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SFT 10/84 - Science Fiction Times

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<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/<strong>84</strong> 3INHALT45111314162123252729313334EDITORIALAnsichten zum Kurt Laßwitz-PreisFLUCHT IN FABELWELTENUrsprünge und Vorläufer des Fantasy-FilmsUBER DIE EIGENSTANDIGKEIT DEUTSCHER SFEin ironischer ExistenznachweisDAS BUCH DES MONATSZEITSCHAFf, ein Roman, der großes Aufsehen erregte„DENK DOCH MAL NACH !“Ob CONAN II dieser Aufforderung nachkommen kann?REZENSIONENAndreas Brandhorst, MONDSTURMZEITPeter Schattschneider, SINGULARIT ÄTENHerbert W. Franke, DIE KÄLTE DES,·WELTRAUMSEberhard Panitz, EISZEIT. EINE UNWIRKLICHE GESCHICHTEAngela und Karlheinz Steinmüller, ANDYMON. EINE WELTRAUMUTOPIEGert Prokop, DER SAMENBANKRAUBEkkehard Redlin (Hrsg.), WEGE ZUR UNMÖGLICHKEITAlan Garner, FEUERFROSTDaniel F. Galouye, DER UNENDLICHE MANNStephen R. Donaldson, DAS VERWUNDETE LANDTV-TIPSPhantastische Filme im Oktober ‚<strong>84</strong>Video-TipsNeu auf Kassette Oktober ‚<strong>84</strong>NachrichtenNEUE SCIENCE FICTION IM NOVEMBER 19<strong>84</strong>REZENSIONSREGISTER 1983NEUE SEKUNDARLITERATURLeserpostImpressum


In unserer Rubrik Leserpost druckenwir einen Brief des SF-Autors ReinmarCunis an den Literaturagenten UweLuserke ab. Cunis stellte uns das Schreibenzur Verfligung, weil er seine Bedenkenbezüglich des Kurd Laßwitz-Preiseseiner öffentlichen Diskussion flir würdighielt. Zweifellos ist diese Ansicht insoweitberechtigt, als ähnliche Bedenkenauch schon andernorts angemeldet wurden.GrundsätzlichReinmar Cunis hat zumindest Recht mitder Annahme, die Vergabe des Preiseserfolge nach subjektiven Kriterien. Allerdingsdürfte das flir jeden Preis gelten,sei er von einer Einzelperson, einerJury oder einer größeren Gruppe vergeben.Es gibt nun mal keine objektivenKriterien zur Beurteilung von Literatur." Eindeutige Bewertungskriterien"festzulegen, dürfte ein hoffnungslosesUnterfangen sein. Bestenfalls ließe sichdie grammatikalische Korrektheit einesTextes untersuchen. Ist diese Grundvoraussetzungjedoch erfüllt, bleibt esdem Einzelnen überlassen, welchenStellenwert er dem betreffenden Textnun zumessen möchte.Wenn Cunis allerdings unterstellt, dieJury, die über die Vergabe des Laßwitz­Preises entscheidet, sei "weder ftir dieLiteraturgattung, noch flir die Leseroder fur das Verlagsangebot repräsentativ",dann irrt er. Abstimmungsberechtigtist jeder, der innerhalb der SF­Szene professionell tätig ist. Diese Professionalitätist natürlich nur mit einergewissen Sachkunde zu erreichen, wasden Vorwurf der Inkompetenz ad absurdumfuhrt. Die Alternativen - Leser,gewählte Jury oder Verlage - bietenauch keine Gewähr ftir mehr Objektivität.Immer Kungeleien?Die Leser abstimmen zu lassen, wäredurchaus eine gangbare Möglichkeit,wobei sich allerdings das Problem ergäbe,tatsächlich alle Leser zu erreichen.Die von der Zeitschrift Cinemavergebenen Preise sind Leserpreise. Allerdingswerden auch dort nicht alleKinobesucher erfaßt, sondern nur diejenigen,die auch Cinema-Leser sind.Naturgemäß liegt die Zahl der Kinobesucherweit über jener der Cinemaleser.Und da es auch keine Publikationgibt, die alle SF-Leser erreichen würde,wäre auch ein Leserpreis keineswegs objektivoder wenigstens repräsentativ.Eine aus Verlagsvertretern zusammengesetzteJury wäre erst recht nichtobjektiv, denn zweifellos wären alleBeteiligten bestrebt, ihre eigenen Produkteins rechte Licht zu rücken. Letztlichdürfte eine derartige Preisvergabeauf einen allgemeinen Proporz hinauslaufen,der über den tatsächlichen Wertder nominierten Werke wenig bis nichtsaussagt.Überdies dürfte in diesem Fall auchdas bekannte Spiegel-Phänomen auftreten.Bei den Bestsellerlisten des Spiegelhandelt es sich, wie mittlerweile bekanntsein sollte, um reine Wunschlisten.Romane, von denen man sicherheblichen Umsatz erhoffte, die aberweniger gut liefen, werden dort regelmäßigals umsatzstark vorgeflihrt in derHoffnung, durch trendsetfing die Verkaufsbilanzenzu verbessern. Was vonallein gut läuft, wird üblicherweise inder Bestsellerliste des Spiegels nichtveröffentlicht. Und wer dies nicht glaubenmag, dem sei empfohlen, sich einmaldie Jahresberichte der Großhändleranzuschauen. Dort nämlich finden sichdie tatsächlichen Verkaufszahlen, diebelegen, daß ein Konsalik allemal verkäuflicherist als ein Nobelpreisträger.Cunis' Vorschlag, eine Jury zu benennen,die namentlich bekannt ist undflir ihre Entscheidung öffentlich Redeund Antwort stehen soll, ist sicher eineAlternative. Allerdings erheben sich dabeieinige Fragen: Wer wählt diese Juryaus? Wer verhindert, daß sie von irgendwelchenInteressen beeinflußt wird?Und weshalb sollte das Votum von drei,ftinf oder zehn Leuten objektiver seinals die Entscheidung einer größerenGruppe? Tatsächlich dürfte die Möglichkeiteiner Einflußnahme um so größersein, je kleiner die entscheidendeGruppe ist.MaßstäbeUm eine weitestgehende Objektivitätbei der Vergabe von Literaturpreisen zuerreichen, müßten alle gesellschaftlichenGruppierungen ihren eigenen Preis vergeben- was nicht nur zu einer wahrenPreisinflation fuhren würde, sondernüberdies praktisch kaum durchfuhrbarwäre.Aus eben diesem Grund uberläßt dasLaßwitz-Preiskomitee die Entscheidungden SF-Profis, die zumindest uber einegewisse Sachkompetenz verfugen. Überdiesist das Lager der SF-Profis mittlerweileso groß, daß berechtigterweise voneinem neutralen Abstimmungsergebnisgesprochen werden kann ,EinzelneGruppierungen - deren \'orhandenseinnicht bestritten werden kann - dürftenkaum noch in der Lage sein. auf das GesamtergebnisEinfluß zu nehmen.Insofern mag der Kurd Laßwitz-Preisvielleicht nicht repräsentatl\ sein flir dieSF-Leserschaft, aber er stellt immerhindie höchstmögliche Objekti\ itä t her, diemomentan im Lager der Profis zu erzielenist.HaraJd Pusch


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>5RUCHTINFABRWFIJENPhantllsien, das Land unserer Träume,wird zur Zeit in zahlreichen deutschenKinos vom alles verschlingenden Nichtsbedroht. DIE UNENDLICHE GE­SCHICHTE, mit Produktionskosten vonrund 60 Millionen Mark als teuersterdeutscher Film aller Zeiten angekündigt,wagt sich in die bisher fast ausschließlichanglo-amerikanische Domäne desFantasy-Films vor. Ob aus dem literarischenWelterfolg mit Übersetzungen in27 Sprachen auf der Leinwand tatsächlicheine "unsägliche Geschichte" 1 wurde,wie Autor Michael Ende behauptet,1.Teil:Ursprüngeund Vo11äuferdes FantasyfilmsWurde aus der 'unendlichen' eine'unsägliche Geschichte'?soll an anderer Stelle erörtert werden.Das Geheimnisvolle und Phantastischeübt seit jeher eine große Begeisterungauf die Menschen aus, da es ihnenDinge näher bringt, die außerhalb ihreseigenen Erfahrungsbereiches liegen. DiesemPublikumsbedürfnis kommt derFantasy-Film entgegen, der sich als spezifischesFilmgenre einer exakten Definitionweitgehend entzieht.Neben dem <strong>Science</strong>-<strong>Fiction</strong>- und dem


6<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es J 0 19<strong>84</strong>Horror-Film verkörpert er die dritteSpielart des phantastischen Kinos, wobeidie ohnehin nur schwer zu fassendenAbgrenzungen zunehmend verschwinden,da jedes Subgenre Elemente desanderen in sich aufnimmt. So lassen sichbeispielsweise in der STAR WARS-Trilogiefür die Fantasy typische märchenhaft-romantischeElemente nachweisen(Prinzessin, Ritter, (Laser-)Schwertetc.), während KRULL SF-Motive enthält(die aus dem Weltall kommende'schwarze Festung', Laserwaffen) undCONAN einen gewissen Horroreinschlagnicht verleugnen kann (Halbwesen Priester/Schlange).Die eigentlichen Themen des Fantasy-Films,sofern diese überhaupt existieren,sind nicht originär, sondern entstammender reichhaltigen filmgeschichtlichenSchatzkiste, aus der im phantastischenFilm selbst noch die gegensätzlichstenVersatzstücke Verwendung fanden.Dieses Phänomen dürfte mitentscheidendsein für das innovative Potential,welches dem oft totgeglaubtenphantastischen Film zumindest theoretischneue Perspektiven eröffnen kann.Daß dennoch häufig nur "futuristischesDekor mit alten Themen (gefüllt) oderalte Hüte auf utopisch (getrimmt)" 2werden, mag in der Phantasielosigkeitder Filmemacher oder in den genormtenPublikumserwartungen begründetliegen.Die Erschaffung imaginärer Weltenist so alt wie das Kino selbst. Bereitsder französische Filmpionier GeorgesM~lie s (1861 · 1938) ließ in seinen im. eigenen Filmstudio gedrehten Filmendie Akteure in phantastische Weltenaufbrechen, welche die Zuschauer niezuvor gesehen hatten. In LE VOY AGEDANS LA LUNE (J 902) fUhrt die Reisezum Mond, während die Mitglieder der'Gesellschaft für inkohärente Geographie'in LE VOY AGE A TRAVERSL'IMPOSSIBLE (1904) mit einem Zugu. a. den Weg zur Sonne sowie den Meeresgrunderkunden. In LES QUATRECENTS FARCES DU DIABLE (1906)läßt ein vom Teufel verführter Wissenschaftlerseine Kutsche von einem mechanischenPferd durchs All ziehen.Eines der ersten Ungeheuer des nochjungen phantastischen Films kreierteM~li~ s 1912 in dem Film A LA CON­QUETE DU POLE, der immerhin bereitseine Länge von rund 40 Minutenaufwies. Eine Forschungsexpedition begibtsich darin mit einem vogelähnlichenFlugfahrzeug zum Nordpol, wo einunvermutet auftauchender Schneeriesemit einer Kanone bekämpft werdenmuß.Wichtig bei all diesen Filmen ist dasReisemotiv. Die Helden sind unterwegs;nur durch die Reise wird die Geschichteüberhaupt möglich und erlebbar.Sie bleiben in Bewegung, weil sieauf der Suche nach einer Prinzessin,einem Schatz, einer Wunderwaffe , einerlangersehnten Rache - oder einfacher:ihrer Erfüllung, ihrem Schicksal sind.Während den Fantasy-Filmern heuteeine ausgefeilte Tricktechnik zur VerfUgungsteht, ließ M~li~s seine naive Fabulierfreudemittels einfachster Methodenauf der Leinwand Gestalt annehmen.Der ehemalige Zauberer und lllusionistverwandte sämtliche Möglichkeitender Theatermechanik und bediente sichphotographischer Tricks wie Doppelbelichtung,Einzelbildaufnalune oder'Kasch', deren Entdeckung er, wennman der Historie glauben darf, flir sichverbuchen kann. Das Ungeheuer in ALA CONQUETE DU POLE ließ M~li~sgar in Originalgröße aus Holz im Studioerrichten und mittels Scharnieren undSeilen bewegen.M~li ~s verkaufte seine Filme (was damalsnoch ein übliches Verfahren war,nach Gründung der ersten Verleihfirmenaber mit zu seinem Bankrott beitrug)überwiegend an Wanderbühnenund Jahrmärkte, die zur Entstehungszeitdes Mediums Film bekanntermaßeneine wichtige Rolle spielten.Au f diese Vergangenheit zurückweisendeSpuren lassen sich auch heutenoch im Fantasy-Film aufspuren 3 : DieMuskelmänner, die ihre Bizeps flir daszahlende Publikum spielen lassen, diedem Voyeurismus preisgegebenen biologischenKuriositäten, die ausgestelltenwilden Tiere oder ganz einfach die groteskenVerkleidungen.Der Fantasy-Film bezieht seineGrundstrukturen, seine Themen undTypen aus zahlreichen Filmsparten, welcheer zu einer eigen- und einzigartigenSynthese zusammenfUhrt.Bei den nachfolgend aufgeführtenFilmen kann in der Regel (mit Ausnahmen)nicht von lupenreinen Fantasy­Produktionen gesprochen werden, obwohldie verschiedensten Elemente sicherlichenthalten sind. Die "Fantasyals Genre ist ein Kind der 60er und frühen70er Jahre" 4 und ist erst ab den70er Jahren als "kommerzielle Kategoriegreifbar" 5 .Die Filmbeispiele auf den nächstenSeiten sollen vielmehr dokumentieren,aus welchen Bereichen die Fantasy-Filmeder letzten Jahre (die in der nächstenFolge zu behandeln sein werden)ihre Inspirationen bezogen haben undauf welchen enormen filmgeschichtlichenFundus sie zurückgreifen konnten.Der Schneeriese aus "A Ia Conquete du Pöle" (I 912) im Studio.MärchenfilmMärchenfilme thematisieren keine technologischenErrungenschaften, bei ihnensteht statt dessen eine Fabulierfreude


<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>7im Vordergrund, bei der frei von ernstgemeinterDarstellung einer bekanntenRealität mit den Möglichkeiten desFilms spielerisch umgegangen werdenkann. 6Prinzipiell ist alles möglich undnichts unwahrscheinlich: Zauberer beherrschendie Naturgewalten, Hexen reitenauf ihren Besen durch die Lüfte,einzige Grundvoraussetzung: der Siegdes Guten. Denn Märchenfilme (oftmalsmit kindlichen Protagonisten oderan ein junges Publikum gerichtet) zeichnensich neben Vergröberung bzw. Verniedlichunggesellschaftlicher Zuständeauch durch eine schulmeisterliche Moralisierungaus.Für Deutschland ist als MärchenfilmMONCHHAUSEN erwähnenswert, einPrestigeobjekt der Nazis, das 1942 flir6,6 Millionen Reichsmark unter der Regievon Josef von Baky in den UFA­Filmstudios Babelsberg abgedreht wurde.Die Hauptrolle des legendären Lügenbaronsin diesem farbigen 7 Leinwandopus,zu dem der verbotene AutorErich Kästner unter dem PseudonymBerthold Bürger das Drehbuch schreibendurfte, verkörpert Hans Albers. MÜNCH­HAUSEN orientiert sich, vor allem beiden Szenen im Orient, an ausländischenVorbildern. Pate dürfte der 1939/40vom englischen Filmmogul AlexanderKorda produzierte Farbfilm THETHIEF OF BAGDAD (Der Dieb vonBagdad) gestanden haben, die Neufassungeines bereits 1924 mit DouglasFairbanks in der Hauptrolle verfilmtenStoffes. In dieser Geschichte aus <strong>10</strong>01Nacht gibt es fliegende Teppiche undSpielzeugpferde, riesenhafte Dschinnis,geheimnisvolle Tempel, sechsarmigeDerwische und vieles mehr - ein Arsenal,das mehr oder weniger abgewandeltauch heute noch in Fantasy-Filmen Verwendungfindet. Die Szene aus KRULL(Krull, England 1982/83), in der ein Ak·teur ein gigantisches Spinnennetz aufdem Weg zum Ziel überwinden muß,gibt es z. B. bereits im THIEF OF BAG­DAD rund 40 Jahre zuvor. Wichtig flirden Film ist die märchenhafte = orientalischeAtmosphäre, wobei der Orientnicht als geographisch exakt zu definierendesGebiet, sondern als <strong>10</strong>01-Nacht­Wunderland verstanden werden muß.Nachdem sämtliche weiße Fleckenauf der Weltkarte beseitigt waren,mußte die Sehnsucht der Zuschauernach anderen Lebensformen und Plätzen,in die sie ihre Wünsche projizierenkonnten (zugleich eine Flucht ausder eigenen Realität), in Kunstweltenverlegt werden, woflir die Fantasy prädestiniertist. Deren Ursprünge siehtHelmut W. Pesch dementsprechend auchim "phantastischen Abenteuerroman, indem sich Elemente der Reiseliteratur,des Okkulten und des Exotismus mischen"8.So existieren als Subgenre im phantastischenFilm die sogenannten Expeditionsfilme,in denen weiße zivilisierteMänner in unerforschte (und natürlichauch völlig frei erfundene) phanta·stische Welten eindringen, die nicht seltenihre Gemütsverfassung oder ihr eigenesUnterbewußtsein widerspiegeln. DieReisen fiihren zu geheimnisvollen Inseln,tiefen Dschungeln, unentdeckten Hochplateausuhd sogar unter die Erde. 9Die SF verlegte die neue 'frontier'einfach, ins Weltall. Nachdem aber "diereale Raumfahrt zwar die Erflillung,zugleich aber auch die Zerstörung eineselementaren utopischen Mythos geschaffenhatte" <strong>10</strong> , war eine Neuorientierungvonnöten, von der die Fantasy profitierte.Ihre imaginären Fabelwelten sind jedwedenaktuellen Bezuges enthoben undzeitlich nicht genau zu fassen. Angesiedeltsind sie vor 12.000 Jahren oder vordem Untergang von Atlantis oder auchnur in einer obskuren 'vorchristlichenÄra', in jedem Falle aber in einer prä·(unter Umständen auch post-) technischenZeit. Die Wissenschaft spielt inder Fantasy keine Rolle und ist höchstensin Form von Alchimie vertreten.Aus "Star Wars Ill".Der Thematik des Kampfes zwischen'weißer' und 'schwarzer' <strong>Science</strong> in derSF entsprechen in der Fantasy die Auseinandersetzungenvon guten und bösenZauberern. Erst in neueren Filmen (z.B. KRULL) werden vereinzelt technischeElemente integriert.Als zwei weitere gelungene Märchenfilmemit Fantasybezug seien noch erwähnt:In LOST HORIZON (ln denFesseln von Shangri-La, USA 1937)wird eine unbekannte, in völliger Har·monie zusammenlebende Kultur im asia·tischen Hochgebirge entdeckt (ein Remakedes Stoffes erfolgte 1972).THE WIZARD OF OZ (Das zauberhafteLand, USA 1939), ein auch heutenoch häufig zitierter Film, schildert, wiedas Mädchen Dorothy gemeinsam miteiner Vogelscheuche, einem Löwen undeinem Blechmann eine böse Hexe bezwingt.Der 'sense of wonder' sowie die Liebezum phantasievollen Detail, welchesich in diesem Film wiederfinden, wärevielen Produktionen der neueren Zeit zuwünschen.Antik-, Sagen- und RitterfilmeEine exakte Trennung zwischen diesenFilmsparten bzw. herausgebildeten Subgenresanhand von Erzählstrukturenoder Themenvorstellungen läßt sichnicht vornehmen. Sagen, Märchen, My·then und Legenden vermischen sich mittatsächlicher Historie, wobei die Filmemachernicht gerade kleinlich sämtlicheZu taten mit einem gehörigen SchußPhantasie versehen in ein kinogerechtesSpektakel münden lassen. Der Fantasy­Film darf als legitimer Nachfolger dieserSparten gelten, wobei seine Produktionendie aller anderen an Abenteuerlichkeitund Geschichtsklitterung oftmalssogar noch überragen. So ist die'Sword & Sorcery' (Schwert und Magie),eine Spielart der Fantasy, auch als Analogiebildungzu 'Cloak & Dagger' (Mantelund Degen) zu verstehen 11 , womitbestimmte Ritter- und Kostümfllme bezeichnetwerden.Die barbarischen Muskelprotze, diein der S & S-Fantasy schwertschwingendund frauenschändend durch die archaischenLande ziehen (Conan & Epigonen)haben ihre direkten Vorläufer inden Antik- (respektloser: Sandalen-)Filmen, die vor allem in den 50er und60er Jahren in der römischen FilmstadtCinecitta im Dutzend billiger auf denMarkt geworfen wurden. Bereits in derStummfllmzeit hatte der italienische


