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gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

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1). y Schauenburg.<br />

1607 bis 1635 ein Zuwachs von cn 200 (gegenüber 1415 Gestorbenen<br />

1610 Geburten) nachweisbar, trotzdem daß „die Pest<br />

furchtbar gewesen, Niihr uud Pocke«, wie die vielen gestorbenen Kin<strong>der</strong><br />

urteilen lasse«, gewütet haben" <strong>und</strong> die Zahl <strong>der</strong> Kopulationen von<br />

1607 bis 1622 nicht auffallend schwankt <strong>und</strong> die durchschnittliche<br />

Jahreszahl 15 mir 3mal um 4, mich 6 resp. 8 überschritte» wurde. Diese<br />

Skala also entscheidet gegen die Behauptung des völligen wirtschaftlichen<br />

Nie<strong>der</strong>ganges <strong>und</strong> destätigt den allgemeinen Eindruck, daß bis »in die<br />

Mitte des 30jährigen Krieges davon noch nicht die Rede sei» kann.<br />

Dieser Eindruck wird abermals verstärkt, wenn wir ans das<br />

sehen, was von den Gemeinden fiir die idealen Zwecke <strong>der</strong> Kirche<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Schule gesteuert wurde. Nicht nur, daß diese Stenern<br />

in einer Lage, wenn auch nicht <strong>der</strong> Verarmung, so doch wirtschaft<br />

Ii eher Bedrängnis namhafte Summen aufweisen, son<strong>der</strong>n daß die<br />

Aufwendungen freiwillig <strong>und</strong> vielfach aus eigener Initiative <strong>der</strong><br />

Gemeinden geschehe», erhöht ihren sittliche» Wert. Es ist Tatsache,<br />

daß <strong>der</strong> Ausbau des Schulwesens, namentlich <strong>der</strong> Nebenschulen,<br />

<strong>der</strong>en Genosse» ohne Beisteuer aus dem Mistereivermögen ans eigene<br />

Kraft angewiesen waren, vor allem i» die Zeit bis 1632 fällt. Aber<br />

auch noch nach dem Jahre 1632, gerade in den letzten Dezennien<br />

des Krieges, erfolgen 12 Schulgründunge« ans <strong>der</strong> Marsch von<br />

1644 bis 1645 »»d 6 auf <strong>der</strong> Geest vo» 1640 bis 1646. Die<br />

Summen, welche überhaupt fiir de» Auf »nd Ausbau des Schul-<br />

Wesens aufgewendet wurden, stellten sich auf 660000 Mark nach<br />

heutigem Geldwerte <strong>und</strong> von dieser Summe entfällt ' 3 auf die<br />

Geest. 2 ;i auf die Marsch. Dazu treten noch namhafte Legate.<br />

Ei» völlig ausgemergelter Bauernstand ist z» solchen Leistungen<br />

außer Stande.') Und nicht etwa war damit <strong>der</strong> Opfersinn erschöpft,<br />

er zeigte sich ebenso aus an<strong>der</strong>en Gebiete» kirchlichen Interesses, bei<br />

Dotierung von Armen <strong>und</strong> Kirchenfonds »nd bei Ausschmückung<br />

<strong>der</strong> Gotteshäuser. Gerabe i» die Zeit vo» 1619 bis 1662 fällt<br />

<strong>der</strong> größte Teil dieser Stiftungen. 2 )<br />

Wen» wir im ersten Bande <strong>der</strong> 100 Jahre Olbenburgifcher<br />

Kirchengeschichte diese Erscheinung als ein Zeichen steigenden Wohl-<br />

'l Schauenburg, 100 I. Bd. I. S- 340 fi., S. 347, S. 350.<br />

" Schauenburg. 100 I. Bd. I. 2. 129 Bd. III, S- 191.

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