gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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Der Geist <strong>der</strong> Arbeit im Gebiete <strong>der</strong> Grafschaften <strong>Oldenburg</strong> it. Delmenhoisi. 25<br />
offenbart.') An bei gegenseitigen Würdigung des Arbeitsfleißes<br />
fehlte es unter den Vertretern <strong>der</strong> Geistes wie <strong>der</strong> Handarbeit dainals<br />
wie heute. Bei allem opferbereiten Eifer für die Hebung <strong>der</strong><br />
Volksschule stand das Urteil <strong>der</strong> Banern im 16. n. 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zn <strong>der</strong> Schulpflicht deson<strong>der</strong>s für den arbeitsreichen Sommer<br />
im Gegensatz. Nur mühsam arbeiteten die ersten Versuche<br />
einer Schulbrüche sich durch. 2 ) Der Mangel ein rechter Wertung<br />
<strong>der</strong> Schularbeit traf auch die Schularbeiter. Nichts ist dafür bezeichnen<strong>der</strong>.<br />
als <strong>der</strong> Umstand, daß we<strong>der</strong> die Lehrer noch die Gelueinden<br />
einen Anstoß daran nahmen, wenn Organisten, die doch<br />
vielfach Lehrer waren, das Aufspielen zum Tanz bei Hochzeiten<br />
übertragen ward; 3 ) denn sie sanken damit in die Reihe <strong>der</strong> Spiel-<br />
Icute, die zu <strong>der</strong> Klasse <strong>der</strong> Rechtlosen zählten. *) x Beitj mehr<br />
als auf <strong>der</strong> Schätzung ihres Fleißes als Kopfarbeiter beruhte die<br />
allgemeine Achtung, welche <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Pastoren genoß, aus<br />
dem Pastoralen Amt, das durch seine bnreaukratische Formierung<br />
grade in Baueniaugeu einen deson<strong>der</strong>en Nimbus erhalten mochte.<br />
Es deschäftigte sich <strong>der</strong> Geistliche jener Tage oft wohl mehr <strong>der</strong><br />
Not als freiem Triebe gehorchend mit Landwirtschaft <strong>und</strong> stand<br />
dem Interesse <strong>der</strong> Bauern näher, auch seinerseits ihren Arbeitsmühen<br />
uni) Sorgen verständnisvoller gegenüber. Aber daß das<br />
Latein den Bauern ver<strong>der</strong>be, blieb sicherlich <strong>der</strong> bäuerliche Vorbehalt<br />
pastoraler Bauernwirtschaft gegenüber. Schon eher <strong>und</strong> mehr<br />
verstand <strong>der</strong> Baner die Kunst des Schreibens zu würdigen. Denn<br />
trotz <strong>der</strong> Hebung des Volksschulwesens im Laufe des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
machte — inon sieht es den Urk<strong>und</strong>en an — <strong>der</strong> Vollzug<br />
<strong>der</strong> Namensuiiterschrift doch vielen schwere Mühe. An dem<br />
Zoll, welcher <strong>der</strong> Schreibfertigkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gewandtheit im schriftlichen<br />
Ausdruck gegeben wurde, nahmen die fähigeren Lehrer neben<br />
Den Pastoren teil, deson<strong>der</strong>s seit die Kanzleien aus dem Schristenversehr<br />
das Plattdeutsche durch das Hochdeutsche verdrängten. Solche<br />
') Niel. Deutsche Arbeit.<br />
2 ) Schauend. 100. I. I. Bd.. 5. 121, ff. »stf. A. Bd. 10, 63, 1637.<br />
3 ) C. C O. 2, in, 14. Es wurde dies erst 1753 ausgehoben.<br />
C. CT O. III., 1. 79<br />
*1 Brunner. Gniiidzüge <strong>der</strong> deutschen Rechtswissenschaft. II. Aufl. (5. 173.