themenbereich land - Stadt Dillingen
themenbereich land - Stadt Dillingen
themenbereich land - Stadt Dillingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mangan-Anreicherungs- und Verarmungszonen und<br />
damit die typische Marmorierung. Als Bodenart tritt<br />
hier geröllführender, lehmiger Schluff auf, welcher<br />
nicht zur Versickerung von Niederschlagswasser geeignet<br />
ist.<br />
Niveo-äolische Sande<br />
Im Tal der Saar und der Prims sowie in einigen Nebentälern<br />
findet man am Fuße der Buntsandsteinhänge<br />
Sande, die im Jungpleistozän abgelagert wurden.<br />
Sie wurden unter periglazialem Klima entweder<br />
durch Solifluktion hangabwärts verfrachtet oder vom<br />
Wind ausgeblasen und in Mulden und Nischen abgelagert.<br />
Die niveo-äolischen Sande bestehen aus gebleichten<br />
oder rosafarbenen Sanden mit dünner regelmäßiger<br />
Schichtung parallel zur Oberfläche. Eingeschaltet<br />
findet man Kieslinsen von höhergelegenen<br />
Terrassen, sowie Ton aus dem Karbon, Perm oder<br />
Muschelkalk.<br />
Hier entwickelten sich ebenfalls Braunerden, welche<br />
sich durch geröllfreien, lehmigen Sand auszeichnen.<br />
Die Versickerungseignung ist hier als gut einzustufen.<br />
Talaue-Ablagerungen<br />
Hierbei handelt es sich um junge, teilweise humushaltige<br />
Ablagerungen lehmiger bis sandig-lehmiger Zusammensetzung.<br />
Sie entstanden aus der Feinmaterialfracht<br />
der hochwasserführenden Flüsse und wuchsen<br />
im Laufe des Holozäns zu mehrere Meter mächtigen<br />
Schichten an. Da ihre Entstehung mit einer hohen Bodenabspülung<br />
verbunden ist, wird angenommen,<br />
daß die Auelehm-Sedimentation in Folge frühgeschichtlicher<br />
und geschichtlicher Rodungen erfolgte.<br />
Im Planungsraum findet man in der Saar- und Primsaue<br />
großflächige Aueablagerungen, aber auch kleinflächig<br />
im Bereich der Nebenbäche, wie Haienbach<br />
und Kondeler Bach. In den Nebentälern ist die Zusammensetzung<br />
der Ablagerungen von den Schichten<br />
im unmittelbaren Einzugsgebiet abhängig. Im<br />
Buntsandstein sind sie sandig bis schwach tonig. Im<br />
Saar- und Primstal kann man sandig-lehmige Uferwälle<br />
im Strombereich und lehmig-tonige Talaueablagerungen<br />
in den Hochflutbecken unterscheiden. Die Auebereiche<br />
werden überwiegend von <strong>land</strong>wirtschaftlichen<br />
Flächen eingenommen, wobei die sandig-lehmigen<br />
Uferwälle meist zum Ackerbau genutzt werden<br />
und die lehmig-tonigen Talaueablagerungen aufgrund<br />
von Versumpfungserscheinungen vorwiegend<br />
der Wiesennutzung dienen.<br />
99<br />
FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DER STADT DILLINGEN/SAAR<br />
UMWELTBERICHT<br />
Als Bodentyp findet man hier Brauner Auenboden,<br />
welcher sich infolge stark schwankendem Grundwasserspiegel<br />
und mehrmaliger Überflutung entwickelte.<br />
Da heute weite Auebereiche nur noch sporadisch<br />
überflutet werden, wird eine regelmäßige Sedimentation<br />
von humosem Material unterbunden, so dass die<br />
Entwicklung von Verbraunungs-Horizonten beginnt.<br />
Die Korngrößenzusammensetzung reicht hier über eine<br />
weite Spanne von lehmigem Sand über lehmigen<br />
Schluff bis zu schluffig-tonigem Lehm. Zur Versickerung<br />
sind die Böden nicht geeignet. Gley findet man<br />
nur kleinräumig entlang des Haienbaches und des<br />
Kondeler Baches. Im Gegensatz zu den Auen von<br />
Prims und Saar fehlt hier eine regelmäßige Überflutung<br />
und damit die Sedimentation von humosem Bodenmaterial<br />
weitgehend, und die Grundwasserspiegelschwankungen<br />
sind wesentlich geringer. Unter<br />
diesen Voraussetzungen entwickelt sich ein Grundwasser-Boden<br />
mit Ah-Go-Gr-Profil. Der Oxidations-<br />
(Go-) und der Reduktions- (Gr-) Horizont sind auf intensive,<br />
räumlich scharf differenzierte Redox-Prozesse<br />
zurückzuführen. Über dem Grundwasserbereich sorgen<br />
hohe Redox-Potentiale für Oxidationsprozesse,<br />
im Grundwasserbereich bedingen niedrige Potentiale<br />
Reduktionsvorgänge.<br />
Schwemmfächer<br />
Schwemmfächer eines Flusses oder Baches entstehen<br />
dort, wo das Gefälle plötzlich nachlässt und der<br />
größte Teil der Feinstofffracht im Flussbett und an den<br />
Uferrändern liegenbleibt. Im Planungsraum findet<br />
man südlich der Mündung des Kondeler Baches kleine<br />
Schwemmfächer, welche sich aus sandigem Material<br />
des Mittleren Buntsandsteins zusammensetzen.<br />
Anthropogene Bildungen<br />
Im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Dillingen</strong>/Saar findet man mehrere<br />
Bereiche, in denen das Gelände anthropogen<br />
stark verändert wurde. Es handelt sich hierbei um Gebiete<br />
mit Aufschüttungen, Abgrabungen, Halden<br />
oder Ähnlichem. Das Gelände der Dillinger Hütte im<br />
Talbereich der Unteren Prims stellt die größte Fläche<br />
mit anthropogen stark verändertem Untergrund dar.<br />
Daneben findet man weitere, kleinere Flächen, im<br />
Südwesten der Bebauung der <strong>Stadt</strong> <strong>Dillingen</strong>, im Gewerbegebiet<br />
nördlich von <strong>Dillingen</strong> und im Bereich<br />
des Segelflugplatzes nordwestlich von Diefflen.