themenbereich land - Stadt Dillingen
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Mittlerer Buntsandstein / Braunerde, podsolige<br />
Braunerde<br />
Der Mittlere Buntsandstein entstand durch äolische<br />
und fluviatile Sedimentation unter wüsten- bis halbwüstenartigen<br />
Klimabedingungen. Es handelt sich daher<br />
überwiegend um Wadi- und Dünenablagerungen.Im<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Dillingen</strong>/Saar tritt der Mittlere Buntsandstein<br />
nur kleinräumig im Bereich der Gehängekanten<br />
und Steilböschungen der Talhänge, sowie am<br />
Steilabfall des Limberges im Westen zutage. Die Sedimente<br />
setzen sich aus fein- bis mittelkörnigen<br />
Quarzsandsteinen, die unterschiedlich stark verfestigt<br />
sind, zusammen. Mürbe Sandsteinbänke wechseln<br />
mit durch kieseliges Bindemittel verhärteten. In die<br />
Sandsteine, v. a. an der Basis, sind Gerölle und Konglomeratbänke<br />
eingeschaltet, welche überwiegend<br />
aus gut gerundeten Quarziten und Quarzen bestehen.<br />
Daneben treten, besonders nahe der Basis, plattige<br />
Brauneisensteine auf, die scherbenartig zerbrechen<br />
und wegen ihres hohen Eisengehaltes bis ins<br />
19. Jh. verhüttet wurden. Im Planungsraum werden<br />
die Verbreitungsgebiete des Mittleren Buntsandsteins<br />
zum größten Teil von Waldflächen eingenommen.<br />
Über den Gesteinen des Buntsandsteins entwickelten<br />
sich Braunerden, welche ein Ah-Bv-C-Profil aufweisen<br />
und sich unter gemäßigt-humidem Laubwaldklima entwickeln.<br />
Der typische, braune Bv-Horizont entsteht<br />
durch Verbraunung, d. h. durch Freisetzen von Eisen<br />
aus primären Silikaten und Bildung von Eisen-Oxiden<br />
und -Hydroxiden, sowie durch die Neubildung von<br />
Tonmineralen. Unter Wald zeigen die Braunerden im<br />
Planungsraum Tendenzen zur Podsolierung. V. a. unter<br />
Nadelwald bildet sich eine ungünstige Humusform,<br />
welche zu Podsolierungserscheinungen führen<br />
kann. Hierbei werden Humusbestandteile zusammen<br />
mit Eisen- und Aluminiumoxiden aus dem Oberboden<br />
ausgewaschen und in größeren Tiefen wieder ausgefällt.<br />
Als Bodenart tritt überwiegend geröllführender<br />
lehmiger Sand auf. Die sandigen, gut durchlässigen<br />
Böden sind meist zur vollständigen Versickerung von<br />
Niederschlagswasser geeignet.<br />
Terrassenablagerungen<br />
Terrassen sind Reste ehemaliger Talböden, die durch<br />
Tiefenerosion des Flusses oberhalb des rezenten Talbodens<br />
zu liegen kamen. Sie entstanden im Pleistozän<br />
durch Aufschüttungen der Flüsse und bestehen<br />
aus mehrere Meter mächtigen, sandigen Kiesablagerungen<br />
mit eingeschalteten Sand- und Lehmlinsen. Im<br />
Planungsraum sind Terrassenablagerungen weit ver-<br />
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FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DER STADT DILLINGEN/SAAR<br />
UMWELTBERICHT<br />
breitet. Sie begleiten die Flüsse Saar und Prims<br />
großflächig in den Tallagen und auf höhergelegenen<br />
Plateaus der Hänge. Ihre Zusammensetzung wechselt<br />
mitunter stark, die häufigsten Komponenten sind<br />
Quarz- und Quarzitgerölle. An der Saar lassen sich<br />
nach FISCHER (1957) 4 Terrassenhorizonte unterscheiden,<br />
die in verschiedenen Niveaus über der<br />
heutigen Talaue auftreten. Die Niederterrasse, die<br />
jüngste Ablagerung aus der Würmeiszeit, nimmt die<br />
größte Fläche im Planungsraum ein. Sie wird fast vollständig<br />
von dem bebauten Bereich der <strong>Stadt</strong> <strong>Dillingen</strong>/Saar<br />
Innenstadt eingenommen. Die älteren,<br />
höher gelegenen Terrassen sind nur kleinflächig vertreten.<br />
Auch hier entwickelten sich Braunerden mit einem Ah-<br />
Bv-C-Profil, deren Bodenart sich überwiegend aus<br />
geröllführendem, lehmigem Sand aufbaut. Zur vollständigen<br />
Versickerung von Niederschlagswasser<br />
sind sie nur bedingt geeignet, da sie teilweise von<br />
Lehmen überlagert werden.<br />
Lehme<br />
Im Nordosten des Planungsraumes, nördlich der<br />
Prims, werden die Terrassenablagerungen<br />
großflächig von pleistozänen Lehmen überdeckt.<br />
Nach ZÖLLER (1984) handelt es sich hier um Lösslehme,<br />
also äolische Sedimente, mit eingeschalteten, interglazialen<br />
Paläoböden. Die braunen, seltener grauen<br />
Lehme führen Bohnenerz, sind stellenweise sandig<br />
und erreichen bis über 2 m Mächtigkeit. Früher wurden<br />
sie als Rohstoff für Ziegeleien abgebaut.<br />
Über den Lösslehmdecken entwickelten sich überwiegend<br />
Parabraunerden bzw. Pseudogley-Parabraunerden.<br />
Sie entwickeln sich bei höherer Durchfeuchtungsintensität<br />
und vorwiegend lockeren Sedimentgesteinen<br />
mit mittleren Tongehalten. Es handelt sich um<br />
Böden mit Ah-Et-Bt-C-Profil. Der Tonverarmungs- (Et)<br />
und der Tonanreicherungs- (Bt) Horizont sind Ergebnis<br />
der Tonverlagerung oder Lessivierung. Hierbei<br />
werden mineralische Partikel der Tonfraktion in tiefere<br />
Bodenschichten verlagert. In abflussträgen Reliefbereichen<br />
mit wasserstauenden Schichten im Untergrund<br />
bilden sich durch Staunässe bedingt Pseudogley-Parabraunerden.<br />
Sie zeichnen sich durch den<br />
Besitz eines Stauwasser- (S-) Horizontes aus, in dem<br />
der Wechsel von trockenen und nassen Phasen zur<br />
Marmorierung führt. In nasser Phase kommt es zur Reduktion<br />
und Diffusion der Eisen- und Manganverbindungen<br />
entlang von Konzentrationsgradienten, in<br />
trockener Phase zur Oxidation und Immobilisierung.<br />
Hierdurch entsteht ein Nebeneinander von Eisen- und