gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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Kleine Mitteilungen.<br />
unbekannt aber dürsten die Anfeindungen fein, die er von dem Küster seines<br />
Heimatdorfes Eckwarden, Christoph Balper Meyer (einem Bru<strong>der</strong> des Pastoren<br />
Sielirand Mer>er zu Altenhuntorf <strong>und</strong> Esenshamm), zu erleiden hatte. Sie<br />
sührten zu einer deschwerdeschrift, die wir in Band 44 <strong>der</strong> Kirchenvisitations<br />
Protokolle unter Eckwarden finden <strong>und</strong> gern <strong>der</strong> Vergessenheit entreißen möchten.<br />
Sie lautet:<br />
Hochwohlgcborner Herr Etatörath <strong>und</strong> Landvogt, wie auch hochwürdiger<br />
<strong>und</strong> hocbgelahrter Herr Konsistorialrath <strong>und</strong> Gcncral-Supcrintendcnte <strong>und</strong><br />
hochedelgeborner <strong>und</strong> hochgelahrter Herr Konsistorial-Asjessor! Hochgebietende<br />
<strong>und</strong> höchstgeneigte Herren!<br />
Ew. Hochwohlgeboren, Hochwiirden <strong>und</strong> Hochedelgebornen solgende<br />
gravamina wi<strong>der</strong> den hiesigen Küster <strong>und</strong> Organist Christoph Baltzer<br />
Meyer tiefgehorsamst zu überreichen werde gemüssiget. grav. 1. Am 2".<br />
ApriliS h. a. wie <strong>der</strong> Küster Meyer auf weyland Hinrich Bartholomäus<br />
Erben Vergantung vor dem Berganter verkaufte <strong>und</strong> bei Berkaufung <strong>der</strong><br />
Bücher des Carpzovii Postille seil bot. ist er. das? es die meisten anwesen<br />
den Leute hören können, aus eine spöttische Art mit diesen Worten heraus -<br />
gesahreu: „bat is KarpzovS Postille, dariit hett Hinricli<br />
Janben ein carmina iv ebber de Kösters m äset."<br />
grav. 2. Den 28. ejus, wie gedachter Küster Meyer aus Eliaö Hinrich-<br />
Hochzeit gewesen, hat er währen<strong>der</strong> Mahlzeit viele Schimpfreden von mir<br />
gesühret uud zu erzählen angefangen, ich Halle ein carmina (wie seine<br />
Worte gelautet haben) auf des Herrn Pastoris Coldeweyen zu Hanbergen<br />
Hochzeit wi<strong>der</strong> die Küstern verfertiget <strong>und</strong> weil ich wohl gewußt hätte, das;<br />
man mir in <strong>Oldenburg</strong> solche Narrenpossen nicht Yassiren lassen würde,<br />
so hätte ich solches in Bremen ohne Zwcisel drucken lassen. Wie er solchem<br />
von an<strong>der</strong>en vernommen, so hätte er daraus gesaget: „Mit Narren Geduld !"<br />
Unter an<strong>der</strong>en Spöttereien ist er auch solchergestalt herausgebrochen:<br />
„Wenn he anners nix mehr to tjohlcn weet as van syn carmina<br />
merken, bat schall he ooef woll iipkriegen", <strong>und</strong> ferner:<br />
grav. 3. Ich wäre wohl ehentals sehr spöttisch auf den Herrn Pastoren<br />
Behrens in Waddens gewesen, <strong>und</strong> es hätte mich verdrossen, das, ich so<br />
viele 100 Tlialer gekostet hätte (accurat, als wenn er meines seligen Bat erd<br />
Buchhalter gewesen wäre) <strong>und</strong> wäre doch zu Nichts gekommen, <strong>und</strong> <strong>der</strong>selbe<br />
wäre mit so Wenigem ein so berühmter Prediger geworden. Und<br />
iveil ihm k<strong>und</strong> gemachet wäre, daß dem Herrn Pastor Behrens angezogenes<br />
carmina (wie er es genennet) zugeschicket worden, so wolle er zu demselben<br />
gehen <strong>und</strong> es dort ausbitten, auch ihm zugleich meine verächtlichen Reden<br />
erzählen. Da es doch in <strong>der</strong> Tat eine Grobe <strong>und</strong> blamable Unwahrheit<br />
ist. daß ich jemals etwas <strong>der</strong>gleichen von dem Herrn Pastor Behrens gesagt<br />
haben soll, welches er also entwe<strong>der</strong> beweisen o<strong>der</strong> den Lohn <strong>der</strong><br />
Beiläumbung billig haben muß. Ich kann aufrichtig versichern, daß ich<br />
je<strong>der</strong>zeit vor allen rechtschaffenen Predigern, euch in specie vor dem Herrn