gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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ü. X!. Schaueiibulg.<br />
in einem Dreschflegelpaare, o<strong>der</strong> in einem Rechenpaare dezeichnende<br />
Hausmarke mit dem Krenze z» kröne», eine Sitte späteren Datums<br />
als die bis in die Rechtsspruche unserer Periode reichende Benenn<br />
im g <strong>der</strong> Frauensippe nach dem Arbeitssymbol <strong>der</strong> Spindel :<br />
Spillmagen, <strong>der</strong> Männersippe nach dem Symbol des freien<br />
Mannes, dem Schwert' Schwert magen.')<br />
Wir können iu <strong>der</strong> vom Ende des 16. bis ans Ende des<br />
17. Jahrh<strong>und</strong>erts reichenden Periode, wo noch dem bürgerlichen<br />
<strong>und</strong> innnngsmäßig verfaßten Handwerke vor allen das bäuerliche<br />
Gewerbe gegenübersteht, zwei Hauptgruppen <strong>der</strong> Arbeit, die bürgerliehe<br />
von <strong>der</strong> bäuerlichen unterscheiden, mögen sie auch vielfach ineinan<strong>der</strong><br />
überlaufen. Das gilt von <strong>der</strong> Stadt, wo <strong>der</strong> Haushalt<br />
selbst <strong>der</strong> höchsten Staatsbeamten durch Naturalbezüge in Gestalt<br />
von Vieh <strong>und</strong> Fütterung ebensowohl ein bäuerliches Gepräge erhielt,<br />
als das Gros <strong>der</strong> Gewerbe- <strong>und</strong> Handeltreibenden, wenn sie durch<br />
Anteil an <strong>der</strong> Allmende im Stadtesch o<strong>der</strong> dem Wei<strong>der</strong>recht ans<br />
dcc Gemeimveidc auf Ackerbau <strong>und</strong> Viehhaltung angewiesen waren,<br />
— aber es gilt nicht weniger vom Lande, wo <strong>der</strong> Pastor wie<br />
Küster <strong>und</strong> Lehrer ihre geistige <strong>und</strong> geistliche Arbeit so sehr mit<br />
<strong>der</strong> Banernarbeit verkoppelt sehen, daß erstere wenigstens im 16.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert sich ihre Wirtschafts räume selber bauen <strong>und</strong> erhalten, 2 )<br />
ja gegen Neigung <strong>und</strong> Befähigung den Pfarracker selber destellen<br />
mußten, weil er nicht zu verpachten war, die Küster <strong>und</strong> Lehrer überdies,<br />
um bei dem schmalen Gehalt nur das liebe Brot für sich <strong>und</strong> ihre<br />
Familie zu finden, neben dem Bakel zu Nadel <strong>und</strong> Pfriemen<br />
greifen mußten. 3 ) Selbst beim Bauern jener Zeit finden wir neben<br />
Ackerbau selbsttätigen Handwerksbetrieb.' Nach dem Gr<strong>und</strong>satze,<br />
möglichst wenig Bargeld auszugeben, suchte er tunlichst handwerksmäßig<br />
herzustellen, was er für seine» Haushalt bedurfte. Die<br />
Bauerfrau sah ihre Ehre bort», als Bäuerin <strong>und</strong> Bäckerin, als<br />
'Spinnerin, Weberin <strong>und</strong> Schnei<strong>der</strong>in zu figurieren, <strong>und</strong> selbst die<br />
erlauchten Frauen <strong>der</strong> Grasen Johann VI. <strong>und</strong> Anton Günthers.<br />
') C. C. O. 3. 87. S. 183, 106 de anno 1664, 3. 92. S. 120, de<br />
anno 1604.<br />
') Schauend. 100 I., Bd. I S- 151 ff., 239 ff.<br />
S ) Schciuenb. 100 I., Bd. I S. 386.