen Fakultät <strong>in</strong> <strong>Uppsala</strong> kann ichalso nicht viel sagen, für alles andere b<strong>in</strong> ich gerne per Email zu erreichen!Gleich e<strong>in</strong>mal vorweg: Das Semester <strong>in</strong> <strong>Uppsala</strong> war e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige Erfahrung und ichwürde es jedem, der mit dem Gedanken spielt, sich zu bewerben, empfehlen! Auch beiger<strong>in</strong>gen bzw. ke<strong>in</strong>en Sprachkenntnissen stellt <strong>Schweden</strong> und das Studieren dort ke<strong>in</strong> Problemda; Uni und Stadt s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach ideal für AustauschstudentInnen; die Nations (siehe unten)machen die Stadt e<strong>in</strong>malig und <strong>Uppsala</strong>s Lage ist ideal, um auch andere Regionen <strong>Schweden</strong>szu erkunden.Der International Student Guide (e<strong>in</strong>fach googlen, um neuste Version zu erhalten) ist hilfreichbei der Planung des Aufenthalts und direkt nach der Ankunft. Aber ich würde auch jedem, dersich noch nicht für <strong>Uppsala</strong> entschieden hat, e<strong>in</strong>en Blick h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> empfehlen, da man e<strong>in</strong>enersten E<strong>in</strong>druck von der Uni usw. erhält.StudierenIn <strong>Uppsala</strong> studieren ca 40.000 StudentInnen, davon s<strong>in</strong>d ca 3.000 sogenannte Internationals.Das Studieren <strong>in</strong> <strong>Schweden</strong> ist vor allem <strong>in</strong> den Geisteswissenschaften etwas andersorganisiert als <strong>in</strong> Deutschland: Man belegt pro Semester Kurse für 30 credits (4 zu 7,5; 2 zu15 oder e<strong>in</strong>en zu 30 credits). Als AustauschstudentIn sollte man 30 credits erbr<strong>in</strong>gen. Die Uniempfiehlt, dass sich Kurse nicht überlappen sollten (<strong>in</strong> der Theorie befasst man sich also füre<strong>in</strong>ige Wochen mit nur e<strong>in</strong>em Kurs/Thema, dann geht der nächste Kurs los). Man hat jedoche<strong>in</strong>e sehr viel ger<strong>in</strong>gere Anzahl an Semesterwochenstunden als <strong>in</strong> Deutschland, so dass manme<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach ohne Probleme mehr Kurse machen kann, als empfohlen wird. Dennder „workload“ war absolut <strong>in</strong> Ordnung und die Prüfungen fanden nicht alle geballt am Endedes Semesters statt, sondern eben immer am Kursende. Me<strong>in</strong>e Kurse habe ich mitPräsentationen, Essayheimklausuren und schriftlichen Klausuren abgeschossen.1


Ich habe <strong>in</strong> <strong>Schweden</strong> nur Kurse des English Departments belegt, <strong>in</strong> denen meist ca 10 bis 20TeilnehmerInnen waren. Die Betreuung durch die DozentInnen fand ich sehr gut; zudem wardie Atmosphäre <strong>in</strong> den Sem<strong>in</strong>aren immer angenehm und locker. Ebenso fand ich dasVerwaltungspersonal immer sehr hilfsbereit.Die Uni veröffentlicht regelmäßig die PDF-Datei Courses taught <strong>in</strong> English (ebenfalls e<strong>in</strong>fachfür die neuste Version googlen), so dass man sich gezielt Kurse auswählen kann bzw. muss,denn man muss bei der Bewerbung bereits die e<strong>in</strong>zelnen Kurse mit Nummer angeben. Ichfand es jedoch ke<strong>in</strong> Problem, vor Ort noch Änderungen vorzunehmen bzw. die Zeiträumee<strong>in</strong>iger Kurse wurden ohneh<strong>in</strong> geändert. Me<strong>in</strong>e <strong>Erasmus</strong>ansprechpartner<strong>in</strong> vor Ort, L<strong>in</strong>daOlofsson, war sehr hilfsbereit, auch wenn sie als Theolog<strong>in</strong> nicht viel zu me<strong>in</strong>er Kurswahlsagen konnte. Dafür muss man sich dann mit den jeweiligen DozentInnen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungsetzen, was <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong> Problem ist.Leben<strong>Uppsala</strong> (ca 190.