8<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es <strong>10</strong> 19<strong>84</strong>Film derartige Kostümepen hervorgebracht,die selbst amerikanische Monumentalfilmerwie Cecil B. DeMille beeinflußten.12Waren es erst historischePersönlichkeiten, so standen in den SOerund 60er Jahren nahezu ausschließlichantike Muskelhelden im Vordergrund,die tatsächlich gelebt haben sollen(Spartacus), der Sage entlehnt (Herkules)oder ganz einfach frei erfunden wurden(Maciste).Das Augenmerk des Zuschauers wurdestets auf die physischen Qualitätender Helden gelenkt, denen dank ihrerübermenschlichen Kraft der Nimbus derUnbesiegbarkeit vorauseilte. Die Abenteuer,welche ihnen die Drehbuchautorenandichteten, waren mal mehr, malweniger phantastisch. In jedem Fallewar mit einem Sieg des Guten zu rechnen.Drachen und ähnliche Fabeltiere, gegendie auch Herkules bereits des öfterenanzutreten hatte, spielen in denMärchen und Sagen eine wichtige Rolle,so auch in der deutschen Nibelungen­Sage, die von Fritz Lang in den Jahren1923/24 mit SIEGFRIEDS TOD undKRIEMHILDS RACHE verfllmt wurde(ein klägliches Remake drehte HaraldRein! 1966).Hier muß Siegfried in einem Studiowaldgegen ein rund 20 Meter langesDrachenmodell antreten, welches im Innernvon Menschen bewegt wurde. Fürden Fantasy-Film haben diese feuerspeiendenUngeheuer nicht an Attraktivitäteingebüßt. So können in Walt DisneysDRAGONSLA YER (DER DRACHEN­TöTER, USA 1981) die Fortschritteder entsprechenden Tricktechnik bewundertwerden. Dort treibt ebenfallsein furchterregender Drache sein Unwesenund fordert von den Bewohnern eineskleinen Königreiches jedes Jahr eineJungfrau als Tribut.Jedoch nicht nur in Form des Untiersenthielt Langs Nibelungen-Version Inhalteund Tendenzen, die heute demFantasy-Film von seinen Kritikern vorgeworfenwerden. Der Führerkult, dieBetonung eines nordischen Ariertums,die Existenz von 'Übermenschen' - diesalles machte zu einem Zeitpunkt, andem das 'Völkische' hoch in Kurs stand,die Nibelungen-Sage den nationalsozialistischenMachthabern sympathisch,läßt sich aber bedenklicherweise auchheute noch zum Teil in faschistoidenFantasy-Epen nachweisen. Einen unbedarfteren,weniger tendenziösen Umgangmit Sagen, Märchen und der Historiebetreibt der amerikanische TrickspezialistRay Harryhausen in Zusammenarbeitmit seinem ständigen ProduzentenCharles H. Schneer. In Filmenwie THE 7th VOY AGE OF SINDBAD(Sindbads siebte Reise, USA 1957 /58)oder JASON AND THE ARGONAUTS(Jason und die Argonauten, GB 1961/63) läßt er seine Phantasiehelden gegenfechtende Skelette, Zyklopen, Bronzeriesen,Drachen und mehrköpfige Riesenvögelantreten. 13 Die ProtagonistenD t.' Lf pt.·tr C•f.I·'Hbefinden sich wie gehabt auf Reisen undmüssen auf dem Weg zu ihrem Ziel zahlreicheKreaturen überwinden.Die Drehbücher zu diesen Filmenwurden nicht unter dem Gesichtspunktder Wahrscheinlichkeit oder gar möglichstexakter Vorlagentreue geschrieben,sondern sollten vielmehr lediglicheinen erzählerischen Rahmen fur dieStop-Motion-Effekte Harryhausensschaffen.Als Paradebeispiel dafür, welch engeSynthese Sage und Historie eingehenkönnen, mag König Arthur gelten, dermit seinen zwölf 'Rittern der Tafelrunde'auf der Suche nach dem 'heiligenGral' (der Erfüllung aller Sehnsüchte,dem vorausbestimmten Schicksal)war. Der Mythos um diese nachgewiesenermaßenunhistarische Figur wurdein zahllosen Ritterfilmen verarbeitetund beeinflußte auch den Fantasy­Film. Dort wurde der Stoff zuletzt explizitin John Boormans langjährigemTraumprojekt EXCALlßUR (EXCA­LIBUR, USA/GB 198 1) thematisiert,für dessen Titel nicht König Arthur(auch Artus), sondern der Name einesZauberschwertes gewählt wurde.Superbelden-FilmeEs ist deutlich geworden, daß die Themenund Typen, aus denen der Fantasy-Filmschöpft, verschiedenster Herkunftsind.Die Heldengalerie, deren stets männlicheMitglieder allenfalls um die Gunsteiner Frau kämpfen, besteht aus Rittern,Muskelmännern, Sagenfiguren oderMärchengestalten, niemals aber ausdurchschnittlichen Alltagsmenschen.Diese antiken oder mittelalterlichen Heroenfinden ihre neuzeitliche Entsprechungin den sogenannten Superhelden,die mit Wissenschaft und Technik ebensohantieren wie ihre Kollegen mitSchwert und Magie. Eine weitere Ge-Der Drache in Fri.tz Langs 'Nibelungen'-Version im Entwurf.Im Film.


12<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>Jedenfalls kein Deutsch. Ober denSatz könnte man sich fast vergessenoder den Autor als Papierkorb zwangsverpflichten.Auf seinem Weg zur U-Bahn verhältder Held "gegenüber des Magna-CummKaufhauses", um anschließend "dieWände des absteigenden (U-Bahn) Treppenhauses"zu besichtigen. Auch hierwaltet eigenständige deutsche SF. Erstmalswird ein dynamisches, dabei abernur in eine Richtung begehbares Treppenhausentworfen. Aufsteigender Zornbeim Leser wäre also völlig unbegründet.Das erstaunliche Treppenhaus steigtalso hinab auf einen leeren Bahnsteig:"Der Bahnsteig war leer - menschenleer,denn ansonsten war von Sauberkeitnichts zu merken . . ." Ein tiefer,ein bedeutender Satz, obwohl in ihmdoch mehr Deutsches als Eigenständigesschwingt.Dieser unsaubere Bahnsteig wird binnenkurzem noch dreckiger, da ihn zweijunge Männer in Lederjacken betreten.Michelin reagiert so: "... seine Gesichtszügelegten sich in gestrafften, abwehrendenBlick ..." Hier ist dann wenigerder sprachliche Aspekt als vielmehrdie besondere physiognomischeLeistung des Helden aller Achtung wert.Nach den Gesichtszügen kommt auchin den Tunnel Bewegung: Ein U-Bahn­Zug fahrt ein, und Michelin trifft seinenVerderber. Auch eine Frau ist im Zug,vom Autor des längeren und breiterenaus der Sicht des Helden geschildert, umdessen spießbürgerlich-beschränkten Horizontzu erhellen. Schließlich verläßtsie den Zug: "Der Kelch ging vorüber,verließ das Abteil ...". Ach, könntendoch auch wir den Kelch ..., aber nein,bis zur bitteren Neige ...Bevor also Michelin seinen Verderberaus den Händen der Jugendlichen errettet,widmet er sich der Zeitung: "Erwidmete sich also wieder der Zeitung,warf einen Blick in die Sterbeanzeigeder vergangeneo Woche, fand aber niemanden,den er kannte, überdauerthatte, faltete sie zusammen und ließ siewieder in der Manteltasche verschwinden."Welch Satz! Welch syntaktischeEigenständigkeit! Und welche Stadt!Das muß die Zukunft sein: Nur nocheine Sterbeanzeige pro Woche; auchannonciert man nicht mehr den Tod,sondern das Sterben selbst.Nun aber schreitet Michelin zur RettungstatNachdem diese vollbracht ist,verlassen Michelin und Angloff denZug, um <strong>10</strong> Zeilen später sensationelldoch an der Endstation anzukommen.Genauer gesagt: "Die Endstation kam."Ein dynamisches Treppenhaus und nuneine sexualisierte Endstation. Kein Wunder,daß unseres Protagonisten "Launeum ein Übermaß gestiegen" ist.Aber auch Michelins Hochstimmungwird sogleich gedämpft, als er draußen"die ohnehin schon wenige Luft" durchAutos zusätzlich verpestet sieht.Nun keimt aber auch Hoffnung aufein baldiges Ende auf, denn: Unserezwei nähern sich dem luxuriösen Anwesen,"erklommen die kleine Anhöhe undendeten vor dem Portal ... ". Oh Gott,es könnte so manches enden, u. a. dieses"Kunstwerk", doch diese beidensollen eigentlich nur ankommen, underst jetzt beginnt der Akt der Betäubung,,der beim Leser schon längst vollbrachtist.Nur kurzzeitig wird letzterer nocheinmal aufgerüttelt durch die Bekanntschaftmit einem Diener, der "ungefragtder Wünsche seines Herrn seine Dienste"anbietet; da aber auch wir ungefragtunserer Wünsche dieses "Kunstwerk"zu Ende genießen müsseA, entschlummernwir wieder. Nur noch schemenhaftzieht der Akt der Heldenvergiftungan uns vorüber, wenn auch dieser"die Fäuste nachdrücklich durch dieLuft schwingend" sich seines Schicksalserwehren will. Es nützt nun garnichts, das Schicksal ereilt Michelin, derzwischenzeitlich einmal das Geschlechtgewechselt hatte ("Michelines Nackenhaare"),und es ereilt den Leser in Gestaltder doppelten Pointe.Oberflüssig zu erwähnen, daß der Autorauf 11 Seiten ca. siebzehnmal diekonventionellen Zeichensetzungsregelnauf höchst eigenständige Art korrigiert,interessante Variationen der Konjunktivbenutzungeinfuhrt, seine Kenntnissein der englischen Sprache nachweist("erkannte, daß Gentleman Geheimnisse... nicht preisgaben") und deutlichüber den üblichen Geschlechtszuweisungensteht ("Das Plastikhäuschen derBushaltestelle erkannte er als tückischeFalle, da sie zwar vor den ... Regenmassen... schützte ... ").Darüber hinaus sind folgendschwereund geradezu ins Philosophische IappeodeMetasätze en masse zu konstatieren,denen im Zuge der inhaltlichen Analyseunmöglich hinreichend Genüge getanwerden konnte. Zwei davon seien hierstellvertretend und sozusagen als Generalentschuldigungzitiert:"Das Spiel wiederholte sich in reget-mäßigen Zyklen, in denselben, in denenPassanten, Käufer vor der Bühne stehenblieben,weitermarschierten, die Farbenstachen oder nicht.""Michelin wardermaßen beeindruckt,daß er es vonog, es sich nicht anmerkenzu lassen."Auch wir sind beeindruckt vom"Kunstwerk", doch dürfen wir es unsimmerhin anmerken lassen, anders wärees auch gar nicht auszuhalten.Doch damit genug! Seinen Ruf alseigenständiger deutscher SF-Autor festigtunser Unbekannter auch in den beidenanderen Kurzgeschichten, die demVerfasser bekannt sind , wenn auchnicht in ebenso überzeugender unddurchschlagender Form. Zwar ist die inhaltlicheGestaltung der beiden Storiesdem "Kunstwerk" durchaus kongenial,jedoch übt der Autor eine unverständlicheRück- oder Vorsicht bei sprachlichenInnovationen. Nur an einigenStellen schimmert das ihm eigeneDeu tsch-Eigenständliche durch; nurmanchmal gelingen ihm Sätze von dieserEindringlichkeit und Gedankenschwere,die wir am "Kunstwerk" schätzen lernten:"Der 22. August hatte noch vierStunden vor sich." Und der Leser noch8 1/ 2 Seiten bis zum Schluß. Bis es jedochso weit ist, muß er noch erfahren,daß eine gewisse Margo "den übriggebliebenenRest ihres Geldes" zählt.Wohl ob dieser überraschenden Redundanzverfallt die Frau in Schweigen:"Ihr stummer Blick verfolgte das jungePaar, riß sich los und richtete sich wiederauf den Boden." Dort befindet sichinzwischen - überwältigt - der Leser,den beredten Blick anklagend gen Himmelerhoben. Doch was muß er nachwieder aufgenommener Lektüre zurKenntnis nehmen?: "Ruckartig faßteder Mann an seinen Kopf, riß seine Haareherunter, holte einen kleinen Beutelhervor und knotete ihn auf" Bei demVersuch, dieses nachzuvollziehen, fugtsich der Leser dermaßen schwere Schädenan Hirn und Haaren zu, daß nunendgültig Schluß ist mit der Lektüre.Der Beweis ist also erbracht, das Problemgelöst. Oder ist etwa ein Autorvorstellbar, der eindeutiger als unserMann ganz "nach eigenen Grundsätzenlebt" und schreibt. Solange also nochGeschichten dieser Qualität erscheinen- und sie erscheinen - , solange alsokönnen wir die Diskussion der Frage,ob es eine eigenständige deutsche SFgibt, einstellen. Die Sache ist geklärt.


<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>13Neue Wege- aber keine AvantgardeDie Autoren der hardcore-sf legten beiihren Büchern ihr Augenmerk bisher aufdie Technik und die "harten" Wissenschaften,wie Physik, Chemie, Geo- oderKosmologie, mit deren Hilfe ihr Helddie Menschheit vor einer Katastropherettete oder einem geheimnisvollenArtefakt sein Rätsel entlockte. DieCharaktere blieben dabei unterentwikkelt,der Stil holprig. Gregory Benfordhilft diesem Subgenre jetzt auf dieSprünge. In seinem Roman ZEIT­SCHAFT vollzieht er, was schon längstgang und gäbe sein sollte, er widmet seinenCharakteren ebensoviel Platz wieder wissenschaftlichen Idee.Die Handlung des vielfach ausgezeichnetenRomans (Nebula-, John W.Campbell Memorial-, Ditmar Award) istschnell erzählt. Im Jahre 1998 herrschenkatastrophale ökologische Verhältnisse:Hungersnöte in Afrika, Energierationierungund horrende Fleischpreise in denIndustrieländern und eine giftige, durchein Düngemittel ausgelöste Kieselalgenblüteim Südatlantik, die mit exponentiellemWachstum die Ozeane zu überwucherndroht. Eines der Projekte zurWiederherstellung der Umwelt ist, miteinem Tachyonenstrahl eine Botschaftin die Vergangenheit zu senden und sievor den Gefahren eines bestimmtenDüngemittels zu warnen.Zwei SpannungselementeAllein wenn man diese simple Handlungmit den stattlichen 430 Seiten des Buchesvergleictrt, ahnt man, wieviel RaumBenford auf die Charakterisierung seinerPersonen verwendet hat. Und tatsächlich,dieses Buch lebt davon, daß seineCharaktere leben. Benford schildert sowohldas everyday-life der Protagonisten,ihre Probleme mit den (Ehe-)Frauen, mit ihren Eltern und Kindern,Probleme, die jeder einmal hatte, nochhat oder erst haben wird, als auch - undhier hat der Durchschnittsmensch wenigerEinblick - ihre Arbeit als Wissenschaftler.Da ist z. B. John Renfrew, einbiederer, fast uninteressanter Typ, aberLeiter des Tachyonenexperiments, dereinen listigen und nicht ganz uneigennützigenCasanova von der Wichtigkeitdes Projekts überzeugen muß, damit dieserbeim Rat etwas von den ohnehinknappen Geldmitteln locker macht,oder Gordon Bernstein, der Physikeran der University of California, der mitjedermann Schwierigkeiten bekommt,mit seinem blasierten Vorgesetzten, weilGregory BenfordZEITSCHAFT(<strong>Times</strong>cape)Rastatt 19<strong>84</strong>, Moewig 3652, 432 S.,DM 9 ,80Deutsch von Bemd Holzrichterer Botschaften aus der Zukunft empfangt,mit seiner Freundin, weil er zuvielZeit bei seiner Arbeit verbringt, mitseiner jüdischen Mutter, weil er mit einemnicht-jüdischen Mädchen zusammenlebt,noch dazu ohne Trauschein.Benfords Verdienst ist , daß er das Klischeedes mad scientist oder das verklärteBild des Wissenschaftler-Techniker­Krieger-in-einem-Helden beiseite fegt zugunsteneiner vorurteilsfreien und :mthentischenSicht. (Benford ist o:dentlicherProfessor an der University o1 Californiaund müßte daher eigentlich wissen,wovon er schreibt.)Aber ZEITSCHAFT kann nicht nurmit hervorragenden Charakteren aufwarten,sondern auch, wie es sich ftir einenhardscience-Roman gehört, mit einemausgefeilten physikalischen Problem, daseiniges zur Faszinationskraft des Buchesbeiträgt. Hier ist es wieder einmal dasPhänomen der Zeit. Ein Tachyon (zugrch. tachys "schnell") ist ein hypothetischesTeilchen, das sich nur schnellerals das Licht, und, um mit der Relativitätstheoriein Einklang zu bleiben, rückwärtsdurch die Zeit bewegt. Dies machtTachyonen zu einem Vehikel ftir eineZeitreise, bei der zwar keine Materie,wohl aber Informationen transportiertwerden können. Benford geht ausfuhrliehauf den physikalischen Hintergrundein - ohne daß die Zeit flir den Leserdadurch weniger rätselhaft wird -, wobeier Fakt (das Wheeler-FeynmannscheModell von zugleich in Zukunft undVergangenheit gerichteten elektromagnetischenWellen; die Theorie vonzwei entgegengesetzten Zeitsträngen)und Fiktion (Aufspürung der Tachyonendurch Nuklearresonanz) zu einemftir einen Laien wie den Rezensenten untrennbarenGanzen verquickt. Die Technik,Wahres oder Mögliches mit Erlogenemzu mischen, wendet Benford auchan anderen Stellen dieses Buches an. Esist durchsetzt von vertrauten Szenen ausdem Alltag, die sich hier und heute genausogutabspielen (könnten), was denRoman sehr glaubwürdig erscheinenläßt. Auch die ziemlich eindrucksvollenEpisoden, die in den Jahren 1962/63spielen, wohin (wannhin?) die Botschaftgesandt wird, streifen Ereignisse, diedem Leser bekannt sind, den Vietnamkriegoder die Ermordung Kennedy'szum Beispiel. Benford zeichnet hier einsubtiles Portrait dieser Jahre: die raschexpandierende Wirtschaft, die aufblühendenWissenschaften mit dem Mondprogrammals Zugpferd und das ersteAufkeimen der 68er-Bewegung.MainstreamZEITSCHAFT ist einer der besten SF­Romane der letzten Jahre, besonders,weil er so wirklichkeitsnah wirkt, daßman ihm über lange Passagen gar nichtoder nur kaum anmerkt, daß er überhauptzur SF, noch dazu zur harten SFmit ihren Hau-Ruck-Methoden gehört.Was dem Buch noch fehlt, ist eine ansprechendeAusgabe außerhalb der gettoisiertenSF-Taschenbuchverlage. Damithätte es aufgrund seiner Nähe zumMainstream erstens gute Chancen zumBestseller zu werden und könnte zweitensder SF ein paar neue Leser gewinnen.Rainer Kuchler


