Brannte nicht unser Herz - in Roxel

Brannte nicht unser Herz - in Roxel Brannte nicht unser Herz - in Roxel

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Predigt am Ostermontag, 17. April 2006in der Pfarrkirche St. Pantaleon RoxelCand. theol. Jan Kröger (Diplom-Theologe)Liebe Gemeinde!„Brannte uns nicht das Herz in der Brust,als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn derSchrift erschloss?“ (Lk 24,32)Ein ganz bekannter Satz aus diesem berühmten Ostermontags-Evangeliumder Emmausjünger: „Brannte unsnicht das Herz in der Brust.“ Ich denke, da steckt immereine tiefe Sehnsucht dahinter, dass das bei mir, beiuns, in unserer Gemeinde und in unserer Kirche heutzutageauch so sein möge bzw. die Frage, woran liegtes, dass das Brennen oftmals verlischt, die Glut nurnoch ein wenig zu glimmen scheint?Gleicht unsere Erfahrung in Kirche und Gemeinde zumindestin diesen Tagen mehr dem Anfang des Evangeliums?Die Jünger Jesu sind mutlos, ratlos, fühlensind allein gelassen und verlassen. Sie sind nur nochwenige, die übrig geblieben sind mit ihrem Glauben. Istdas nicht die Erfahrung, die uns leitet, wenn wir anGottesdiensten teilnehmen, wenn mal nicht geradeOstern oder Weihnachten ist.Was ist es, was unser Herz zum Brennen bringenkönnte? Was ist es, was das Herz der Emmausjüngerzum Brennen gebracht hat, was sie aus ihrer Mutlosigkeit,aus ihrer Ratlosigkeit und aus ihrem Alleinseinherausgeführt hat? Es ist die Begegnung mit dem auferstandenenChristus. Sie begegnen ihm, obwohl sieihn nicht erkennen. Vielleicht eine Parallele auch inunserem Leben. Wichtig und wesentlich ist dasErschließen der Schrift durch Jesus, dass er ihnenaufzeigt, was im Alten Testament vorhergesagt ist, unddass sie den Sinn des Ganzen verstehen. Ich denke,das ist auch für uns eine wichtige Dimension, immerwieder darauf zu achten: Was tun wir eigentlich, wassagen wir, was beten wir, was ist der Sinn des Ganzen,dass wir hier sind?Viele Bibelforscher vermuten hinter der Emmausgeschichtedie Beschreibung eines frühchristlichenGottesdienstes, gewissermaßen die Rückprojizierungdes schon sich anbahnenden frühchristlichen Gottesdienstesin eine biblische Geschichte hinein. Und wennman sich die Teile anschaut, dann ist es ja auch so,dass auf dem Weg nach Emmaus hin so etwas wie einWortgottesdienst stattfindet, ähnlich wie heute in unserenEucharistiefeiern. Die alten Schriften werden dargelegtund im Rahmen einer Predigt durch Jesus ausgelegt.In Emmaus erfolgt das, was wir Eucharistiefeierletztlich nennen.Es ist also die Feier eines Gottesdienstes, wenn manso will, was den Jüngern von Emmaus und der frühchristlichenGemeinde das Herz buchstäblich zumBrennen gebracht hat. Und was bedeutet dann dieseErfahrung der Emmausjünger für uns heute, für unserenliturgischen Alltag, der ja nun ab morgen wiederbeginnt? Wir wissen zwar, dass Ostern noch nicht vorbeiist, da die Kirche noch bis Pfingsten und eigentlichjeden Sonntag Ostern feiert. Aber wir alle wissen, dassdas Osterinteresse in den nächsten Wochen wieder abnehmenwird. Die Hochzeit des Festes der Auferstehungist schon wieder vorbei. Was kann uns also dieseGeschichte zu unserem liturgischen Alltag, zu unserenGottesdiensten sagen?Ich denke, es sind 3 wesentliche Punkte:Der Erste ist, dass ich selber, wenn ich zu einemGottesdienst in die Kirche gehe, eine Begegnung mitJesus Christus für möglich halte, wenn ich wirklich dafüroffen bin. In jedem Gottesdienst, den ich besuche,muss ich mich ihm öffnen.Diese Begegnung kann stattfinden in meinem Nächsten,in meinem Banknachbarn. Sie kann stattfinden inder Begegnung mit dem Wort Gottes in der heiligenSchrift. Sie kann stattfinden in der Begegnung im Sakramentdes Altares. Aber wichtig ist, dass ich, wennich eben dort