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen) ist e<strong>in</strong>e absolute Studentenstadt, was man ja bereits amVerhältnis E<strong>in</strong>-wohnerzahl/Zahl der StudentInnen erkennt. Ich f<strong>in</strong>de, die Stadt ist stark durchdie Uni und ihren Ruf geprägt. Man ist sehr auf die StudentInnen e<strong>in</strong>gestellt und sehr„<strong>in</strong>ternational“; so gibt es fast überall Studentenrabatte, jeder spricht Englisch etc.Die Stadt an sich ist nicht allzu groß und wie ich f<strong>in</strong>de sehr schön. <strong>Uppsala</strong> ist berühmt fürse<strong>in</strong>e Kathedrale und das Gustavianum. Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten s<strong>in</strong>d dasSchloss und zahlreiche E<strong>in</strong>richtungen, die sich mit dem Leben von Carl von L<strong>in</strong>nébeschäftigen. Der Fluss Fyrisån durchfließt die Stadt, und man kann im Sommer wunderbarentlang des Ufers sitzen. Das GWZ liegt neben e<strong>in</strong>em alten Friedhof im Engelska Parken(Englischer Park, ebenfalls sehr schön im Sommer), gleich daneben bef<strong>in</strong>det sich derBotanische Garten. Etwas außerhalb liegt Gamla <strong>Uppsala</strong> und im Süden bef<strong>in</strong>det sich dergroße See Mälaren. Beide Orte s<strong>in</strong>d wunderbar zum Spazierengehen etc.<strong>Uppsala</strong> hat mehrere „traditionsreiche“ sowie junge Cafés, wo man <strong>in</strong> denwohnzimmerartigen Räumen gut ganze Nachmittage verbr<strong>in</strong>gen kann. (Den Browniekuchenmit Vanilleeis (39kr; Tee 29kr) im L<strong>in</strong>nécafe muss man probiert haben!) Fika (Kaffee tr<strong>in</strong>kenund Kuchen essen) ist ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> sehr wichtiges Konzept <strong>in</strong> <strong>Schweden</strong>, daher wird auchunter den StudentInnen viel gebacken.<strong>Uppsala</strong>s Fußgängerzone hat alle „nötigen“ Geschäfte, es gibt mehrere K<strong>in</strong>os,Sportmöglichkeiten, Kirchen usw. Ansonsten ist Stockholm mit se<strong>in</strong>en Museen, Konzerten,2


Geschäften, Clubs nicht fern (mit der Bus-10er-Karte 78Kr return), so dass <strong>Uppsala</strong>sÜberschaubarkeit sehr gut ausgeglichen ist.Ganz besonders tragen zu <strong>Uppsala</strong>s Atmosphäre natürlich die Nations bei. Diese„Studentenclubs“ (nicht abschrecken lassen, es handelt sich nicht um Verb<strong>in</strong>dungen), denenjeder beitreten muss, besitzen alle e<strong>in</strong> eigenes Gebäude. Sie übernehmen e<strong>in</strong>igeVerwaltungsaufgaben und bieten ansonsten Pubs, Clubs/Partys, Chöre, Bälle, Sport, TheaterundFotogruppen etc. In den Pubs kann man für e<strong>in</strong>en sehr ger<strong>in</strong>gen Lohn arbeiten, dafür gibtes aber gratis Essen etc. Ebenso kann man auf Bällen usw. kellnern (auch als AnfängerIn; werdies <strong>in</strong> Erwägung zieht sollte schwarze Schuhe und e<strong>in</strong>e schwarze Hose oder Rocke<strong>in</strong>packen). Während des Semesters gibt es mehrere