14<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es I 0/ 19<strong>84</strong>,,DEDOCHNACH!''Conan Schwarzenegger und Grace J onesConan - der Zerstörer(Conan The Destroyer, USA/Mexiko19<strong>84</strong>)Regie : Richard FleischerBuch: Stanley Mann (nach Charakterenvon Robert E. Howard)Kamera: Jack CardiffMusik: Basil Poledourismit Amold Schwanenegger, GraceJones, Wilt Chamberlain, Mako, TraceyWalter, Sarah DouglasLänge: <strong>10</strong>3 Minuten"Denk doch mal nach", fordert seinFreund unseren Barbarenliebling ziemlichzu Anfang von CONAN 2 auf, nachdemihm die böse, weil schwarzgekleideteKönigin Tararnis ein recht verlokkendesAngebot gemacht hat. Die tiefenverzweifelten Falten, die sici: sogl~ichauf Conans Denkerstirn bilden, sinddann bereits das erste Zeichen daftir,wie sehr sich Richard Fleischer die herbenVerrisse fur den ersten Teil zu Herzengenommen hat: CONAN 2 platzt,im Gegensatz zum bierernsten Hyperrealismusdes Vorläufers, vor Zaubereiund Selbstironie beinahe aus den Nähten.Der Plot hingegen, verfaßt von demohnehin sehr plagiatsfreudigen StanleyMann (DAMIEN - OMEN 2, METEOR),hechelt die verschiedenen Stationen inConans zweiter quest ebenso müdedurch wie Teil 1: Weil ihm Tararnis dieAuferstehung seiner dahingemeucheltenWalküre Valeria versprochen hat, brichtConan zusammen mit seinem lustigdoofenSidekick Malak auf, die hübschePrinzessin Jehnna sam t zweieinhalbmetergroßemSittenwächter zwecks


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>15Zauberjuwel-Beschaffung zu einem fernenZauberschloß zu geleiten. Mittlerweileverstärkt durch einen Zaubererund eine Amazone zieht das antike"Mission Impossible"-Team nach Ergatterungdes Juwels dann in eine Gruft,wo ein Zauberhorn liegt, mit dessenHilfe Taramis wiederum einen Zaubergottnamens Dagoth wieder zum Lebenerwecken will. Einige Kämpfe mit diversenSchatzwächtern und Zauberern sowiedie Tatsache, daß der Sittenwächterden Auftrag hat, Conan nach Abschlußder Mission zu ermorden, um die prinzeßlicheJungfräulichkeit ftir ihre anschließendeDagoth-Opferung intakt zuerhalten, runden die mit originellen Einfallennicht gerade gespickte Handlungdann ab.Gespart hat Dino de Laurentiis (respektiveProduzententöchterlein Raffaella)dabei auch an den Tricks, die diedes ersten Teils noch locker untertreffen.Das geht von den schauerlich einkopiertenMattes über das Zauberschloß,das in DARK CRYSTAL-Manier zerbröckelt,bis hin zu Carlo RambaldisDagoth, mit dessen Erscheinen sich dasSchnittempo des Films urplötzlich vonNull auf Hundertachtzig steigert, so alsob technische Schwächen durch fleißigenMoviola-Gebrauch wenigstens teilweisekaschiert werden sollten.Trotz alledem ist CONAN 2 doch inmannigfaltiger Hinsicht ein bessererFilm als Milius' dröger Vorläufer (nicht,daß es dazu allzuviel bedurft hätte).Wie solche Klassiker wie 20.000 MEI­LEN UNTER DEM MEER oder DIEWIKI NGER mehr als ausreichend belegen,ist Richard Fleischer ftir derleiflamboyante Abenteuerfilme ein durchausfähiger Regisseur. Und er weiß,ähnlich wie Zemeckis in AUF DERJAGD NACH DEM GRÜNEN DIA­MANTEN, mit welcher Art von Humorman im Zeitalter Spielberg'scher Reizüberflutungden Zuschauer ftir derleiRelikte aus der Zelluloid-Antike interessierenkann. Daß der Träger aufgrundmangelnden Talents dabei plötzlich zumOpfer seiner kleinen Fingerübungen inSachen high camp gerät, macht allesnur nqch amüsanter: Auf hinterfotzigeWeise macht Fleischer einen Narren ausArnold Schwarzenegger und seiner zombiehaftenMimikmonotonie, die bestenfalls dann in dumpfe Freude abrutscht,wenn er mal einen Spiegelsaal zertrümmerndarf.So wird der Film bei den eingeschworenenFans, deren Idol hier einmal mehrGewalt angetan wird, wohl einen fadenNachgeschmack hinterlassen: Im Gegensatzzu Milius zeigt Fleischer einen sexuell(und damit wohl auch ideologisch)weitgehend kastrierten Conan, eine Artnetten cimmerischen Supermann. BasilPoledouris' penetrant wagnerscherOperndonner auf dem Soundtrack fehltebenso wie die im Überfluß zelebrierten,streng stilisierten swordplays und diekindischen Potenz-Platitüden. Ähnlichwie Bakshi in FEUER UND EIS kokettiertFleischer mit lüsternen Zuschauererwartungen,bleibt ansonsten freilichungeheuer keusch: Frauen sind hiernicht mal mehr Objekte, sondern einfachnur noch Neutren - angefangenvon der kalifornisch frischen OliviaD'Abo bis hin zur pantherhaften GraceJones als ständig zischelnde Disco-Amazoneirgendwo zwischen Breakdanceund Eisa Lanchester. Selbst was die üblichenBlutexzesse angeht, ist der Filmgeradezu ungeheuer jugendfrei inszeniertso diskret floß noch in keinemBarbarenstreifen das Blut, so dezentflogen die Köpfe und abgehackten Gliedernoch nie durch die Luft: Das Endresultatist ein regelrechtes Paradoxon,eine Synthese aus Robert E. Howard,Cottafavis besseren Herkules-Filmen, gelegentlicherLangeweile und einigen klitzekleinenKonzessionen an den Gewaltdurstder Achtziger - klinisch reineHeroie-Fantasy, an der vermutlich nichtmal unsere indizierungswütigen Oberlehreretwas auszusetzen haben dürften.Conan und Co. vor der gemalten Festung


16<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>Andreas BrandhorstMONDSTURMZEITMünchen 19<strong>84</strong>, Goldmann 23458, DM8,80Mayda, deren Leben in diesem Romangeschildert wird, besitzt mentale Kräfte.Sie wächst in "Innenwelt" auf, einerKastengesellschaft, die im lnnern einer"das Heim" genannten Riesenqualle existiert.Da Mayda ihre Begabung nichtkontrollieren kann, wird sie nach "Außenwelt"verstoßen, jener Gesellschaft,die auf der Meduse ihr Heim geschaffenhat. Aber auch dort provoziert ihreAndersartigkeit Skepsis und Mißtrauen,die später sogar in tödlichen Haß umschlagen.Die Warnungen der Heidin,dem Heim und all seinen Bewohnern/innen drohe große Gefahr, werden überallgleichermaßen ignoriert oder als Beschwörungdes Unheils mißverstanden.Die sich anbahnende ökologische Katastrophe,gefördert durch die Mächte desBösen, die auch Maydas Fähigkeiten bekämpf(t)en,kann jedoch in letzter Minutedurch die junge Frau verhindertwerden. Sie stirbt durch den Haß derHeimbewohner, denen sie bis zuletztfremd bleibt.Der Schauplatz der Handlung, einemit Bewußtsein begabte Riesenqualle,die Kontakt zu ihren Bewohnern aufnehmenkann und mit diesen eine symbiotischeLebensgemeinschaft bildet, ist- vorsichtig gesprochen - als bizarr zubezeichnen. Will man/ frau den Romanüberhaupt ernstnehmen, so muß dieseGrundvoraussetzung der Handlung akzeptiertwerden. Wer die notwendigeToleranz dazu aufbringt, wird sicherbald von der spannenden und stilistischgut gearbeiteten Handlung gefesselt sein.Die Stärke des Romans: der Autorhat seiner Riesenqualle eine sowohl fLir"Innen"- als auch für " Außenwelt"durchdachte Ökologie gegeben und darauskonsequent zwei unterschiedlichegesellschaftliche Strukturen entwickelt(diejenige der " Innenwelt" wurde allerdingsklarer herausgearbeitet). Die mystischeKomponente beider Gesellschaftenfolgt logisch aus ihrem Verhältniszum "Heim" und aus der Abhängigkeitseiner Menschen. Dieser Zusammenhangbegünstigt den Rassismus, den Brandhorstseine Heidin erleben läßt: Mayda,die Prophetin, ungehört und verfolgtwie so viele ihresgleichen, kann kaumauf Verständnis hoffen, weil ihre MachtGefahren voraussieht, die im Bewußtseinder meisten gar nicht vorgesehensind; sie wehren jede Einsicht mit ängstlichemHaß ab.Brandhorsts zentrales Bild, die unheilverkündendenaufgehenden siebenMonde wecken Assoziationen vonWahnsinn, Bedrohung, dunkler Machteine beeindruckende, treffendeSymbolik, die die - im wörtlichen Sinne- heraufziehende Gefahr sehr eindringlichvermittelt. Das Unheimlicheeiner schleichenden Destabilisierung derÖkologie (hier: Unwetter, Krankheit)und die von Angst geprägten Reaktionender Menschen (hier: Aggression,Suche nach dem Sündenbock) erkennenwir als den derzeitigen gesellschaftlichenZustand wieder und können den Handlungsverlauftrotz seiner Mystik deshalbnachvollziehen. Mit totaler Verfremdungliefert uns der Autor hier ein Bildder aktuellen Situation - leider gehtdie Analogie aber nicht da weiter, wowirklich darüber nachgedacht werdenmüßte, wie einer solchen Gefahr gemeinschaftlichzu begegnen wäre. Prophetenwie Mayda - mit übermenschlichenKräften - stehen uns bedauerlicherweisenicht zur Verfügung.Warnungen, die überhört werden, diediffamiert werden, sind dagegen alltäglicheErfahrungen heute ...Barbara Holland-CunzPeter SchaUschneiderSINGULARIT Ä TENFrankfurt/Main 19<strong>84</strong>,Suhrkamp st <strong>10</strong>21" Ein Episodenroman im Umfeld SchwarzerLöcher" lautet der (genau zutreffende)Untertitel des vorliegenden Buches,und auf dem Klappentext wirdsogar der berühmte RelativitätstheoretikerRoman Sex! mit einem Lob überSchaHschneiders Erzählungen zitiert.Eine derartige Aufmachung berechtigtden Rezensenten wohl dazu, die wissenschaftlichenElemente des Romans besonderseingehend zu prüfen, wobeifestzustellen ist, daß der Autor zwarüber ein profundes Wissen über dieBlack Holes verfUgt, das Buch aber andererseitsnicht frei von Fragwürdigkeilenin anderen physikalischen Bereichenist: Die Episode "So bleibt dir dieJugend hold" ist aus hydrody namischenGesichtspunkten heraus unmöglich,und auch die Idee, nach der dieMagnetfelder von Monden in um die Pla-neten gewickelten Spulen elektrischeSpannung induzieren, scheitert schondaran, daß Monde im allgemeinen nichtdie Größe besitzen, um über einen flüssigenKern und damit ein Magnetfeld zuverfügen. Es mag vielleicht Ausnahmengeben, aber auch dieser Einwand kanndie diesbezüglichen Passagen des Buchesnicht rechtfertigen, wird hier doch behauptet,daß diese "Supradynamo-Technik"zur Energieversorgung auf fast allenPlaneten gedient hat.Die meisten der acht Episoden desvorliegenden Romans handeln vonSchwarzen Löchern. Black Holes alsDimensionstore fur die interstellareRaumfahrt, von Löchern verursachteZeitverzerrungen als Mittel zur Erlangungder ewigen Jugend und des " humanenStrafvollzugs", Mini-Singularitätenals Bomben und Energiequellen, dassind einige der im Buch behandeltenThemen. Weitere gemeinsame Elementeder Stories sind eine "galaktische Förderation"der Menschheit und die aufgefundenenRelikte längst vergangeneraußerirdischer Zivilisationen. VomHandlungsaufbau und dem Stil her gesehensind die Episoden des vo'rliegendenRomans wesentlich gelungener alsdie doch recht amateurhart anmutendenStories von Schattschneiders erster CollectionZEITSTOPP. Sowohl in thematischerwie auch in qualitativer Hinsichtläßt sich SINGULARITÄ TEN gut mitLarry Nivens ersten Erzählungen ausdem " Known Space"-Zyklus vergleichen:bei beiden Autoren sind die abenteuerlichenHandlungen nur vor demHintergrund physikalischer Erkenntnissemöglich, und bei beiden sind die Ideen,besonders im politischen und soziologischenBereich, zuweilen eher kurios alsdurchdacht. In SINGULARITÄ TENwandern z. B. Kriminelle in der Regelfür ein paar hundert Jahre in den Knast;da sich dieser aber im Gravitationsfeldeines Schwarzen Loches befindet, vergehenfür die Deliquenten nur wenige Wochensubjektiver Zeit. Eine weitere Gemeinsamkeitzum "Known Space"-Zyklusbesteht auch darin, daß Schaltschneideroffensichtlich dabei ist. durchVerweise auf andere Stories aus seinerFeder eine eigene 'future history' zu erschaffen.Aus dem Niveau der in1 großen undganzen unterhaltsamen und kompetentgeschriebenen Erzählungen hebt sich dieEpisode "Am Anfang war die Kraft"heraus, in der sich eine außerirdischeZivilisation vor Jahrmillionen in die


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>17Nähe eines Schwarzen Loches begebenhat, um dem vom entropischen ZweitenHauptsatz bedingten "Wärmetod"zu entgehen. Um Informationen überden Rest des Universums zu erhalten,werden Raumfahrer mit Hilfe von Sendungenphysikalischen Inhalts angelockt,was bisher stets zum Verderbender Neugierigen geflihrt hat.Hans-Uirich BöttcherHerbert W. FrankeDIE KÄLTE DES WELTRAUMSFrankfurt am Main 19<strong>84</strong>, Suhrkamp990, 145 S. , DM 8,-Eigentlich hätte man von Franke nichtsgrundlegend Neues erwartet, dennochzeigt der Autor, der in der deutschen SFauf die Aufarbeitung technokratischerThematik und die Kritisierung des"Technological ftx" geradezu eingeschworenist, eine Darstellung leiserZwischentöne beinahe lyrischen Charakters,die erstaunt, und offenbart damiteine literarische Entwicklung, die Erfreulicheshoffen läßt.200 Jahre nach dem Krieg ist die Erdevon einer Eisdecke überzogen, dieüberlebenden Menschen haben sich aufRaumstationen und den Mond zurückgezogen,die Erde selbst dient lediglichals Erholungsgebiet und wird als exotischesRelikt betrachtet. Da entdecktman im Orbit vier Raumkapseln, in denendie Führer einer der Mächte, die denKrieg auslösten, im Kälteschlaf die Jahrhunderteüberdauert haben. Sie werdenwiedererweckt, vor Gericht gestellt, entpuppensich jedoch nur als die Doublesder echten Staatsoberhäupter, engagiertund trainiert, um Attentate abzufangen.In einem verlassenen Hotel auf einereisfreien Bergspitze treffen sie sichschließlich. Einer der echten Kriegshetzervon früher, Wallenbrock, der in dengeheimen unterirdischen Anlagen desHotels ebenfalls im Tiefschlaf die Jahreüberstand, wird von ihnen revitalisiert -und übernimmt die Machtposition, dieer schon einmal über sie hatte, konfrontiertsie mit der Vergangenheit, zwingtsie, über die Entscheidungen von damalszu reflektieren.Franke schreibt mit diesem Romaneigentlich ein Stück deutscher Vergangenheitsbewältigung.Die ParaJlelen zumdeutschen Faschismus (das Hotel alsHitlers AJpenfestung, Wallenbrack mitStiefeln und Bluthund als SS-Scherge,seine Durchhalteparolen und der wagnerianischePomp seiner Wohnstatt)sind unverkennbar. Die vier Protagonisten,mitschuldig am Krieg, werdendurch die Erweckung ihres ehemaligenFührers (!), ihrem Alter ego, gezwungen,sich mit ihrer Stellung im autoritärenSystem Wallenbrocks und mitihren Handlungen auseinanderzusetzen.In einem schmerzhaften Prozeß desNoch-einmal-Erlebens, in den Tiefbunkerndes Hotels, in denen die Zeitscheinbar stehengeblieben ist, reifen siezu eigenständigen Personen heran,schließen ihre Selbstfindung ab. IhreLoslösung vom Charisma Wallenbrocks,die Entwicklung eigenständigen Denkenund Handelns, finden ihren Höhepunktin einer surrealistischen Odyssee durchden im Grauen erstarrten Hades ihrerunbewältigten Vergangenheit, währendsich Wallenbrack als das entlarvt, waser in Wahrheit darstellt, die Verkörperungdes Todes. Durch eine ätzendeChemikalie verseucht, fallen Haut undKleidung schrittweise von ihm ab, ergleicht mehr und mehr einem lebendenToten, je mehr er seine menschlicheTarnung verliert. Richard und Kathrinwerden geläutert, sie durchbrechen denBannkreis ihrer Schuld und ihre Isolierung.Zwar können sie die endgültigeVernichtung der Erde durch Wallenbrocknicht verhindern, jedoch rettensie sich in letzter Sekunde mit einerRakete ins All, wo sie "die Kälte desWeltraums" umfangt.Franke schreibt in der Erzählperspektivedes Ich-Erzählers, bezieht den Leserdurch die Auflösung der Trennungvon Darstellendem und Dargestelltemin das Geschehnis mit ein. Auch diedurchgängige Verwendung des Präsensträgt mit dazu bei, dem Leser die Handlungspontan zu vergegenwärtigen, dieDistanzlosigkeit zwischen ihm und demProtagonisten zu offenbaren. Was weiterhinan Frankes ~emantik fasziniert,ist die Logik, mit der er die Form demInhalt unterordnet. Die gefl.ihlsarme undkalte Welt, die er schafft, wird noch unterstrichendurch die Struktur seinerSätze, durch den knappen Verbalstil,der sich mitunter in expressionistischerWeise auf Satzfragmente, p ein;: elneWörter reduziert. Franke erzeugt mitdiesen subtilen Mitteln eine spannungsgeladeneAtmosphäre, ohne dafür aufdirekt aktionale Szenen zurückgreifenzu müssen. Die Dystopie, die er schildert,bleibt letzten Endes offen. Zwarhaben sich die Protagonisten emanzipiert,sie haben sowohl das Gefühl dereigenen Ohnmacht gegenüber der Autorität,als auch die Zweifel ihrer Gewissenskonflikteüberwunden, dennochbleibt das Ende spröde. Franke bestätigtzwar eine prinzipielle Evolutionzum Positiven hin, zeigt jedoch auch,daß die Entwicklung längst nicht abgeschlossenist, sondern von der moralischenIntegrität und Entscheidungswilligkeitdes Einzelnen abhängig ist.Klaus W. PietrekEberhard PanitzEISZEIT. EINE UNWIRKLICHEGESCHICHTEHalle-Leipzig 1983, MitteldeutscherVerlagEberhard Panitz (geb. 1932 in Dresden)ist in der DDR vermutlich der auflagenstärksteVerfasser von Frauenromanen.Er beschreibt meist in aktuelle politischeEntwicklungen eingebettete Frauenschicksale,plädiert ftir die Freiheitder Frau, sich selbst ihren Partner zusuchen, den eigenen Glücksanspruch zuverwirklichen. Sein neuestes Buch EIS­ZEIT ist sowohl flir den Autor (der bislangkeine SF geschrieben hat) als auchflir die DDR-Literatur völlig untypisch.Innerhalb der DDR-SF findet man zwarseit einigen Jahren antiutopische Erzählungen,die dem Vorbild Huxleys oderOrwells folgen, das Genre ist jedoch vonder Grundtendenz her positiv-utopisch,'hoffnungsfroh' ausgerichtet, und intheoretischen Beiträgen wird häufigerhergeleitet, daß Antiutopisches in dersozialistischen SF eigentlich keinenPlatz hat.Mit EISZEIT liegt nun erstmals einerecht realistische und realitätsnah gehaltene,buchfüllende (155 S.) antiutopischeErzählung, dazu noch von einemnamhaften DDR-Autor vor: Panitz erzähltvon den Gästen eines Ferienhotelsim Thüringer Wald, die gerade eineAtombombenexplosion an der deutschdeutschenGrenze überlebt haben. Biszur Mitte der Geschichte läßt der Autorden Leser über die Art der Katastropheim Dunkeln, beschränkt sich auf Hinweise.Der Ich-Erzähler wandert mit se i­ner Schwester (auf den Spuren Goethes)durch Thüringen, hat die Explosion undden anschließenden Ascheregen ineinem verlassenen Bergwerk verbracht,trifft auf dem Weg durch Schnee undUnwetter auf einen seltsamen Fremden


