gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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D. L. Schauenburg.<br />
l)olt einbrechenden Sturmfluten. Wir brauche» mir die Zahlen reden<br />
zu lasse», daß die Deiche in einem Zeiträume von 100 Jahren<br />
16 mal (1570, 1578, 1592, 1595, 1597, 1602, 1610, 1615,<br />
1625, 1626, 1628, 1634, 1638, 1643, 1651, 1663) von den<br />
Sturmfluten durchbrochen wurden, darunter 4 mal 11570, 1597,<br />
1626, 1628) in einem sich steigernden Maße <strong>und</strong> 6 mal gerade<br />
während des 30 jährigen Krieges, tun schon dadurch eine Vorstellung<br />
von <strong>der</strong> unermeßlichen Schädigung <strong>der</strong> wirtschaftliche»<br />
Verhältnisse gerade in den Marschgegenden zu geben. Und zu den<br />
direkten Einbußen an Hans <strong>und</strong> Hof. Gelb, Gut <strong>und</strong> Viehbestand<br />
traten jahrelange Schmälerungen <strong>der</strong> Ergiebigkeit des Bodens <strong>und</strong><br />
die Verluste an Menschenleben nicht nur Durch Ertrinken, jonbern<br />
mehr noch durch die meist im Gefolge <strong>der</strong> Wasserfluten eintretenben<br />
Epidemien, vor allen die Pest, die 16 mal (1570, 1578, 1592.<br />
1595. 1597. 1602, 1610. 1615, 1625, 1626. 1628, 1634. 1638,<br />
1643. 1651, 1663), also 6 mal Während des 30 jährigen Krieges<br />
einfielen.<br />
Auel) durch die Visitationsakten gehen die Klagen über wirtschaftliche<br />
Bedrängnis im Zusammenhange mit Deich-, Pest- <strong>und</strong><br />
Kriegsschäden. So 1618 ans Langwarben, daß die Leute wegen<br />
<strong>der</strong> schweren Deiche unvermögend geworben, die Kirchmeier Kirchentaub<br />
haben versetzen müssen <strong>und</strong> die Miete nicht haben bezahlen<br />
sönnen, obgleich dieselbe für ein Stück Grünland auf 1. 2, 3<br />
(ä 55 Gr.). für ein Stück Bauland auf 1 11 Gr. gefallen war.<br />
1629 klagte <strong>der</strong> Eckwar<strong>der</strong> Pastor, daß er auf die Teiche so viel<br />
verwenden müsse, daß er feinen notbedürftigen Unterhalt nicht wohl<br />
haben könne <strong>und</strong> daher die Kirch län<strong>der</strong>eien mit Schuld beschweret<br />
<strong>und</strong> versetzet seien, <strong>und</strong> mit ihm seufzen die Kirchgeschworenen, daß<br />
bei dieser schaurigen, trübseligen <strong>und</strong> über alle Maßen traurigen<br />
Zeit die liebe Armut viel leibe <strong>und</strong> viele wegen Hunger <strong>und</strong> Kummer<br />
verdürben. Ähnlich steht es in Tossens. Der Pastor kann sein<br />
Laub wegen Wasser- <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Landschäden nicht verheuren.<br />
Um <strong>der</strong> Deichschaben willen wirb ihm gestattet, von Vermögen<strong>der</strong>en<br />
wegen Leichenpredigten etwas mehr zu nehmen <strong>und</strong> Jürgen Stindt<br />
muß die Erfüllung des Versprechens, einen Altar bauen zu lassen,<br />
wegen „schwerer Zeiten" verschieben. Nach 1644 sind bort die