Gasques (Bälle), für die sich dieSchwedInnen gerne chic machen und e<strong>in</strong> Kleid/Anzug angebracht ist. E<strong>in</strong>en Gasque (ab ca280Kr) besteht aus e<strong>in</strong>em mehrgängigen Essen mit Programm (diverse Reden, Gesang, etc.)und anschließender Party.Ich selber b<strong>in</strong> dem Mixtapeclub und dem Chor me<strong>in</strong>er Nation beigetreten, mit dem wir dannauch beim Weihnachtsball als Lucia verkleidet waren. Die Nations s<strong>in</strong>d also e<strong>in</strong> toller Ort, umauch etwas von den zahlreichen Traditionen <strong>Schweden</strong>s mitzuerleben. Jede/r kann sich so vieloder so wenig e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, wie er/sie will; es ist auf jeden Fall e<strong>in</strong>e tolle Gelegenheit, umsowohl Austausch- als auch schwedische StudentInnen mit gleichen Interessenkennenzulernen. Die Nations s<strong>in</strong>d unpolitisch. Jede Nation hat ihre Eigenart, aber letztendlichist es egal, <strong>in</strong> welcher man Mitglied ist, da man <strong>in</strong> jeder Nation an Aktivitäten teilnehmen, <strong>in</strong>den Club gehen oder arbeiten darf. Man hat jedoch meistens <strong>in</strong> der eigenen Nation bei Partysfreien/ermäßigten E<strong>in</strong>tritt.Die Nations bieten übrigens auch Mittagessen und Kuchen/Snacks am Nachmittag an (Teeund Snacks 10Kr, e<strong>in</strong>e super Alternative zu den nicht ganz billigen Cafés <strong>in</strong> der Stadt und denKant<strong>in</strong>en der Uni (Essen ca 69kr)). Kaum e<strong>in</strong>e StudentIn geht eigentlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em öffentlichenPub, da alkoholische Getränke sehr teuer s<strong>in</strong>d, sondern feiert <strong>in</strong> den Wohnheimen oder eben<strong>in</strong> den Nations. Als Nicht-StudentIn hat man es <strong>in</strong> <strong>Uppsala</strong> daher sicher etwas schwer, und <strong>in</strong>den Sommerferien und um Weihnachten und Silvester ist die Stadt auch deutlich leerer. BeiBesuch aus Deutschland kann man sich für diesen e<strong>in</strong>e Gästekarte besorgen (mitStudiausweis, je nach Länge 60-100Kr), allerd<strong>in</strong>gs eben auch nur für StudentInnen.Kosten/Geld/BankLebensmittel s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Schweden</strong> etwas teurer als <strong>in</strong> Deutschland, aber es gibt unter denSupermärkten <strong>in</strong> <strong>Schweden</strong> etwas günstigere wie z.B. Lidl und Willys. Alkohol (nur im3


staatlichen Systembolaget erhältlich) ist teuer, ausgehen <strong>in</strong> den Clubs der Nations kostet meist60Kr E<strong>in</strong>tritt, dafür s<strong>in</strong>d die Getränke dort wiederum sehr viel günstiger als anderswo. K<strong>in</strong>okostet ca 100Kr. Me<strong>in</strong> nicht sehr gut ausgestattetes Rad hat 500Kr gekostet. Zu Anfang mussman je nach Nation ca 380 bis 450Kr an die Nation/Student Union zahlen. E<strong>in</strong>e Simkartebekommt man gratis von der Uni im Begrüßungspaket, der Tarif nach Deutschland istwirklich günstig. Man erhält zudem e<strong>in</strong>e Studentkortet, mit der man bei vielen UnternehmenRabatte erhält.E<strong>in</strong> Girokonto kann man sich bei weniger als 6 bzw. 8 Monaten nicht anlegen, zum<strong>in</strong>destnicht bei Nordea oder Swebank. Am besten ist es, sich rechtzeitig bei se<strong>in</strong>er Bank zu<strong>in</strong>formieren, was Kreditkarte, Zusammenarbeit mit schwedischen Banken