18<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>namens Anschütz, der vermutlich ausdem Westen gekommen und dennochortskundiger ist und die beiden zum-Hotel Artushof bei Wolkental führt.Hier haben sich nach der Katastropheteils ungewöhnliche, teils durchschnittlicheMenschen zusammengefunden: Eisenbahner,Arzt, Forstarbeiter, Schauspielerin,ehemaliger Minister, Kinderusw. Man spekuliert über Art und Ursache,über Auswirkungen und weitereFolgen der Katastrophe, sucht diese jenach Charakter zu bewältigen. Panitzentwickelt eine realistische Atmosphäredes Unheimlichen, beschreibt Detailseher verhalten, läßt den Leser immerwieder im Ungewissen, verunsichert ihn.Schrittweise gibt er über einige fiktiveTagebuchnotizen weitere Informationenüber die Atomexplosion, die irgendwoan der Westgrenze der DbR stattgefundenhat, doch klärt er bis zum Endenicht, ob es sich um einen Unfall handelt,um einen Angriff westlichen Militärs,um den Kriegsbeginn also.Die Ungewißheit seiner Figuren fesseltauch den Leser, zumal Panitz weitgehendauf ideologische Schwarz-Weiß­Malerei verzichtet. Das politische Selbstverständnisdes Autors, das offenkundignicht im Gegensatz zu dem der Staatsftlhrungsteht, ergibt sich eher beiläufig·aus den Äußerungen einiger Figuren, diedie Skrupellosigkeit und die Hegemonieansprüchewestlicher, kapitalistischerStaaten kritisieren. Panitz hält denSchluß offen, die Hotelgäste müssenden Artushof verlassen, da sie dortdurch den s


<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>19im 'Draußen' eine Sendung Fisch. Ineinem der Augen findet er eine Botschaftvon Truckle. Der beweist zunächst,daß auch er die <strong>SFT</strong> kennt undbezeichnet den Titel des ersten Buches,DDR-Fassung, als unangemessen. Allerdings,Ronald M. Hahn bezeichnete diesenTitel als 'schwachsinnig' (<strong>SFT</strong> 152,3/82 , S. 17)!In der Titelgeschichte hat Tiny einenRaub in einer Samenbank zu klären.Bentley, einer der großen Bosse, hat denRaub seines eingelagerten Samens bemerkt.Tiny sieht erstmals das Meer, hatein Verhältnis mit der SicherheitsbeauftragtenInger und findet schließlich heraus,daß es ausnahmsweise mal auf dieVerpackung, nicht auf den Inhalt abgesehenwar. Zwischen seinen Fällen kümmerter sich um den 'großen Bruder'der ja eigentlich eine große Schwester·ist, auf den Namen Anne hört, und, manhöre und staune, als Tiny's Kontaktperson· im Underground zur Verwandtschafteines der ganz großen Bosse gehört.Da sich Tiny Truckle bei seinenFällen auch Feinde schafft, fUhrt er einunruhiges Leben. Schließlich jagen ihnalle, die großen Bosse, die Polizei, derGeheimdienst und gekaufte Killer.In einer Zeit, wo es wenige gut gemachteSF-Kriminai-Geschichten gibt,sicher ein lesenswertes, flott und skurrilgeschriebenes Buch, wenn es auchschwer verständlich sein kann, falls manvergißt, daß es eigentlich ftir eine Leserschaftin der DDR verfaßt wurde.Heinzgerd RickertEkkehard Redlin (Hrsg.)WEGE ZUR UNMÖGLICHKEITBerlin/DDR 1983, Das Neue BerlinBei dem vorliegenden Buch handelt essich um die dritte SF-Anthologie einesDDR-Verlags, die ausschließlich Storiesvon DDR-Autoren enthält. Die erstederartige Zusammenstellung, DERMANN VOM ANTI (Das Neue Berlin1976), versammelte die Creme derDDR-Autoren mit durchweg niveauvollenBeiträgen; in der zweiten, BEGEG­NUNG IM LICHT (Neues Leben 1976),hatte der Nachwuchs das Wort, aberauch hier fand man einige interessanteGeschichten. Der vorliegende Band enthält21 Kurzgeschichten, die überwiegendvon bereits etablierten SF-Autorenwie Gerhard Branstner, Wolfgang Kellner,Gert Prokop, Erik Sirnon oder WolfWeitbrecht stammen.In thematischer Hinsicht biet~t dieAnthologie kaum neues, es geht etwaum Antimaterie, Aufstand der Computer,Erfinder des Perpetuum mobile,Unsterblichkeit, Telepathie, Klone undBlack Holes. Diese Themen werden zudem- von ganz wenigen Ausnahmenabgesehen - nicht sonderlich originellbehandelt, so daß das Buch dem bundesdeutschenLeser nicht viel bieten kann,auch wenn fairerweise konstatiert werdenmuß , daß WEGE ZUR UNMÖG­LICHKEIT immer noch besser ist alseine Reihe von in den letzten Jahren erschienenenAnthologien mit bundesdeutscherSF. Auch scheinen einige Beiträgedes Bandes Bezüge zu enthalten,die nur DDR-Lesern verständlich seindürften, so daß der Stellenwert derAnthdiogie ftir sein eigentliches Publikumsicher höher einzuschätzen ist. ImHinblick auf die Entwicklung der DDR­SF ist auch die Tatsache interessant, daßin einzelnen Stories neben Auswüchsender Bürokratie auch die Zerstörung derUmwelt gegeißelt wird.In der originellsten Erzählung des Buches,"Die Erzählung des Joseph Faber"von Peter Simon, wird jedoch ein bizarrerZeugungsvorgang geschildert; der Namedes Titelhelden ist dabei sicher nichtganz zufällig gewählt (Philip Jos~ Farmer).Hans-Uirich BöttcherAlan GamerFEUERFROST(The Weirdstone fo Brisingamen)Köln 19<strong>84</strong>, Diederichs, 224 S.Deutsch von Wemer SchmitzDieses ursprünglich 1960 veröffentlichteBuch (Garners erster Fantasy-Roman),ist die auf einer mittelenglischen Sageberuhende Version des Autors vom ältesten(und beliebtesten) Kampf in derFantasy überhaupt: dem zwischen Gutund Böse. Hauptpersonen sind die KinderColin und Susan, die bald nach ihrerAnkunft auf dem Bauernhof der Mossocksentdecken, daß ein Kristallschmucksteinin Susans Besitz in Wirklichkeitder magische Zauberstein vonBrisingamen ist. Gut und Böse versuchen,sich in den Besitz des Zaubersteinszu bringen, der auch mehrmalsseinen Besitzer wechselt, bis dann nachmitunter überaus spannenden Verfolgungsjagdenund Fluchtszenen letztend-lieh alles sein Happy-end findet.Aus diesem überaus konventionellenRomanaufbau hat Garner jedoch einsehr spannendes, streckenweise durchausfesselndes Stück Fluchtliteratur gefertigt.Der Text liest sich - was an derWahl der Geschwister Susan und Colinals Protagonisten liegt - wie ein Zwitteraus Jugendbuch und Erwachsenenroman;als Jugendbuch wäre FEUER­FROST allerdings sehr starker Tobak,denn Garner verleiht seinem Roman dieStofflichkeit nicht nur durch die eindringlicheund atmosphärisch dichte Beschreibungeiner mittelenglischen Landschaftund deren Eigentümlichkeiten,sondern auch durch die verschiedenenInkarnationen der Macht des Bösen -etwa eine gestaltwandelnde Hexe undderen blinke, augenlose Hunde, oderTrolle und Zwerge und natürlich Nastrond, dem Führer der Dunklen Mächte.Gelungen ist auch die Darstellungder Flucht durch einen engen Tunnel,ein Handlungsaspekt, der - wie auchmanche Charaktere - etwas an Tolkienerinnern könnte. Doch wie "Eine Legendeaus Alderley" am Anfang des Buchesaufzeigt, hat Garner eigene Quellen,aus denen er die Versatzstücke ftirseinen Roman geschöpft hat.Es gibt mehrere Fortsetzungen zuFEUERFROST (darunter etwa THEMOON OF GOMRATH), die auf diegleichen Charaktere und Szenerien zurückgreifenund recht gute internationaleKritiken erhalten haben. Waluscheinlichwerden wir auf die deutschen Ausgabennicht lange warten müssen.Uwe AntonDaniel F. GalouyeDER UNENDLICHE MANN(TUE INFINITE MAN)Frankfurt/M., Berlin 19<strong>84</strong>, Ullstein SF3<strong>10</strong>82,7,80 DMDeutsch von Joachim PenteEine wissenschaftliche U.S.-Forschungsgruppeentdeckt in dem DrogenfreakMilton Bradford die allmächtigeSchöpferkraft, die das Universum schufund erhält. Das Wissen darum wirdhypnotisch versiegelt und Bradford nurdurch einen Schlüsselsatz zugänglichsein. Das erkannte Dilemma bestehtnämlich in folgendem: Die Schöpferkrafthat sich eine unlösbare Aufgabegestellt, welche die Rabbis alter Schulemit der Frage zu umschreiben pflegten,


20<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>ob der Allmächtige in der Lage sei, einenStein zu erschaffen, der so schwerwäre, daß er ihn selbst nicht mehr aufhebenkönne. Als Probe aufs Exempelentstand unser Universum, das mittlerweilemit all seinen Bestandteilen undKräften so kompliziert geworden ist,daß selbst die allmächtige Schöpferkraftmit der Steuerung überfordert ist undOrdnung durch Bereinigung des Terrainszu schaffen sucht. Das aber würdedas Ende der Welt bedeuten, wie wir siekennen. Obwohl man Bradford zumTycoon aufbaut und mit laufenden Geschäftenauf Trab zu halten sucht,bricht sich die schlummernde Schöpferkraftin gelegentlichen DrogenräuschenBahn: Quasare verschwinden, ausder Zahl Pi wird ein endlicher Bruch, dieGesetze des Zufalls ändern sich zugunsteneiner gleichmäßigeren Verteilungder Wahrscheinlichkeit, und endlichwird auch die Lichtgeschwindigkeit halbiert.Nach Offenbarung des Schlüsselsatzesim Vollbesitz seiner unermeßlichenKräfte will und kann Bradford dasBestehende nicht mehr bewahren. Himmelund Erde werden ausgeputzt, undes entsteht eine neue Schöpfung mitvorzugsweise rechtwinkligen Formenund Bewegungen , einfach, aber nichtunelegant und vor allem: friedlich (aberlangweilig).Recht hat, wer sich an WELT AMDRAHT erinnert flihlt. Darüber hinauswurde auch kräftig bei PERELANDRAund in der Johannesapokalypse geräubert.Doch das ist wohl eher nebensächlich.Interessant sind die Folgen bei Änderungder Naturgesetze und -konstanten.So findet z. B. der Atomkrieg nichtstatt, weil bei Halbierung der LichtgeschwindigkeitKernreaktionen erst nachVervierfachung der kritischen Masse auftreten.Die Änderung der Zufallswahrscheinlichkeitenwürde nicht nur Glücksspielerund Strategen, sondern auch Ingenieuregründlich umdenken lassenmüssen. Und das wird sehr hübsch dargestellt.Durchzogen ist das Buch von feiner,fur Galouye typischer Ironie, so wenn erReligion, Riten und Denkweise einertopologisch (!) ausgerichteten Endzeitsektebeschreibt, das endzeitliche ShowDown mit einem Revolver (nur einem!)austragen läßt und darstellt, daß die U.$.-Regierung von der ganzen Sache vomAnfang bis zum Ende keinen blassenSchimmer hat.Galouye geht es darum zu zeigen, wiewundervoll lebendig unser Universumist, zu reizvoll, als daß man Weltenschöpfernminderer Fantasie Spielraumlassen dürfte.Berthold GieseStephen R. DonaldsonDASVERWUNDETELAND(The Wounded Land)München 19<strong>84</strong>, Heyne 4<strong>10</strong>8, DM 12,80Deutsch von Horst PukallusStephen R. Donaldson legt mit demFantasy-Roman DAS VERWUNDETELAND den ersten Band der zweitenChronik um Thomas Covenant denZweifler vor. Vorausgegangen war dieerste Chronik, bestehend aus LORDFOULS FLUCH, DIE MACHT DESSTEINS und DIE LETZTE WAL­STATT.Der lepröse Thomas Covenant, Trägerdes Weißgoldes, wird zum viertenMal in eine phantastische Parallelweltverschlagen. Bluthüter, Urböse, Riesenund Höhlenschrate bevölkern das Land ,dem durch 'Erdkraft' eigenes Leben innewohnt.Zum Zeitpunkt von CovenantsAnkunft ist das Land durch LordFoul, die Verkörperung des Bösen, zu.tiefst verdorben , wird gebeutelt durchdas 'Sonnenübel', eine Perversion derErdkraft Thomas Covenant macht sichgemeinsam mit einer Handvoll Gefährtenauf, um die einzige Hoffnung desLandes, den legendären Einholzbaum,zu suchen.In der 'realen Welt' leidet Covenantan Lepra, dessen Kampf um Gesundheitin der 'irrealen Welt' des Landes seinenAusdruck findet. Der Gegensatz Ge-.. ~l\ ,~·-~~e:, ~ )~~~~v:;~sundheit - Krankheit ist eine (gelungene)Spezifikation des Konfliktes zwischenGut und Böse , der niemals endgültigentschieden wird. Das Land gerät zurunglaublich echten, lebendigen Schöpfung,zum Rahmen und Objekt der Auseinandersetzungzwischen Covenant undLord Foul.Gerade darin liegt die einzige Schwächedes Buches: DAS VERWUNDETELAND ist rein eskapistische Literatur,Bezüge zur Gegenwart treten kaumzutage. Die 'reale Welt' des LeprösenThomas Covenant wird zum Vehikeldegradiert, um dem Buch seine Interpretationsmöglichkeitzu verleihen; zumMittel literarischer Legitimation Kritikernund Lesern gegenüber. Das Landwird in solch epischer Breite dargestellt,daß man von "inner space" ernsthaftnicht mehr sprechen kann.Stephen R. Donaldson studierte amCollege of Wooster (Ohio) und der KentState University englische Sprache undLiteratur. 1979 wurde er als vielversprechendsterNachwuchsautor des Jahresmit dem John W. Campbell Award ausgezeichnet.Donaldson ist ein hinreißenderErzähler, die Charaktere sind sinnvollund schlüssig aufgebaut. Sehr schönvor allem Thomas Covenant in seinerunkontrollierten Macht und Hilflosigkeit.DAS VERWUNDETE LAND vermagden Leser von der ersten bis zur letztenSeite (und das sind immerhin siebenhundert)zu fesseln. Zwei, drei kurze Durststreckenfallen kaum ins Gewicht. Abschließendan alle Liebhaber dicker Büchereine Warnung: Donaldson machtsüchtig!Robert Feldhoff~~\~')\',~ ~@:::~~~.r. ,,"''"',\) - .·''~~lv..I I= -'--------::::::?0 • • d"l..:>RHfl!:.$'CJ.IeNL.I Cf-l :J)RS Z~~GN ISF~ü~ HOCNkiiLTIJ/?... ,,12/NtJI?


<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>21Freitag, 5. Oktober16. 20, ARD: DAS GEHEIMNIS DERST ;{HLERNEN STADT (Tajemstvi ocelovelzom esta), CSSR 1978.Regie: Ludvik Raza; Mit: Jaromir Hanzlik,Martin Ruzek, Josef Vinkltzr. Nachdem Roman von Jules Verne. Spieldauer:90 Minuten.Die Geschichte spielt gegen Ende des19. Jahrhunderts. Zwei Brüder, der BiologeSarrasin und der Chemiker Janus,erben zu gleichen Teilen ein riesigesVermögen.Während Sarrasin mit seinem Anteildie Stadt Fortuna baut, in der alle Menschenwie im Paradies leben, errichtetJanus eine gewaltige Waffenfabrik, dieunter dem Namen "die Stählerne Stadt"bekannt wird.Sarrasin mißtraut seinem Miterbenund läßt ihn von einem AgentennamensGarmond überwachen. Nachdem Garmondsich über ein Jahr lang nicht mehrgemeldet hat, schickt Sarrasin den IngenieurMarcel Zodiac in die StählerneStadt, um nach dessem Verbleib zu forschen.Bald kommt Marcel dahinter, daßFortuna und dem Rest der Welt vonProfessor Janus und der StählernenStadt Gefahr droht. Er findet zwar nichtGarmond, doch dessen Sohn Viktor,und schleicht sich unter einem falschenNamen in das Labor von Professor Janusein. Dort erfährt er von den geheimenPlänen zur Vernichtung Fortunas, ahntallerdings nicht, daß Professor Janus ihnschon längst als Spion Sarrasins durchschauthat. Janus ist sicher, daß Marcelkeine Möglichkeit mehr hat, die StählerneStadt ~u verlassen, um Sarrasin undDas Geheimnis der stählernen StadtPHANTASTISCHE FILMEIM OKTOBER '<strong>84</strong>dessen Stadt zu warnen. Dennoch gelingtdem Agenten Sarrasins mit Hilfevon Viktor Garmond die Flucht ...Regisseur Ludvik Raza sagte zu diesemFilm: " Millionen Menschen erhebenihre Stimme gegen die neuesten Variantender Massenvernichtungswaffen. UnserFilm will die Stimme und das Gewissenmit den Millionen Menschen auf derganzen Welt verbinden, denen Vernichtungdurch den eutronentod droht.Unser Film will mit ihnen schreien: Wirsind gegen jedwede unnatürliche Vernichtung,also auch gegen den stillen,tückischen, also elegant servierten Tod- gegen den Neutronentod. Im Interessedes Lebens unserer sowie der kü nftigenGe neration."Trotz dieser engagierten Worte istDIE STÄHLERNE STADT das, was immerrauskommt, wenn man einen Jules­Verne-Roman verfilmt - und was auchschon die Uhrzeit vermuten läßt, zuder der Film ausgestrahlt wird: ein spannender,abenteuerlicher Kinderfilm.23.55, ZDF: Der phantastische Film:DER RA TTENGOTT; Jugoslawien1977.Regie: Krsto Papic; Mit: Fabijan Sovagovic,Ivica Vidovic, Re/ja Basic.Zwanziger Jahre in einer mitteleuropäischenStadt. Professor Boskovic weißdurch das 400 Jahre alte Buch " DasVermächtnis des Rattenkönigs", daßsich Ratten in Menschen verwandelnkönnen, um in Krisenzeiten - von einerRiesenratte, dem Erretter, an gefUhrtdie Macht an sich zu reißen.Nun zieht er seine Schlüsse aus denVorgängen in der Stadtverwaltung unden~wickelt in seinem Labor ein Gift, mitdem die in immer größerer Zahl auftretendenTiere vernichtet werden können.Auch der obdachlose Student Gajskiwird Zeuge merkwürdiger Geschehnisse:Als er in einem leerstehenden Bankgebäudenächtigt , huldigt man dort miteinem großen Festgelage dem "Erretter",der dann den Befehl gibt, ProfessorBoskovic zu töten. Am nächsten Morgenfindet die Polizei keine Spuren einesFestes. Statt dessen wird Gajski nun verfolgt.Er flüchtet sich zu Boskovic, dessenLabor zuvor verwüstet worden war.Allerdings konnte etwas Gift gerettetwerden. Kurz darauf wird der WissenschaftlerOpfer der Menschenratten, diealles zu vernichten trachten, was sichihnen in den Weg stellt. Gajski nimmtnun allein den Kampf auf und befreitschließlich die Stadt vor den Ungeheuern.Sterbend prophezeit er, daß ein neuerErretter kommen werde. Und dasvielleicht schon bald.Dieser Film wurde 1977 auf demFestival des <strong>Science</strong>-<strong>Fiction</strong>-Films inTriest mit dem großen Preis ausgezeichnet.Der Film ist sehr subtil, atmosphärischungeheuer dicht und mit einem leisenironischen Unterton.Regisseur und Co-Autor Krsto Pap i~baut systematisch Spannung auf undsetzt Schock- und Gruselelernente desphantastischen Kinos virtuos ein, ohnedaß sie zum Selbstzweck werden. Stetswerden die Horrorzutaten der verschlüsseltenBotschaft, der Warnung vor denGefahren des Faschismus, untergeordnet.Freitag, 12. Oktober22.45, ZDF: Der phantastische Film:DER MIETER ( Le Locataire), Frankreich1976.Regie: Roman Polanski. Mit: Roman


