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gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg

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D. L. Schauenburg.<br />

steckten dämonische Kräfte dahinter/) <strong>und</strong> als sollte es das Wild<br />

desser haben auf feinem Acter, als <strong>der</strong> im Schweiße seines Angesichts<br />

sich mühende desitzer, son<strong>der</strong>n auch die wilde Lust an Arbeit<br />

ohne Mühe, an gottlosem Gewinn ihr sittenernstes Urteil. Weil<br />

<strong>der</strong> wilde Jäger an Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen <strong>der</strong> Jagdlust nachging<br />

<strong>und</strong> um alles sicher treffen zu können, sich vom Teufel raten ließ,<br />

eine vom Abendmahlstische gestohlene Hostie zu durchschießen, wurde<br />

<strong>der</strong> gottlose Bube verdammt, bis an den jüngsten Tag ruhe- <strong>und</strong><br />

rastlos zu jagen. 2 )<br />

Solchen Gebilden abergläubiger Sagen liegt aber noch mehr<br />

zu Gr<strong>und</strong>e als das Granen vor <strong>der</strong> gottlosen Jagd nach Gewinn.<br />

Es spiegelt sich in ihr ein sittliches Urteil über das, was Arbeit<br />

fein soll <strong>und</strong> sein will, über Wesen <strong>und</strong> Ehre <strong>der</strong> Arbeit. Sie<br />

soll kein Spiel, keine Kraftentfaltung zum Schein o<strong>der</strong> Vergnügen<br />

sein. Ihr Bemühen wird destimmt durch sittliche Zwecke, um Zeit<br />

wie Kräfte auszubeuten für einen Erfolg, welcher <strong>der</strong> eigenen <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Existenz An<strong>der</strong>er zu Gute kommt, aber auf ehrlichem Wege<br />

<strong>und</strong> innerhalb <strong>der</strong> durch den Beruf bedingten Schranken. Darauf<br />

ruht nicht nur das Gleichgewicht <strong>der</strong> Kräfte, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong><br />

Friede <strong>der</strong> Gesellschaft; denn nur solch' fleißige, ehrliche <strong>und</strong> ge^<br />

ordnete Berufsarbeit kann, wie sie die persönliche Selbstachtung<br />

befriedigt, auch ans Anerkennung <strong>der</strong> Persönlichkeit, auf die ihr<br />

gebührende Ehre Anspruch machen.<br />

Energisch spricht sich diese Wertung <strong>der</strong> ehrlichen Arbeit nach<br />

dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Ehre, in <strong>der</strong> Strafe aus, welche nach<br />

friesischen <strong>und</strong> sächsischen Rechten noch bis ins 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

hinein dem Diebe drohte. 3 ) Dem Diebe gebühre <strong>der</strong> Strang. Erträgt<br />

wegen seiner Heimtücke das Brandmal <strong>der</strong> Schande, die ihn<br />

von dem Verbände mit <strong>der</strong> Sippe <strong>und</strong> von <strong>der</strong> Magetchaftung<br />

ausschloß. Denn mochte auch beim Diebstahl körperliche <strong>und</strong><br />

geistige Kraftanstrengung entfaltet seilt, er durchbricht das Recht<br />

<strong>und</strong> verletzt die Familienehre, wie er den Friedensdestand <strong>der</strong> Ge-<br />

Stvncfevjait n. a. O. § 247 r— u.<br />

*> Strackerj cm a. a. O. § 176 g.<br />

a ) Sckiaueiib, 10U I.. Bd. IX, S- 376 f.

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