hingehe, auch wirklich die innere Offenheithabe zu sagen: Es könnte wirklich möglich sein,dass ich heute in diesem Gottesdienst Jesus Christus –auf welche Weise auch immer – begegne. Wenn ichdiese Offenheit von vorneherein nicht mitbringe, wirdeine solche Begegnung nicht stattfinden können. Gottkann sich nur dem Menschen vermitteln, der sich ihmauch öffnet. Das ist ein wesentlicher Punkt unsererFreiheit, die Gott uns schenkt.Sie kennen das vielleicht aus zwischenmenschlichenBegegnungen. Wenn ich in ein klärendes Gesprächgehe und traue von vorneherein meinem Gegenübernichts zu und auch selbst glaube, dass trotz meinerTeilnahme nichts dabei herauskommt, dann wird auchnichts dabei herauskommen. Diese grundsätzliche Offenheitist im Zwischenmenschlichen genauso wichtigwie in der Relation zu Gott und zu Jesus Christus.Ein Zweites: Wenn ich in einen Gottesdienst gehe unddie Begegnung mit dem auferstandenen Christussuche, dann ist es wichtig und wesentlich, dass ichmich selber in diesen Gottesdienst einbringe, dass ichselber an dieser Begegnung arbeite. Das geschiehtz.B. im Mitsingen, im Mitbeten, im Übernehmen vonliturgischen Diensten als Lektor, als Kommunionhelfer,als Chor wie auch immer. Diese Mühe, die muss man

Predigt am Ostermontag, 17. April 2006<strong>in</strong> der Pfarrkirche St. Pantaleon <strong>Roxel</strong>Cand. theol. Jan Kröger (Diplom-Theologe)Liebe Geme<strong>in</strong>de!„<strong>Brannte</strong> uns <strong>nicht</strong> das <strong>Herz</strong> <strong>in</strong> der Brust,als er unterwegs mit uns redete und uns den S<strong>in</strong>n derSchrift erschloss?“ (Lk 24,32)E<strong>in</strong> ganz bekannter Satz aus diesem berühmten Ostermontags-Evangeliumder Emmausjünger: „<strong>Brannte</strong> uns<strong>nicht</strong> das <strong>Herz</strong> <strong>in</strong> der Brust.“ Ich denke, da steckt immere<strong>in</strong>e tiefe Sehnsucht dah<strong>in</strong>ter, dass das bei mir, beiuns, <strong>in</strong> <strong>unser</strong>er Geme<strong>in</strong>de und <strong>in</strong> <strong>unser</strong>er Kirche heutzutageauch so se<strong>in</strong> möge bzw. die Frage, woran liegtes, dass das Brennen oftmals verlischt, die Glut nurnoch e<strong>in</strong> wenig zu glimmen sche<strong>in</strong>t?Gleicht <strong>unser</strong>e Erfahrung <strong>in</strong> Kirche und Geme<strong>in</strong>de zum<strong>in</strong>dest<strong>in</strong> diesen Tagen mehr dem Anfang des Evangeliums?Die Jünger Jesu s<strong>in</strong>d mutlos, ratlos, fühlens<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong> gelassen und verlassen. Sie s<strong>in</strong>d nur nochwenige, die übrig geblieben s<strong>in</strong>d mit ihrem Glauben. Istdas <strong>nicht</strong> die Erfahrung, die uns leitet, wenn wir anGottesdiensten teilnehmen, wenn mal <strong>nicht</strong> geradeOstern oder Weihnachten ist.Was ist es, was <strong>unser</strong> <strong>Herz</strong> zum Brennen br<strong>in</strong>genkönnte? Was ist es, was das <strong>Herz</strong> der Emmausjüngerzum Brennen gebracht hat, was sie aus ihrer Mutlosigkeit,aus ihrer Ratlosigkeit und aus ihrem Alle<strong>in</strong>se<strong>in</strong>herausgeführt hat? Es ist die Begegnung mit dem auferstandenenChristus. Sie begegnen ihm, obwohl sieihn <strong>nicht</strong> erkennen. Vielleicht e<strong>in</strong>e Parallele auch <strong>in</strong><strong>unser</strong>em Leben. Wichtig und wesentlich ist dasErschließen der Schrift durch Jesus, dass er ihnenaufzeigt, was im Alten Testament vorhergesagt ist, unddass sie den S<strong>in</strong>n des Ganzen verstehen. Ich denke,das ist auch für uns e<strong>in</strong>e wichtige Dimension, immerwieder darauf zu achten: Was tun wir eigentlich, wassagen