gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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D. L. Schauenburg.<br />
bcn lutherischen Glockentürme« die Nikolausglocken noch läuten, sie<br />
riefen mich jetzt auf zum Gebet. Wo ober Deicher unter Anw«<br />
Günther arbeiteten, da sorgte dieser für Predigt <strong>und</strong> Seelsorge<br />
ans den benachbarten Gemeinden, <strong>und</strong> bad evangelische Christenvolk<br />
wird ihm Dank gewicht haben für dieses in Gottes Wort gefaßte<br />
..güldne Band" ihrer Wohlfahrt.<br />
Lichter erscheint <strong>der</strong> Aberglaube, wo er zum Anwälte des<br />
sittlichen Motivs, zum Perkläger <strong>und</strong> Richter des unsittlichen wird.<br />
In dem Spuken n»d Treiben <strong>der</strong> Kobolde <strong>und</strong> Klabantermännlein')<br />
verbirgt sich ei« ernster Sitte«ker«. Es sind die Hansgeister, welche<br />
den Arbeitern ihre sauren Mühen erleichtern. Morgens, wen« das<br />
Gesinde das Vieh abdüngen <strong>und</strong> melken will, findet es die Arbeit<br />
deschafft, nach abgehaltenem Mittagsschlafe das Getreide ansgedroschen,<br />
den Dünger gestreut. Doch sie lassen nicht mit sich<br />
spaßcn. Wer sie neckt, dem kündigen sie nicht bloß ihre Hülse,<br />
dem lohnen sie mit Unsegen. Der Faule aber rechne nur nicht<br />
aus ihre Stütze. Denn sie halten Wacht, daß fleißig gearbeitet<br />
werde. So hat <strong>der</strong> Klabauten«ann scharfe Augen sür den Fleiß<br />
<strong>der</strong> Schiffsleute. Er gibt den Lässigen Ohrfeigen, aber den Treuen<br />
guten Rat bei Sturmesnot. Verscheucht matt sie. so gibt es ein<br />
Unglück. Verlasse» sie das Schiff, so ist ein Verbrechen ans dein<br />
Schiffe geschehe». Alraunen geben Glück in die Wirtschaft, tragen<br />
das Geld durch den Schornstein. Nur die ehrliche, fleißige<br />
Arbeit ist des Segens wert, <strong>der</strong> einkehrt, wo frommer Sinn das<br />
Walten <strong>der</strong> unsichtbaren Mächte ehrt mid begehrt, bev schwindet,<br />
wo man ihre Wacht <strong>und</strong> Macht ruchlos verachtet. So sind seit<br />
<strong>der</strong> Germanischen Heidenzeit, bereit Anschauungen in beut Aberglauben<br />
sich krystallisiert erhielt, in das ernste labora die golbenen<br />
Züge des ora unverkennbar eingeprägt.<br />
Denn nur die ehrliche Arbeit desteht im Gerichte des Volte=<br />
geistes,') unehrliche Arbeit finbet ihre sichere (Strate. Falsches<br />
Messen <strong>der</strong> Koni Händler, Müller, Landmesser. Greuzvernickeu des<br />
Banern. Betrug wie hartherziger Geiz <strong>und</strong> Wucher, kurz unehrliche<br />
') L. Strorferj. a. a. O. § 251 f.<br />
y. Stincferj. a. n. €>., §§ 17ti, 181 i, 183 I.