22<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>Roman Polanski als MieterPolanski, Isabelle Adjani, Shelley Winters,Melvyn Douglas.Die Handlung des Films spielt im Parisder dreißiger Jahre. Trelkovsky ist einkleiner Archivangestellter, menschenscheu,ängstlich und sehr sensibel. Obwohler als Pole in Paris geboren wurde,lehnt ihn seine Umgebung wegen seinerHerkunft und des fremden Namens ab.Dementsprechend zieht er sich von derAußenwelt zurück, will nicht auffallenoder gar lautstark und selbstbewußt seinRecht durchsetzen. In einem heruntergekommenenWohnviertel kann Trelkovskyeine Wohnung finden , derenVormieterio auf mysteriöse Weise ausdem Fenster gestürzt ist. Als er sie imKrankenhaus besucht, starrt ihn nur eingespenstisches Auge aus einem riesigenVerband an. Stella, eine anwesendeFreundin der Selbstmörderin, beeindrucktTrelkovsky mit ihren sympathischenund liebenswerten Charme. Dochdieser kurze Lichtblick vergeht sehrschnell: Auf der Einweihungsparty lärmenTrelkovskys Gäste derart, daß sichder Hausherr und die Mitbewohner jedeweitere Störung verbitten.Verängstigt reduziert der Mieter denGeräuschpegel in der Wohnung. Er wagtkaum noch, aufzutreten und den Tondes Fernsehers anzustellen. Immer mehrtreiben den labilen Mann wilde Phantasienund Verfolgungsängste in dieEnge. Unheimliche Zufälle, verknüpftmit Utensilien der inzwischen totenVormieterin, beschleunigen die seelischeKrise. Voller Verzweiflung schlüpft Trelkovskyschließlich in die Kleidung undin die Rolle der Vormieterin. Der Sturzaus dem Fenster soll seinen Alpträumenein Ende machen.Polanski übernahm in seinem Filmauch die Hauptrolle, die Figur des Trelkovsky.Es ging ihm dabei um die psychologischeAusleuchtung einer Identitätskrise,um das Entstehen einer Psychosein einer bedrückenden, verwirrendenUmgebung.Mit zahlreichen phantastischen undskurrilen Elementen zeigt dieser Film,wie die Hauptfigur zum Opfer seinereigenen Alpträume und Halluzinationenwird.Mittwoch, 17. Oktober23.00, ARD: Unheimliche Geschichten:DAS GESICHTAUF DER WAND, EI­NE WAHRE GESCHICHTE, BRD 1983.Regie: Dieter Finnern; Mit: Antje Weisgerber,Jvan Desny, Siegfried Wischnewski,Man[red Günther, Mady Rah/.Die Geschichte eines Mannes, den eineErscheinung bedrängt: Ist sie Realität,ist es ein Spuk, reine Einbildung?Die Klärung dieser Frage ergibt eine"unheimliche Geschichte". Unter diesemSarnmeltitel will die ARD zunächst inunregelmäßigen Abständen Horrorstreifenins Programm bringen. In diesen Filmensoll es nicht um blutige Gewalttatengehen, sondern um unheimlicheund zunächst unerklärbare Vorkommnisse,die sich hier und heute ereignen.Der Pilotftlm dieser Serie, DAS GE­SICHT AUF DER WAND, war bereitsim Herbst 1983 zu sehen. Diese Story,nach einem Originalstoff des englischenAutors E. V. Lucas geschrieben, wirdnun wiederholt.Wenn die anderen "UnheimlichenGeschichten" genauso sind wie der Pilotfllrn,kann man sie getrost versäumen:Langweilermade in Germany.Edith Nebel


<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>---~~=-23ALADINS WUNDERLAMPE (Le meravigliedi Aladino, I 1961), Regie: HenryLevin, Buch: Luther Davis, mit DonaldO'Connor, Noelle Adam, Vittorio deSica.Eher eine Tranfunzel: Relativ wenigFantasy, daftir reichlich Pin-Up-Reize inCinemaScope, diverse Amazonen undVittorio de Sica - jawohl, der de Sica- als Lampengeist Im Kino als "AladinsAbenteuer" gelaufen. (93 Min. -Embassy)CAPT AIN INVINCIBLE (The Return ofCaptain lnvincible, USA/ Australien1983), Regie: Philippe Mora, Buch:Steve de Souza, Andrew Gaty, mitAlan Arkin, Christopher Lee, Kate Fitzpatrick.Superheld wird aus dem alkoholumnebeltenRuhestand geholt, um einenhypnostrahlerbewaffneten Nazi mitganz besonderen Genozid-Plänen auszuschalten.Recht witziges, erstaunlichteuer aussehendes SF-Musical, das nebenpoppigen Songs und sardonischer Sozialsatireauch noch mit einem singendenChristopher Lee aufwarten kann. (96Min . - Atlas)CHANGELING (The Changeling, Kanada1979), Regie: Peter Medak, Buch:WilJiam Gray, Diana Maddox, mitGeorge C. Scott, Trish van Oevere,Melvyn Douglas.Verwitweter Musikprofessor begegnetrachsüchtigem Kindgeist, der dem ftir ihnausgegebenen Wechselbalg den Garausmachen will. Ein stimmungsreiches, gutgespieltes Stück gotischen Horrors, wiees heute leider nicht mehr viele gibt.(<strong>10</strong>7 Min. - Vestron/EuroVideo)CHRlSTINE (Christine, USA 1983), Regie:John Carpenter, Buch: Bill Phillips,mit Keith Gordon, John Stockwell, AlexandraPaul.Stephen Kings leitmotivisches Themader Zerstörung von Familienstrukturendurch übernatürliche Mächte ist zur bösen,mit den Methoden des HorrorfLlmsarbeitenden Analyse des amerikanischenAutokults abgeflacht. Auch noch so großestechnisches Können auf dem Gebietdes visuellen Geschichtenerzählens nützteben nichts, wenn die Geschichte selbstnicht funktioniert. Siehe Kritik in <strong>SFT</strong>3/ <strong>84</strong>. (<strong>10</strong>6 Min.- RCA Columbia)EATlNG RAOUL (Eating Raoul, USA1982), Regie: Paul Barte!, Buch: Bartel,Richard Blackbum, mit Mary Woronov,NEU AUF KASSETIE IMOKTOBER '<strong>84</strong>Barte!, Robert Beltran.Platonisches Ehepaar verspricht ihrenKunden die Erftillung aller sexuellenWünsche, erschlägt sie dann mit einerPfanne und verkauft die Leichen an eineHundefu tterfabrik. Pechschwarze Komödi


24<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>MET ALSTüRM (Metalstorm, USA1983), Regie: Charles Band, Buch: AlanJ. Adler, mit Jeffrey Byron, Tim Thomerson,Kelly Preston.Weltraumranger Dogen gegen den bösenWüstenplanet-Despoten Jared-Syn. SieheKritik in <strong>SFT</strong> 6/<strong>84</strong>. (<strong>84</strong> Min. - marketingfilm)PROJEKT BRAINSTORM (Brainstorm,USA 1983), Regie: Douglas Trumbull,Buch: Robert Stitzel, Philip Frank Messina,mit Christopher Walken , NatalieWood, Louise Fletcher.Forscher reist mit neu erfundenem Gedankenrecorderder verstorbenen Kollegindurch Himmel und Hölle nach. Videoist flir Trumbulls dramaturgisch vermurkste,aber technisch brilliante Hirnodysseedie schlimmste aller nur denkbarenVergewaltigungen. Von Kauf oderAusleihe der Kassette sei hiermit dringendstabgeraten. Siehe Kritik in <strong>SFT</strong> 2/<strong>84</strong>. (<strong>10</strong>6 Min. - MGM /UA/EuroVideo)SHINING (The Shining, USA 1980),Regie: Stanley Kubrick, Buch: Kubrick,Diane Johnson, mit Jack Nicholson,Shelley Duvall, Danny Lloyd.Eigenwillige, frappierend psychologisierteVersion des King-Romans vom bösenOverlook-Hotel und dem neuen Hausmeister,der langsam des Wahnsinns kesseBeute wird. Je nach Geschmack entwederder intelligenteste Psychothrillerdes letzten Jahrzehnts, der teuersteSteadicam-Werbefilm aller Zeiten oderder bislang schlimmste manieristischeAusbruch eines fraglos genialen Regisseurs.Unser Video des Monats. ( 119Min. - Warner)UNHEIMLICHE SCHATTENLICHTER(Twilight Zone - The Movie, USA1983), Regie: John Landis, StevenSpielberg, Joe Dante, George Miller,Buch: Landis, George Clayton Johnson,Richard Matheson, Josh Rogan,mit Dan Aykroyd, Vic Morrow, JohnLithgow.Vierteilige Grusel-Anthologie nach derbekannten TV-Serie, deren einzelne Episodensich langsam von moralinsaurerBanalität zu superbem Terror steigern.in solchen Fällen erweist sich dieSchnellsuchlauf-Taste auf einmal alssehr praktisch. Siehe Kritik in <strong>SFT</strong> l/<strong>84</strong>. (<strong>10</strong>2 Min. - Warner)WACHSFIGURENKABINETT (Nightmarein Wax , USA 1969), Regie: BudTownsend, Buch: Rex Carlton, mitCameron MitcheU, Anne Helm, ScottBrady.Gefeuerter Maskenbildner richtet sichaus lebenden Schauspielern ein Wachsfigurenkabinettein. Wo ist VincentPrice, wenn man ihn mal dringendbraucht? (92 Min. - VMP)SICARIO 77 - DAS GEHEIMNISDER TÖDLICHEN STRAHLEN (Sicario77, vivo e morto, I/Spanien 1966),Regie und Buch: Mino Guerrini, mitRobert Mark, Alicia Brandet, DemofiloFidani.Spionagethriller um eine neue Strahlenwaffegegen die Atombombe. Marginalphantastisch, aber durch und durchschundig. (97 Min. - Taurus)STRYKER (Stryker, Philippinen 1983),Regie: Cirio H. Santiago, Buch: HowardR. Cohen, mit Steve Sandor, Andria Savio,William Ostrander.Postatomare Recken balgen sich um einWasserloch. Stryker, eine Kombinationaus Mad Max und lndiana Jones, hatden Kampf gerade ftir die Guten entschieden,als der große Wolkenbruchübers Land zieht. Konfuses, mies gestuntetesDoomsday-Durcheinander, indem der Vorlagenklau wieder kräftig inAktion tritt. (<strong>84</strong> Min. Thorn-EMI)DER WEISSE HAI 3 (Jaws 3, USA1983), Regie: Joe Alves, Buch: RichardMatheson, Carl Gottlieb, mit DennisQuaid, Bess Armstrong, Louis Gossettjr.Im Kino waren die gelungenen 3-D-Effektedas einzige, was den Film nochhalbwegs passabel machte. Das Fernsehenbildet alles nur flach ab. Ergo ...(94 Min. - CIC)Norbert Stresau


<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>BASTEI-LÜBBE KAUFT NEUENHEINLEIN-ROMANFür einen "im mittleren flinfstelligenBereich" liegenden DM-Betrag erwarbder Verlag Bastei-Lübbe die deutschenRechte an Robert A. Heinlein s neuemRoman JOB - A COMEDY OF JUSTI­CE. Der Roman, der in den USA in diesemHerbst erscheint, wird in der Paperbackreihevon Bastei herauskommen.Nach Verlagsangaben handelt es sichbei dem Werk um die Geschichte einesmodernen Hiob und eine beißende Satireauf die typisch amerikanische Verbindungvon Religion und Kommerz.hubHARLEKIN-PUPPE FÜR MOORCOCKAuf dem SF-Con in Erlangen überreichteder Bastei-Lübbe Verlag dem SF- undFantasy-Autor Michael Mooreeck einekünstlerisch gestaltete Harlekin-Puppe.Der Autor erhielt sie "in Würdigung seinesdichterischen Schaffens und als eineArt Symbol ftir den komödiantischenGeist, der in seinen Cornelius-Chronikenfunke! t", wie es in einer Presse-Informationdes Verlages heißt.hubCOMIC-SERlE "ELFQUEST" BEI BA­STEIDie in den USA äußerst erfolgreicheComic-Fantasy-Serie "Eifquest" erscheintseit August dieses Jahres in deutscherSprache im Bastei Verlag. Die vonWendy und Richard Pini gezeichneteund getextete Serie wird hierzulandemonatlich herauskommen, die "Alben"kosten bei einem Umfang von 36 durchgehendvierfarbigen Seiten DM 3,80.Bereits im Sommer erschien übrigens imGoldmann Verlag das TaschenbuchABENTEUER IN DER ELFENWELTder Pinis, "der Roman zur erfolgreichenComic-Serie".hubFRIEDENSSCHRIFTEN VON HUX­LEY BEI KNAURBei Knaur erscheint im Oktober <strong>84</strong> alsdeutsche Erstveröffentlichung ein Taschenbuchmit Friedensschriften vonAldous Huxley. Der Band enthält zweierstmals 1936 veröffentlichte Artikeldes Autors von BRAVE NEW WORLD :den Friedensappell "Plädoyer ftir denWeltfrieden" sowie "Enzyklopädie desPazifismus", eine stichwortartige politischeAnalyse der Zustände von 1936 ausder Sicht eines Pazifisten.hubBLISH, CLARKE , FORWARD und NI­YEN BEI BASTEI-LÜBBEIm nächsten Jahr sollen in den SF-Taschenbuchreihenbei Bastei-Lübbe unteranderem herauskommen: James Blish'saus den vier Romanen THEY SHALLHA VE STARS, A LIFE FOR THESTARS, EARTHMAN COME HOMEund THE TRIUMPH OF TIME bestehender"Okie-Zyklus" in einem Band,Larry Nivens THE INTEGRAL TREESund Robert L. Forwards THE FLIGHTOF THE DRAGONFLY, der zweiteRoman des Gravitationstheoretikers.Außerdem wird als TaschenbuchnachdruckArthur C. Clarkes FAHRSTUHLZU DEN STERNEN (FOUNT AINS OFPARADISE) in einer gründlich überarbeitetenÜbersetzung (eventuell auchvollkommen neu übersetzt) vorgelegtwerden.,'hubSPIEGEL OBER WERBUNG MIT SFDas Nachrichtenmagazin Der Spiegelbrachte in der Ausgabe 35/19<strong>84</strong> in seinemKulturteil einen "Packung im All"betitelten Artikel, der sich mit dem zunehmendenTrend zu SF-Motiven in derWerbegraphik beschäftigt. Der Artikelkommt zu dem Ergebnis, daß sich dieSF-Graphik ftir die mit ihr werbendenUnternehmen in Form von sonst nichtmehr zu erzielenden Zuwachsraten auszahlt.Zitiert wird auch der WerbeexperteKarl Michael Armer (daß Armer auchSF-Autor ist, verschweigt der Spiegel).Armer u. a.: "Die Leute sollen daranglauben , daß ein Produkt von übermorgenwenigstens morgen noch nicht veraltetist. Denn was heutzutage nicht vonmorgen ist, ist eigentlich schon von gestern."hubHEFTREIHE "TERRA ASTRA" WIRDFORTGEFÜHRTMoewigs Heftreihe Terra A stra wirdnun doch nicht mit der Nr. 6 11 eingestellt.Im Verlag übe rlegt man zur Zeit,wie man diese Heftreihe attraktiver gestaltenkann , um die zur Zeit unbefriedigendenVerkaufszahlen zu erhöhen.Die Weiterführung der Reihe wurde vonMoewig damit begründet, daß man eineTraditionsreihe wie Terra Astra (d ie,wenn man die Vorläuferreihen Terraund Terra Nova mitrechnet, seit I 957besteht) nicht aus kurzfristigen geschäftlichenErwägungen heraus einfachbeenden könne.hubTERRA FANTASY KOMMT IM NO­VEMBERDie Taschenbuchreihe Terra Fantasy desMoewig Verlags wird im November diesesJahres wiederauferstehen. Die monatlicherscheinende Reihe wird mit einerneuen Numerierung herauskommen.Als erster Band wird Thomas BurnettSwanns DER LETZTE MINOTAUR(TI! E FOREST OF FOREVER) neuaufgelegt werden (er erschien 1977 alsBand 34 der alten Terra Fantasy-R eihe),anschließend werden Titel von L. Spraguede Camp, Lin Carter und RamsayCampbell folgen. Auch Hubert Strassls("Hugh Walker") "Magira-Zyklus" sollin total übe rarbeiteter Form neu aufgelegtwerden.hubULLSTEIN UND FLEISSNER-GRUP­PE FUSIONIERENIm Juni 19<strong>84</strong> unterzeichneten PeterTamm, der Vorstandsvorsitzende derAxel Springer Verlag AG, und Dr. HerbertFleissner, der Alleingesellschafterder Verlagsgruppe Langen-Müller/Herbig,in Westhertin einen Vertrag, der dieFusion der Ullstein-Buchverlage mit derFleissner-Gruppe zum I. Januar 1985vorsieht. An dem neuen UnternehmenVIIstein Langen-Müller/ Herbig GmbH &Co. KG sind Springer und Fleissner zuje 50 % beteiligt.Im einzelnen werden in das neue Unternehmenvon Springer der VIIsteinVerlag mit dem UIJstein TaschenbuchVerlag und dem Propyläen Verlag, derGehr. Mann Verlag sowie der DeutscheVerlag für Kunstwissenschaften und vonFleissner die Verlage Amalthea, MaryHahns Kochbuchverlag, Herbig, Kristall,Langen-MülJer, Lentz, Limes, Mahnert­Lueg, Molden-Seewald, Nymphenburger,Universitas, Verlag "Die blauenFührer" und der Wirtschaftsverlag Langen-Müller/Herbigeingebracht.Auswirkungen auf die <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>-Reihevon VIIstein sind von derVerlags-Fusionierung in absehbarer Zukunftkaum zu erwarten.hubVERÄNDERUNGEN IM LASSWITZ­PREISKOMITEERainer Zube il ("Thomas Ziegler") ist imMai 19<strong>84</strong> aus dem Kurd Laßwitz-Prciskomiteeausgetreten. Zubeil begründeteseinen Schritt damit, daß er als SF­Schriftsteller möglicherweise in den Verdachtgeraten könne, die ftir ein Preiskomitee-Mitgliederforderliche Objekti-