wir, was beten wir, was ist der S<strong>in</strong>n des Ganzen,dass wir hier s<strong>in</strong>d?Viele Bibelforscher vermuten h<strong>in</strong>ter der Emmausgeschichtedie Beschreibung e<strong>in</strong>es frühchristlichenGottesdienstes, gewissermaßen die Rückprojizierungdes schon sich anbahnenden frühchristlichen Gottesdienstes<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e biblische Geschichte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Und wennman sich die Teile anschaut, dann ist es ja auch so,dass auf dem Weg nach Emmaus h<strong>in</strong> so etwas wie e<strong>in</strong>Wortgottesdienst stattf<strong>in</strong>det, ähnlich wie heute <strong>in</strong> <strong>unser</strong>enEucharistiefeiern. Die alten Schriften werden dargelegtund im Rahmen e<strong>in</strong>er Predigt durch Jesus ausgelegt.In Emmaus erfolgt das, was wir Eucharistiefeierletztlich nennen.Es ist also die Feier e<strong>in</strong>es Gottesdienstes, wenn manso will, was den Jüngern von Emmaus und der frühchristlichenGeme<strong>in</strong>de das <strong>Herz</strong> buchstäblich zumBrennen gebracht hat. Und was bedeutet dann dieseErfahrung der Emmausjünger für uns heute, für <strong>unser</strong>enliturgischen Alltag, der ja nun ab morgen wiederbeg<strong>in</strong>nt? Wir wissen zwar, dass Ostern noch <strong>nicht</strong> vorbeiist, da die Kirche noch bis Pf<strong>in</strong>gsten und eigentlichjeden Sonntag Ostern feiert. Aber wir alle wissen, dassdas Oster<strong>in</strong>teresse <strong>in</strong> den nächsten Wochen wieder abnehmenwird. Die Hochzeit des Festes der Auferstehungist schon wieder vorbei. Was kann uns also dieseGeschichte zu <strong>unser</strong>em liturgischen Alltag, zu <strong>unser</strong>enGottesdiensten sagen?Ich denke, es s<strong>in</strong>d 3 wesentliche Punkte:Der Erste ist, dass ich selber, wenn ich zu e<strong>in</strong>emGottesdienst <strong>in</strong> die Kirche gehe, e<strong>in</strong>e Begegnung mitJesus Christus für möglich halte, wenn ich wirklich dafüroffen b<strong>in</strong>. In jedem Gottesdienst, den ich besuche,muss ich mich ihm öffnen.Diese Begegnung kann stattf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Nächsten,<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Banknachbarn. Sie kann stattf<strong>in</strong>den <strong>in</strong>der Begegnung mit dem Wort Gottes <strong>in</strong> der heiligenSchrift. Sie kann stattf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Begegnung im Sakramentdes Altares. Aber wichtig ist, dass ich, wennich eben dort h<strong>in</strong>gehe, auch wirklich die <strong>in</strong>nere Offenheithabe zu sagen: Es könnte wirklich möglich se<strong>in</strong>,dass ich heute <strong>in</strong> diesem Gottesdienst Jesus Christus –auf welche Weise auch immer – begegne. Wenn ichdiese Offenheit von vornehere<strong>in</strong> <strong>nicht</strong> mitbr<strong>in</strong>ge, wirde<strong>in</strong>e solche Begegnung <strong>nicht</strong> stattf<strong>in</strong>den können. Gottkann sich nur dem Menschen vermitteln, der sich ihmauch öffnet. Das ist e<strong>in</strong> wesentlicher Punkt <strong>unser</strong>erFreiheit, die Gott uns schenkt.Sie kennen das vielleicht aus zwischenmenschlichenBegegnungen. Wenn ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> klärendes Gesprächgehe und traue von vornehere<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Gegenüber<strong>nicht</strong>s zu und auch selbst glaube, dass trotz me<strong>in</strong>erTeilnahme <strong>nicht</strong>s dabei herauskommt, dann wird auch<strong>nicht</strong>s dabei herauskommen. Diese grundsätzliche Offenheitist im Zwischenmenschlichen genauso wichtigwie <strong>in</strong> der