gewerbe- und handels-verein. - der Landesbibliothek Oldenburg
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Dr. G. Rüthning.<br />
drei Ratleute wirklich gewesen sind, so ist zu erinnern, daß Emeke<br />
von Zwischenahn in <strong>der</strong> oben mitgeteilten Liste <strong>der</strong> Ratleute zuerst<br />
am 1. November 1469, aber noch nicht am 26. Juni 1456 vorkommt.<br />
Der Glockenturm ist also nicht 1453, son<strong>der</strong>n um 1469<br />
erbaut worden.<br />
Das Alter <strong>der</strong> jetzigen St. Annen-Glocke im Glockenturm ist<br />
durch die Inschrift festgelegt, sie ist 1489 gegossen. Interessant<br />
sind die näheren Umstände, unter denen es geschah. Nach <strong>der</strong><br />
Urk<strong>und</strong>e vom 26. Juni 1491 gelobte die Gemeinde von Zwischenahn<br />
den Tag <strong>der</strong> heiligen Anno, <strong>der</strong> Mutter <strong>der</strong> Jungfrau Maria, durch<br />
Messe <strong>und</strong> Prozession zu feiern <strong>und</strong> alles, was auf dem vom<br />
Kirchspiel gestifteten St. Annen-Altar an diesem Festtage <strong>und</strong> dem<br />
folgenden Sonntage geopfert würde, für den Altar zu bewahren,<br />
bis von <strong>der</strong> Rente ein Priester gehalten werden könnte, dessen Anstellnng<br />
die Kirchspielleute sich selbst ausschließlich vorbehielten.<br />
Daraus ergibt sich, daß neben dem Hochaltar <strong>und</strong> den Altären <strong>der</strong><br />
Heiligen Nicolaus, Victor <strong>und</strong> Georg 1491 ein Altar <strong>der</strong> hl. Anna<br />
errichtet, ober noch nicht mit ausreichenden Mitteln ausgestattet<br />
war. um einen Priester für ihn anzustellen. Da nun die auf den<br />
Namen Anna getaufte Glocke im Jahre 1489 gegossen ist. so ist<br />
damit etwa auch die Zeit <strong>der</strong> Errichtung des St. Annen-Altars festgestellt.<br />
Im Vorwort des alten Abschriftenbuches des Kirchenarchivs<br />
findet sich die Bemerkung, daß <strong>der</strong> Guß <strong>der</strong> „größten" Glocke<br />
durch die Ratleute Gerke Bunninges to Key Hufen. Brun to Querenstede<br />
<strong>und</strong> Robe Hedemans tor Helle geschah. Dies sind dieselben,<br />
welche tu <strong>der</strong> Urk<strong>und</strong>e von 1491 genannt werden. Sie waren also<br />
1489 schon Ratleute. Von ihnen wird nun nach <strong>der</strong> Erinnerung<br />
Bruns in Garnholte weiter mitgeteilt: „<strong>und</strong>e letcn bat Höge Altaer<br />
beth upwcirs in de Karken selten" d. H. sie ließen den Hochaltar<br />
bis hinauf in <strong>der</strong> Kirche setzen. So wurde in <strong>der</strong> Zeit, die durch<br />
die Jahre 1489—1491 umschrieben ist, in dem wohl schon im<br />
14. Jahrh<strong>und</strong>ert erfolgten gotischen Erweiterungsbau <strong>der</strong> alten<br />
romanischen Kirche <strong>der</strong> Hochaltar bis an das Ostende hinaufgerückt<br />
<strong>und</strong> mehr Raum für Sitzplätze geschossen.<br />
In dem Verzeichnis, welches die Kirchgefchworenen von 1512<br />
von den Reliquien, dem Kirchenschmucke <strong>und</strong> den Anschaffungen <strong>und</strong>