26<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> IO/ I9<strong>84</strong>vitä t vermissen zu lassen. Als ständigesMitglied wurde im April 19<strong>84</strong> der SF­Literaturagent Uwe Luserke aus Leenbergin das Kurd Laßwitz-Preiskomiteeaufgenommen. Damit besteht das Komiteezur Zeit aus Uwe Anton, Hans-UlrichBöttcher, Werner Fuchs und UweLuserke.Die BRD-Sektion der SF-Professionellenorganisation"World SF", die sichauf diversen Treffen im Jahr 1983noch stark genug ftihlte, den Laßwitz­Peeis in eigener Regie zu verleihen,scheint momentan bereits in die tiefsteAgonie gefallen zu sein; so hat es diese(Ex-) Organisation bislang nicht einmalvermocht, ein entsprechendes Ansinnendem Laßwitz-Preiskomitee mitzuteilen.Dieses bedauert die Auflösungserscheinungender deutschen "World SF"-Sektionzutiefst, freut sich das Komiteedoch über jede Organisation, die bereitist , die Preisverleihung (und die damitverbundene Arbeit) zu übernehmen.hubSF IM CAFE REGENBOGENVom 18. · 20. Oktober 19<strong>84</strong> finden imCafe Regenbogen (Berrenrather Str.189, 5000 Köln 41 - Sülz) SF-Tage mitProgramm statt. Mehrere Autoren haltenLesungen aus ihren Werken (18.<strong>10</strong>.:Ronald M. Hahn, 19.<strong>10</strong>.: Horst Pukallus& Andreas Brandhorst, 20.1 0.: ThemasZiegler); an allen drei Tagen sinddie Werke des bekannten SF-KünstlersK.Jaus Schiemann in einer Ausstellungzu sehen.uaI . KONGRESS DER PHANTASIEVom 26. bis zum 28. Oktober 19<strong>84</strong> findetin Passau der 1. Kongreß der Phantasiestatt. Veranstalter ist der Erste DeutscheFantasy Club e. V. Am Programmdes Kongresses werden u. a. mitwirken:Jürgen Grassmück , Eva Eppers, HubertHaensel, Heike und Wolfgang Hohlbein,Wolfgang Jeschke, Themas Mielke,Horst Pukallus, Lore Strass!, HubertStrass! ("Hugh Walker") und ErnstVlcek. Vertreten sein werden auch dieVerlage Bastei-Lübbe (Michael Görden,Dr. Helmut Pesch), Goldmann (PeterWilfert), Heyne (Wolfgang Jeschke) undMoewig (Walter A . Fuchs). Informationenüber das vorgesehene Programm undÜbernachtungsmöglichkeiten könnenangefordert werden beim: ERSTERDEUTSCHER FANTASY CLUB e. V.,Postfach 1371, D-8390 Passau.hubFESTIVAL DES PHANTASTISCHENFILMS IN MüNCHENVom 12. · 14. Oktober finde t im NeuenRex in München zum 11. Mal das Festivaldes phantastischen Films statt. ImWettbewerb laufen dabei unter anderemPete Walkers HOUSE OF LONG SHA·DOWS (siehe <strong>SFT</strong> 6/<strong>84</strong>), Lucio FulcisCONQUEST sowie Dario ArgentosTENEBRAE. Die Retrospektive diesesJahr besteht aus THE REPTILE, PHAN­TOM OF THE OPERA, THE ABOMI­NABLE SNOWMAN, DIABOLIQUE,HOUSE ON HAUNTED HILL, 1 TEMPIDURl DEI V AMPIRI und der köstlichenNathan Juran-Platte ATTACK OFTHE 50 FOOT WOMAN. Und wer JohnLandis' ausgezeichneten THRILLER,den wir irgendwann einmal in der <strong>SFT</strong>besprechen werden, noch nie auf einemZweimeter-Schirm gesehen hat, dem bietetdas umfangreiche Rahmenprogrammauch dazu Gelegenheit. Gewisse Sprachkenntnissesollte man zum Besuch allerdingsmitbringen, laufen die meisten Filmedoch, wie es sich ftir ein anständigesFestival gehört, in Originalfassung. Dauerausweis-tn teressen ten (Kostenpunkt80 Emmchen) wenden sich an DetlefLoll, Saarlouiser Straße 37, 8000 München50.nsKOMMT DIE FANTASY-ENCYCLO­PEOIA?Seit einigen Jahren gehört die von PeterNiehalls herausgegebene THE SCIENCEFICTION ENCYCLOPEDIA zu jenensekundär-literarischen Standardwerken,bei denen man sich heutzutage erstauntfragt, wie man jeweils ohne sie auskommenkonnte. Eine ähnliche Enzyklopädieflir die Fantasy- und Horrorliteraturplant zur Zeit der britische Herausgeberund Kritiker Maxim Jakubowski. Derenglische Verlag Allen & Unwin (beidem auch die Bücher Talkiens im Originalerschienen) ist an dem Projekt interessiert,versucht jedoch erst einmal, britischeBuchclubs und amerikanischeVerlage zu einem Gemeinschaftsprojektzu bewegen, um die notwendige Mindestauflagefür das Werk absetzen zukönnen. THE ENCYCLOPEDIA OFFANTASY , HORROR AND 1HE SJ­PERNATURAL soll in zwei Bänd'ln erscheinen,ihre Mitarbeit an dem Projektzugesagt haben u. a. Neil Barren, JohnClute, Maleolm Edwards, Brian Stablefordund Cherry Wilder.hubNEUES VON L. RON HUBBARDBATTLEFIELD EARTH, der SF-Bestsellerdes Scientology-Führers L. RonHubbard, ist jetzt auch als Paperback erhältlich.Die Taschenbuchausgabe erschienbei Bridge Publications, einem1981 gegründeten Verlagshaus, das bisherbeispielsweise den Titel DIANE­TICS, die Bibel der Hubbard-Sekte, publizierthat.Da dem Meister mit dem genanntenRoman ein in kommerzieller Hinsichtglänzendes Comeback gelungen ist, überraschtes nicht, daß der gute Ron weiterhinseiner ersten Berufung treu bleibenwird. Nach Auskunft von Bridge Publicationswerden nicht nur die in dendreißiger und vierziger Jahren erschienenenSF-Werke des Autors nachgedruckt,sondern Hubbard wird auch Anthologienherausgeben und in den nächstenftinf Jahren sollen alle <strong>10</strong> Bände desneuen Romans MISSION EARTH vorgelegtwerden. Nachdem es bereits eineBATTLEFIELD EARTH-Schallplatte(natürlich auch als Kassette erhältlich)gibt, munkelt man nun von einer Verfil·mung, Kalendern, Spielzeugfiguren,usw. Eine Videokassette ist übrigens bereitsin der Mache.Obwohl sich der Schlachtfeld-Romandem Vernehmen nach auch im VereinigtenKönigreich recht ordentlich verkaufensoll, war Hubbards Siegeszug hiernicht frei von Rückschlägen . So fiel einimmerhin drei Meter großer aufblasbareraußerirdischer Fiesling vor dem BuchladenFoyles in London (übrigens demgrößten der Welt) in sich zusammen,nachdem er von einem (vermutlich terranischen)Saboteur mit einer Nadelbearbeitet wurde. Von dauerndem Erfolggekrönt war dieser Schlag gegendie Aliens jedoch nicht. Der britischeHubbard-Verlag Quadrant Books ftihrte20 weitere Monster ins UK ein, die allesamtmit Flickzeug geliefert wurden!Beschwerden gab es auf der Insel auchüber die Fernsehwerbung zu BATTLE­FIELD EARTH. Da sich diese jedochausschließlich über Hubbards Rolle alsScientology-Führer beklagten, wurdensämtliche dieser Beschwerden von derzuständigen Behörde zurückgewiesen.Hubbard will nicht nur selbst SF produzieren,er will auch den Nachwuchsfördern. Zu diesem Zweck richtete ereinen Wettbewerb ftir bisher professionellnicht in Erscheinung getretene Autorenein. Vom ersten Quartal 19<strong>84</strong> biszum zweiten Quartal 1985 werden injedem Vierteljahr in zwei Kategorien je-


<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>27weils drei mit <strong>10</strong>00, 750 bzw. 500 Dollardotierte Preise vergeben. Die preisgekröntenStories sollen in einer WRI­TERS OF THE FUTURE betitelten Anthologievon Bridge veröffentlicht werden.Die Preisträger werden von einemaus Algis Budrys, Theodore Sturgeon,Stephen Goldin, Jack Williamson undRoger Zelazny bestehenden Gremiumausgewählt. Obwohl derartige Anthologienin den USA bisher kaum mit mehrals 5000 Exemplare abgesetzt werdenkonnten, denkt man bei Bridge an eineStartauflage von <strong>10</strong>0.000 Exemplarenund einen Werbeetat von 50.000 Dollar.hubENZYKLOPÄDIE AUS DEM PLIOZÄNDer US-Verlag Houghton Mifflin (derauch die Bücher Tolkiens in den USAverlegt) brachte im September alle vierBände des Zyklus "The Saga of the PlioceneExile" in einer Kassette heraus.Der aus den Bänden THE MANY -CO­LORED LAND, THE GOLDEN TORC,THE NONBORN KlNG und THE AD­VERSARY bestehende Zyklus der AutorinJulian May wurde nicht nur vonamerikanischen und britischen Kritikerngelobt, die Bücher waren auch in kommerziellerHinsicht außerordentlich erfolgreich.In der Kassette enthalten istneben einer Stephen Fabian-Illustrationauch der von der Autorin verfaßte THEPLIOCENE COMPANION, eine ArtEncyclopädie zu der Roman-Tetralogie,der auch einzeln erhältlich sein wird.Zur Zeit arbeitet die Autorin an einerTrilogie über "The Galactic Milieu",die im gleichen Universum wie die Bücheraus dem Pliozän, jedoch in derenZukunft spielen wird.hubPAPERBACKAUSGABEN DER "UN­ENDLICHEN GESCHICHTE"In der BRD wird es zwar weiterhin keineTaschenbuchausgabe von MichaelEndes Bestseller DIE UNENDLICHEGESCHICHTE geben (vgl. <strong>SFT</strong> 8/<strong>84</strong>,S. 32), in den USA und dem UK gibt esaber bereits derartige Paperbackausgaben.In beiden Ländern wurde die Taschenbuchausgabevon Penguin Booksverlegt. Immerhin dürften diese Paperbacksverhindern, daß THE NEVER­ENDING STORY auch in englischsprachigenRaubdrucken angeboten wird,ein Schicksal, dem das bundesdeutscheOriginal bekanntlich nicht entgehenkonnte.hubCLARKE UNTERZEICHNET VER­TRAG ÜBER ZWEI BÜCHERArthur C. Clarke unterzeichnete imSommer einen Vertrag mit dem US-VerlagDei Rey Books über die Bücher THESONGS OF DIST ANT EARTH und2001: A SPACE ODYSSEY und 20<strong>10</strong>:dem letztgenannten Buch handelt essich natürlich um eine Fortsetzung zu20001 : ASPACE ODYSSEYund 20<strong>10</strong>:ODYSSEY TWO. Clarke will 20001aber erst in Angriff nehmen, wenn dieNASA-Sonde "Galileo" Ende der achtzigerJahre neue Informationen aus demJupiter-System, dem Handlungsort derClarkeschen Odysseen, liefert. Die Rechtean der Verfilmung will Clarkes AgentScott Meredith jedoch nach Möglichkeitschon in den nächsten Monaten verkaufen.Während Clarke bei Vertragsabschlußfür 20001 einen Betrag von einem Dollarerhielt, mußte er sich fiir THESONGS OF DISTANT EARTH mit <strong>10</strong>Cent zufrieden geben. Eigentlich wollteClarke nur einen Cent verlangen, um einennicht mehr zu unterbietenden "Rekord"aufzustellen; sein Agent bestandjedoch hartnäckig auf seinen <strong>10</strong> %. DieseBeträge haben aber natürlich nursymbolischen Charakter; nach Ablieferungder Manuskripte erhält Clarke einenVorschuß, der für beide Bücher zusammenknapp 2 Millionen Dollar beträgt.Gerüchte, nach denen Clarke einenRoman mit dem Titel 20 000 000 001:THE FINAL ILIAD plant, wies der Autorenergisch zu rück.hubNEUE SCIENCE FICTION-TASCHENBÜCHER IMNOVEMBER '<strong>84</strong>Alpers, H.J. (Hrsg.): SCIENCE FIC ­IION ALMANACH 1985, Moewig3635, DM 7,80. Schon zur alljährlichenInstitution geworden; steht für 1985 unterdem Motto "SF-Kriminalgeschichten".Anthony, Piers: ZENTAURENFAHRT(Centaur Aisle), Bastei 20065 , DM 8,80.Vierter Band des Zyklus' um das magischeLand Xanth.Asimov, lsaac: DAS IMPERIUM VONTRANTOR (Pebble in the Sky, TheStars Like Dust, The Currents of Space),Goldmann 23500, DM 6,-. Eine von diversenJubiläumsausgaben (25 JahreGoldmann SF), enthält die drei im frühenFoundation-Universum spielendenRomane RADIOAKTIV ... !, STERNEWIE STAUB und DER FIEBERNDEPLANET, die ursprünglich alle 1960 beiGoldmann als deutsche Erstausgaben erschienen.Bayley, Barrington J.: DIE SAAT DESBöSEN (The Seed of Evil), Ullstein3<strong>10</strong>87, DM 6,80. Eine Auswahl derbestenKurzgeschichten des britischen Autors.Brunner, John: VON DIESEM TAG AN(From this Day Forward), Heyne 06/4125, DM 6,80. Eine Auswahl d?r bestenErzählungen des britischen Autors.Brunner, John: SONNENBROCKE(Manshape), Bastei 21181 , DM 5,80.Das LEXIKON DER SF-LITERATURbei Heyne weiß nichts über diesen Brunner-Titelzu vermelden. Wir wissen auchnur, daß es ein Roman ist - ob neu oderRevision eines alten Titels, ist uns nichtbekannt.Busson, Paul: DI E WIEDERGEBURTDES MELCHIOR DRONTE, Moewig1812, DM 6,80. "Eine der faszinierendstenDarstellungen des Motivs der Seelenwanderung"(Zondergeld , LEXIKONDER PHANTASTISCHEN LITERA­TUR) findet sich in diesem Roman desÖsterreichischen Autors (1873 - 1924) ;dieser Band der Reihe Moewig Phantasticaerschien schon im Oktober.Carter, Lin : DIE MAGIER VON BAR­GELIX (Outworlder) , Moewig-UCTB71 , DM 5,80. Zweiter Roman um dasGalaktische Imperium ; ein dritter folgtzwei Monate später, der erste ist alsBand 64 in dieser Reihe erschienen.Chapman, Vera: KÖNIG ARTUS'TOCHTER (King Arthur's Daughter),Heyne 06/4080, DM 5,80. Abschlußbandder Phan tasia-Trilogie.Clayton, Jo: DUELL DER MAGIER I:UNTER DEN MAG ISCHEN MONDEN(Moongather), Knaur 5787, DM 6,80.Erster Band einer Fantasy-Reihe der Autorin,die hauptsächlich durch die "Diadem"-Reihe(bei uns bei Moewig) bekanntgeworden ist.Compton, D.C.: SCUDDERS SPIEL(Scudder's Game), Heyne 06/41 28, DM5 ,80. Neuer Roman des britischen Autors.Darlton, Clark: GEHEIM E ORDERFÜR ANDROMEDA, Moewig-CDTB


28<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>16, DM 5 ,80. Ursprünglich erschienen1959 als Terra Sonderband 17. Viertesund letztes "Starlight"-Abenteuer.Dever, Joe und Gary Chalk: FLUCHTAUS DEM DUNKEL (Flight from theDark), FEUER OBER DEN WASSERN(Fire in the Waters), GEFAHR IN DENHÖHLEN (The Caves of Doom),SCHLACHT BEI DEN GRÄBERN(Battle by the Graves), Goldmann23950 , 23951 , 23952, 23953, je DM6,80. Die ersten vier Solitär-Fantasy­Spielbücher um den "Einsamen Wolf',den letzten Oberlebenden seines Volkes.Vergleichbar mit den FantasyAbenteuerSpielBüchernbei Thienemann; der"Lone Wolf' ist zwar mit jedem Band insich abgeschlossen, erzählt aber einedurchgehende Story.Ewers, H.G.: SIEDLER FOR GOL­CRONA, Moewig-PR-TB 260, DM 5,80.Erste Auflage.Farkas, Viktor: DAS SF-QUIZBUCH ,Goldmann 23453, DM 6,80. Originalausgabe;der Titel beschreibt den Inhaltzutreffend.Haggard, Henry Rider: SIE (She),ALLAN QUATERMAIN (Allan Quatermain),Heyne 06/41 30 und 06/4131, jeDM 8 ,80. Die ersten beiden Bände derumfangreichen Haggarcl-Edition beiHey ne ; spannende, farbige (und sehrerfolgreiche) Abenteuer-Romane mitmystischen oder phantastischen Untertönen.SIE erschien bereits 1970 beiDiogenes, ALLAN QUATERMAIN1979 als Heyne 364 7.Hahn, Ronaid M. (Hrsg.) : WILLKOM­MEN IN COVENTRY, Heyne 06/4127, DM 6 ,80. Die 70. Folge mit Kurzgeschichtenaus The Magaz ine of Fantasy& <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>.Harris, Geraldine: DAS TOR DES ER­LÖSERS (The Seventh Gate), Goldmann23855, DM 7,80. Vierter Teildes Zyklus "Die sieben Zitadellen".Fantasy.Hazel, Paul: JAHRESWALD (Yearwood),Goldmann 23856, DM 7 ,80.Der erste Band des Fantasy-Zyklus "Diedrei Zweige des Finn" .Herbert, Franie DAS GRÜNE HERZ(The Green Brain), Bastei 220 74 , DM5 ,80. Schwächerer Non-Dune-Romanvon Herbert; 1973 als Terra-TB 225 unterdem Titel KAMPF DER INSEKTENerschienen.Herbert, Frank: DIE KETZER DESWüSTENPLANETEN (Heretics ofDune), Heyne 06/4141 , DM 12,80.Fünfter Band des Wüstenplaneten-Zyklus;eine ausführliche Kritik im Dune-Block des Dezember-Heftes. Herbert hatden 6. Band mit dem Titel CHAPTER­HOUSE DUNE bereits abgeschlossen.Hoffmann, Horst: ROCKKEHR DERTOTEN, Moewig-PR-TB 186, DM 5 ,80.Zweite Auflage.Jeschke, Wolfgang (Hrsg.): CHRONI­KEN DER ZUKUNFT I (Heyne 06/<strong>10</strong>0 I), II (06/l 002), IIl (06/ <strong>10</strong>03), jeDM 7 ,80. Mit hohem Werbeaufwandgestartete neue Unterreihe bei Heyne;jeweils drei Romane in einem Band.Band I: Robert Silverberg, DIE STER­NE ROCKEN NÄHER (Starman'sQuest), John Brunner, DIE PIONIEREVON SIGMA DRACONIS (Bedlam Planet),C.J.Cherryh, BRÜDER DER ERDE(Brothers of Earth), alle bereits bei Heyneerschienen (Nr. 3248, 3238, 3648).Band II: Robert A. Heinlein, REVOLTEAUF LUNA (The Moon Is a harshMistres~) , Ben Bova, DIE DUNKLENWÜSTEN DES TITAN (As on a Dark·ling Plain), Poul Anderson, DAS LETZ­TE RAUMSCHIFF (Orbit Unlimited);alle bereits erschien als Hey ne 3 132/33,3422,3169.Band III : Philip Jo s~ Farmer, DAS TORDER ZEIT (The Gate of Time) - ehemalsHeyne 3144 - , Brian W. Aldiss,FEINDE AUS DEM KOSMOS (Equator)- bislang nur als Utopia 315 - undRobert Silverberg, MACHT OBER LE­BEN UND TOD (Master of Life andDeath) - bislang Heyne 3282.Kazancev, Aleksandr: DIE KUPPELDER HOFFNUNG (Kupol Nadezhdy),Heyne 06/41 26, DM 9 ,80. Roman des1906 geborenen russischen Hard-science­Autoren.King, Stephen: DAS FEUERKIND(Firestarter), Bastei 13001 , DM 6 ,80.Das Buch zum Film: bereits 1982 alsBastei-Lübbe Paperback 28003 erschienen.Koontz, Dean R.: DIE HELLSEHERIN(The Vision), Heyne 11/ 19, DM 7 ,80.Unglaublich spannender Psycho-Thrillerin der Reihe "Die Unheimlichen Bücher".Lanier, Sterling E.: HlEROS REISE(Hiero's Journey), Heyne 06/39, DM7 ,80. Ein farbiger und phantasievollerNach-Atomkriegs-Roman in der " Bibliothekder SF-Literatur" .Longyear, Barry: ERBFEINDE (ManifestDestiny), Moewig Playboy-TB-6739, DM 7,80. Kurzgeschichten-Zyklus.Maximovic, Gerd: DAS SPINNENLOCH(OA), Suhrkamp <strong>10</strong>35, DM ??. Hattenwir bereits angekündigt, ist immer nochnicht erschienen. Der zweite Band mitKurzgeschichten des Bremer Autors.McCauley, Kirby (Hrsg.): DARK FüR­CES I (Dark Forces), Moewig 18 13, DM7 ,80. Erster Teil einer umfangreichenAnthologie mit Horrorstories. Erregtebei der OS-amerikanischen Kritik Interesseund Lob. Erscheint als MoewigPhantastica.McKillip, Patricia A.: ERDZAUBER,Goldmann 90215, DM 6 ,- . Zum Goldmann-Jubiläumeine preiswerte Geschenkkassettemit den drei zuvor beiGoldmann erschienenen Romanen DIESCHULE DERRÄTSELMEISTER (TheRiddle Masters of Hed), DIE ERBINVON WASSER UND FEUER (Heir ofSea and Fire), HARFNER IM WIND(Harpist in the Wind) , Nr. 23805-07(alle 1981).Rottensteiner, Franz (Hrsg.) : PHANTA­STISCHE WELTEN (OA), Suhrkamp<strong>10</strong>68, DM ??. Ober diesen Titel wissenwir noch nichts; er wird aber auch kaumin diesem Monat erscheinen.Sellings, Arthur: SCHROTTWELT(Junk Day), Ullstein 3<strong>10</strong>88, DM 6,80.Neuer, Post-Doomsday-Roman des britischenAutors.Silverberg, Robert: ES STIRBT IN MIR(Dying Inside), Moewig 3657, DM 7 ,80.Einer der besten Romane Silverbergsum einen in unserer Zeit lebenden Telepathen;1975 als Heyne 3445 erschienen.Smith, L. Neil: LANDO CALRISSIANUND DIE GEISTHARFE VON SHARU(Lando Calrissian and the Mindharp ofSharu), Goldmann 23785, DM 6,80.Spin-off-Roman um den farbigen Heldenaus der Star Wars-Filmtrilogie; eswerden bei Goldmann weitere Romanemit diesem Filmnebenhelden folgen.Stableford, Brian: VORSTOSS IN DIEHOHLWELT (Journey to the Conter),Knaur 5788, DM 6,80. Neuer Romandes 1948 geborenen britischen Soziologen.Tubb, E.C.: FLUCH DER UNSTERB­LICHKEIT (Death Wears a White Face),Moewig-ECTTB 14, DM 5 ,80. Non­Dumarest ; deutsche Erstveröffentlichung.Vinge, Joan D.: DIE SPUR DERSCHNEEKöNIGIN (World's End), Bastei24062, DM 8,80. Fortsetzung zumbei Heyne erschienenen Preisträger DIESCHNEEKöNIGIN der Autorin. Fantasy,sehr märchenhaft.Vlcek, Ernst : DREI STUFEN ZUREWIGKEIT , Moewig-PRTB 75, DM5 ,80. Dritte Auflage.


