Seite 4 POTT-pourri 08/09-2010 Schnaittenbach. (ads) Augenoptiker Markus Grünwald informiert über die Winkelfehlsichtigkeit als eine mögliche und oft nicht erkannte Ursache bei visueller Überforderung. Die Anforderungen an uns und die Leistungserwartungen, die wir an uns selber stellen, werden immer größer.Dies gilt nicht zuletzt auchinBezug auf unsere visuelle Wahrnehmung in einer reizüberfluteten Umwelt, die unser Augensystem bei zu großem Stress vorunlösbare Aufgaben stellt. Welche Symptome kann ein überfordertes visuelles System zur Folge haben? Anstrengungsbeschwerden (Kopfschmerzen und Augenbrennen),Konzentrationsprobleme, schnelle Ermüdung beim Lesen und Schreiben, störende Lichtempfindlichkeit,Verhaltensauffälligkeiten, z. B. AD(H)S, grob- und feinmotorische Störungen, Lese-Rechtschreibstörungen,Doppelbilder,Schwierigkeiten in der Raumwahrnehmung, schiefe Haltung des Kopfes, Sehprobleme am Bildschirm. Waskann die Ursache solcher Symptome sein? Wichtig ist zunächst immer eine medizinische Untersuchung voneinem Fach- Wieder gut sehen Grünwald Optik Ansprechpartner bei Winkelfehlsichtigkeit arzt für Augenheilkunde durchführen zu lassen, um krankhafte Gegebenheiten <strong>aus</strong>schließen zu können. Die hochentwickelten Fähigkeiten des Augensystems sind nicht angeboren, sondern werden in den relativ kurzen Prägungsphasen der frühen Kindheit erlernt. Für die Funktionen des beidäugigen Sehens besteht im Zeitraum zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat eine sehr hohe Lernfähigkeit, die danach sehr stark abnimmt, aber erst am Ende des zweiten Lebensjahrzehnts abgeschlossen ist. Man geht heute davon<strong>aus</strong>, <strong>das</strong>s alle Lernvorgänge des menschlichen Organismus, nicht nur die des Sehenlernens, auf den gleichen Gesetzmäßigkeiten beruhen. Werden in einer Entwicklungsphase diese Regeln nicht eingehalten, können sichAnomalien entwickeln, wie z. B. verborgene Ruhe- Eine Winkelfehlsichtigkeit kann mit Hilfe einer Brille mit prismatischen Brillengläsern korrigiert werden. Bild: ads stellungsfehler eines Augenpaares. Der Ausgleichsolcher Fehler zieht erhöhten Energiebedarf nachsich, weshalb der Organismus Strategien zur Energieeinsparung entwickelt. Die Folge kann eine sog.Winkelfehlsichtigkeit sein. Wasversteht man unter eine Winkelfehlsichtigkeit? Anders als bei den allgemein bekannten Fehlsichtigkeiten Kurzsichtigkeit, Übersichtigkeit und Hornhautverkrümmung, die auf die Einzelaugen bezogen werden, versteht man unter einer Winkelfehlsichtigkeit eine beidäugige Fehlsichtigkeit. Bei den auf die Einzelaugen bezogenen Fehlsichtigkeiten wird ein in der Ferne befindliches und vomEinzelauge fixiertes Objekt nicht auf der Netzhaut in der Stelle des schärfsten Sehens abgebildet, sondern auf der Sehachse in Blickrichtung nachvorne oder hinten verschoben. Man spricht in diesen Fällen von Bildlagefehlern in Richtung der Sehachse, vonsog. axialen Bildlagefehlern. Bei einer Winkelfehlsichtigkeit kommt es hingegen zu sog. lateralen Bildlagefehlern, d. h. im beidäugigen Sehen wird ein in der Ferne fixiertes Objekt in beiden Augen zwar auf der Netzhaut abgebildet, jedochin einem oder beiden Augen nicht in der Stelle des schärfsten Sehens, sondern seitlichund/oder in der Höhe verschoben. Diese seitlichen Bildlagefehler werden bedingt durch RuhestellungsfehlerderSehachsen eines Augenpaares, in denen die natürlichen Sehaufgaben nur mit erhöhtem Energieaufwand und unter zusätzlicher Belastung des muskulären Systems der Augen bewältigt werden können. Die Folge können die oben genannten Symptome sein. Wiekann eine Winkelfehlsichtigkeit korrigiert werden? Eine Winkelfehlsichtigkeit kann mit Hilfe einer Brille mit sog. prismatischen Brillengläsern korrigiert werden. Zur Bestimmung prismatischer Werte bedienen wir uns der Mess- und Korrektionsmethodik nach Haase (MKH). Es handelt sichdabei um ein Messverfahren, <strong>das</strong> mehrere Teste in bestimmter Reihenfolge integriert und mit dem auf einzigartige Weise die verschiedenenEntwicklungsstadien einer Winkelfehlsichtigkeitsystematischerkannt und korrigiert werden können. Das Ziel ist eine Korrektion, mit der <strong>das</strong> korrigierte Augenpaar seine Sehanforderungen auf möglichst geringem Energieniveau und mit möglichst geringem Energieaufwand erfüllen kann. Weitere Informationen auf www.gruenwald-augenoptik.de.
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