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themenbereich land - Stadt Dillingen

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KLIMA UND LUFTHYGIENE<br />

Regionalklima<br />

Das Regionalklima im Planungsraum wird v. a. durch<br />

die Lage im Saartal beeinflusst. Mit 170 - 250 m<br />

Meereshöhe liegt das Mittlere Saartal tiefer als alle<br />

Nachbarräume und ist so im Windschutz der umlaufenden<br />

Landstufe klimatisch besonders begünstigt.<br />

Mit einer mittleren Jahrestemperatur von 9,8°C und<br />

mittleren jährlichen Niederschlagsmengen zwischen<br />

700 und 780 mm kann der Raum als mäßig trockenwarme<br />

Beckenlage charakterisiert werden.<br />

Lokalklima<br />

Das Lokalklima innerhalb des Planungsraumes wird<br />

in erster Linie durch die Art der Landnutzung (Siedlung,<br />

Verkehr, Offen<strong>land</strong>, Wald) und damit durch die<br />

Ausprägung der Vegetationsdecke bestimmt. Entsprechend<br />

ihrer klimaökologischen Funktion unterscheidet<br />

man folgende Räume:<br />

• Offen<strong>land</strong>klimatope / Kaltluftabflussbahnen:<br />

Zu den Offen<strong>land</strong>klimatopen gehören im Planungsgebiet<br />

Äcker, Ackerbrachen und Ruderalfluren sowie<br />

Grünländer einschließlich offener Grün<strong>land</strong>brachen.<br />

Sie zeichnen sich durch hohe Schwankungen<br />

der Tages- und Jahresamplituden der Temperatur<br />

aus, weshalb sie klimaökologisch sehr<br />

wertvoll als Kaltluftenstehungsflächen sind. Im Bereich<br />

der feuchten Niederungen und Talrinnen stellen<br />

sie wichtige Kaltluftabflussbahnen dar, da die<br />

spezifisch schwerere Kaltluft sich in Tieflagen sammelt.<br />

Die Flächen sind daher wichtig für die Durchlüftung<br />

der Siedlungsbereiche.<br />

Im Planungsraum konzentrieren sich die kaltluftproduzierenden<br />

Offen<strong>land</strong>bereiche auf den Nord-osten<br />

des <strong>Stadt</strong>gebietes (Umgebung von Diefflen) und die<br />

Auebereiche von Prims und Saar. Die Grün<strong>land</strong>- und<br />

Ackerflächen im Nordosten besitzen v. a. für die<br />

Siedlungsbereiche von Diefflen eine klimaökologische<br />

Ausgleichsfunktion. Die Kaltluftentstehungsflächen<br />

westlich, nördlich und östlich von Diefflen fallen<br />

in Richtung der Siedlungsbereiche ab, so dass<br />

die Kaltluft abfließen kann und für einen Luftaustausch<br />

im bebauten Bereich sorgt. Die auf den offenen<br />

Acker- und Grün<strong>land</strong>flächen südlich von Diefflen,<br />

im Bereich der Prims-aue, entstehende Kaltluft<br />

fließt dagegen in westliche Richtung entlang der<br />

Primsaue ab. Hier wird der Kaltluftabfluss jedoch<br />

durch das Hüttengelände behindert, so dass es zum<br />

100<br />

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DER STADT DILLINGEN/SAAR<br />

UMWELTBERICHT<br />

Kaltluftstau kommen kann.<br />

• Waldklimatope:<br />

Auch die Waldklimatope sind, aufgrund der Schatten-<br />

und Kühlwirkung am Tage, als Gebiete mit hohem<br />

bioklimatischem Stellenwert einzustufen. Die<br />

Tages- und Jahresgänge der Temperatur und<br />

Feuchte sind geringen Schwankungen unterworfen.<br />

Im Stammraum herrschen tagsüber, da die<br />

Baumkronen die einfallende Sonnenstrahlung<br />

dämpfen, relativ niedrige Temperaturen bei hoher<br />

Luftfeuchtigkeit vor. Nachts erfolgt aufgrund des<br />

dichten Bestandes nur eine geringe Abkühlung.<br />

Waldklimatope besitzen somit eine klimatische<br />

Ausgleichsfunktion. Das Blätterdach wirkt darüber<br />

hinaus als Filter gegenüber Luftschadstoffemissionen<br />

sowie als Frischluftproduzent, so dass Waldklimatope<br />

besonders geeignete Regenerationsund<br />

Erholungsräume für Menschen darstellen.<br />

Die großen Waldflächen im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Dillingen</strong>/Saar,<br />

nördlich der Innenstadt <strong>Dillingen</strong> und<br />

im Westen am Limberg, besitzen daher eine bedeutende<br />

Funktion zum Ausgleich der lufthygienisch<br />

und klimatisch belasteten Siedlungsbereiche.<br />

• <strong>Stadt</strong>klimatop:<br />

In <strong>Stadt</strong>klimatopen wird aufgrund der dichten Bebauung<br />

der Luftaustausch zwischen verschiedenen<br />

Bereichen der <strong>Stadt</strong> sowie mit dem Um<strong>land</strong> erschwert.<br />

Durch die starke Oberflächenversiegelung<br />

treten an heißen Sommertagen häufig Hitzestress<br />

und Schwüle auf. Im Planungsraum zählt der<br />

gesamte <strong>Stadt</strong>teil von <strong>Dillingen</strong> zu diesem Klimatoptyp.<br />

Im <strong>Stadt</strong>randbereich sind jedoch durch den<br />

Einfluss der angrenzenden Waldgebiete und Freiflächen<br />

bereits ausgeglichenere klimatische Verhältnisse<br />

typisch.<br />

• Gewerbeklimatop:<br />

Aufgrund massiver Baukörper, großer Verkehrsflächen<br />

und damit verbundener, besonders starker<br />

Oberflächenversiegelung unterliegen Gewerbeflächen<br />

einer intensiven Aufheizung am Tag. Sie<br />

stellen daher auch noch nachts deutliche Wärmeinseln<br />

dar. Daneben zeichnen sich Gewerbeklimatope<br />

durch hohe Emissionen aus. Das größte<br />

Gewerbeklimatop im <strong>Stadt</strong>gebiet von<br />

<strong>Dillingen</strong>/Saar stellt das Gelände der Dillinger<br />

Hütte dar. Daneben findet man mehrere kleinere<br />

Gewerbeflächen, das Industriegelände West im Innenstadtbereich,<br />

das Gewerbegebiet „<strong>Dillingen</strong><br />

Nord“, sowie die in Entwicklung befindlichen Ge-

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