themenbereich land - Stadt Dillingen
themenbereich land - Stadt Dillingen
themenbereich land - Stadt Dillingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Eine auffallende Zunahme erfahren die positiven<br />
Wanderungsbewegungen im Zeitraum zwischen<br />
1989 und 1995, bedingt im wesentlichen durch die<br />
politische Wende im Osten, insbesondere die Öffnung<br />
der Grenzen zu Ostdeutsch<strong>land</strong>. In diesem<br />
Zeitraum wurde allein in den Jahren 1989 bis 1991<br />
ein Wanderungsgewinn von 868 Einwohner verbucht.<br />
Seit 1996 hat hingegen wieder eine negative<br />
Entwicklung mit teilweise deutlichen Wanderungs ver -<br />
lusten eingesetzt. Diese Tendenz ist in erster Linie auf<br />
die Dichtbelegung der in <strong>Dillingen</strong> vorhandenen<br />
Übergangswohnheime zurückzuführen, die reduziert<br />
wurde. Hinzu kommt ein Trend zum “Wohnen auf<br />
dem Lande“, in den Neubaugebieten der Ortsrand -<br />
lagen. Vor allem junge Familien bevorzugen das<br />
Woh nen in Einfamilienhäusern gegenüber dem Woh -<br />
nen im Innenstadtbereich. Gerade die Situation der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Dillingen</strong>/Saar war in den vergangenen Jahren<br />
durch eine relative Flächenknappheit für die Er -<br />
schließung neuer Wohngebiete gekennzeichnet, was<br />
sicherlich ein Grund für die insgesamt gestiegene<br />
Zahl der Fortzüge ist.<br />
Die Jahre 1999 sowie 2007 hingegen verzeichnen<br />
wiederum deutliche Wanderungsgewinne. Grund<br />
hierfür könnte die positive Entwicklung der<br />
Stahlbranche 1999 sein, die <strong>Dillingen</strong> als Arbeitsund<br />
damit auch als Wohnstandort attraktiv macht. In<br />
diesen Zeitraum fallen auch<br />
Erschließungsmaßnahmen im Bereich großflächiger<br />
Gewerbegebiete, wie z.B. „Rundwies“), die das<br />
Arbeitsplatzangebot in der <strong>Stadt</strong> deutlich erhöhten. In<br />
den letzten beiden untersuchten Jahren überwiegen<br />
die Fortzüge aber wieder die Zuzüge. Diese Analyse<br />
der Zusammenhänge der räumlichen<br />
Bevölkerungsentwicklung kann auch durch die<br />
Untersuchung der Zuzüge und Fortzüge bezüglich der<br />
Herkunftsgebiete bestätigt werden:<br />
• zunehmende Zahl an Asylbewerbern und deutschstämmigen<br />
Aussiedlern aus Osteuropa: So lässt<br />
sich zwischen 1989 und 1995 eine deutliche Zunahme<br />
der Zuzüge aus Bereichen außerhalb<br />
Deutsch<strong>land</strong>s nachweisen, der mit der politischen<br />
Wende in Osteuropa einsetzte und mit der Verschärfung<br />
der Asylgesetzgebung langsam auf das<br />
Niveau vor diesem Zeitraum zurückgeht. Ein Spitzenwert<br />
wurde dabei im Jahr 1989, dem Jahr der<br />
Öffnung Osteuropas und des Mauerfalls verzeichnet,<br />
als die Zahl der Zuzüge über die Bundesgrenze<br />
hinweg sich verdreifachte und ein Wanderungsgewinn<br />
über die Bundesgrenze von 592 Einwohnern<br />
verzeichnet wurde.<br />
19<br />
FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DER STADT DILLINGEN/SAAR<br />
GRUNDLAGEN DER PLANUNG<br />
• negatives Wanderungssaldo bei Wanderungsbewegungen<br />
innerhalb des Saar<strong>land</strong>es seit 1993:<br />
Während sich in den Jahren zuvor Jahre mit Wanderungsgewinnen<br />
bei der räumlichen Bevölkerungsbewegung<br />
innerhalb des Saar<strong>land</strong>es und<br />
Jahre mit Wanderungsverlusten abwechselten,<br />
setzte seit 1993 ein deutlicher Trend mit Bevölkerungsverlusten<br />
an andere Städte und Gemeinden<br />
im Saar<strong>land</strong> ein. Dies ist wie erwähnt auf fehlende<br />
Wohnbau<strong>land</strong>reserven in der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Dillingen</strong>/Saar zurückzuführen. Andere Kommunen<br />
im Umfeld von <strong>Dillingen</strong>/Saar mit großen<br />
Wohnbau<strong>land</strong>reserven, wie Überherrn, Wallerfangen<br />
oder Nalbach verzeichneten im gleichen<br />
Zeitraum deutliche Bevölkerungsgewinne. Mitte<br />
der 70er Jahre, als beispielsweise im Bereich<br />
Pachtener Heide große Wohnbauflächen erschlossen<br />
wurden, waren hingegen deutliche<br />
Wanderungsgewinne zu verzeichnen. Seit 2001<br />
überwiegen die Jahre mit Bevölkerungsgewinnen<br />
aus dem Saar<strong>land</strong>.<br />
• Wanderungsverluste zwischen <strong>Dillingen</strong>/Saar<br />
und Deutsch<strong>land</strong>: Bei der Wanderungsbewegung<br />
Deutsch<strong>land</strong> - <strong>Dillingen</strong>/Saar sind im Untersuchungszeitraum<br />
meist Wanderungsverluste zu verzeichnen.<br />
Die deutlichsten Verluste und die höchsten<br />
Zahlen an Fortzügen können dabei Ende der<br />
70er - Anfang der 80er Jahre, dem Höhepunkt<br />
der Stahlkrise registriert werden.<br />
• In dem guten Jahr für die Stahlindustrie 1999 hingegen<br />
wurden Wanderungsgewinne bei allen<br />
Wanderungsteilströmen beobachtet.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> Dillin -<br />
gen/Saar lässt sich zusammenfassend wie folgt beschreiben:<br />
• deutliche Zunahme der Bevölkerung vom Zweiten<br />
Weltkrieg bis 1976 infolge des deutschen Wirt -<br />
schaftswunders und der geburtenstarken Jahrgän -<br />
ge (positive natürliche und räumliche Bevölke -<br />
rungsentwicklung),<br />
• Abnahme der Bevölkerung von 1976 bis 1987 infolge<br />
negativer natürlicher und räumlicher<br />
Bevölkerungs entwicklung, die einerseits durch den<br />
Rückgang der Geburtenziffer aufgrund der<br />
Möglich keiten der Familienplanung, andererseits