gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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Tic wirtschajU. Gesomtloflc in den ©rnfldjafleit <strong>Oldenburg</strong> n. Deluienhorsi. 63<br />
sta»des werteten, so mag dieses Urteil generell zu lveit greife», aber<br />
als ein Akoinent neben an<strong>der</strong>n darf es in Betracht gezogen werden.<br />
Sehr reich sind die Testamente, welche <strong>der</strong> Gvlzwar<strong>der</strong> Pastor<br />
Gerken zu Register nahm.') Von 1639 bis 1(545 bat er 345 ->-/<br />
in 10 Legaten notiert, von denen 8 zwischen 5 <strong>und</strong> 20 schwanken<br />
mit) 2 sich ans 50 <strong>und</strong> 200 >./ beziffern. Außerdem laufen 1635 fiir<br />
die Orgel <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Kirchenschmuck 613 ein, darunter einzelne<br />
Gaben von 200, 100, 50, 20 >.f. Analoge Erscheinungen") lassen<br />
sich aus an<strong>der</strong>en Gemeinde» nachweisen. Wir folgten <strong>der</strong> Tätigkeit,<br />
die <strong>der</strong> Bildschnitzer Ludwig Münslermann in unseren Grafschaften<br />
entwickelte, welcher >'ür Lieferung von Altären <strong>und</strong> Kanzeln namhafte<br />
.Summen bezog. 3 ) Sie begann schon vor dem 30jährigen<br />
Kriege, 1612 in Rastede, <strong>und</strong> schloß 1638 mit einer Arbeit für<br />
Blexen. Dieser Abschluß fällt zusammen mit <strong>der</strong> Einleitung <strong>der</strong><br />
Verhandlungen mit Stab <strong>und</strong> Butjadingerlaud um Bewilligung<br />
einer Kontribution. 4 ) Der Einnnbfünfziger-Ausschuß (einschl. <strong>der</strong><br />
Pögte) gab zwar „nicht <strong>und</strong>eutliche Anzeigen einer geneigten <strong>und</strong><br />
willigen Gemütsbewegung" <strong>und</strong> „bezeugte nach kurz genommenen<br />
Abtritt mit aufgehobenen Händen feine Ergebenheit <strong>und</strong> Dankbarkeit<br />
gegen ben Grafen", ließ auch durch Hero Heerßen <strong>und</strong> Menger<br />
gjZimefen antworten, „baß sie bei noch so w<strong>und</strong>erlich aussehenden<br />
Laufte» von <strong>der</strong> Kontribution nicht weichen könnten <strong>und</strong> wollten",<br />
aber wer Bauernart kennt, vermutet, daß sie dem Grafen nicht alles,<br />
üfrcr wohl unter sich laut sagten: ..Das hoben wir von unserem<br />
Eifer für Gottes Haus <strong>und</strong> Ehre", <strong>und</strong> daß von nun au jede Anregung<br />
zur Fortsetzung künstlerische» Kirchenschmuckes mit <strong>der</strong> Sorge<br />
,,„i spätere Anziehung <strong>der</strong> Steuerschraube beantwortet wurde.<br />
Die Vermutung, daß <strong>der</strong> Gruub bieses auffälligen Erlahmens<br />
<strong>der</strong> Opferwilligkeit für Kirchcnfchmucf nicht in wirtschaftlicher 93er<br />
flvinung zu suchen sei, wird durch die reichen Geschenke, welche die<br />
Vogteien <strong>der</strong> Marsch uud Moordistrikte zu <strong>der</strong> Hochzeit Anton<br />
') oivlzwar<strong>der</strong> Psarrarchiv.<br />
*) Schauenburg. 100 % Bd. I. S. 165, 158, 159.<br />
»I Schauenburg. lOu I. Bd. 1. S. 07. 72. 161, Iti3. Vgl. auch<br />
7etiD, Zeitschrift des Vereins siiv Hamb Gesch. 5- 31U.<br />
J i u. Halem. lf, S. 329.