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themenbereich land - Stadt Dillingen

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NEUPLANUNG VON GEMISCHTEN UND<br />

GEWERBLICHEN BAUFLÄCHEN<br />

BEDARFSERMITTLUNG<br />

Die Bedarfsermittlung für neue gewerbliche Bauflächen<br />

ist vor dem Hintergrund fehlender Orientierungswerte<br />

verhältnismäßig schwierig zu ermitteln.<br />

Auf jeden Fall ist eine allzu knappe Flächenkalkulation<br />

nicht sinnvoll, da das Fehlen von gewerblichen<br />

Bauflächen sich als Engpassfaktor für die wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung der Gemeinde erweisen kann<br />

und sich dadurch die Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage<br />

weiter verschlechtern könnte. Eine dauerhafte Stabilisierung<br />

der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes<br />

kann durch die Bereitstellung ausreichend dimensionierter<br />

Gewerbeflächen erfolgen. D.h. im Flächennutzungsplan<br />

müssen Gewerbeflächen gesichert werden,<br />

die dann bedarfsgerecht erschlossen und vermarktet<br />

werden. Die erwünschte Diversität hinsichtlich<br />

der Wirtschaftsbranchen kann dabei bauleitplanerisch<br />

über die Umsetzung eines konkreten Gewerbeflächenkonzeptes<br />

im Rahmen eines Bebauungsplanes<br />

und begleitend über ein konsequentes Gewerbeflächenmanagement<br />

erreicht werden.<br />

Die Bedarfsermittlung kann angebots- und nachfrageorientiert<br />

erfolgen. Im vorliegenden Fall wurde ein<br />

kombinierter Ansatz gewählt. Folgende Aspekte wurden<br />

dabei berücksichtigt:<br />

Steigende Erwerbsquote<br />

Durch die zunehmende Anzahl berufstätiger Frauen<br />

wird die Erwerbsquote im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Dillingen</strong>/Saar<br />

weiter steigen. Für diese Personen müssen<br />

Arbeitsplätze und damit auch Gewerbeflächen zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Konjunkturanfälligkeit der ortsansässigen<br />

Großbetriebe<br />

Die Arbeitsmarktsituation im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Dillingen</strong>/Saar<br />

wird, wie erwähnt, maßgeblich durch wenige,<br />

teils konjunkturanfällige Großbetriebe bestimmt.<br />

Hinzu kommt noch die Situation im deutschen<br />

Bergbau, die auch nicht ohne Auswirkungen auf die<br />

Arbeitsmarktsituation in dem <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Dillingen</strong>/Saar<br />

bleiben wird, auch wenn die typischen<br />

saarländischen Bergbaustandorte ungleich schwerer<br />

betroffen sein werden. Insbesondere aus Verantwortung<br />

für die in den betroffenen Betrieben und im Bergbau<br />

arbeitende Bevölkerung müssen an so prädesti-<br />

47<br />

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DER STADT DILLINGEN/SAAR<br />

THEMENBEREICH WIRTSCHAFT<br />

nierten Gewerbestandorten wie <strong>Dillingen</strong>/Saar für<br />

Umstrukturierungsmaßnahmen ausreichende Flächen<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Ersatzbedarf<br />

Der Ersatzbedarf beruht einerseits auf dem zusätzlichen<br />

Flächenbedarf, der sich durch die Verlagerung<br />

und Erweiterung von Betrieben ergibt. Andererseits<br />

resultiert ein Ersatzbedarf aus dem zunehmenden<br />

Flächenbedarf gewerblicher Arbeitsplätze, da sich<br />

mit steigender Arbeitsproduktivität der spezifische<br />

Flächenbedarf weiter erhöht. Hinzu kommt noch ein<br />

Ersatzbedarf für die Auslagerung störender Gewerbebetriebe<br />

aus der Ortslage.<br />

Zum Ersatzbedarf im Bereich des Handwerks liegen konkrete<br />

Ergebnisse einer Umfrage der Handwerkskammer<br />

in der <strong>Stadt</strong> <strong>Dillingen</strong>/Saar vor. Hiernach haben 7 Betriebe<br />

nach den HWK-Umfrageergebnissen Bedarf an<br />

Gewerbeflächen. Die Grundstücksgrößen lagen bei vier<br />

Unternehmen zwischen 1000 und 4000 qm, drei Betriebe<br />

suchten kleine Flächen unter 1000 qm.<br />

Der von den Handwerksbetrieben gemeldete<br />

Flächenbedarf addiert sich auf ca. 2 ha. Unter<br />

Berücksichtigung weiterer Flächen für Existenzgründer,<br />

andere Nachfrager, der Tatsache, dass nicht alle<br />

Betriebe an der Umfrage teilgenommen haben, sowie<br />

unter Einschluss der erforderlichen Erschließungs-<br />

, Verkehrs- und Ausgleichflächen sollten aus Sicht der<br />

Handwerkskammer mindestens 5 ha neue Gewerbeflächen<br />

vorgesehen werden.<br />

Der Ersatzbedarf, der aus der steigenden Arbeitsproduktivität<br />

folgt, wird auf ca. 10% der Erwerbsstellen<br />

im produzierenden Sektor geschätzt. Dies bedeutet,<br />

dass für 800 Arbeitsplätze Flächen zur Verfügung gestellt<br />

werden müssen. Bei einer durchschnittlichen Arbeitsplatzdichte<br />

von 33 Beschäftigten pro ha ergibt<br />

sich folglich ein Ersatzbedarf von ca. 24 ha.<br />

Für die Verlagerung störender Gewerbebetriebe aus<br />

der Ortslage werden weitere ca. 1 ha Gewerbeflächen<br />

benötigt.<br />

ERMITTELTER BEDARF<br />

Der Bedarf an neuer gewerblicher Flä che in <strong>Dillingen</strong>/Saar<br />

beträgt somit ca. 30 ha.

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