usw. angeht.Internetbank<strong>in</strong>g ist natürlich die e<strong>in</strong>fachste Methode für Überweisungen. Die erste Mietemuss ziemlich bald nach Ankunft überwiesen werden; wenn man sie bar bezahlt, zahlt man10€ Gebühren. Ich selbst habe es folgendermaßen gemacht: Me<strong>in</strong>e Miete wurde ausDeutschland direkt an den Vermieter überwiesen, der Unterhalt auf e<strong>in</strong> kostenloses Sparbuchbei der Nordeabank. Man kann dann zwar leider nur von dieser Filiale Geld abheben, aberman spart die Abhebegebühren der deutschen Bankkarte und hat zugleich e<strong>in</strong> schwedischesKonto, auf das die Nations das Gehalt überweisen können.WohnenIch habe den E<strong>in</strong>druck gewonnen, dass fast alle StudentInnen <strong>in</strong> Wohnheimen wohnen. Vonprivaten WGs habe ich fast gar nichts gehört, im Internet habe ich auch nichts rechtesgefunden (bei Interesse am ehesten www.blocket.se versuchen). Es gibt zwar noch wesentlichmehr Wohnmöglichkeiten (z.B. Unterkünfte der Nations), aber für mich war es dasE<strong>in</strong>fachste, das Angebot der Uni wahrzunehmen, die e<strong>in</strong>em als AustauschstudentIn e<strong>in</strong>Zimmer garantiert hat. Ich konnte aus folgenden wählen und angeben, wo ich am liebsten h<strong>in</strong>wollte: Rackarbergsgatan, Kantorsgatan, Lilla Sunnersta, Flogasta, Ekebyvägen,Döbelnsgatan, Eklundshovsvägen, Hotel Uppsalla. Der International Student Guide istdiesbezüglich <strong>in</strong> diesem Jahr anders aufgebaut (ke<strong>in</strong>e Infos zu den jeweiligen Hous<strong>in</strong>g Areas)und das Verfahren sche<strong>in</strong>t auch verändert. Mir sche<strong>in</strong>t es so, als ob man sich selbst um se<strong>in</strong>eUnterkunft kümmern müsste. Im Internet f<strong>in</strong>det man genaue Angaben, dennoch hier e<strong>in</strong> paarInfos zu den eben genannten Wohngegenden:Rackarbergsgatan liegt recht nah an der Stadt und ebenfalls dicht zum Engelska Parken (wodie Theologische Fakultät und die Sprachen untergebracht s<strong>in</strong>d). Man wohnt dort zu fünft <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er WG, teilt sich e<strong>in</strong>e Dusche und e<strong>in</strong> WC, hat jedoch e<strong>in</strong> Waschbecken <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em4


Zimmer. E<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong>, die dort wohnte, hat mit 2 Schwed<strong>in</strong>nen und 2Austauschstudent<strong>in</strong>nen zusammen gewohnt. In Kantorsgatan habe ich selber gewohnt, dazuunten mehr. In Lilla Sunnersta war ich selber nie, habe nur gehört, dass es weit raus ist (nahedes Mälaren), aber sehr idyllisch (rote <strong>Schweden</strong>häuschen) ist; aber auch teurer als die beidenerst genannten Wohnheime. Hotel <strong>Uppsala</strong> ist mitten <strong>in</strong> der Innenstadt. Auch hier war ich nie,habe aber von KommilitonInnen den E<strong>in</strong>druck gewonnen, dass es dort nicht sehr„studentisch“ ist. Flogsta ist DAS Ausstauschstudentenwohnheim. Hier wohnt man zu zwölft<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Korridor, hat e<strong>in</strong> eigenes Bad mit Dusche und WC und teilt sich e<strong>in</strong>e Küche. Aufden Dächern der ca 7-stöckigen, nicht allzu schönen Häuser gibt es Saunen. In Flogsta f<strong>in</strong>denwohl die meisten Partys statt. Zu den restlichen Wohnheimen kann ich leider nichts sagen.Ich wollte lieber e<strong>in</strong>e