Relation zu Gott und zu Jesus Christus.E<strong>in</strong> Zweites: Wenn ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Gottesdienst gehe unddie Begegnung mit dem auferstandenen Christussuche, dann ist es wichtig und wesentlich, dass ichmich selber <strong>in</strong> diesen Gottesdienst e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>ge, dass ichselber an dieser Begegnung arbeite. Das geschiehtz.B. im Mits<strong>in</strong>gen, im Mitbeten, im Übernehmen vonliturgischen Diensten als Lektor, als Kommunionhelfer,als Chor wie auch immer. Diese Mühe, die muss man


sich machen. Wir haben es gehört, die Emmausjüngermussten sich auch e<strong>in</strong>ige Mühe geben. Von ganz alle<strong>in</strong>eist Jesus <strong>nicht</strong> zu ihnen <strong>in</strong>s Haus h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gekommen.Es wird berichtet, er tat so, als wenn er weitergehenwolle. Die Jünger mussten aktiv werden und Jesusdrängen zu bleiben. Genau das Gleiche ist es, wennwir Gottesdienst feiern.E<strong>in</strong> dritter Punkt: Gottesdienst und Liturgie ist immere<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>schaftliches Tun. Es gibt viele, diesagen: „Ich und me<strong>in</strong> Gott, wir können uns überallbegegnen, dafür muss ich <strong>nicht</strong> <strong>in</strong> die Kirche gehen,dafür muss ich schon gar <strong>nicht</strong> Gottesdienst feiern. Ichkann am besten im Wald beten.“ - Schön und gut, dannmachen Sie mal an e<strong>in</strong>em der nächsten Sonntage denVersuch und gehen Sie um 10 Uhr irgendwo hier <strong>in</strong><strong>Roxel</strong> <strong>in</strong> den Wald und zählen Sie die Leute, die dortbeten.„Wo zwei oder drei <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Namen versammelts<strong>in</strong>d ...“ (Mt 18,20). Gerade wir kennen diesen AusspruchJesu sehr gut, wir haben ihn oft gesungen. Aberdas ist eben e<strong>in</strong> wesentliches Element von Gottesdienst,von Christusbegegnung. Sie kann zwar auchzwischen dem E<strong>in</strong>zelnen und Gott und Christus zweifelsohnestattf<strong>in</strong>den, aber genauso zweifelsfrei kannsie besser stattf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>schaft, <strong>in</strong> derGeme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>es Gottesdienstes. Und diese geme<strong>in</strong>schaftlicheDimension wird auch gerade bei denEmmausjüngern sehr deutlich. Dort heißt es: Noch <strong>in</strong>derselben Stunde, nachdem sie Jesus schon erkannthatten, brachen sie auf und kehrten nach Jerusalemzurück. Das heißt, sie suchen sofort die Geme<strong>in</strong>schaftdessen auf, was zu diesem Zeitpunkt Kirche ist, wasKirche gründet und ausmacht, nämlich die Urgeme<strong>in</strong>de<strong>in</strong> Jerusalem.Ganz wesentlich ist die geme<strong>in</strong>schaftliche Dimensionvon Gottesdienst und Liturgie. Liturgie dient der Auferbauungder gesamten Geme<strong>in</strong>de. Sie ist <strong>nicht</strong> nur Tunvon e<strong>in</strong>zelnen Experten. Solange Liturgie wirklich vonder Geme<strong>in</strong>de gefeiert wird, ist auch mehr oder wenigersichergestellt, würde ich behaupten, dass es zuBegegnungen mit dem auferstandenen Christus kommenkann.Die Jünger von Emmaus haben das gezeigt, und siebleiben mit dem, was sie erlebt haben, <strong>nicht</strong> für sich.Sie nehmen diese spirituelle Erfahrung <strong>nicht</strong> für sichschön mit <strong>in</strong>s Nähkästchen und sagen: „Jetzt hab ichs.