cience <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>29Weiler, Andreas: DER STERNENFÄN­GER, Bastei 23038, DM 5,80. Terranauten-Originalroman; hinter diesemPseudonym verbirgt sich Andreas Brandhorst.Wilfert, Peter (Hrsg.): DIE STAR WARSSAGA (Star Wars, The Empire StrikesBack, The Return of the Jedi), Goldmann23743, DM 6,-. Die Novellisierungender drei Star-Wars-Verfllmungen,früher bei Goldmann in der AllgemeinenReihe erschienen, nun in einem preiswertenJubiläumsband.REZENSIONSREGISTER1983Aldiss, Brian W. : HELLICONIA-FRÜH­JAHR (8/83)Alexander, Karl: FLUCHT INS HEUTE(4/83)Alpers, H.J .: DER CLARK DARLTONREADER (5/83)Alpers, H.J./ Fuchs, W.A.: SF JAHR­BUCH 1983 (I /83)Alpers, H.J .: KOPERNIKUS 8 (I/83)Alpers, H.J ./Fuchs, W.: RECLAMS SFFÜHRER (3/83)Alpers, H.J./Fuchs, W.: BAND 3; DIEVIERZIGER JAHRE 1 (3/83)Alpers, H.J .: SCIENCE FICIION AL­MANACH 1983 (3/83)Alpers, H.J./Fuchs W.: BAND 4; DIEVIERZIGER JAHRE 2 (8/83)Altendorf, W.: DAS STAHLMOLEKÜL(8/83)Asi.mov, Isaac: DIE PSYCHOHlSTORl­KER (6/83)Asprin , Robert: DRACHENFUTTER(6/83)Ballard, J.G.: DER TOTE ASTRO­NAUT ( 12/83)Beagle, P.S .: HE! REBECK! (9/83)Beard, H.N./Kenney, D.C.: DER HERRDER AUGENRINGE (12/83)Bester, Alfred: GOLEM (5/83)Bester, Alfred : TIGER! TIGER! (<strong>10</strong>/83)Bishop, Leonard : DIE GELIEBTE DESMöNCHS (9/83)B1äcker, W. : TASCHENBUCH KATA­LOG (12/83)Bläcker, W.: ROMANHEFT KATALOG( 12/83)Bläcker, W. : ERSTER DEUTSCHERKATALOG FüR HORROR-ROMAN­HEFTE UND TASCHENBÜCHER 1983(9/83)Bond , Nelson: HERRN MERGENTH­WIRKERS LOBBLIES (5/83)Bosco, Henri: DER ESEL MIT DERSAMTHOSE (7/83)Bova, Ben/Myrus, D.: DAS BESTE AUSOMNil (4/83)Bradbury, Ray : LöWENZAHNWEIN(8/83)Brand, K.: KOLUMBUS DER MILCH­STRASSEN ( 4/83)Brand , K. : DER EWIGE (4/83)Brand, K. : WELTRAUMREPORTER(4/83)Briggs, Raymond : STRAHLENDE ZEl­TEN (5/83)Broderick, Damien: DIE TRÄUMEN­DEN DRACHEN (<strong>10</strong>/83)Brunner, John: MEHR DINGE ZWI­SCHEN HIMMEL UND ERDE (8/83)Brunner, John: DER INFINITIV VONG0(7/83)Brunner, John: WARNUNG AN DIEWEL li' (1 0/83)Bryant, Edward: EINE STADT NA­MENS CINNABAR (6/83)Buchholz, Susanne: DAS TOLK!EN­MlTTELERDE-QUIZBUCH (12/83)Budrys, Algis: ZWISCHEN DEN WEL­TEN (11 /83)Card, Orson Scott: HEISSER SCHLAF(4/83)Chandler, Bertram: ABENTEUERRANDWELT (12/83)Chippers, David: DIE BOTSCHAFT (9/83)Clarke, Arthur C.: 2001 AUFBRUCHZU VERLORENEN WELTEN (9/83)Clement, Hai: IN DER STICKSTOFF­KLEMME (4/83)Cunis, Reinmar : ENDE EINES ALL­TAGS (3/83)Defoe, Daniel: UMFASSENDE GE­SCHICHTE DER RÄUBEREIEN UNDMORDTATEN DER BERüCHTIGTENPIRATE (<strong>10</strong>/83)Delany, Samuel R.: DAS LAND NIM­MERY A ( 12/83)Dick, Phillip K.: SCHACHFIGUR IMZEITSPIEL (8/83)Dish, Thomas M.: AUF FLÜGELN DESGESANGES (4/83)Dozois, Gardener R./Dann , Jack M.:ALIENS UND ANDERE FREMDE (5/83)Eklund, Gordon: DÄMMERFLUSS (6/83)Ende, Michael: DAS GAUKLERMÄR­CHEN (2/83)Er! er, Rainer: PLUTONIUM (I 0/83)Fienhold, Wolfgang/Braem, Harald: DIELETZTEN 48 STUNDEN (7/83)Flint, Kenneth C.: DER SOHN DERSIDHE (4/83)Foster, Alan Dean: CACHALOT (9/83)Foster, Alan Dean: VORPOSTEN DESCOMMENWEALTH (1 /83)Fuchs, Werner: GROTIE DES TAN­ZENDEN WILDES (3/83)Gail, Otto Willi: DER STEIN VOMMOND (2/83)Giesen, Rolf: FANTASY-STUDIENZUR PHANTASTIK (3/83)Giesen, Ro1f: DER PHANTASTISCHEFILM (12/83)Görden, Michael: LÜBBES AUSWAHL­BAND PHANTASTISCHE LITERA­TUR 83 (4/83)Graves, Robert: SIEBENTAGE MILCHUND HONIG (1 /83)Grimmenger, Bernhard: PYRONIA (7/83)Gunn, James E.: DIE HORCHER (5/83)Hahn, Ronald M. : EI DUTZEND H­BOMBEN (7/83)Heidtmann, Horst: UTOPISCH-PHAN­TASTISCHE LITERATUR IN DERDDR (12/83)Heim, Malte: DAS ENDE DES SEHERS( 11/83)Hellmann , Christian: DER SCIENCEFICTIO FILM (7 '83)Hey , Richard: IM JAHR 95 NACHHIROSliiMA (3/83)Hoffmann, Gerd E.: DIE ELEKTRO­NISCHE UMARMUNG (3/83)Hogan, James P.: DER COMPUTER­SATELLIT (1/83)Hohlbein, Wolfgang: MÄRCHENMOND(9/83)Hohlbein, Wolfgang: DER WANDERN­DE WALD ( <strong>10</strong>/83)Hyde, Chris: ROCK'N ROLL TRlPPER( 4/83)Jackson, Steve/Livingstone, Ian: DERHEXENMEISTER VOM FLAMMEN­DEN BERG (11 /83)Jeppson, Janet: DER LETZTE UN­STERBLICHE ( 12/83)Kalka, Joachirn: DIE GEHEIM E POSI­TION DER NORDKÜSTE; ERSTERALMANACH DER HOBBIT-PRESSE(4/83)Kalka, Joachirn: ZWEITER ALMA­NACH DER HOBBITPRESSE (8/83)Keyes, Daniel: DIE FüNFTE SALL Y(9/83)Killough, Lee: DAS DOPPELGÄNGER­GAMBIT (2/83)JUng, Stephen: CARRIE (12/83)King, Stephen: CUJO (9/83)Köhrer, Reinhard : WEG DER ERDE(8/83)Kurland, Michael: WO STECKTAARON BURR (12/83)Lasswitz, Kurd: HOMCHEN , EINPHANTASTISCHER VORZEITRO-••'•


30<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>MAN (1 /83)Le Blanc, Thomas: GOLDMANN FAN­T ASY FOLIANT 2 (I 0/83)Le Blanc, Thomas: EROS (5/83)Leiber, Fritz: DAS LICHT DER FIN­STERNIS (6/83)Lern, Stansilaw: DIE STIMME DESHERREN (8/83)Lessing, Doris: SHIKASTA (5/83)Lewis, Peter: GEORGE ORWELL (1 /83)Linckens, Hendrik: FREMDKONTAKTAUF IBIZA (1 1/83)London, Jack: DER FEIND DERWELT (8/83)Lupoff, Richard: SPACE WAR BLUES(l 0/83)Lynn, Elisabeth: DIE ZWINGFESTE(6/83)Lynn, Elisabeth: DIE TÄNZER VONARUN (6/83)Lynn, Elisabeth: DIE FRAU AUS DEMNORDEN (6/83)Mahr, Kurt: EINE WELT FÜR MEN­SCHEN (<strong>10</strong>/83)Mallet, Carl Heinz: DAS EINHORN BINICH (3/83)Merril, Judith: DUNKLE SCHATTEN(12/83)Mie1ke , Thomas: DAS SAKRIVERSUM(11 /83)Monaco, Richard: PARZIVAL ODERDIE GRALSSUCHE (3/83)Monteleone, Thomas: ZITADELLEDES WÄCHTERS (2/83)Morgental, Michael: GARTEN ZWI­SCHEN LEBENSBÄUMEN (12/83)Peake, Mervyn: GORMENGHAST (4/83)Pohl, Frederik: SYZYGIE (1/83)Pohl , Frederik: STERNENSPLITTER(5/83)Priess, Kar! Heinz: DER KEEOGISCHEKRIEG (<strong>10</strong>/83)Pukallus, Horst: QUASAR 3 (7/83)Russ, Joanna: ALYX (5/83)Sagan, Carl: UNSER COSMOS (3/83)Scheer, Robert: UND BRENNENDSTÜRZEN VöGEL VOM HIMMEL (8/83)Shelley, Mary : VERNEY, DER LETZ­TE MENSCH (9/83)Shiel, M.P.: DIE PURPURNE WOLKE(11 /83)Shirley, John: REBELLION DERSTADT (2/83)Silverberg, Robert: MENSCHENSOHN(8/83)Silverberg, Robert: NACH ALL DENJAHRMILLIONEN (3/83)Simak, Clifford: FREMDE BESUCHER(6/83)Sladek, John: DER-MÜLLER-FOK­KER-EFFEKT (12/83)Spinrad, Norman: DASS MICH DASGROSSE NICHTS UMFANGE (<strong>10</strong>/83)Spinrad, Nonnan: EINE WELT DAZWI­SCHEN (5/83)Springer, Nancy: DAS INSELREICH(7/83)Stableford, Brian: DER BLINDEWURM (1 /83)Stallmann, Robert: WERWELT (1/83)Stapledon, Olaf: DIE LETZTEN UNDDIE ERSTEN MENSCHEN (7/83)Strasser, Johanno: DER ORWELL-KA­LENDER 19<strong>84</strong> (<strong>10</strong>/83)Straub, Peter: SCHATTENLAND (11/83)Strugatzki, A./ B. : EIN KÄFER IMAMEISENHAUFEN (12/83)Sucharitkul, Somotow: DAS LETZTEHAIKU VERHALLT (<strong>10</strong>/83)Thurston, Robert: ALICIA 2 (5/83)Tolkien, J.R.: NACHRICHTEN AUSMITTELERDE (6/83)Vance, Jack: DER GALAKTISCHESPÜRHUND (7 I 2)Varley , John: DER SATELLIT {8/83)Varley, John: DER MAGIER {8/83)Vinge, Joan: DIE SCHNEEKÖNIGIN(4/83)Vogt, A.E. van: DIE UNTERDRÜCK­TEN (3/83)Vogt, A.E. van: DAS UNHEIMLICHERAUMSCHIFF (8/83)Wahren, Friede!: ISAAC ASIMOV'SSF MAGAZIN 16 {1 /83)Watson, Ian: DAS BABELSYNDROM(4/83)Weber, Felix: DER KOSMOS TANZT(5/83)Weigand, Jörg: DER TRAUM DESASTRONAUTEN (8/83)Weisser, Michael: DIGIT (3/83)Wenke, Helmut/Jeschke: ARCANE (2/83)Werning, Andreas: DIE SIRENEN VONKAL YPSO (8/83)White, T.H.: DER HERRSCHER IMFELS (8/83)Wilfert, Peter: GOLDMANN FANTASYFOLIANT 1 (8/83)Ziegler, Thomas: ALLES IST GUT (12/83)Zondergold, Rein A.: LEXIKON DERPHANTASTISCHEN LITERATUR (<strong>10</strong>/83)Axel Zweck


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>31NEUE SEKUNDÄRLITERATURHelga Abret & Lucian Boia DASJAHRHUNDERT DER MARSIANER,München: Heyne 19<strong>84</strong>, 367pp, pbDick Allen (ed.) SCIENCE FICTION:THE FUTURE, 2nd Ed., New York(NY): Rarcourt Brace Jovanovich 1983,432pp,pbHans Joachim Alpers (Hrsg.) H.P.LOVECRAFT: DER POET DESGRAUENS, Meitingen, Corian 1983,201pp,pbHans Joachim Alpers (Hrsg.) MARIONZIMMER BRADLEYS "DARKOVER",Meitingen, Corian 1983, 173pp, pbHans J oachim Alpers & Thomas Loock(Hrsg.) LESEBUCH DER DEUT­SCHEN SCIENCE FICTION 19<strong>84</strong>, Meitingen:Corian 1983, 264pp, pbMike Ashley THE ILLUSTRATEDBOOK OF SCIENCE FICTION LISTS,New York (NY): Sirnon & Schuster1983, 190pp,pbIsaac Asimov ISAAC ASIMOV ÜBERSCIENCE FICTION, Bergisch Gladbach:Bastei-Lübbe 19<strong>84</strong>, 366pp, pbMartin Roda Becher AN DEN GREN­ZEN DES STAUNENS, Frankfurt(Main): Suhrkamp 1983, 132pp, pbJoseph Bell HOWARD PHILLIPSLOVECRAFT: THE BOOKS, ADDEN­DA AND AUXILLIARY, Toronto: SoftBooks 1983,39pp, pbJerry Boyajian & Kenneth R. JohnsonINDEX TO THE SCIENCE FICTIONMAGAZINES:· 1983: Cambridge (MA):Twaci 19<strong>84</strong>,31pp,pbJerry Boayjian & Kenneth R. JohnsonINDEX TO THE SEMI-PROFESSIO­NAL FANTASY MAGAZINES: 1982,Cambridge (MA): Twaci 1983, 27pp, pbRobert H. Boyer & Kenneth Zahorski(eds.) FANTASISTS ON FANTASY:A COLLECTION OF tRITICAL RE­FLECTIONS, New York (NY): Avon19<strong>84</strong>,287pp,pbDonald R. Burleson H.P. LOVECRAFT:A CRITICAL STUDY, Westport (CT):Greenwood 1983, 243 ppMichel Ciment KUBRICK, New York(NY): Holt, Rinehart & Winston 1983,235 pp (aktualisierter Nachdruck)Thomas D. Clareson ROBERT SIL­VERBERG (Reader's Guide 18), MercerIsland (WA): Starmont Hause 1983,96pp,pbThomas D. Clareson ROBERT SIL­VERBERG: A PRIMARY AND SE­CONDARY BIBLIOGRAPHY, Boston(MA): G.K. Hall1983, 321ppMichael R. CoUings PIERS ANTHONY(Reader's Guide 20), Mercer Island(WA): Starmont Hause 1983, 96pp, pbElizabeth Cummins Cogell URSULA K.LEGUIN: A PRIMARY AND SECON­DARY BIBLIOGRAPHY, Boston (MA):G.K. Hall1983, 244ppTony Crawley THE STEVEN SPIEL­BERG STORY, London: Zamba 1983,159pp, pbRichard Curtis HOW TO BE YOUROWN LITERARY AGENT: THEBUSINESS OF GETTING YOURBOOK PUBLISHED (EXP ANDED EDI­TION), Boston (MA): Roughton Mifflin19<strong>84</strong>, 257pp,pbL. Sprague de Camp, Catherine Crookde Camp & Jane Whittington GriffinDARK VALLEY DESTINY: THE LIFEOF ROBERT E. HOWARD, New York:Bluejay 1983, 402ppRichard D. Ehrlich & Thomas P. DunnCLOCKWORK WORLDS: MECHA­NIZED ENVIRONMENTS IN SF, Westport(CT): Greenwood 1983, 369ppJeffrey Elliott PULP VOICES, DR:SCIENCE FICTION VOICES 6, SanBernardino (CA): Borgo 1983, 64pp, pbLloyd Arthur Eshbach OVER MYSHOULDER: REFLECTIONS ON ASCIENCE FICTION ERA, Philadelphia(PA): Oswald Train 1983, 417ppLeslie Fiedler OLAF STAPLEDON, Oxford,New York, Toronto, Melbourne:Oxford University Press 1983, 236pp,hc + pbDonald Glut THE FRANKENSTEINCATALOG, Jefferson (NC): McFarland19<strong>84</strong>, 525ppDonald M. Grant (ed.) TALBOT MUN­DY: MESSENGER OF DESTINY, WestKingston (RI): D.M. Grant 1983, 253ppMartin H. Greenberg & Joseph D. Olander(eds.) PHILIP K. DICK, New York(NY): Taplinger 1983, 256 pp, hc + pbColin Greenland THE ENTROPY EX­HIBITION: MICHAEL MOORCOCKAND THE BRITISH 'NEW WA VE' INSCIENCE FICTION, London (U.K.)und Boston (MA): Routledge & KeganPaul1983, 244ppBrian Griffin & David Wingrove APER­TURES: A STUDY OF THE WRIT­INGS OF BRIAN ALDISS, Westport(CT): Greenwood 19<strong>84</strong>, 261ppAlice Mary Hadfield CHARLES WIJ.....LIAMS: AN EXPLORATION OF HISLIFE AND WORK, New York (NY):Oxford University Press 1983, 268ppRonald M. Hahn & Volker JansenLEXIKON DES SCIENCE FICTIONFILMS, München: Heyne 1983, 607pp,pbH.W. Hall SCIENCE FICTION ANDFANTASY RESEARCH INDEX, VOL3, Bryan (TX): SFBRI 1983, 74pp, pbH.W. Hall SCIENCE FICTION BOOKREVIEW INDEX, VOL 13, 1983,Bryan (TX): SFBRI 1983, 54pp, pbH.W. Hall (ed.) SCIENCE-FICTIONCOLLECTIONS, SUPERNATURAL,AND WEIRD TALES, New York (NY):Haworth 1983, 181ppH.W. Hall THE SCIENCE FICTIONMAGAZINES: A BIBLIOGRAPHICALCHECKLIST OF TITLES AND ISSDESTHROUGH 1982, Bryan (TX): SFBRI1983,89pp,pbDonald M. Hassler (ed.) PATTERNSOF THE FANTASTIC, Mercer Island(WA): Starmont Hause 1983,<strong>10</strong>5pp,pbD.S. Higgins RIDER HAGGARD: ABIOGRAPHY, Briarcliff Manor (NY):Stein & Day, 266ppJohn Hollow AGAINST THE NIGHT,THE STARS: THE SCIENCEFICTIONOF ARTHUR C. CLARKE, New York(NY): Harcourt Brace Jovanovich 1983,197ppHarry A. Hopkins & Mariane S. HopkinsFANDOM DIRECTORY, NO 5,1983 - 19<strong>84</strong> ED., San Bernardino (CA):Fandom Computer Services 1983,448pp,pblrving Howe (ed.) 19<strong>84</strong> REVISITED:TOTALITARIANISM IN OUR CEN­TURY, New York (NY): Harper & Row1983, 276pp, hc + pbThomas T. Howard THE NOVELS OFCHARLES WILLIAMS, Oxford, NewYork, Toronto, Melboume: Oxford UniversityPress 1983, 220ppMaxim Jakubowski & Maleolm EdwardsTHE SF BOOK OF LISTS, New York:Berkley 1983, 3<strong>84</strong>pp, pb bzw. London(U.K.): Granada 1983, 350pp, pbHeinrich Keim NEWWAVE, Meitingen:Corian 1983, 587pp, pbHoward Kerr, John W. Crowley &Charles Crow (eds.) THE HOUNTEDDUSK: AMERICAN SUPERNATURALFICTION, 1820 - 1920, Athens (GA):University of Georgia Press 1983, 236ppCharlotte Laughlin & Daniel J .H. LevackDE CAMP: AN L. SPRAGUE DE CAMPBIBLIOGRAPHY, Columbia (PA):Underwood-Miller 1983, 328pp, hc + pbStanislaw Lern PHANT ASTIK UND