etwas kle<strong>in</strong>ere WG mit SchwedInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em etwas ruhigerenWohnheim, und lag da mit Kantorsgatan ganz gut. Me<strong>in</strong> Wohnheimzimmer (mit Vorraumund Bad ca 15-18qm) hat monatlich knapp 3000Kr gekostet, was allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong> guterRichtwert für die f<strong>in</strong>anzielle Planung ist (Flogsta und Rackarbergsgatan liegen auch etwa dort,alles andere ist me<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerung nach teurer). Ich habe mit 4 <strong>Schweden</strong> zusammengewohnt,mit denen ich Dusche und Küche geteilt habe. In der Küche kann man nett sitzen, von dortgeht e<strong>in</strong> Balkon ab. Me<strong>in</strong> Zimmer war recht groß und modern, hatte PVC Boden und e<strong>in</strong>eHeizung, die auch im tiefsten W<strong>in</strong>ter nur mäßig warm wurde. Es war mit e<strong>in</strong>em großenSchreibtisch mit Regal, e<strong>in</strong>em Sessel mit Stehlampe, e<strong>in</strong>em schmalen Bett (mit Matratze, aberohne Decke, Bettwäsche und Kissen) ausgestattet. Die Räume <strong>in</strong> Flogsta undRackarbergsgatan waren ebenso ausgestattet. Im Vorraum, von dem das WC abg<strong>in</strong>g, das zujedem Zimmer gehörte, befand sich e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>bauschrank. Waschen (und die Nutzung derTrockner) ist umsonst. Internet ist ebenfalls umsonst, man muss sich jedoch zunächstregistrieren, was etwas dauern kann. Es wird e<strong>in</strong> Lankabel benötigt!Natürlich s<strong>in</strong>d diese Infos sicher etwas pauschalisierend; letztendlich ist es ja auchAnsichtssache. Ich denke auf jeden Fall, dass alle Wohnheime m<strong>in</strong>destens akzeptable,vielmehr jedoch gute Standards aufweisen und es ja letztendlich für das Wohlfühlen eh immerdarauf ankommt, mit wem man zusammenwohnt und was man draus macht. Wegen der Lageund des Preises würde ich mich im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> für Rackarbergsgatan entscheiden.Auch zu beachten wäre, dass der Zeitraum absolut starr ist, <strong>in</strong> dem man das Zimmer im <strong>WS</strong>hat: vom 16. August bis zum 15. Januar. Wer es zeitlich also schafft, dem würde ichempfehlen, schon Mitte August anzureisen, damit man möglichst viel von se<strong>in</strong>em Aufenthalthat und da man ohneh<strong>in</strong> ab diesem Zeitpunkt für das Zimmer zahlt. Auch sollte man beachten,5


dass man nicht länger bleiben kann, sollte man noch Klausuren haben oder e<strong>in</strong>fach bis zumSemesterbeg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> <strong>Uppsala</strong> bleiben wollen um z.B. e<strong>in</strong> Praktikum zuabsolvieren.Fahrrad/BusWer e<strong>in</strong> Rad haben will, sollte nicht allzu große Ansprüche haben und sich am besten gleichnach Ankunft auf die Suche machen, denn sonst s<strong>in</strong>d rasch alle Gebrauchträder „ausverkauft“.Beim Flohmarkt (samstagvormittags neben der Konsert- och Kongresshall) gibt es auch abund zu gute. E<strong>in</strong> gebrauchtes Rad ohne Schloss, Licht, Gangschaltung und Handbremse kostetmeist 500Kr oder mehr.Bus fahren <strong>in</strong>nerhalb der Stadt ist relativ teuer, e<strong>in</strong>e Fahrt kostet 30Kr, wenn man mit Handyzahlt (per Sms) immerh<strong>in</strong> 20Kr. Man kann sich gegen 75Kr Pfand auch e<strong>in</strong>e Karte besorgen(z.B. im Pressbyrån), die man aufladen kann, dann