“– Ne<strong>in</strong>, sie laufen sofort los. Noch <strong>in</strong> derselben Stundekehren sie nach Jerusalem zurück und berichten denanderen Jüngern darüber. Sie wollen es teilen mitdenen, was zu diesem Zeitpunkt Kirche ist.Ich denke, dies ist auch e<strong>in</strong> guter H<strong>in</strong>weis auf die anstehendenÄnderungen im S<strong>in</strong>ne von Kooperationen,wie es der Pastoralplan für die Stadt Münster vorgibt.E<strong>in</strong> großes Thema bei allen Kooperationen ist immerganz am Anfang die Frage: Wie feiern wir wann undwo <strong>unser</strong>e Messen. Und ke<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de möchte vonihren Messzeiten runtergehen. Jede Geme<strong>in</strong>de möchteam Sonntag natürlich um 10 Uhr Eucharistie feiern.Das geht natürlich im Rahmen e<strong>in</strong>er Kooperation <strong>nicht</strong>.Aber die Frage ist ja auch: Ist es wirklich s<strong>in</strong>nvoll, dassjeder immer an se<strong>in</strong>em eigenen Ort mit e<strong>in</strong> paar LeutenMesse feiert. Kann man die Begegnung mit dem Auferstandenenim Gottesdienst e<strong>in</strong>er großen Geme<strong>in</strong>schaftmit wirklich vielen Leuten, wo wirklich schön gesungenwird, <strong>nicht</strong> besser erleben und f<strong>in</strong>den als im kle<strong>in</strong>enRahmen? Aber ich hab dann wenigstens an me<strong>in</strong>eGottesdienstzeit festgehalten und kann mich um 10 Uhr<strong>in</strong> St. Pantaleon (MS-<strong>Roxel</strong>) oder <strong>in</strong> St. Ludgerus (MS-Albachten) und wo auch immer treffen.Ich b<strong>in</strong> ja seit September letzten Jahres <strong>in</strong> Emmerich.Dort ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de aus vier fusionierten Geme<strong>in</strong>denentstanden. Dennoch beherrscht e<strong>in</strong> Thema,gerade zu den Hochfesten, die neue Großgeme<strong>in</strong>de:Welche Filialkirche kriegt welche Osternacht, wer darfKarfreitagsliturgie <strong>nicht</strong> wann, sondern wo feiern. Undso weiter und so fort. Wir haben <strong>in</strong> diesem Jahr denVersuch gemacht, zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>en Gottesdienst derdrei österlichen Tage <strong>in</strong> dieser 11.000er Geme<strong>in</strong>dezusammen zu feiern. Über die Feier des Gründonnerstagabendgab e<strong>in</strong>en großen Streit und große Diskussionschon seit Anfang des Jahres: „Kann das denn?“ –„Es kommt niemand!“ – Wir haben Fahrdienste angeboten,alles h<strong>in</strong> und her. Das Ende vom Lied war, ke<strong>in</strong>Mensch hat den Fahrdienst <strong>in</strong> Anspruch genommen.Alle konnten die 2 km oder 3, die es höchstens zuüberw<strong>in</strong>den galt, locker nehmen. Und wir haben mit500 Leuten e<strong>in</strong>en wunderschönen Gründonnerstags-Gottesdienst gefeiert. Ich denke, dieses Erleben ware<strong>in</strong> anderes, als wenn man <strong>in</strong> vier Kirchen jeweils mit100 Leuten oder wahrsche<strong>in</strong>lich weniger gesessenhätte.Gottesdienst kann <strong>unser</strong>e <strong>Herz</strong>en entflammen. Und ichglaube, das ist e<strong>in</strong>e ganz wesentliche Dimension <strong>unser</strong>eschristlichen Glaubens. Gerade im Gottesdienst,aber auch <strong>in</strong> anderen Bereichen, f<strong>in</strong>det er ganz wesentlichse<strong>in</strong>en Ausdruck. Und er kann <strong>unser</strong>e <strong>Herz</strong>enentflammen, wenn wir wirklich <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftGottesdienst feiern. Und alle Erfahrungen, wie z.B.auf dem Weltjugendtag 2005 e<strong>in</strong>e Vigil mit 800.000Leuten zu feiern, bestätigen das. Je größer die Geme<strong>in</strong>schaftist, desto größer ist auch die Chance,denke ich, dass wir brennend, und zwar <strong>nicht</strong>wutentbrannt, sondern vor Freude glühend aus e<strong>in</strong>emGottesdienst wieder herauskommen.

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