32<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>FUTUROLOGIE I, Frankfurt (Main):Suhrkamp 19<strong>84</strong>, 480pp, pb (Nachdruck)Harris M. Lentz III SCIENCEFICTION,HORROR & FANTASY FILM ANDTELEVISION CREDITS, Jefferson(NC): McFarland 1983, 2 Bände, 137ppDaniel J.H. Levack AMBER DREAMS:A ROGER ZELAZNY BIDLIOGRA­PHY, Columbia (PA): Underwood­Miller 1983, 151pp,hc+pbRuth Nadelman Lynn FANTASY FORCHILDREN: AN ANNOTATEDCHECKLIST, 2nd ED., New York(NY): Bowker 1983, 444ppFrank N. Magill (ed.) SURVEY OF MO­DERN FANTASY LITERATURE,Englewood Cliffs (NJ): Salem Press19<strong>84</strong>, 5 Bände, 2538ppJohn McCarty VIDEO SCREAMS 1983:THE OFFICIAL SOURCE BOOK TOHORROR, SCIENCE FICTION,FANTASY AND RELATED FILMS ONVIDEO CASSETTE AND DISK, Albany(NY): FantaCo 1983, 253pp, pbBrian Murphy C.S. LEWIS (Reader'sGuide 14), Mercer Island (W A): Star·mont House 1983, 95pp, pbRobert E. Myers (ed.) THE INTER­SECTION OF SCIENCE FICTION ANDPHILOSOPHY: CRITICAL STUDIES,Westport (CT): Greenwood 1983,262ppRobert M. Philmus INTO THE UN­KNOWN: THE EVOLUTION OFSCIENCE FICTION FROM FRANCESGODWIN TO H.G. WELLS, Berkeley(CA): University of California Press1983, 174pp, pb (Nachdruck)Hazel Beasley Pierce A LITERAR YSYMBIOSIS: SCIENCE FICTION/FANTASY/MYSTERY, Westport (CT):Greenwood 1983, 255ppDale Pollock SKYWALKING: THELIFE AND FILMS OF GEORGELUCAS, New York (NY): Crown/Harmony1983, 304ppEric S. Rabkin, Martin H. Greenberg &Joseph D. Olander (eds.) THE END OFTHE WORLD, Carbondale (IL):Southern Illinois University Press 1983,204ppEric S. Rabkin, Martin H. Greenberg &Joseph D. Olander (eds.) NO PLACEELSE: EXPLORATIONS IN UTOPIANAND DYSTOPIAN FICTION, Carbonadale(IL): Southern Illinois UniversityPress 1983, 278ppRoger C. Schlobin URANIA'S DAUGH­TERS: A CHECKLIST OF WOMENSCIENCE FICTION WRITERS 1692 ·1982, Mercer Island (W A): StarmontHouse 1983, 79pp, pbRobert Short THE GOSPEL FROMOUTER SPACE, New York (NY):Rarper & Row 1983, 96pp, pbGeorge E. Slusser, Eric S. Rabkin & RobertScholes COORDINATES: PLAC­ING SCIENCE FICTION AND FAN­TASY, Carbondale (IL) Southern IllinoisUniversity Press, 209ppAntoni Smuszkiewicz ZACZAROWA­NA GRA, Poznan (Polen): WydawnictwoPoznanskie 1982, 377ppNorman Spinrad ST A YING ALIVE,Norfolk (VA): Donning 1983, 162pp,pbTom Staircar FRITZ LEIDER, NewYork (NY): Ungar 1983, 134pp, pbErwin S. Strauss ("Filthy Pierre") THECOMPLETE GUIDE TO SCIENCEFICTION CONVENTIONS, Port Townsend(WA): Loompanics Unltd., 56pp,pbE.D.S. Sullivan (ed.) THE UTOPIANVISON: SEVEN ESSAYS ON THEQUINCENTENNIAL OF SIR THOMASMORE, San Diego (CA): San DiegoState University Press 1983, 265pp, hc+ pbrJ;;;., ..... .Darko Suvin VICTORIAN SCIENCEFICTION IN THE U.K., Boston (MA):G.K. Hal11983, 461ppRaymond H. Thompson GORDON R.DICKSON: A PRIMARY AND SECON­DARY BIDLIOGRAPHY, Boston (MA):G.K. Hall 1983, <strong>10</strong>8ppMarshall 8. Tymn {ed.) THE YEAR'SSCHOtARSHIP IN SCIENCE FIC­TION, FANTASY, AND HORROR LI­TERATURE: 1980, Kent (OH): KentState University Press 1983, 1<strong>10</strong>pp, pbAlison M. Wilson AUGUST DERLETH:A BIDLIOGRAPHY, Metuchen (NJ):Scarecrow 1983, 229ppDouglas E. Winter (ed.) SHADOWINGS:THE READER'S GUIDE TO HORRORFICTION: 1981 - 1982, Mercer lsland(WA): Starmont House 1983, 148pp, pbGene Wright THE SCIENCE FICTIONIMAGE: THE ILLUSTRATED ENCY­CLOPEDIA OF SCIENCE FICTION INFILM, TELEVISION, RADIO ANDTHE THEATER, New York (NY):Facts on File 1983, 336pp...... ,...__ ... .-'


<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>Kurd-Lasswitz-PreisLieber Herr Luserke,Sie haben es diesmal auf sich genommen,viel Papier zu verschicken und eswieder einzusammeln. Deshalb trifftheute mein Brief Sie, der an der ganzenMisere überhaupt keine Schuld hat.Bitte nehmen Sie mein Lamentieren alsdas, als das es auch gemeint ist: Als einePredigt an die Branche.Ich habe mich vor einiger Zeit in einem<strong>SFT</strong>-Interview kritisch zum Kurd­Lasswitz-Preis geäußert und darauf hingewiesen,was meiner Meinung nachdringend unternommen werden müßte,um diesen Preis zu einem wirklichenPreis zu machen. Seit dem vergangenenJahr habe ich - aus Protest? aus Resignation?- darauf verzichtet, weiterhindie Formulare mit Kreuzehen zu bestücken.Lassen Sie mich noch einmal erklären,warum:1. Eine willkürlich zusammengestellteJury soll ohne vorgegebene Kriterien,ohne Diskussion und ohne den Nachweis,die zu bewertenden Arbeiten überhauptgelesen zu haben, ihre Stimme abgeben.2. Diese "Jury" ist weder für die Literaturgattung,noch ftir die Leser oderfür das Verlagsangebot repräsentativ.3. Die Teilnahme am Ankreuzverfahrenist beliebig, nur durch eine Larifaribestimmungvage umrissen und nichtüberprüfbar.Meint irgendein gelernter oder ungelernterStatistiker, daß mit dieser indifferentenQuantiftzierung irgendeineBewertung (sprich Qualifizierung) zu erreichenwäre? Glaubt irgendeiner derAnkreuzer (mich selbst eingeschlossen),seine Bewertungsmaßstäbe seien denenanderer Ankreuzer ähnlich oder gargleich? Hält es irgendjemand von derFirma "Kurd-Lasswitz-Preisverleihung"für ehrlich, eine auf diese Weise zustandegekommene Auszählung "Preiskrönung"zu nennen?Ich stelle mir unter einem Literaturpreisvor (und ich ftihle mich immerhinals einer der Initiatoren und deshalb alsvorschlagsberechtigt):daß er nach eindeutigen, festgelegtenBewertungskriterien zustande gekommenist,daß er von einer namentlich zu benennenden,nach satzungsgemäß vorgeschriebenenKriterien ausgewähltenJury vergeben wird,daß diese Jury ftir ihre Entscheidungder Öffentlichkeit Rede und Antwortsteht.Ob dann überhaupt alle in einem Jahrerschienenen Titel an der Ausscheidungteilnehmen sollen, oder ob es (wie allgemeinüblich) Nominierungsverfahrengibt, bei denen entweder die Autorenoder die Herausgeber tätig werden, halteich darüber hinaus für eine zweitrangigeFrage. Die ist aber beim gegenwärtigenKurd-Lasswitz-Preis-System auch nichtbeantwortet, denn z. B. fehlt in der anmich verschickten Vorgabe der "besteausländische Roman" ganz, ebenso fehltdie Übersicht über Übersetzer und Graftker,und mir fehlen auch unter den RomanenTitel, die ich durchaus für sf­Titel halte, andere vielleicht nicht . ..Meine Skepsis gegenüber dem bisherigenDurcheinander ist von Jahr zu Jahrstärker geworden. Ich möchte denKurd-Lasswitz-Preis in Bausch und Bogeneinen "Schwindel" nennen - zumindestist er ein Unternehmen, das Unbehagenverbreitet: Kein Preisträgerkann glücklich sein, mit dem Kurd-Lasswitz-Preisgeehrt worden zu sein, dennwenn man ihn fragt, wofür er ihn erhaltenhabe, muß er mit den Achselnzucken. Seine Antwort hieße: Für denZufall vieler Kreuzehen auf vielen Zetteln,auf denen unter anderen meine Arbeitstand.Lieber Herr Luserke, ich verzichteauch in diesem Jahr darauf, meineKreuzehen zu machen.Herzlich Ihr Reinmar CunisDurchschrift dieses Briefes ging an die<strong>SFT</strong>.Teenagerpostille IFlim, flam, flalle,bring Licht in das Gelalle!So oder so ähnlich war mir zumute,nachdem ich den Leserbrief von JürgenMeiser (der mit dem Piep-piep Spatzenhirn...) gelesen hatte.Ich habe nicht den Eindruck, als obHerr Meiser (nebenbei ohne r auch einVogel. Sprachmagie?) schonmal D&Dgespielt hat. Ich schon, und zwar oftund gerne.Wichtig ist nämlich weniger, ob dieMitspieler (und -innen) sich verkrachen(was m.E. nach selten vorkommt undwohl kaum zum "Bruch langjährigerFreundschaften" fUhrt), sondern wichtigsind die gruppendynamischen l'rozesse,die da wohl auch in Gang geset:t.t werden.So ist es für den kleinen, dickenVerlierertypen eine echte Erweiterungseines Lebens, wenn er mal - und sei esauch nur ftir wenige Stunden - zumbewunderten Recken wird. Und so wirdauch die kleine Bibliothekarin zur Elfeetc. pp.Realitätsflucht - sicherlich! Aberwohl kaum eine andere, als die Hineinsteigerungin amerikanische Fernsehfamiliensagenmit gekoppelter Selbstidentifikationoder das Tagträumen in - undmit- SF-Titeln.Alles legal. Tja, aber dann kommtHerr Meiser und wirft D&D-Spielern("mehr oder weniger erwachsene Menschen")vor, sich mit lächerlichenSpielchen zu beschäftigen.Wer dumm genug ist, sich alle Zusatzteilefür ein D&D-Werk zu besorgen, seidarauf hingewiesen, daß man z. B. auchmit einem Midgard-Regelwerk 1 (20,­DM), mit etwas Phantasie und Buntstifteneinen geilen (sorry) Dungeon aufziehenkann.Die Diskussion erinnert mich im Stilan einen Artikel der Zeugen Jehovasüber D&D, erschienen in "Erwachet"vom 22. Juni 1982. Zitat: "Tatsächlichwird durch D&D eigentlich der Eindruckerweckt, daß es keinen alleinwahren Gott gäbe, sondern es fände nurein universeller Krieg zwischen denunsichtbaren Kräften von "Gut undBöse, Gesetz und Chaos" statt, vertretendurch verschiedenartige Kämpfer. (.. .)D&D ist von dem Gedankengut Satans,des Teufels, durchsetzt, der schonimmer Habgier, Gewalttätigkeit undDämonismus gefördert hat."Auch eine Argumentation, die sichnicht mit der Sache auseinandersetztFlim, flamm, flitter, tschüs sagt HermannRitter!Teenagerpostille IIJürgen Meiser hat mir mit seinem Leserbrief(<strong>SFT</strong> 9/<strong>84</strong>) aus der Seele gesprochen:Diesem eskapistischen Scheißdreck,der sich Fantasy-Rollenspielnennt und sich allmählich wie eine Pestseucheausbreitet, gehört der Kampf angesagt.Man kann heute kaum noch eineSF-orientierte Zeitschrift aufschlagen,ohne auf einen Jubel-Artikel zu diesemThema zu stoßen (geschrieben meist vonjemandem, der von der Verbreitung dieserhirnrissigen Mode wirtschaftlich profitiert).Ich frage mich wirklich - unddas nicht erst seit heute - , inwieferndieser kindische Unfug ("Flim-Flam­Flunkel") dazu beträgt, jemanden zuunterhalten. Wes Geistes Kind muß mansein, um an diesem Larifari sein Vergnügenzu haben? (No offense intended,Marcel Bieger!).Ronald M. Hahn


34<strong>Science</strong><strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> <strong>10</strong>/ 19<strong>84</strong>KleinanzeigenVerkaufe ca. 700 Bücher & TaschenbücherSF/Fantasy/Phantastik. Liste gegenRückporto.Peterden Hoet, Hansaring <strong>10</strong>,2350 NeumünsterRoman + CernieantiquariatHelmut LempScherzachstr. 187987 WeingartenMein neuer Katalog ist da:<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>, Hefte , Taschenbücher,Bücher, Horror, Romane aller Art, Comicsu.v .a. Katalog gegen 1,- Rückporto.Großes Lager - faire Preise.Sonderverkauf: <strong>10</strong>.000 SF-Taschenbücheru. Comics. Liste anfordern bei:Roman+ Comic AntiquariatKlaus OetzmannMühlenstr. 494800 Sielefeld 1Tel. 052 1/61606BIBLIOGRAPHIE DER UTOPISCH­PHANTASTISCHEN LITERATUR1983Alle 1983 in deutscher Sprache erschienenenRomane, Collections und Anthologienaller Verlage (außer Heftpublikationen),weit über 1900 Titel (auch Stories)aufgelistet mit Titel, Originaltitel,Übersetzer, Ersterscheinungsjahr desOriginals, Verlag, Reihe. 11 2 Seiten,broschiert, Format DIN A 5 DM 12,- +DM 3,- Versandspesen = DM 15,- überweisenauf Postscheckkonto 3998-800München (BLZ 700<strong>10</strong>080) oder Verrechnungsschecküber DM 15 ,- anCORIAN-VERLAG, Postfach 1169, D-8901 Meitingen.So können Sie an dieser Stelle Kleinanzeigenaufgeben:Der Preis für eine Zeile ä 35 Anschlägenbeträgt DM 4,- .Schicken Sie Ihren Text an folgendeAdresse:CORIAN-VERLAGPostfach 1 169D-8901 MeitingenBezahlen Sie Ihre Anzeige durch Oberweisungauf Postscheck München, Konto39 98-800 (BLZ 700 <strong>10</strong>0 80) oderdurch Obersendung eines Schecks. Anzeigenwerden nur veröffentlicht, wennd er Anzeigenpreis bezahlt ist.Folgende ältere <strong>SFT</strong>-Ausgaben sindnoch lieferbar:'140/ 1976 DM 4 ,00141 / 1977 DM 4 ,00143/1977 DM 4 ,00145/1977 DM 4 ,00147/1979 DM 5,00148/1980 DM 5,00149/1980 DM 5,00150/1981 DM 7,501/ 1982 DM 4,503/1982 DM 4 ,504/1982 DM 4 ,505/ 1982 DM4,506/1982 DM 4 ,507/1982 DM4,508/ 1982 DM 4 ,50<strong>10</strong>/ 1982 DM 4 ,50I 2/1982 DM 4 ,501-1 2/1983 je DM 4 ,501/19<strong>84</strong> DM 5,002/19<strong>84</strong> DM 5 ,003/19<strong>84</strong> DM 5,004/ 19<strong>84</strong> DM 5,005/19<strong>84</strong> nicht mehr lieferbar6/19<strong>84</strong> DM 5 ,007/19<strong>84</strong> DM 5 ,008/ 19<strong>84</strong> DM 5,00Lieferung erfolgt nur, solange der (teilweisesehr geringe) Vorrat reicht. RascheBestellung ist angezeigt.Bestellvorgang: Schriftliche Bestellungmit Nennung der bestellten NummernanCORIAN-VERLAG Heinrich WimmerPostfach 11 69D-8901 MeitingenGleichzeitig den Rechnungsbetrag (Warenwert+ DM 3,- Versandspesen) überweisenauf Postscheckamt München,Konto 39 98-800. Sofort nach Geldeingangwird Ihre Bestellung ausgeliefert.IMPRESSUMSCIENCE FICIION TIM ESMagazin flir <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong>und FantasyHERAUSGEBERHans Joachim Alpers, Uwe Anton,Hans-Ulrich Böttcher, Werner Fuchs,Ronald M. Hahn, Walter Jost, J oachimKörberREDAKTIONRedaktionsleitung: Harald Pusch, Bundesstr.66, D-5<strong>10</strong>7 SimmerathFeature-Redaktion: Marcel Sieger,Wilh.-Mauser-Str. 8, D-5000 Köln 30Rezensions-Redaktion: Uwe Anton,Gemarker Str. <strong>10</strong>, 5600 Wuppertal 2Nachrichten-Redaktion: Hans-UlrichBöttcher, Qualenbrink 7, D-4 780 LippstadtMita~beiter dieser Ausgabe: ChristianHellmann, Harald Hö fner, NorbertStresau, Edith Nebel, Rainer Kuchler,Barbara Holland-Cunz, Klaus W. Pietrek,Horst Heidtmann, Heinzgerd Rikkert,Berthold Giese, Robert Feldhoff.Grafische Gesamtgestaltung: BrunoStiegler, AugsburgTitelbild: Hans D. BaumannVERLAGCORIAN-VERLAG Heinrich WimmerBernhard-Monath-Str. 24 aD-8901 MeitingenTel. 08271/ 595 1Anzeigen: siehe VerlagVertrieb: siehe VerlagEinzelpreis: DM 5,-Abonnementpreis: DM 54,- einschl.MWSt. und Porto (Inland), DM 54,­plus Porto (Ausland)Für unverlangte Manuskripteinsendungenwird keine Gewähr übernommen.Rücksendung im Regelfall nur bei beigefügtemFreiumschlag. NachgekennzeichneteBeiträge geben nicht zwangsläufigdie Ansichte n der Redaktionwieder. Alle Beiträge sind, soweit nichtanders vermerkt, Copyright (c) 19<strong>84</strong> bySCIENCE FICTION TIMES.Satz: Composersatz Christine Spitko,MeitingenDruck: Schoder, Gersthofen

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