kostet e<strong>in</strong>e Fahrt nur noch 15Kr.SchwedischAls <strong>Erasmus</strong>student<strong>in</strong> wurde mir e<strong>in</strong> Platz im Sprachkurs garantiert. Dort lernt man, an zweiAbenden <strong>in</strong> der Woche (Mo und Mi oder Di und Do, 16-18h oder 18-20h), die Basics derSprache. Der Unterricht läuft auf Englisch ab und man schließt den Kurs mit e<strong>in</strong>emHörverständnistest sowie e<strong>in</strong>em schriftlichen Test ab, und erhält anschließend e<strong>in</strong> Zertifikat.Die Lehrer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d alle sehr nett, die Stimmung <strong>in</strong> den Kursen war immer sehr ausgelassen.Man kommt, <strong>in</strong> der Uni ohneh<strong>in</strong>, und <strong>in</strong> der Stadt ebenfalls, sehr weit mit se<strong>in</strong>em Englisch.Auch <strong>in</strong> den Nations wird aufgrund der Rücksicht für ausländische Studierende viel Englischgesprochen. Im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wünschte ich, dass ich mir gleich zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>en Tandempartnergesucht hätte, um me<strong>in</strong> Schwedisch gezielter zu üben. In der meist englischsprachigen<strong>Erasmus</strong>geme<strong>in</strong>schaft kann das Schwedisch schon mal e<strong>in</strong> wenig zu kurz kommen.ReisenWie schon oben erwähnt, ist <strong>Uppsala</strong> e<strong>in</strong> guter Ausgangspunkt für Reisen (durch die Nähe zuStockholm/ Flughäfen, Fähranlegern etc.) Im W<strong>in</strong>ter sche<strong>in</strong>t es schon fast obligatorisch zuse<strong>in</strong>, als <strong>Erasmus</strong>studentIn nach Kiruna zu fahren (im Sommer ist es dort sicher auchunglaublich schön wegen der Mitternachtssonne!). Auch wenn es etwas ist, was die meistenSchwedInnen selbst nie machen würde und solche Trips e<strong>in</strong>igermaßen touristisch s<strong>in</strong>d: Ichwürde es jedem empfehlen, denn die Reise nach Lappland war e<strong>in</strong>fach nur toll! DasProgramm ist bei fast allen dorth<strong>in</strong> Reisenden gleich: Icehotel, Hundeschlittenfahren,6


Langlauf, Samifarm etc. Dorth<strong>in</strong> kann man als Teil e<strong>in</strong>er Reisegruppe fahren (was ich getanhabe; anstrengend mit dem Bus, aber lustig <strong>in</strong> der Gruppe), fliegen, oder mit dem Nachtzugreisen.Kurztripps nach Riga oder Tal<strong>in</strong>n s<strong>in</strong>d ebenfalls sehr beliebt (bei E<strong>in</strong>heimischengleichermaßen, besonders, weil man günstig Alkohol e<strong>in</strong>kaufen kann), am besten imTal<strong>in</strong>nbüro erkundigen: zw. Sonntag und Mittwoch kostet e<strong>in</strong>e Viererkab<strong>in</strong>e zu bestimmtenZeiten nur ca. 10€/pP (2 Nächte auf dem Boot, e<strong>in</strong> Tag <strong>in</strong> der jeweiligen Stadt).Wer früh bucht, kann günstige Züge bekommen, z.B. ab 10€ nach Kiruna oder Göteborg. Zuvielen Städten, besonders die im Süden, kommt man auch gut mit dem Bus. DasVandrarhemnetz (Jugenherbergsnetz) ist sehr gut ausgebaut. Ich war e<strong>in</strong> WE mit Freunden <strong>in</strong>Göteborg, was ich auf jeden Fall für e<strong>in</strong> Adventswochenende empfehlen würde wegen dervielen Lichter (besonders im Liseberg-Freizeitpark). Im Januar war ich dann mit e<strong>in</strong>erFreund<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>em Mietwagen (gute Angebote bei Hertz, Sixt etc. für Kle<strong>in</strong>wagen über