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themenbereich land - Stadt Dillingen

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SIEDLUNGSGESCHICHTE<br />

ABRISS DER GESCHICHTLICHEN<br />

ENTWICKLUNG<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Dillingen</strong>/Saar feierte im Jahr 1990 ihr<br />

2000-jähriges Jubiläum. Ursprung der Entstehungs -<br />

geschichte war die Gründung einer römischen<br />

Siedlung in Pachten. Diese entstand am Kreuzungs -<br />

punkt der zwei bedeutenden Römerstraßen<br />

Metz/Mainz sowie Luxemburg/Trier/Straßburg. Die<br />

Gründung dieser Siedlung erfolgte vor dem<br />

Hintergrund der Grenzsicherung der Römer am Rhein<br />

und den Eroberungsplänen gegen Germanien. Die<br />

Römer erschlossen das Hinter<strong>land</strong>, von dem aus dann<br />

eine Versorgung des Militärs und der Bevölkerung am<br />

Rhein gesichert werden sollte.<br />

Gründe für die Ansiedlung waren zum einen die günstige<br />

topographischen Verhältnisse des Saartales,<br />

zum anderen bot die Lage an der Saar, die in römischer<br />

Zeit bereits als Verkehrsweg genutzt wurde<br />

nicht unerhebliche Standortvorteile. Hinzu kam das<br />

Vorhandensein einer Furt bei Pachten. Die Siedlung<br />

mit dem Namen “Vicus contiomagus“ (“contio“ von<br />

der Einmündung der Prims in die Saar, “magus“ bezeichnet<br />

einen Marktort), die im Jahr 275/276 zerstört,<br />

bald danach jedoch als Kastell wieder neu aufgebaut<br />

wurde, war eine der bedeutendsten ihrer Art<br />

im Saar<strong>land</strong> bzw. sogar im südwestdeutschen Raum.<br />

Nach dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft<br />

in Pachten um das Jahr 450 besiedelten die Franken<br />

den Raum.<br />

Eine erste urkundliche Erwähnung von Pachten und<br />

<strong>Dillingen</strong>/Saar fand 918 statt. Beide Siedlungen<br />

gehörten zu den Pfarreien, die nach Mettlach wallfahrten.<br />

Der heutige <strong>Stadt</strong>teil Diefflen wird erstmals im<br />

14. Jahrhundert als bäuerliche Siedlung erwähnt.<br />

Wichtiges Datum für die weitere Siedlungsentwick -<br />

lung der <strong>Stadt</strong> <strong>Dillingen</strong>/Saar ist das Jahr 1685. In<br />

diesem Jahr nämlich erlaubte der französische König<br />

Ludwig XIV. dem damaligen Besitzer des um 1600 in<br />

<strong>Dillingen</strong>/Saar entstandenen Renaissanceschlosses,<br />

Marquis de Lenoncourt, eine Eisenschmelze zu gründen,<br />

womit der Grundstein zur industriellen Entwick -<br />

lung gelegt wurde.<br />

Der stark <strong>land</strong>wirtschaftlich geprägte Charakter von<br />

<strong>Dillingen</strong>/Saar bleibt jedoch noch bis ins 18./19.<br />

25<br />

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DER STADT DILLINGEN/SAAR<br />

GRUNDLAGEN DER PLANUNG<br />

Jahrhundert bestimmend. Erst danach wird allmählich<br />

der Einfluss der industriellen Entwicklung spürbar.<br />

Eine nicht unerhebliche Rolle für die gewerblich/industrielle<br />

Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Dillingen</strong>/Saar spielte<br />

die im 18. Jahrhundert entstandene Dillinger<br />

Papiermühle, die von der Wasserkraft der Prims angetrieben<br />

wurde.<br />

In den folgenden Jahrhunderten wechselte Dillin -<br />

gen/Saar mehrmals die Zugehörigkeit. So fällt<br />

<strong>Dillingen</strong>/Saar nach fast 1000 Jahren Zugehörigkeit<br />

zu Lothringen im Jahr 1766 als Provinz an Frankreich,<br />

1789 wird die Herrschaft <strong>Dillingen</strong>/Saar französisches<br />

Herzogtum. 1815 fällt <strong>Dillingen</strong>/Saar an<br />

Preussen und erlebt Ende des 19. Jahrhunderts bzw.<br />

Anfang des 20. Jahrhundert die Fortschritte der<br />

Industrialisierung mit dem Bau der Straßenbeleuch -<br />

tung, des Bahnanschlusses, der Wasserleitung und<br />

verschiedener bedeutender Gebäude (Rathaus,<br />

Krankenhaus).<br />

Nach dem 1. Weltkrieg gehörte <strong>Dillingen</strong>/Saar zum<br />

französischen Protektorat und fiel nach der<br />

Saarabstimmung 1935 ans Deutsche Reich. Vom 2.<br />

Weltkrieg bis 1957 gehörte <strong>Dillingen</strong>/Saar zum eigenständigen<br />

Saar<strong>land</strong> und wurde dann wieder<br />

Deutsch<strong>land</strong> angegliedert.<br />

Die <strong>Stadt</strong>rechte erhielt die <strong>Stadt</strong> <strong>Dillingen</strong>/Saar im<br />

Jahr 1949, im Jahr 1969 wird die bis dahin eigenständige<br />

Gemeinde Diefflen eingemeindet.<br />

ENTWICKLUNG DER SIEDLUNGSSTRUKTUR<br />

Die historische Entwicklung der heutigen Siedlungs -<br />

struktur ist in engem Zusammenhang mit der oben beschriebenen<br />

historischen und wirtschaftlichen Entwick -<br />

lung in der Region und im <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Dillingen</strong>/Saar<br />

zu sehen. So spiegelt sich die starke Prägung der<br />

<strong>Stadt</strong> durch die Dillinger Hütte in der Siedlungsent -<br />

wicklung wieder.<br />

Bis etwa 1700 verlief die Entwicklung der Dillinger<br />

<strong>Stadt</strong>teile, wie fast aller saarländischer Orte als<br />

Bauerndörfer bzw. vorindustrieller Siedlungen mit<br />

überwiegend Landwirtschaft betreibender Bevölke -<br />

rung langsam, aber kontinuierlich. Bedingt durch die<br />

Dillinger Hütte, die 1685 gegründet wurde, setzte der<br />

Wandel vom Bauerndorf zur industriell geprägten<br />

Arbeitersiedlung wesentlich früher ein, als in den meisten<br />

anderen saarländischen Orten.

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