e<strong>in</strong>Wochenende) e<strong>in</strong> WE unterwegs: Falun, Rättvik, Mariefred etc. Orte, die im Sommerwunderschön se<strong>in</strong> dürften, aber auch im W<strong>in</strong>ter toll s<strong>in</strong>d (viele Seen zum Schlittschuhlaufenetc.).AnreiseIch b<strong>in</strong> mit dem Flugzeug angereist; zwar kenne ich nicht alle Fährpreise usw., aber ichdenke, dass Fliegen auf jeden Fall die günstigste Möglichkeit ist, um nach <strong>Uppsala</strong> zukommen (ich habe ca 43€ gezahlt). Me<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung ab Hannover mit tuifly gibt es leidernicht mehr. Zurück b<strong>in</strong> ich mit Ryanair geflogen (der Flug war noch günstiger), die Hamburgund Bremen anfliegen. Wegen des Gepäcks sollte man sich ke<strong>in</strong>e Sorgen machen; stattÜbergepäck zu zahlen, würde ich e<strong>in</strong> DHL Paket schicken; 10kg z.B. kosten 22€. Ich habemir so me<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>tersachen nachschicken lassen. Aber Vorsicht, das Schicken von <strong>Schweden</strong>aus am Ende des Semesters ist ungleich teurer! Bettwäsche, Handtücher usw. kann man aberbesser vor Ort kaufen. Ikea ist vom Stadhuset mit der Busnummer 14 zu erreichen. In <strong>Uppsala</strong>angekommen, nimmt man den Flughafenbus (L<strong>in</strong>k siehe unten), der von Arlanda 200Krreturn kostet, von Skavsta 250Kr return.Je nach Vermietungsbüro gibt es verschiedene Möglichkeiten, an se<strong>in</strong>en Schlüssel zugelangen. E<strong>in</strong>ige bieten an, sollte man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gewissen Zeitraum (<strong>2008</strong> war es 20-22August) außerhalb der Öffnungszeiten ankommen, dass sie kostenlos zu e<strong>in</strong>em Treffpunktkommen und den Schlüssel übergeben. Man sollte bei der Flugbuchung wirklich daraufachten, denn ansonsten zahlt man für den Service ca 50€.7


In <strong>Uppsala</strong> angekommen habe ich dann e<strong>in</strong> Taxi (ca. 14€) nach Kantorsgatan genommen, daich die Busl<strong>in</strong>ien nicht kannte; die Nummer 2 fährt ab Stadhuset sowohl nach Flogsta (dabeiauch an der Haltestelle für Rackar-bergsgatan vorbei) als auch <strong>in</strong> die andere Richtung nachKantorsgatan (siehe L<strong>in</strong>k) unten. Die Haltestellen heiße jeweils Flogsta und Kantorsgatan,man kann also nicht viel verkehrt machen.Hier noch e<strong>in</strong> paar nützliche Seiten:http://www.uu.se/Uniseitehttp://www.nationguiden.se/Alle Nations im Überblickwww.studentstaden.sewww.heimstaden.comwww.akademihotellet.seÜberblick über e<strong>in</strong>ige Wohnheimehttp://www.flygbussarna.se/ Überblick über alle Busse zwischen Skavsta, Arlanda und<strong>Uppsala</strong>www.ul.seBus <strong>in</strong>nerhalb <strong>Uppsala</strong>s und Regionhttp://www.sl.se/Seite der schwedischen Bahnwww.swebusexpress.seNationale Bussewww.svif.seVandrarhem (Hostels)www.facebook.com bietet zahlreiche Gruppen zu Veranstaltungen, Partys, Wohnheimen,Nations, Arbeiten <strong>in</strong> Nations etc.; e<strong>in</strong>fach Stichwortsuchen8


Mir hat das Semester unglaublich gut gefallen und ich wünschte, ich wäre für zwei Semestergeblieben. Bei weiteren bzw. spezielleren Fragen könnt Ihr mich gerne kontaktieren, dannkann ich ausführlicher auf e<strong>in</strong>zelne Aspekte e<strong>in</strong>gehen!Ansonsten viel Spaß <strong>in</strong> <strong>Uppsala</strong>!!9

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